Hallo Elisabeth,
Ja, ich kann Chris schon verstehen, dass er mehr als enttäuscht ist. Die gearbeiteten Stunden auf dem Hof lassen sich vermutlich einklagen auf Maschinenringtarif.
Die Stunden einklagen ist schwierig, denn mir wurde schon von den Eltern angekündigt, dass niemand die Stunden "gegengezeichnet" hätte, eine Forderung daran scheitern werde !!!
Vielleicht hat Chris aber in Aussicht auf den Hof, manch Weiterbildung in seinem Beruf nicht mitgemacht (weil er ja abends zu Hause mitarbeitet und später eh ganz Landwirt ist), manch Freizeitveranstaltung/Urlaub sausen lassen, vielleicht eine Beziehung (nach weiter weg) nicht gewagt, weil der Hof usw. usw. Das ist hart. 
Ja ich habe jahrelang in meiner Freizeit auf dem Hof gearbeitet, gegen zu geringe Entlohnung ( Gründe siehe weiter oben), den Urlaub trotz Familie ganz auf dem Hof verbracht, selbst keinen Urlaub gemacht - nie hat es genügt !! - Weiterbildungen im Beruf wg. des Hofes nicht wahrgenommen.
Habe nach der landw. Lehre als 2. Beruf einen ungeliebten kfm. Beruf gewählt den ich nur erlernen wollte um in der Landwirtschaft vom Wissen profitieren zu können - nicht aber um meinen Lebensunterhalt damit bestreiten zu müssen..... über 20 Jahre habe ich diesen Beruf zum Lebensunterhalt ausüben müssen.......dann gab´s ne Firmenschließung..........
Hätte ich die Wahl gehabt, hätte ich einen technischen Beruf erlernt und wäre heute "ein gemachter Mann" und dieses Thema hier würde mir am Gesäss vorbeigehen.
Aber es ist nunmal anderst !!!!!!!
Was mag die Eltern "geritten" haben, nun plötzlich die Hofübergabe zu blockieren???
Sind sie etwa krank??? Werden sie aufgehetzt von "weichenden Erben", von Nachbarn, von???
Es ist eine Mischung aus "wenn ich alles aus der Hand gebe bin ich wertlos...." und aufhetzten von Geschwistern und anderen mehr oder weniger (Un)Beteiligten.
Die Schwester als eine die im Streitfall alles erben könnte ist genauso scharf darauf, dass alles daneben läuft, wie jeder umliegende Landwirt der es auf die Felder abgesehen hat.
Da die Eltern jetzt über 70 sind, befinden wir uns ja auf einer Art Zielgeraden d.h. weder die Schwester noch die Landwirte müssen lange warten, bis die "Fette Beute" verteilt werden kann.
Ein Tip für Unbeteiligte: Bei solch einem Bauern immer etwas "präsent sein" damit man sofort zur Stelle ist wenn´s notwendig wird sich die Flächen unter den Nagel zu reißen !!!
ES MUSS ABER AUCH GEFRAGT WERDEN:
WAS HÄLT DIE ELTERN DAVON AB EINFACH EINEM KIND DIE WEITERE EXISTENZ AUF DEM HOF ZU GEWÄHREN WENN MAN SELBST EIGENTLICH SCHON LÄNGST IM RENTANALTER IST (RENTE WÄRE ca. 900-1000€) OHNE DIE "VORGESCHICHTE" DASS DIESES KIND VORHER AUF DEM HOF MITGEARBEITET HAT - ES SICH EIGENTLICH SCHON LÄNGST VERDIENT HAT ??
Es kann sicher nicht daran liegen, dass ich in diesem Falle ungeeignet bin um den Betrieb weiterzuführen - wäre dies der Fall gewesen dann hätte schon seit mehreren Jahren ein "Aussenstehender" in die Betriebsnachfolge einsteigen können. Aber auch dies ist nicht passiert !!!
Das Problem liegt also nicht am mangelnden Nachwuchs sondern eindeutig an der mangelnden Bereitschaft zu erkennen, dass die Zeit für die nächste Generation gekommen ist.
Sich diesem Problem nicht zu stellen kann nicht auf dem Rücken eines Hofnachfolgers bis zum Tod oder zum totalen Streit womöglich vor Gericht ausgetragen werden.
Wer als Betriebsinhaber so weit geht, dass er die Hofnachfolge in Aussicht stellt, und die Gegenleistung der Nachfolgergeneration annimmt, kann und darf sich nicht aus der Verantwortung mit Scheinargumenten stehlen.
Darum geht es mir und hierfür suche ich Gleichgesinnte. Menschen die mir Tips geben können zur erfolgreichen Betriebsübernahme oder zu einem entsprechenden Ausgleich.
Chris, gibt es niemand vertrauten in der Verwandtschaft, mit dem/der Du reden kannst?
Der/Die zwischen Dir und den Eltern vermitteln könnte?
....hab ich schon alles probiert - ohne Erfolg, denn es gibt einen Punkt ab dem jeder merkt, dass mit dem Gegenüber einfach nicht zu verhandel ist. Viele die sich bemüht haben,
hatten zuvor noch geglaubt etwas bewirken zu können - sie sind alle gescheitert. Egal ob "alte Freunde der Eltern" oder Verwandte die sogar "vom Fach" sind.
Nicht einmal eine fast schon tötliche Erkrankuzng des Betriebsinhabers konnte das Ruder herumreissen!!! Mitlerweile geht es diesem wieder sehr gut......na ja der Rest ist Grund um hier
Hilfe und Gleichgesinnte zu suchen.
Gruß
Chris2412