Meine Mutter war eine unsichere aber vorsichtige Fahrerin in nur direkter Umgebung, sie konnte krankheitsbedingt länger nicht fahren und traute sich dann hinterher nicht mehr und verzichtete freiwillig. Da fährt mein Bruder alles.
Nicht mehr selber zu fahren fiel ihr leichter als ihr Auto wegzugeben. Das hat sie immer noch und es ist angemeldet. Das muss so sein...
Älteren Männern fehlt das Fahren meist noch mehr, in der Generation fuhr meist "der Chef". Ganz klar ist man ohne Auto auf dem Land übel auf die Familie usw. angewiesen. Taxi oder Bürgerbus ist verpönt, was denken da die Leute...
Finanziell wären ein paar Taxifahrten günstiger als ein Auto zu unterhalten.
Meine Schwiegermutter hatte eine Sehstörung und war auch nie eine leidenschaftliche Fahrerin, so dass ihr das Aufhören nicht schwer fiel. Sie hatte ja ihren Mann als Chauffeur.
Umso kritischer wurde es als er nicht mehr fahren sollte.
SM hatte sich verplappert und erzählt, dass er den Weg ins Dorf nicht mehr finde. Sie (mit Sehstörung !!!) sage ihm dann immer, wo er fahren müsse...
Da waren sich alle Kinder einig, dass man dies nicht mehr verantworten kann, nun da man es weiß. Nach einem Sturz konnte er eine Zeitlang nicht mehr fahren und dann hatte das Auto TÜV und "kam leider nicht durch" (Tipp an die Werkstatt). Das war heftig mit SV ! Trotz Demenz hat er da oft dran gedacht und darüber gemault. Es fehlte bei ihm an der Einsichtsfähigkeit aber auch bei seiner Frau ! Zu schmerzlich war das Angewiesensein.
Richtig entsetzt waren wir dann aber eineinhalb oder zwei Jahre später als ein Verwandter (damals ca. 75 und sehr intelligent) ihn praktisch neu aufgehetzt hat und sagte "Tja, wenn sie dir halt dein Aoto gelassen hätten, dann könntest du jetzt deine Frau zu xy fahren !". Wir waren echt geschockt über solche eine Dummheit, zumals SV schon einige Jahre lang nicht mehr so großen Radius fuhr, um zu xy zu fahren. Da mussten schon lange wir sie hinbringen.
Wir konnten uns den Ausrutscher des Verwandten nur so erklären, dass er selber schon Angst hat vor dem Tag wo er nicht mehr frei fahren kann.
Margret