Als abendlicher "Draufgänger" bekommt man meist ein Essen bzw. man bedient sich am Buffet und die Getränke sind frei.
Bei der Nachbarin sind wir großzügig, ich weiß. Aber das muss auch sein. Sie hat jahrelang den langen Bürgersteig vor der Schule bzw. vor der Arbeit für uns geräumt.
Als Schulkind lud ich sie ins Kino ein: ich geh gerne und ihre Eltern überhaupt nicht. Sie durfte noch eine Freundin mitnehmen; Eintritt und Popcorn ging auf meine Rechnung. Getränk nicht.
Bei einem besonders schneereichem Winter, waren wir öfters.

Und so rechne ich bei Hochzeitseinladungen: wieviel kostet das Essen mit Getränke und wieviel geb ich als Geschenk oben drauf?
Vor einigen Jahren heiratete ein Neffe; da kostete das mehrgängige Menü lt. meiner Schwester pro Nase € 72.-- zzgl. Getränke. Also sind bei € 150.-- als Paar nicht mal das Essen + Trinken bezahlt!
Schade finde ich, dass es das "Mahlgeld" nicht mehr gibt.
Für diejenigen, die es nicht wissen: bei Hochzeits-Einladungen stand kleingedruckt drauf, wieviel das Mahl kostet: Mahlgeld DM 32.-- z.B.
Manchmal waren die Getränke auch frei, manchmal nicht.
Das Mahlgeld wurde in Kuverts gegeben und extra eingesammelt. Meistens von den Bedienungen.
Das Geschenke-Kuvert bekam das Brautpaar persönlich überreicht.
Nächste Woche heiraten andere jg. Leute. Da wird ab 10:00 Uhr zum Weißwurst-Essen geladen; um 12:30 Uhr ist Kirche; dann geht's weiter mit Kaffee+Kuchen anschl. Braut verziehen und dann gibt es warm-kaltes Büffet. Pro Nase werden lt. Brautmutter € 85.-- veranschlagt !!!!!!!!!
Wenn man als Paar hingeht, sind bei € 200.-- nicht viel Geldgeschenk dabei.

Mein Vater sagte mir, dass das Geld für die Brautleute als zinsloses Darlehen gedacht war. Darum wurde auch notiert, wer und wieviel gegeben wurde. Genau derselbe Betrag wurde dann bei der "Gegenhochzeit" wieder zurück zu geben.
Die Aufzeichnungen unserer Großeltern bei deren Hochzeit von 1906 liegen hier. Feinsäuberlich notiert steht da u.a. "Meier" 2 Mark oder "Summer" 5 Mark das viel, die meisten gaben 2.-- Mark.
Außer ein Patenonkel der gab 40.-- Mark. Das war sehr großzügig bemessen, zumal er es nicht mehr zurück bekam: er war Junggeselle.