ich denke mal, es kommt auch immer drauf an wer das Sagen hat
Unsere Vorsitzende ist eine sehr energische Dame,
durchaus auch offen für Neues- aber es muß dann schon nach ihrer Nase gehen
oder es geht halt gar nicht
Ich habe über den Sommer mit einigen Landfrauen unseres Ortsteils für den "bunten Abend" ein Theaterstück einstudiert. Insgesamt waren wir 21 Frauen. Durch die viele Überei lernt man sich untereinander auch wesentlich besser kennen- die ältesten Damen, die mitgespielt haben, sind um die 85 Jahre alt, die kannte ich zwar, hatte aber bisher nicht so viel mit ihnen zu tun. Da war ich dann eben "xys-Schwiegertochter" oder "ABCs-Frau"
Interessant war der gegenseitige Lerneffekt: Ich stellte fest, daß es sich bei Frau A. nun doch nicht um die schrullige Ziege handelt, als die Schwiegermama sie mir beschrieb, und Frau B. nun doch kein "Besen mit loser Hand " war, so war sie mir nämlich von meinem Mann beschrieben worden ( im Nachhinein stellte sich heraus, er hat als Junge auf ihrem Hof mal ein Kalb mit Durchfall, welches sie auf "Kamillentee - Diät" gesetzt hatte, verbotenerweise mit Klee gefüttert, da war ihr dann wohl die Hand ausgerutscht.
Nicht unbedingt pädagogisch wertvoll, aber verständlich. Die Ohrfeige hat er wohl überstanden, aber sie scheint ein Trauma hinterlassen zu haben
) Die beiden Damen stellten ihrerseits fest, daß ich ziemlich normal und doch nicht die "verwöhnte Madame" war, diese Schilderung hatten sie von Schwiegermama erhalten ( als ich sie darauf ansprach, errötete meine Schwiegermutter zart und murmelte recht schuldbewusst "Na, das hab ich mal gesagt. Aber, da wart Ihr grad verheiratet. Ich musste mich da ja auch erst dran gewöhnen" Einsicht ist bekanntlich der erste Weg zur Besserung!
)
Seither merke ich schon, daß ich anders aufgenommen werde von den älteren Damen. Schon so als "Küken"- na gut, teilweise hab ich ja auch wirklich das Alter ihrer Enkel, das ist schon in Ordnung!- aber eben doch herzlich. Das war vorher anders.
Und ich glaube, das schreckt auch viele "Neue" ab. Die Hemmschwelle, gerade für Zugezogene, ist wahrscheinlich eh schon höher als für "eingeborene und im Dorf gebliebene " Frauen. Für Viele hat eben der Landfrauenverein einfach noch was von "je mehr Hektar, umso höher das Ansehen". Merkt man jedenfalls, wenn man sich mit anderen Frauen unterhält...
Und ich denke schon, alleine das Wort "Verein" schreckt einige ab. An der Sache mit den Projekten ist schon was dran....