Hallo,
mir bleibt immer wieder die Luft weg, wenn ich von Suiziden in der Landwirtschaft höre oder lese.
Ein Bericht aus Baden-Württemberg hat mich diese Woche doch sehr aufgewühlt:
Ein junger Betriebsleiter hat nach Scheidung, Überlastung und Ärger mit der Familie einen Abschiedsbrief geschrieben, seine 3 Kinder NICHT angeschnallt auf die Rücksitzbank gepackt und ist mit Vollgas gegen die Hauswand gefahren wo seine Exfrau wohnt.
Er ist dabei ums Leben gekommen - die 3 Kinder leben noch schwerverletzt.
Ein anderer junger Mann hat sich selbst mit dem (Schwein-)bolzenschußgerät getötet
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Wie geht ihr mit solchen Meldungen - die immer häufiger werden - um?
Ich bin teils traurig, teils wütend, das Menschen sich selbst in so hilflose Lagen manövrieren, das der Suizid ihnen der einzige Ausweg scheint (das Gesicht zu wahren?).
Aus meiner Sicht überwiegen die Suizide bei Männern.
Woran liegt es?
Das sie sich schwer eingestehen können, das sie selbst gesteckte (Arbeits)ziele nicht einhalten schaffen?
Das sie in der wie in der "normalen" Gesellschaft Trennungen von Frau und Kindern "nicht packen"?
Das sie mit Existenzängsten nicht so umgehen können, das sie Verpflichtungen (den Hof weiterführen) nicht bewältigen und statt "neu" anzufangen den Selbstmord wählen?
Habt ihr selbst solche Erlebnisse im Dorf oder im Bekanntenkreis?
Kann man da überhaupt helfen, auch wenn man weiß das jemand gefährdet ist?
Traut sich jemand einen anderen "einweisen" lassen in psychologische Behandlung wenn die Hinweise/Gefahr unübersehbar sind?
So viele Fragen um so ein düsteres Thema...
Mirjam