Bäuerinnentreff

Direktvermarktung => Direktvermarktung => Markt und Marketing => Thema gestartet von: reserl am 08.01.02, 12:52

Titel: Direktvermarktung
Beitrag von: reserl am 08.01.02, 12:52
Welche Chancen bringt die Direktvermarktung?
Wo liegen die Grenzen?

Hier ist Platz für Diskussion zu diesem Thema.
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: biene am 08.01.02, 19:43
ich versuch's nochmal auf diesem wege- seit 2 jahren vermarkte ich schnittblumen ab feld und suche gleichgesinnte zwecks erfahrungsaustausch- biene
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Dody am 16.01.02, 09:35
Die Direktvermarktung beschränkt sich bei uns auf diverse Apfelsorten.
Das Handling ist da zugegeben relativ einfach, man packt sie in Beutel oder Kisten - nicht zu vergleichen mit einem Hofladen.
Trotzdem ist und bleibt es schwierig diese Schiene auszubauen, wenn Konkurrenz in nächster Nähe ist. Direktvermarktung wird zu den sogenannten Nischen gezählt  und das Typische an einer Nische ist: sie ist sehr, sehr schnell voll.
Oft denke ich, das Direktvermarkter eines aus den Augen lassen: die Lohnkosten.
Ist es nicht so, das oft die Bäuerin im Laden steht - neben all ihren anderen Aufgaben -
aber für sie nur ein Cent-Betrag als Stundenlohn effektiv dabei rauskommt ?

Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Carmen am 17.01.02, 13:46
Ich habe zwar nicht viel Ahnung von Direktvermarktung, denke aber, daß es auch wieder sehr viel Arbeit mit sich bringt, dann muß man auch die bürokratische Seite beachten (wie Raum anbauen, ausbauen oä). Und dann ist es wieder die Bäuerin, der die Aufgabe zufällt, tagein tagaus im Laden zu stehen, und könnte mir auch vorstellen, daß abends und 20.00 uhr noch jemand kommt und seine Wurst kaufen will.

Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Karin am 24.03.02, 14:49
Hat jemand schon einmal versucht Dörrobst zu machen  ???
Ich esse wahnsinnig gerne getrocknete Zwetschken/Pflaumen, doch als ich voriges Jahr welche machte, begannen sie nach zwei Wochen zu schimmeln.  :-[ :'(
Wie verpackt man/frau diese getrockneten Früchte am besten ??
Würde auch gerne welche für den Verkauf anbieten, da wir immer genügend Obst haben.
Hat jemand von euch vielleicht Erfahrung damit, oder weiss wo ich mich schlau machen könnte  :D

Liebe Grüsse Karin aus Ö
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Kerstin-44 am 14.06.02, 22:05
Seit einem Jahr vermarkten wir unsere Jungbullen alle privat.  Es begann damit, dass wir im Ort gefragt wurden ob wir unser Vieh an den ortsansässigen Metzger liefern. Das war nicht der Fall und die Frage nach Fleisch von unseren Tieren wurde immer öfters gestellt.Wir haben den Schritt gewagt unsere Jungbullen privat zu vermarkten und das Geschäft boomt. Wir bieten den Kunden Fleischpakete zu 10 kilo oder 20 kilo an. Es handelt sich dabei um Gemischtpakete. Die Kunden bekommen das Fleisch truhenfertg geliefert. Wir haben einen Metzgermeister an der Hand der sich auf diese Art der Vermarktung spezialisiert hat.Ich brauche keinen Hofladen, das Fleisch ist ja quasi schon verkauft, da ich zuerst soviel Bestellungen zusammenkomme lasse, bis wieder ein Tier geschlachtet wird. Ich mache nur gute Erfahrungen damit.  
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Christa L. am 25.07.02, 00:25
Hallo
Ich hätte eine Frage. Wir möchten Schweine und Puten direkt vermarkten. Aber nur im kleinen Stil. Was für Auflagen muss ich erüllen, muss ich da ein Gewerbe eintragen lassen, wo erhalte ich die notwendigen Vorschriften?

Gruss Christa    
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: reserl am 28.01.03, 08:58
Nachdem es nun auch "Öko" in jedem Supermarkt gibt, ist es sicherlich für die Direktvermarkter nicht unbedingt einfacher geworden, ihre Kunden zu halten bzw. neue dazuzugewinnen.

Welche Erfahrungen habt ihr mit Direktvermarktung?
Wie honorieren eure Kunden diese Arbeit?
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: NadeNa am 01.03.03, 20:38
Wo gibt es eine gemeinsame Darstellung in der Öffentlichkeit ?
z.B. "Regionale Marktprodukte aus Erzeugerhand"
Radiowerbung, die besser ist, als die der "goldenen Bögen".
Wenn Plakatwerbung: Suche Wohnung ohne Küche !
den Hinweis für ein Sparmenüe führt, wird es Zeit,
bei der Bevölkerung an den Tisch zukommen OHNE den Hof zu verlassen.
Wie?
Ideen und Wege in die Zukunft gibt es unter
www.rme-ag.de
Aus Liebe zum Land für Leute mit Verstand.
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: Poldi am 17.03.03, 01:02
Wir leben von der Direktvermarktung, indem wir drei mal die Woche auf dem Wochenmarkt stehen, aber das Geschäft stagniert seit einigen Jahren, auch bei den anderen Händlern. Für viele Leute ist es bequemer, alles im Supermarkt zu kaufen, die Supermärkte haben inzwischen bessere Frischeabteilungen als noch vor Jahren.
Seit 2 Jahren haben wir einen Verkaufsstand bei uns auf dem Hof, wo die Leute sich selbst bedienen, sich auch selbst Wechselgeld aus der Kasse nehmen. Diese Sache läuft super und wir haben es schon bereut, damit nicht schon viel früher angefangen zu haben. Selten wird mal was geklaut, aber wir verkaufen trotzdem viel mehr als zuvor, wo wir noch keine Selbstbedienung hatten und die Leute erst klingeln mußten. Hier in Norddeutschland ist der Straßenverkauf oft verbreitet, wenn Urlauber kommen sind die oft ganz erstaunt, daß man sich selbst bedienen kann.
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: Ingrid2 am 17.03.03, 22:15
Hallo zusammen,
also wir machen schon seit ca. 15 Jahren Direktvermarktung. Haben ganz klein angefangen mit Fleisch und Wurst, die Schweine wurden bei einem Metzger geschlachtet. Dann haben wir Schlacht- und Verarbeitungsraum gebaut. Ein Hofladen kam auch dazu. Und dann sind wir dreimal in der Woche auf dem Bauern- bzw. Wochenmarkt. Vor einigen Jahren haben wir dann eine Ölpresse gekauft (der Rapspreis war so fürchterlich schlecht, das konnte mein Göga nicht abhaben) und machen nun kaltgepresstes Rapsöl als Speiseöl (lierfern wir auch an andere Hofläden) bzw. natürlich auch als Futteröl. Als letztes kam dann noch die Beteiligung beim "Ostalb-Bäuerinnen-Service" dazu, das ist ein Party-Service. Und so wie die Direktvermarktung mehr wurde, haben wir den landwirtschaftlichen Betrieb reduziert. Das hört sich vielleicht alles ganz einfach an, war es aber ganz sicher nicht.
Wir sind mit unserer Direktvermarktung sehr zufrieden, sehen momentan mehr Chancen als in der konventionellen Landwirtschaft. Natürlich kann das nicht jeder machen, dann funktioniert es auch nicht mehr. Und man muß schon mit Spaß und Begeisterung bei der Sache sein. Aber das muß man wohl überall. Es wird sicher in Zukunft nicht einfacher, Kunden und Umsätze zu halten oder zu steigern, aber irgendwas fällt uns schon immer wieder ein und jetzt machen wir im Sommer mal unser Hoffest, ich freu mich schon drauf ;D ;D.

