Hier mal die Fortsetzung, noch ist es nicht zu einem Happy End gekommen.
Ahmad war mit der Tochter und seinem Neffen zur Betriebsbesichtigung da, damit er sieht wie Landwirtschaft bei uns funktioniert. Wir haben erklärt, dass er erst einmal für die Boxenpflege und andere Reinigungsarbeiten eingesetzt werden würde und man das Tätigkeitsfeld dann weiter ausdehnen könnte, wenn man sieht, dass er mehr kann. Die Tochter hat dann gefragt, ob der Vater auch mit den Kühen nach draussen gehen könnte.

Wir machen zwar Weidegang, aber die Kühe gehen selbstständig rein und raus und auch die Rinder müssen nicht gehütet werden. Die Nummer von der Betreuerin vom Arbeitsamt hat er mir nicht gegeben, aber gefragt, ob wir bis zum Ende des Ramadans warten könnten. Dem haben wir dann zugestimmt.
Heute war er dann wieder hier und hat ein wenig rumgedruckst und dann gefragt, ob wir nicht seinen Neffen einstellen könnten, denn der würde gerne Deutsch lernen und bräuchte eine Arbeit. Der Neffe hat aber weder eine Aufenthalts- noch eine Arbeitserlaubnis. Aber sie haben schon alles mit der Ausländerbehörde besprochen und haben schon einen Vertrag zu Hause liegen.

Ahmad möchte lieber auf die Arbeit verzichten, denn er hat eine grosse Familie und, das habe ich dann so verstanden, wenn er arbeitet, verliert er das Geld vom Arbeitsamt.

Wir sind nicht weiter darauf eingegangen und haben nur gesagt, dass wir uns erst informieren, ob das so einfach geht einen Asylanten ohne Erlaubnis einzustellen. Die Nummer vom der Betreuerin bei der Ausländerbehörde hat er bereitwillig herausgegeben mit der Bitte sofort am Montag dort anzurufen. Die Nummer vom Arbeitsamt hat er trotz Nachfrage wieder nicht herausgerückt.
Ich bin doch etwas enttäuscht und fühle mich auf eine Art ausgenutzt, denn der Neffe zieht ja das grosse Los, wenn wir ihn einstellen und ihm Deutsch beibringen. Es wurde deutlich gesagt, dass er hier anfangen möchte, damit er es danach leichter hat eine bessere Stelle zu finden. Der fürsorgliche Vater hat schnell gelernt, wie er seine Familie unterhalten kann ohne niedere Arbeiten zu erledigen, schliesslich hatte er in Syrien 25 Kühe.