@ Heti:
Obstbau haben wir seit mehr als zehn Jahren praktisch keinen mehr.
Es geht uns gemischt bis halbwegs gut.
Immer wieder hinterfragt man natürlich die Richtigkeit. Aber wir haben auch lange an der Entscheidung herumgemacht und vieles abgewogen für uns.
Das geht nun seinen Gang und manches daran tut weh, anderes dagegen erleichtert gedanklich und mit der Zeit auch zeitlich.
Ich denke, das ist ein bisschen wie bei einer Schwangerschaft: das darf und muss seine Zeit dauern. Das muss man durchleben.
Das seltsame Gefühl beim Anblick leerer Ställe hätten wir ja in vier Jahren genauso gehabt und durchlebt, das dürfen wir nie vergessen.
Dass nun die Erlöse unerwartet spektakulär angestiegen sind, ließ uns einen Moment innehalten und überlegen, ob das ein Grund zum Abbruch des Ausstiegs ist.
Haben aber angesichts der allseits dramatischen Kostensteigerungen und der unsicheren Lage auf der Welt beschlossen, den Ausstieg zumindest aus der Muttersauenhaltung wie geplant weiter zu betreiben.
Mast mit gekauften Ferkeln steht noch in den Sternen. Würden wir jederzeit gerne machen wenn wir erhoffen könnten, dass etwas dabei rauskommt.
Für uns/mich ist wichtig geworden, nicht alles auf die unsichere Karte "Schwein" zu setzen und stattdessen mindestens einen Teil der Einkünfte sicher und verlässlich zu erzielen.
Bei uns spielt auch mit hinein, dass wir immer gewisse Angst haben mussten wegen mangelhafter Betriebssicherheit wenn einer von uns (besonders mein Mann) irgendwie ausfällt. Das war immer Horrorvision.
Wir hatten und haben keinerlei Vertretung.
Die Situation bei Betrieben mit Nachfolger ist in einigen Dingen einfach anders.
Wir haben aktiv noch keinerlei Arbeit gesucht. Es wäre absolut verfrüht. Die letzten Muttersauen gehen ja erst im Juli fort. Wir hätten derzeit noch keine Zeit für neue Arbeitsplätze. Und der mögliche Umfang wäre wegen der noch ausstehenden Entscheidung Mast oder keine Mast noch unklar.
Netterweise hat mein Mann aber unaufgefordert schon ca. zwei Angebote für Teilzeitstellen bekommen. Ihnen sei zu Ohren gekommen, dass...... Das ist doch immerhin ein Grund zur Hoffnung, das man etwas geeignetes finden wird.
Neulich ging die erste gesamte Gruppe Muttersauen zum Schlachten, da verschob sich der Abholtermin drei mal wg. des Schlachthofes.
Nein, unter solchem Druck sollte sich möglichst keiner wo einarbeiten müssen.
Margret