Viele Grüße Ingrid
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: Karin am 23.03.03, 11:16
Bei  uns hat diese Woche im Dorf das Geschäft zugesperrt, also haben wir gleich bei der Einfahrt zu unserem Hof ein grosses Schild mit "frische Milch direkt vom Bauern" inkl. Abholzeiten und Möglichkeit einer persönl. Belieferung aufgestellt. Ich bin neugierig ob wir ein paar Kunden dazugewinnen können. :-\

Ausserdem sind wir Mitte April wieder bei einem Bauernmarkt im Gasthaus der Nachbarortschaft dabei. Dort verkaufen wir selbstgemachte Aufstriche, Topfenkugerl in Öl, Käsestangerl, Topfenstrudel, Topfenpolsterzipf, Topfenkräuterröllchen, Topfen, Rahm aber auch Käse von der Molkerei die u.a. unsere Milch verarbeitet. Letztes Mal im November waren wir mit den Einnahmen sehr zufrieden und hoffen diese nochmals zu steigern.  ;D
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: ChristaW am 07.05.03, 16:59
Hallo miteinander,

ich stelle seit kurzer Zeit selbst Eierlikör her. Kann mir jemand Auskunft geben, welche Haltbarkeitszeit beim selbstgemachten Eierlikör angegeben werden muss. Wie ist es bei Fruchtaufstrichen. (Stimmt es 1 Jahr - Fruchtaufstriche).
Vielen Dank im Voraus.

Christa
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: Kerstin-44 am 30.06.03, 22:33
Hallo liebe Direktvermarkterfrauen;-))

ich brauche ganz dringend Hilfe.Seit zwei Jahren vermarkte ich die Bullen und Schweine privat.In diesem Jahr möchte ich im Herbst zusätzlich zu unseren Kartoffeln und Wurst,-und Fleischprodukten Zwiebel und allerhand Gemüsesorten anbieten, ausserdem Ziermais und Zierkürbis.Wer hat Erfahrungen mit den Produkten gemacht und vor allen Dingen: Was kann ich für das Gemüse verlangen.Ich habe Rotkohl,Wirsing,Weisskohl,Kohlrabi und Blumenkohl anzubieten.Wer kann mir weiterhelfen??????
In der Hoffnung dass sich jemand meiner erbarmt,

viele Grüsse

Kerstin
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: Werner am 29.07.03, 15:40
Hallo die Damen, finde immer neue Themen die mich interessiere bei euch und muß sage einfach super hier.

Zum Thema selbstvermarkten nur ganz kurz.
Ich kaufe seit ca. 2 jahren bei Kollegen von euch mein ges. Fleisch und meine Hausmacher Wurst ein.

Ich kann nur raten es diese nachzumachen, denn wer nicht frühzeitig bestellt steht mit leerem Korb da, denn immer mehr Verbraucher haben Supermarktqualitäten satt. Ich weiss woher mein Fleisch und anderes ist und zahle dafür gerne nen ? mehr.

Und es geht ohne große Werbung nur Mund zu Mund.




Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: Werner am 29.07.03, 15:42
zu Kerstins Frage.
Schau dich mal auf einem Wochenmarkt um oder geh mal in eine Großmarkthalle bei mir ist es z.B. der Großmarkt in Karlsruhe.
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: Kerstin-44 am 29.07.03, 23:54
lieber werner, danke für den tip, aber bei uns gibts keinen grossmarkt oder wochenmarkt;-(
aber am freitag werde ich meine kürbisse verkaufen,und zwar bei einem nachbarbetrieb der für freitag grossen sonnenblumenverkauf  geplant hat.
das ganze steht unter dem motto:
nur gemeinsam gehts
die kollegin hatte mich gebeten produkte von unserem betrieb mit anzubieten.
da ich zur zeit kein fleisch oder keine wurst mehr vorrätig hab werd ich meine schönen zierkürbisse anbieten.ich hab sie versuchshalber das erste jahr angebaut um zu sehen ob sich so etwas bei uns verkaufen lässt.gedacht war es eigentlich so, dass ich di e zusammen mit unseen Kartoffeln "loswerden" wollte.ich vermarkte die ganzen kartoffel privat.und so bietet sich nun die gelegenheit einen teil vorab zu verkaufen(wusst gar net, dass solche mengen bei rauskommen;-)))
und ich hab mir jetzt eigene preise gemacht.ich nehm für einen zierkürbis einen euro.wenn die was grösser sind dann 1,50.und wenn jemand fünf kauft dann geb ich 0,50 rabatt.ist das gut so??

viele grüsse
kerstin( die auf ein bombengeschäft hofft,gggg)
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: manurtb am 30.07.03, 00:50
Hallo Kerstin,
wenn ich mich an die Preise vom letzten Jahr erinnere, zu denen wir Zierkürbisse gesehen haben, dann liegst Du mit Deinen Preisen goldrichtig!

So als kleiner Tipp: Habt ihr Euch schonmal überlegt, die Dinge, die man in Ebay anbieten kann (mit der Post verschickbar), dort anzubieten? Man muss ja nicht unbedingt versteigern, sondern kann auch mit Festpreisen und größeren Mengen (z.B. Wurstdosenpaket mit X Dosen zu y Euro und das Paket 30 mal) arbeiten! Ist natürlich Aufwand, sich da einzuarbeiten, aber wenn man das erstmal gemacht hat, dann geht es recht flott und man hat Millionen von potentiellen Kunden! Ich versteigere selbst zwischendurch gespendete Artikel für unseren Verein und bin über die erzielten Preise immer sehr überrascht!
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: Mirjam am 30.07.03, 07:57
Hallo Kerstin,

zu den Zierkürbissen - auf jeden Fall mit Ziermais anbieten, diesen evtl. wenn nicht vorhanden bei Großanbauern zukaufen.

Zu den Preisen - da differenziere ich :

Wiederverkauf: Klein 30 Cent  (kleine Warzen, Mini-Pumpkin), Groß 70 Cent (Acorns, AutumWings(Indian Mix)
Endverkauf 50 Cent und 1 €, bei noch größeren 1,50,
Speisekürbisse 1,20 bis 1,70 je kg und Pumpkin 1 € je kg.

Bei den gelb-grün-gestreiften Bicolors denke ich so an 3 Stück 1 €.  Aber wir sind auch auf dem Land draußen und haben keine Fremdarbeitskraftlöhne. Auf einem Markt/Stadt locker je 20 - 30 Cent aufschlagen!

Obi verkaufte Zierkürbisse (keine tollen!) zu je 1 € und den Erdbeermais für 99 Cent - das finde ich ganz schön viel!

