Guten Morgen, Martina!
Du hast schon richtig vermutet, auch unsere Gegend hier ist ziemlich dünn besiedelt.
Wir leben in einem Dorf mit z.Zt. 38 Einwohnern.
Das nächste Gymnasium ist 25km entfernt, die Fahrt dorthin würde mit dem Bus ca. 45-60 Min. dauern, je nach Wetter und Strassenverhältnissen.
Da wir aber noch den Sonderwunsch hatten, dass meine Tochter das sog. Abi-Bac (deutsches und französisches Abitur gleichzeitig) machen wollte, hatten wir nur die Möglichkeit, sie in Dijon anzumelden und das ist ca. 80 km von uns entfernt. Für eine tägliche Fahrt einfach zu weit!
Meine Tochter ist jetzt 16 Jahre alt und somit in einem Alter, in dem man ganz gerne Tag und Nacht mit Gleichaltrigen zusammen ist und schon ein bischen flügge wird. Sie findet das Internat also nicht schlimm, hat nicht so viel Heimweh.
Aber ich weiss, dass in ihrer Klasse Kinder sind, die Klassen übersprungen haben und erst 13 oder 14 Jahre alt sind und die haben ganz schön an der Trennung von der Familie zu knabbern!
Das Verhältnis zu meiner Tochter hat sich auch etwas gebessert, einfach weil man mit Abstand manche Dinge mehr zu schätzen weiss, vieles nicht mehr sooo schlimm findet und manche Reibereien einfach wegfallen. Allerdings war unser Verhältnis schon vorher nicht so schwierig, wie ich es vielfach von anderen höre.
Meine Tochter war schon vorher relativ selbstständig und selbstbewusst.
Allerdings würde ich nicht sagen, dass jetzt das Internat den Stress mit meinem Kind hat, gibt es solchen, bin ich doch auch mit Abstand noch zuständig und present und meine Tochter und die Lehrer wissen das!
Was die Noten betrifft, so sind die etwas schlechter geworden (15 statt 16.5), dass ist aber normal!
Im Gymnasium wird hier ganz anders gearbeitet als im Collège, eigenverantwortlich, selbstständig, fast schon, wie bei einem Studium. Daran müssen die Kids sich erst gewöhnen!
Ich wünsche einen schönen Tag

lallemande