Hallo,
hier ist noch gar nichts zum derzeit wohl einschneidensten Thema in der Schweinehaltung geschrieben worden.

M.E. weitreichender von den Folgen her als das Kastrationsverbot und sämtliche anderen neuen Regelungen.
Durch die höchstrichterliche Neuregelung der Kastenstandsbreite (die Tiere müssen dadurch deutlich mehr Platz bekommen, um sich ungestörter ausstrecken und drehen zu können) ist kurzerhand eigentlich die gesamte deutsche Muttersauenhaltung nicht mehr gesetzeskonform.

Die Bundesänder versuchen derzeit, eine Regelung zu finden, damit nicht innerhalb weniger Monate der gesamte Strukturwandel die deutsche Ferkelerzeugung aus der Bahn wirft, indem alle aufhören müssen mit der Muttersauenhaltung.
Dazu wäre vermutlich die Änderung der TierschutzNutztierV erforderlich. Erst dann gäbe es auch die Möglichkeit einer akzeptablen Übergangsfrist, in der ggf. die Haltung umgebaut werden könnte. (Wobei sich dies sicher mancher Sauenhalter nicht mehr antun wird, zumal die geforderte Standbreite zu enormer Verletzungsgefahr der Tiere führen kann und auch für die Tierhalter weniger Arbeitssicherheit sein wird.)
Aufgrund o.g. höchstrichterlichen Entscheidung gilt die Neuerung ab sofort und es gibt keine Übergangsfristen !
Die gleicht m.E. fast einer Enteignung. Ställe, die völlig im Rahmen der herrschenden Richtlinen gebaut und betrieben wurden, sind von einem Moment auf den anderen nicht mehr gesetzeskonform ! Wo gibts denn sowas ??!! Wo bleibt irgendeine Rechtssicherheit ?
Haben wir hier im Forum Sauenhalter(innen) aus Hessen ?
Soweit ich weiß, ist dieses Bundesland am raschesten gewesen und hat verlangt, dass innerhalb kurzer Zeit jeder Betrieb einen Plan vorlegen muss, wie er die neuen Regelungen umsetzt.
Weiß da jemand was zu berichten ?
Margret