Aldi hat bereits fertige Körbchen für 3,99 € ? im Programm - deswegen versuchen wir uns nur noch mit Sondersorten abzuheben.

Kronenkürbisse würde ich nicht in bunte "Wühlkisten" geben, weil die Zacken abstossen und verfärben, bei Großeinkäufen hab ich immer mal einen kleineren Kürbis bzw. Erdbeermais mit hinein - das kommt genau so gut wie Preisnachlässe, Pfennigbeträge abrunden freut jeden.

Glatte einfarbige Kürbisse gehen auch mal ganz gut mit BEMALTEN GESICHTERN (Plaka-Farben, Edding, Peperoni-Nase, Heißkleber..) und halten dann länger als z.B. beim Aushölen.

Im übrigen: Durch die SB-Märkte sind die Leute inzwischen gewöhnt selbst kucken zu wollen und nehmen laminierte Beschreibungen an den Kisten gerne an und wollen in Ruhe stöbern - und kommen dann schon zum Fragen/Bezahlen.

Verkauf auf Ständen: Bekannte waren an einem Tag der offenen Tür bei einem Möbelhaus - total enttäuscht. Wichtig bei der Einkaufsmentalität ist - das die Leute dort auch wirklich auf "Geldbeutel zum Einkaufen mitnehmen und Einkaufen gehen programmiert sind" - als nicht nur zum kucken kommen; wir wollen auch diesjahr wieder in ein Einkaufszentrum für ein/zwei Ausstellungs/Verkaufstage. Rechtzeitig bei den Eventmanagern fragen! Zierkürbisse bis Erntedank, andere Pumpkin/Speise bis Halloween.

Restliche Gemüsepreise: Stehen regelmäßig in den Großhandelsspalten der landw. Wochenblätter und ich würd auch mal zur Orientierung die Postwurfsendungen von Real  & Co. durchkucken - weil auch die Kunden diese lesen und damit argumentieren!

Mein Mann hat digitale Waagen ausfindig gemacht: Bizerba, 100 Tastenfelder, 6 k für 100 € vhb oder 140 kg noch dm anzeige, 100 g Schritte für 50 € ?? ist das o.k. ?

Viele Grüsse

Mirjam
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: Katharina am 30.07.03, 19:49


Mein Mann hat digitale Waagen ausfindig gemacht: Bizerba, 100 Tastenfelder, 6 k für 100 € vhb oder 140 kg noch dm anzeige, 100 g Schritte für 50 € ?? ist das o.k. ?




Hallo Mirjam,

du musst beim Kauf einer Waage daruf achten, dass sie eichfähig ist. :o
Die supergünstigen Waagen sind das meist nicht.  >:(
Bei uns macht das Eichamt regelmäßig Kontrollen. Sie kommen unangemeldet auch dahin, wo nur ausnahmsweise mal was verkauft wird. :-\

Liebe Grüße
Katharina
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: Werner am 12.08.03, 07:25
Hallo,

Hab mal eine frage, woher Kommt Ihr?

Selbst komm aus dem Badischen, gg

Raum Karlsruhe
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: Christel Nolte am 12.08.03, 11:18
Halo ihr, bin noch noch nicht so lange beim BT dabei und hatte mir gestern überlegt, ob Ihr nicht ne Seite für Blumenfeld Betreiber und Hofladen Leute machen könntet - Ha- gibts swchon längst - super! :D

Also Ich habe im 3. Jahr ein Blumenfeld und bin ganz begeistert. Vielleicht kann man in den Wintermonaten, wenn mehr Zeit ist, Mal Erfahrungen über Sorten austauschen. Die LWK betreut uns aber auch ganz gut und mit der Firma Nebelung/kiepenkerl habe ich auch gute Erfahrungen gemacht.

Gehe schon einige Monate mit der Idee vom Hofladen schwanger, weil bei uns auch der letzte Laden zugemacht hat. <Denke aber, dass ich lieber was mit SB machen werde.

Aber dier Auflagen!  ::)Hygien/versicherung/produkthaftung... da kanns einem schon vergehen.
Hat eine von Euch gute Infos zur "Neugründung"? Würde gerne mit Marmelade anfangen. Eier und Kartoffeln verkaufe ich schon. Wurst und Geflügel so "unter der Hand" da ließe sich einiges umsetzen, wenns offiziell wäre.
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: martina am 12.08.03, 21:40



Mein Mann hat digitale Waagen ausfindig gemacht: Bizerba, 100 Tastenfelder, 6 k für 100 € vhb oder 140 kg noch dm anzeige, 100 g Schritte für 50 € ?? ist das o.k. ?




Hallo Mirjam,

du musst beim Kauf einer Waage daruf achten, dass sie eichfähig ist. :o
Die supergünstigen Waagen sind das meist nicht.  >:(
Bei uns macht das Eichamt regelmäßig Kontrollen. Sie kommen unangemeldet auch dahin, wo nur ausnahmsweise mal was verkauft wird. :-\

Liebe Grüße
Katharina


bizerba-waagen werden hier oft in den obst-gemüse-abteilungen von rewe und co eingesetzt. sie sind geeicht! außerdem ahb ich einen bekannten, der die hiesige regionalvertretung hat/hatte *ist wohl irgendwie noch in der familie geblieben*

bizerba ist schon ne gute marke.
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: Katharina am 12.08.03, 22:13

bizerba-waagen werden hier oft in den obst-gemüse-abteilungen von rewe und co eingesetzt. sie sind geeicht! außerdem ahb ich einen bekannten, der die hiesige regionalvertretung hat/hatte *ist wohl irgendwie noch in der familie geblieben*

bizerba ist schon ne gute marke.


Hallo Martina  :D

ich geb dir recht, Bizerba ist eine gute Marke.
Meine Waage ist auch von Bizerba. Ich hab sie auch gebraucht gekauft und dadurch einiges sparen können.
Aber auch Bizerba hat günstige Waagen, die nicht eichfähig sind und in EG-Ländern nicht zugelassen sind.

Es sollte nur als ein Tipp beim Einkauf gedacht sein ;)
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: Kerstin-44 am 12.08.03, 22:45
also ich weiss jetzt gar nicht wie ich euch das sagen soll.vielleicht haltet ihr mich ja auch für verrückt,lach.
ich mach ja auch direktvermarktung,also bisher immer nur fleisch und kartoffeln.klar,das wird immer gewogen.
hmm, dieses jahr hab ich bisschen viel saatgut eingekauft von möhren, rote bete, zwiebeln.
und ich hab auch ordentlich zierkürbisse aufm feld.hatte ja hier schon mal gefragt was man dafür nehmen kann, aber die antwort kam bisschen zu spät.
ich verkauf also ohne zu wiegen und bin auch schon alles los geworden.
ich konnts nicht so schnell vom feld holen wie die nachfrage war.hier kommen meine preise ohne gewichtsangabe:

4 grössere kugeln rote bete: 2.00
7 Möhren: 1,50
6 zwiebeln:1,50

ich nehm für jeden mittleren zierkürbis 1,-
die kleinen für ,-50
und die grösseren, wie z.b. die sonnenblumenkürbisse für 2

und meine kunden zahlen und empfehlen meine waren sogar weiter.ich denk dass ich nächstes jahr die doppelte menge anbaue.
ich hätt noch viel mehr verkaufen können als ich hatte,hab aber auch gemerkt dass die kunden wert darauf gelegt haben, dass ich die ware frisch vom feld geholt hab.  
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: Mirjam am 13.08.03, 19:29

Liebe Kürbisleute - laßt uns doch mal wieder zur Bestellsaison einen Chat im Februar machen - zur Sortenabsprache und Tipps geben.

Wer will - ich hab aus dem Bt u.a. zwei Seiten = ein Blatt Rezepte zusammenkopiert, sieht recht übersichtlich aus mit Rezepten für Kürbis und Zucchini. Wer will - schick ichs per Word-Anlage - einfach speichern und auf buntem Papier ausdrucken.
In Kürbis und Zucchini hab ich übrigens die bei uns häufigsten Fragen zusammengestellt und beantwortet - es ist halt immer wieder müßig: Nein, die Kerne von dem Pumpkin kann man nicht essen, nur die vom Ölkürbis...

Wie beschriftet Ihr im Herbst die Pumkin? Ich hab mir Zweckformetiketten gekauft und dann einfach mit Edding drauf..

Zum Marmeladenglasbeschriften u.a. Gläser ein Tipp:

Bei der Fa. Zweckform: Avery-zweckform.com kann man sich unter -> Downloads (nach kostemlosen Login) den zwizard Assistent (1,7 MB) runterladen,
-> bei diesem kann man dann das Etiketten-Format auswählen (muß ja nicht teuer Zweckform-Etiketten sein  ;)  )
-> mit ihm die Beschriftung erstellen (und auch Grafiken/Logos einfügen!!)
-> die Vorlage wird dann einfach als Word-Datei gespeichert
-> und auf den Etiketten auf DIN A 4 Papier durch den Drucker jagen!

Also auch etwas, wenn man selbstgemachte Dinge verschenken will.

Achtung! Beim Verkauf gilt die Deklarationspflicht:

Produktbeschreibung: mit Bodenhaftung
Zutatenliste: In absteigender Reihenfolge der Gewichtsinhalte
Inhaltsangabe: in g oder ml?
Hersteller: Adresse
Haltbarkeitsdatum: min. bis...

fehlt was?

Viele Grüsse,

ich möcht nächste Woche Kürbisgelee (mit Amaretto oder Orangensaft) einkochen  :D

Mirjam
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: manurtb am 14.08.03, 08:50
Gestern war ich bei einer Freundin und die hat mir die Bestellliste des Bauernhofes gezeigt, von dem sie eine Abokiste Gemüse bestellt hat!
Fand ich sehr interessant, weil da so viel draufstand (mit dem Bauernhofnamen, wo es herkam), dass sich so mancher Einkauf sparen läßt. Vom Brot über Fleisch, Käse, Milch, Gemüse bis zum Bier!
Und als besondere Aktion hatten die jetzt zur Grillsaison Grillgemüsekisten und eingelegtes Grillfleisch!
Mit Bestellschein und Faxnummernangabe! War eine Din A3 Seite, in der Mitte gefaltet. Mit Rezeptankündigungen in den Kisten und einem 'Vorwort'. Fand ich sehr beeindruckend und professionell.
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: Kuerbisanna am 19.08.03, 00:18

Liebe Kürbisleute - laßt uns doch mal wieder zur Bestellsaison einen Chat im Februar machen - zur Sortenabsprache und Tipps geben.


Ich wär gerne dabei

obwohl ich auf dem Feld jede Menge Rezepte zur freien Entnahme habe.......wäre ich an deinen Rezepten interessiert ..Danke im Voraus  ;)
Titel: Glaserei
Beitrag von: Mirjam am 20.08.03, 11:06

Hallo zusammen -

Einkochen:

Wo kauft Ihr welche Gläser zu welchen Konditionen?

Ich erstehe hier folgende Mehrverwendungsgläser von dem Fleischereibedarf "Evenord":

230 ml mit Deckel 45 Stück-Karton - 10,44 € = 0,23 € je Glas
440 ml mit Deckel 30 Stück-Karton -   8,70 € = 0,29 € je Glas

Danke für Eure Tipps!

Mirjam
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: Freya am 20.08.03, 11:21
Hallo Mirjam,

was sind das für Deckel ???
Schraubverschlüsse ???
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: Mirjam am 20.08.03, 12:38
Klar  Schraubversdhlüsse

Es gibt weiße Deckel und bunt (blau oder rot) karierte Deckel und sind eben diese leicht zu reinigende Wurstgläser:

Klein - leicht konisch oben weiter als unten

Groß - Zylindrisch

Mirjam
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: martina am 20.08.03, 13:28
mirjam, gibts dafür auch einen link?
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: Katharina am 20.08.03, 16:26
Hallo Martina,

Link hab ich keinen, aber dafür ein Bild



[gelöscht, Archiv unter www.baeuerinnentreff.de]
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: Jani am 20.08.03, 17:45
Danke Mim  :-* !
Ich habe ihr nämlich am Telefon vorgejammert,daß meine Marmeladenproduktion zum Stillstand kommt ,weil mir die Gläser ausgehen und ich entweder nur Kleinanbieter finde (die allerdings auch tolle Flaschen etc. haben) bzw. nur Hersteller mit 1000er bis 4000er Paletten  ???.
Hat jemand von Euch einen Tip,wo es günstige Gläser mit Schraubdeckel mit etwa 150 bis 250 ml gibt - mehr so hundert Stück ?

Für den Likör zum Verschenken o.ä. gibt es nette Flaschen und Gläser hier :http://www.glaeserundflaschen.de.
Super-Service,schnelle Lieferung und nettes "Obendrauf"
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: ammi am 21.08.03, 22:44

Für den Likör zum Verschenken o.ä. gibt es nette Flaschen und Gläser hier :http://www.glaeserundflaschen.de.
Super-Service,schnelle Lieferung und nettes "Obendrauf"


Die Gläser sehen schön aus, sind aber recht teuer. Wenn ein Marmeladenglas schon 65 Cent kostet (ohne Versand, Etikett, Stoffdeckel usw), was soll denn dann die Marmelade kosten?

Wir haben eine Adresse in Hamburg (Henry Walter).
Dort kosten 212 ml- Glaser (ca. 12 cm hoch und 6 cm Durchmesser) 21 Cent, allerdings muß man sie abholen. Mindestabnahme 360 Stück.

Für welchen Preis verkauft ihr die Marmelade?  Wir nehmen auf unseren Landfrauenherbstmärkten 2 Euro für 212 ml.

Hier -falls es klappt- ein Foto vom letzten Jahr.

(http://Eigene Dateien\Eigene Bilder\herbstmarkt.jpg)

[gelöscht, Archiv unter www.baeuerinnentreff.de]
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: ammi am 21.08.03, 23:01
Etiketten lassen sich ganz einfach in Word unter
"Extras" - " Umschläge und Etiketten" drucken.

Unter Optionensucht man sich ein Format aus, z.B. ist Zweckform 3652 gut geeignet.

Ich öffne mir in Word eine neue Seite und schreibe mein Etikett mit allen nötigen Angaben.
Ich gestalte den Text durch Einrücken, farbige Zeilen, evtl. eine kleine Grafik u.s.w. Dann markiere ich das ganze, gehe wie gesagt auf Extras - Umschläge und Etikettenund brauche nur noch auf Neues Dokumentzu klicken. Schon ist eine Seite mit 21 Etiketten fertig.

Da der erste Entwurf meist noch nicht ok ist, klicke ich ihn ohne zu speichern weg, sehe wieder meine Wordvorlage, die ich verändern kann und probiere weiter.

Ich kaufe mir billige Klebeetiketten bei office discount, die aber die Größe wie Zweckform haben.

Man kann natürlich auch auf einfachem Papier drucken, ausschneiden und aufkleben.

Tipp: ein guter Kleber für leicht ablösbare Etiketten ist Milch:

etwas Milch auf einen Teller geben, das Etikett mit der Unterseite eintauchen , ankleben und fest streichen.
Nach dem Antrocknen das Glas abwischen, da manchmal etwas Milch herunterläuft.
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: Anita2 am 13.09.03, 20:05
Hallo Jani,
ich habe im Jahr 2000 Marmeladengläser bei der Fa. Bockmeyer in Nürtingen bestellt, Fax-Nr. 0800/3116699, Internet www.bockmeyer.de, damals kostete ein Gals für 370 ml O,36 DM, dazu der Deckel 0,15 DM bei Abnahme von 250 Stück, wenn man weniger bestellte kam das Glas auf 0,43 DM, bei 212 ml 0,41 DM, es war jede Menge möglich.

Hallo Freya, habe am Freitag auch Kürbissuppe gekocht, unser neuer Azubi war sehr skeptisch, hat erst einmal gefragt, ob man sowas auch essen kann, hat aber dann gleich zwei Teller davon verputzt, LG Anita
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: Freya am 02.01.04, 00:02
Hallo,

wir haben aus gegebenem Anlaß ein eigenes Thema "Kürbisse" eröffnet.

Wer von Euch hier in "Direktvermarktung" noch einen Beitrag drin hat, den er lieber in Kürbisse haben möchte, bitte selber hier rein  >>> http://www.agrar.de/landfrauen/forum/index.php?board=18;action=display;threadid=3309
kopieren oder mir per KM mitteilen. Ich kann aber auch nur kopieren und nicht verschieben.  :(
;)
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: Mirjam am 07.01.04, 14:26

Hallo Solli,

es gibt viele Anbieter für die Zwiebeln zum Setzen.

Von der Fa. Nebelung (= Kiepenkerl) gibt es einen tollen Hefter mit allen Tipps rund um die Anlage.

Ihr braucht v.a. für die Gladiolen zum Setzen eine alte Kartoffellegemaschine, die per Ritzeltausch die Knollen nun in 5 cm Abstand statt 20 wie bei Kartoffeln auslegt.

Bei extremer Klaumentalität wirst Du wohl "Vogelfutter"Sonnenblumen säen und nicht die Zuchthybriden, welche zwischen 500 und 1000 € je kg Saatgut kosten (pollenarm, vasenbeständig, farbig)

Die Schilder kann man als "fertige Lösungen" z.B. von der Fa. Bär kaufen, eine ausreichende Beschilderung ist notwendig.

V.a. an der Kasse sollte man nicht sparen, diese kosten netto 150 € zum Selbsteinbetonieren, sind dann aber relativ sicher und sehen gut aus.

Ich habs grad nicht parat, stelle aber noch mal die Fa. hinein, die Zubehör/Saatgut vertreiben.

Wichtig ist die Feldplanung, mehr als 30 m in die Tiefe laufen die Leute nicht gerne, lieber einen breiten Streifen anlegen. In Pflanzenschutz sollte man sich in jedem Fall auskennen, sonst "hackt man sich die Finger wund"...

Viel Erfolg

Mirjam
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: Vöglein am 07.01.04, 22:27
Hallo, muß eure Hilfe auch einmal in Anspruch nehmen. Mein Sohn hat jetzt ca. 35 Hühner und möchte ein paar Kunden für den Eierkauf werben. ;D  Gibt es da Vorschriften von welcher Seite auch immer, oder können wir einfach auf einem Schild ein bischen Werbung machen ?  :)
Viele liebe Grüße Andrea, die von dem Hobby auch total begeistert ist, Wunderwerk Eierproduktion.  :D  :D
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: editsche am 18.01.04, 14:27
Hallo!!!!

Wir vermarkten seit ca. 15 Jahren Weihnachtsbäume.
Zuerst fingen wir mit Tannen und Fichten aus unserm Wald an. Nachdem die Leute nach Nordmann und Blaufichten verstärkt nachgefragt haben, Nahmen wir Nordmann und Blaufichten mit auf in unser Sortiment. Seit 4 Jahren sind jetzt auch noch Topffplanzen dazugekommen. Am Anfang haben wir unsere Nordmann und Blaufichten von anderen Kollegen dazugekauft. Aber jetzt haben wir eigenen Plantagen. Damit ist der Arbeitsaufwand auch gestiegen. Außerdem verkaufen wir noch Schnittgrün. Während der Weihnachtszeit vermarkten wir noch Dosenwurst und Kartoffeln. Ferner verkaufen wir unsere Schlachtschweine überwiegend in der Winterzeit an einen sogen. Hausmetzger. Rinder haben wir auch schon vermarktet, aber bei uns hat es jetzt fast jeder angefangen, deshalb haben wir uns davon getrennt.

Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: Resi am 02.02.04, 19:22

;D  Gibt es da Vorschriften von welcher Seite auch immer, oder können wir einfach auf einem Schild ein bischen Werbung machen ?  :)
Hallo Andrea, ich habe mal meiner Schwiegermutter , die bei uns für den Eierverkauf zuständig ist , ein Schild geschenkt " Eier zu verkaufen". Vorher hab ich mich noch ausgiebig erkundigt, ob das nicht was nachzieht. Zuerst im AfL, darauf wurde ich gleich zum Direktvermarkter Seminar eingeladen, damit Ich mich damit auseinandersetzen könnte. Bei der Gemeinde hab ich noch nachgefragt, die haben das nicht so eng gesehen. Könntest Du auch fragen, die könnten Dir bestimmt weiterhelfen. Das Schild wurde bis jetzt nie aufgestellt, mit unseren 30 Eier, die wir in der Woche verkaufen könnten, muss das ja nicht sein. :D
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: klementine am 04.02.04, 21:59
Hallo,
wir vermarkten die eier unserer 1000 Hühner überwiegend in unserem Hofladen. Seit diesem Jahr braucht man einen Erzeugercode den man auf die Eier aufstempeln muss. Aber erst ab einer bestimmten Tiergrenze und beim Verkauf über einen Laden oder auf dem wochenmarkt. Wir haben außerdem eine Registrierung als Erzeuger und Packstelle. Braucht man aber nicht bei 30 Hühnern. Wenn ihr die Eier nicht sortiert und unverpackt verkauft dürfte es bei 30 Hühnern eigentlich keine Probleme geben.
Gruß Ursula
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: Vöglein am 05.02.04, 20:18
Hallo Resi und Klementine,

danke für eure Beiträge, dachte schon hier verkauft keiner Eier, so ein bischen als Schürzengeld für unsere Kasse wäre das  ganz schön. Diesen Ausdruck habe ich auch erst kürzlich gehört, früher konnte man damit anscheinend den Haushaltsaufwand bestreiten.  ;)  Wie man das wohl geschafft hat  ???   ;D Die Nachbarschaft holt die Eier schon  bei uns, hätte ja sein können, das unsere Hühner eine bes. Impfung nachweisen müßten o.ä. oder eine Erlaubnis zum produzieren  ;D
Das mit den 1000 Hühner darf ich meinem Kleinen gar nicht erzählen, sonst stockt er seinen Bestand gleich auf. Habe aber auch meine Freude an den frischen Eiern , und mein Mann glaubt es nicht, nachdem es 20 Jahre hier keine Hühner am Hof gab, was Kinder so alles fertig bringen..........
Viele Grüße von Andrea

Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: claudia2 am 07.08.04, 17:40
Halli, hallo!
Habe eben eure letzten
Seiten gelesen u. bin nun ausführlich über Kürbis & Co. informiert.
Zu euren Marmeladengläsern noch einen Tipp:
Nicht alle Veterinäre erlauben die mehrmalige Nutzung dieser Deckel. Die abgebildeten Deckel bestehen aus 2 Komponenten u. sind ( laut unserem Lebensmittelkontrolleur ) nur für eine einmaligen Nutzung gedacht. Wenn euch jemand von der LM-Überwachung ansprecht müßt ihr euch halt einfach dumm, ich meine "unwissend" stellen.
Gibt es im BT-Land auch jemanden ( außer Heidi u. Andrea ) der Milchprodukte vermarktet?
Ich sitze im Moment am PC u. kämpfe mit Reinigungs-u. Desinfektionsplänen für das HACCP-Konzept.
In unserem Kreis sollen demnächst alle Direktvermarkter eine EU-Zulassung beantragen.
Ist das in den anderen Bundesländern auch so?
Wer hat Erfahrung damit?
Frohes Schaffen

Claudia
Titel: Re:Direktvermarktung
Beitrag von: manurtb am 10.08.04, 14:38
Hallo,
ich habe da eine Frage. Im Landkreis Fürth soll es einen Bauern geben, der Eis herstellt und vermarktet. Leider hat meine Suche bei Google nichts hergegeben. Weiss einer von Euch, wo der ist und hat vielleicht noch Kontaktdaten?!
Dankeschön!
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Mirjam am 14.11.04, 13:48

Hallo Manuela,

frag doch mal bei der Lebensmittelüberwachung im LK Fürth an - die müssen die ja kontrollieren/zulassen!

@ Vitus: es gibt eine Direktvermarkterzeitschrift "Hofdirekt" die berichten regelmäßig über solche Betriebe, tw. inserieren dort auch Hersteller für andere Bauernhofläden als Produktergänzung z.B. in der letzen Schafsmilchseife in verschiedenen Formen in einer Geschenkbox.

http://www.hofdirekt.de/


viele Grüsse

Mirjam

Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Mirjam am 14.11.04, 16:03
Hallo Vitus

die Pflegeprodukte herstellen können die meisten Betriebe nicht.

Gerade über die Büffelmilch kam mal ein Beitrag im Fernsehen, der seine Milch zur Verarbeitung zu Pflegeprodukten abgibt und die fertigen Produkte zurückkauft.

Also würde ICH an deiner Stelle über den Büffelmilch/-produktevermarkter versuchen an die Addi von dem Verarbeiter zu kommen mit dem Hintergedanken, dass er das auch für andere Vermarkter Rohware verarbeitet...,oder?

*neugierigfrag* - wozu brauchst du diese Infos?

viele Grüsse

Mirjam
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: silviamaria am 15.11.04, 22:01
hallo manurtb,
hab deine anfrage wg.eisherstellung gelesen. bei uns im südschwarzwald gibt es soviel ich weiß 2 bauern,die bauernhofeis anbieten. werde die adressen suchen und dir eine km senden.
grüße silviamaria
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: manurtb am 16.11.04, 17:07
Hallo Manuela,

frag doch mal bei der Lebensmittelüberwachung im LK Fürth an - die müssen die ja kontrollieren/zulassen!
Mensch, Mirjam, das ist eine gute Idee! Dankeschön, werde ich machen.
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: manurtb am 16.11.04, 17:08
hallo manurtb,
hab deine anfrage wg.eisherstellung gelesen. bei uns im südschwarzwald gibt es soviel ich weiß 2 bauern,die bauernhofeis anbieten. werde die adressen suchen und dir eine km senden.
Danke, Siviamaria, allerdings werde ich wegen Eis nicht so weit fahren können! ;D
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: manurtb am 23.11.04, 15:23
frag doch mal bei der Lebensmittelüberwachung im LK Fürth an - die müssen die ja kontrollieren/zulassen!
Mirjam, Dein Tipp war Gold wert. Ich habe dorthin eine Email geschickt und angefragt. Und die Bäuerin von dem Bauernhofeis hat bei uns angerufen.

War eine lustige Geschichte. Mein Mann war zu Hause und die Bäuerin meinte, dass ich sie suchen würde. Mein Mann sagt zu ihr, dass er sich das nicht vorstellen kann, weil ich doch in der Arbeit bin, ich würde sie also sicher nicht suchen (ich kann mir schon vorstellen, dass mit den ganzen Werbeanrufen, die man so täglich bekommt, er einfach mal auf Ablehnungshaltung gegangen ist).
Naja, auf jeden Fall hat er, bevor er die Beherrschung verlieren konnte gesagt, dass er die Adresse aufschreibt.  ;)
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: SHierling am 09.03.05, 09:55
Hallo,

ich möchte demnächst ein paar Schweine in Gläser tun, kann aber den da
Zitat
Wir haben eine Adresse in Hamburg (Henry Walter).
Dort kosten 212 ml- Glaser (ca. 12 cm hoch und 6 cm Durchmesser) 21 Cent, allerdings muß man sie abholen. Mindestabnahme 360 Stück.
leider nicht finden. Gibt es sonst noch günstige Bezugsquellen (evtl auch für andere Schlachtereibedarf) im Norden , möglichst solche, die auch "kleinere" (mit 300 Gläsern kann ich aber gut leben) Portionen abgeben?

Grüße
Brigitta
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Katharina am 09.03.05, 12:11
Gibt es sonst noch günstige Bezugsquellen (evtl auch für andere Schlachtereibedarf) im Norden , möglichst solche, die auch "kleinere" (mit 300 Gläsern kann ich aber gut leben) Portionen abgeben?

Gibt es bei euch in der nächsten größeren Stadt keinen Fleischer-Einkauf?
Die Gläser, die du meinst kaufe ich dort immer für die Marmelade für den Hofladen.
Sie haben sie in verschiedenen Größen da.
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: SHierling am 09.03.05, 14:12
ähm ... nein, hier gibt es nicht mal mehr eine "nächste größere Stadt"  - jedenfalls nichts im Umkreis von weniger als 50, 60 km 8)  Aber ich hab grade mal bei Ebay geschaut, die haben auch angemessene Angebote, wenn man ein bißchen mehr nimmt und sich den Versand dann aufteilt.
:-)

winke
Brigitta (hier schneits schon wieder, ist das legitim? hat das jemand bestellt? kann ich das bei ebay weiterverkaufen???)
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: nasebaerchen am 05.09.06, 22:06
Hallo,
wir haben in diesem Jahr so super viele Tomaten im Garten und haben uns jetzt überlegt diese ab Hof zu verkaufen.
Das wird zwar nicht das  Bombengeschäft aber besser als wenn sie alle schlecht werden.
Meine frage jetzt,ich brauch ja so ne dirketverkarkterlizenz.
Wo bekomme ich die her und was für auflagen muss ich erfüllen oder reicht es wenn du nett sortiert in nem Körbchen liegen??
Über positive Antworten würd ich mich sehr freuen.
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: nasebaerchen am 07.09.06, 21:08
Hallo ich komme aus NRW bei Köln.
Wenn du meinst das das reicht. Ein Schild wollt ich eh malen.
Wofür brauch ich dann diese Lizenz oder braucht man sie gar nicht?
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Maja am 13.06.07, 07:53
Hier wurde zwar schon länger nicht geschrieben, aber ich finde keine Box in die meine Fragfe direkt passt. Also vielleicht hier

Was kosten zur Zeit Himbeeren in der Pfundschale?
Oder verkauft ihr nur in kleinerer Menge?
Wo bekomme ich die Schalen her?
ICh brauche ja nicht so übermässig viel?
Wer weiss da Bescheid?
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Katharina am 13.06.07, 21:05
Hallo Maja

wir nehmen hier für die 250g-Schale Himbeeren zur Zeit 2,50 €.
Für die 500g-Schale würde ich dann 4,50 € nehmen.

Warum hast du am Sonntag nichts gesagt? Ich hätte dir ein paar Schalen mitgeben können.
Wir beziehen sie über unsere Markthalle.

Ich hab grad mal danach gegoogelt:

Berigard Omni
 
 Farbe :   weiß 
 Art.-Nr. :   191OMNIS1-0
 Soll-Maße* :   183x113x67 mm 
 Inhalt / Karton:   400 Stück 
 Kartonmaße:   741x383x456 mm 
 Gewicht* :   0.022 kg / 1000 Einheiten
 DSD-Gebühren* :   7.60 € 

http://www.omni-pac.de/content/produkte/anw_produkt.php?pid=258 (http://www.omni-pac.de/content/produkte/anw_produkt.php?pid=258)
Die sind wesentlich günstiger als unsere  :o  da werd ich mir für den Laden evtl mal welche bestellen.
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Maja am 13.06.07, 22:05
HAllo Uta, ja das habe ich mich auch gefragt als ich auf dem Heimweg war. Aber so ist es man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht. Ich werde wohl nur ein paar einzelne Schalen brauchen . Das meiste von unserem Obst verbrauche ich selbst für Fruchtaufstriche. Johannisbeeren und Himbeeren, Jostabeeren und Heidelbeeren alles kommt jetzt und der ganze Obstsegen muss verarbeitet werden.
Evtl  komme ich nochmal auf dich zurück wegen der Schälchen.
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Stephan am 01.09.08, 22:55
Hallo,
ich wollte erst mal nur kurz eine Idee vorstellen, die mir seit ein paar Wochen im Kopf herum spukt (ohne c). Vor einigen Wochen wurde in einer Ausgabe von schweizweit (in 3sat) eine Direktvermarktungsidee in der Schweiz vorgestellt.
Ich gebe den Filminhalt noch mal so ungefähr wieder:

Diese Idee bzw. das Projekt nennt sich Eccofood(.ch). Beteiligt sind glaube hauptsächlich Biobauern. Jeweils im Umkreis (bzw. im Durchmesser) von 100km können sich über dieses Portal Verbraucher und Erzeuger finden. Man kann (nur?) über das Internet seine Produkte jeweils bei einem (oder mehreren?) Landwirten bestellen (Eier, Milch, Käse, Gemüse, Obst, etc.). Die Preise liegen ca. 15-20% über dem Preis im (schweizerischen) Supermarkt. Pro Lieferung werden außerdem noch einmal 5 Franken fällig. Im Zentrum befindet sich jeweils ein kleiner Transporter, der die Produkte bei den Erzeugern holt (und im Zentrum sammelt?) und dann in Boxen (für die einzelnen Kunden verteilt) zu den Kunden bringt.

So etwas ähnliches müßte sich doch auch Deutschland realisieren lassen und zwar in noch einem größeren Maßstab, was ich gleich erklären werde.

Ich habe mich schon ein bischen im Internet herumgestöbert und auch einzelne Threads hier im Unterforum "Direktvermarktung" gelesen. Heruntergeladen habe ich mir z.B. schon verschiedene Pdf-Dateien vom Landwirtschaftsministerium Baden-Württemberg zum Thema Direktvermarktung (Recht, Hygiene, Marketing, etc.). Die werde ich versuchen in den nächsten Wochen mal zu lesen (Juhuu!!, :P ).

Da mich die Zukunft seit meinem Wissen um Peak Oil und alles was damit zusammenhängt doch einigermaßen umtreibt, ergab sich irgendwo eine Gehirnverschwurbelung, die dann verschiedene Sachen kombinierte.

Die Webseite gemuesekiste.de hatte ich schon mal angeschaut, aber in ganz Meck-Pomm gibt es da z.B. nur einen einzigen Anbieter, obwohl es wohl schon jede Menge Hofläden dort gibt.
Eine zentrale Webseite für Deutschland habe ich jetzt für Direktvermarktung noch nicht gefunden. Oder war meine Suche vielleicht doch zu kurz?


Um es zunächst mal kurz zu machen:
Ich stelle mir vor, dass auf einem so zentralen Direktvermarktungsportal später einmal jeder Mann und Frau Dinge REGIONAL (!) kaufen UND verkaufen kann, die man so selber herstellt (Marmelade, Weihnachtsgebäck und -dekoration, Postkarten, Schmuck, Geräuchertes, etc.).
Ich denke daran, dass auch Deutschland letztlich durch den Handel zwischen den Städten bzw. durch den Handel überhaupt auch groß und stark geworden ist.
Und das gleiche kann man jetzt wieder mit Hilfe des Internets als Gegengewicht zu den grassierenden Entlassungswellen setzen.
Jede und Jeder kann sicher Dinge von denen bisher nur der engste Familien- und Freundeskreis profitiert hat, das darf einfach nicht länger so bleiben! ;)
Die Frau eines Bekannten macht z.B. ein wahnsinnig gutes Apfelgelee. So was habe ich noch nie irgendwo gekauft.

Dass die regionale Vermarktung Arbeitsplätze vor Ort sichern kann, ist nichts neues. Ich denke aber auch noch z.B. an das Einsparen von Energie.
Wenn man sich überlegt wieviel Energie für das Herstellen der Glasbehälter und Konservendosen täglich deutschland benötigt wird und wieviele Kraftwerke dafür laufen müssen, dann könnte es einem schwindlig werden (überschlägige Zahlen werde ich mal versuchen zu liefern). Das Problem ist, dass die Firmen, die die Dinger den Strom sehr günstig bekommen, weil sie so viel davon benötigen (bzw. die Blech- und Glaswerke). Den Ausgleich dieses "subventionierten" Stroms muß dann der Verbraucher (vor allem Familien) bezahlen. Da beisst sich die Katze also letztlich doch irgendwann in den Schwanz, weil die Energiepreise weiter steigen werden.
Mit Hilfe des regionalen Direktverkaufs könnte man wie bei Getränken auch ein Pfandsystem für solche Lebensmittelbehältnisse einführen. Diese werden täglich durch den lokalen Transporter ausgeliefert und auch wieder abgeholt und dann z.B. in der Zentrale gespült, um dann den Erzeugern wieder leere, saubere Behälter zu liefern.

Am Anfang macht man das am Besten in dichter bevölkerten Gebieten wie dem Ruhrgebiet, da man zunächst mit Hilfe von gutverdienenden Haushalten das Ganze in Gang bringen muß.
Diese Preise, die man wahrscheinlich ähnlich wie bei dem schweizer Projekt verlangen muß, können zunächst nur die wenigsten bezahlen. Aber dafür können Menschen mit geringerem Einkommen dafür Dinge herstellen, verkaufen und nach und nach auch in den vollen Genuß des regionalen Marktes kommen.
So baut sich auch gleich ein sich selbst verstärkender Wirtschaftskreislauf auf.

Ich habe bis jetzt noch überhaupt nichts durchgerechnet, aber ich denke, dass dies eben in dichter bevölkerten Gebieten klappen kann, wenn die Qualität jeweils stimmt (=> Ausbildung, d.h. Kurse bzw. Veranstaltungen für die Interessierten).


Dass in Deutschland jede Menge Gesetze bestehen, die so einer Idee, die zudem den großen Supermarktketten überhaupt nicht gefallen wird, das Gelingen ziemlich erschweren werden, ist mir schon klar. Aber wenn man will, dass es in Deutschland mal wieder irgendwann wieder besser wird, kann es wahrscheinlich nur über den lokalen Handel funktionieren.

Es gibt natürlich schon jede Menge Wochenmärkte, aber trotzdem scheint das Angebot irgendwie nicht auszureichen. Ist die Angebotsdauer für viele zu kurz (z.B. immer nur Samstags von 8-12h am Marktplatz)? Oder ist das Angebot zu klein?

So ich hoffe ich habe erstmal genug für eine vielfältige Diskussion erklärt.

Stephan
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: mary am 02.09.08, 08:11
Hallo Stephan,
welche Zielverbrauchergruppe hast du denn im Auge?
Hab dir mal die Edelversion von Vermarktung aus Österreich reingestellt. Wir haben diesen Betrieb mit seinem Konzept vor einer Weile einmal besichtigt.
http://www.landart.at/
Peak-oil und Direktvermarktung- ist das deine Vision?
Herzliche Grüsse
maria

Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Samy am 02.09.08, 08:18
Hallo Stephan,

In der Rhön gibt es bereits eine Supermarktkette die sö ähnlich arbeitet (siehe Natur und Kosmos vom Juli o. August).
Das Problem der Direktvermarktung ist das fehlende Geld für die Investitionen.
Wir sitzen gerade an einem Finanzierungskonzept für sowas. Fördermittel gibt es nur über das Landwirtschaftministerium auch für Gewerbebetriebe.
Das bedeutet wir müssen einen ca. 3 Ordner umfassenden Antrag stelle. Der wird dann von dem Landwirtschaftsamt,dem Regierungspräsidium und dem Ministerium geprüft. Das dauert etwa 1 Jahr und kostet alle Nerven. Ob wir Geld bekommen wissen wir nicht, aber haben schon einige Tausend Euro bezahlt.  :o Für viele schon nicht tragbar.
Aus den Fördertöpfen wie Leader und ILEK bekommen die wenigsten was und das ist auch noch gedeckelt für die LW.
Keiner der Bauern und Berufsverbände regt sich darüber auf, obwohl das Geld ist, was aus der zweiten Säule der EU-Förderung kommt.
Die zweite Säule ist wiederum durch Umverteilung aus der ersten Säule dafür aufgestockt worden. Halloooo, die nehmen uns das Geld weg.
Ländliche Förderung ohne die Bauern?????
Kein Geld  -- keine investition in die Direkvermarktung.
Du hast ja im Forum gelesen, dass es immer schwieriger wird Gewinn damit zu machen.
Das Geld wird bei den Leuten knapp, da bezahlen die auch keine 20% zusätzlich. das sind locker 100,00Euro im Monat.
In den neuen Bundesländern kommt die Unternehmensstruktur dazu. Große Betriebe mit intensiver Bewirtschaftung und vielen Fremdarbeitskräften.
Keine guten Voraussetzungen für eine sinnvolle DV.
Deshalb hast Du auch in Meck-Pomm. so wenig gefunden. Anders als in den Alpenländern ist in Deutschland die ganze Wirtschaft auf Überregional aus.
In Niedersachsen gibt es glaube ich auch ein Internetportal wo sich Direktvermarkter und Gastwirte finden können. Kann aber nicht sagen, ob das läuft.
Die Sache mit jeder kann was verkaufen ist in Deutschland unmöglich. Die Marmelade die meine Oma eben mal gekocht hat kann ich nicht einfach auf dem Markt verkaufen. Da habe ich wenigstens 5 Behörden und Ämter am Hals. Hygiene, Finanzamt, Gemeinde etc.

So jetzt habe ich Dir Deine Idee gründlich zerrissen. Trotzdem sollte man sowas im Hinterkopf behalten. Könnte schon bald wirklich machbar sein.
Noch ein Tip von mir, beschäftige Dich mal mit den EU-Landwirtschaftsrecht und den Vorschriften in der BRD. Läßt tief blicken und vieles in einem anderen Licht erscheinen. Z.B. die sogenannte Ökopolitik unserer Regierung.


Samy


Hallo Maria,

was denkst Du über das Konzept der Össis?
Habe gerade mal die Seite angesehen. Lohnt sich einen Besichtigung?
Wir haben in der Nähe ein schweizer Ehepaar die das so ähnlich machen. Sind Individuallisten die gerade so davon leben können.
Das ist eigentlich nicht so das Ziel. Wir wollen ja auch Arebitsplätze schaffen.

Samy
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Maja am 02.09.08, 09:55
HAbe mir eben mal die Preise angesehen die die LAndArt -Leute verlangen. Sind natürlich ganz schön stolz, aber wäre schön wenn man in BRD auch sowas aufziehen könnte. Glaube aber ebenso wie samy , dass es nicht so einfach ist.
Der Amtsschimmel ist einfach zu mächtig und wenn man als kleiner Betrieb sowas machen möchte, fehlt einem das Geld für den Vorlauf.
HAbe mich seit einiger Zeit auch damit beschäftigt,es gäbe einiges aus unserem Betrieb das  für Menschen aus der Stadt seinen Wert hätte. Aber die Stadt ist für mich zu weit, Transportkosten, Standgebühren usw.
Schön langsam verliere ich die Lust  überhaupt noch was zu tun.
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: mary am 02.09.08, 10:40
Hallo Samy,
die Besichtigung war auf alle Fälle hochinteressant, das Essen und drumherum ebenfalls vom Feinsten. Dass es einen Markt für sehr hochwertige Lebensmittel gibt, das scheint unbestritten.
Für Normalverbraucher sind die Preise nicht vorstellbar.
Hochwertige Lebensmittel aus handwerklicher und regionaler Herstellung sind schwer zu kriegen, ich denk mir schon, dass sie gefragt sind.
Vielleichtkriegst du den Fernsehsender Gusto aus der Schweiz zu sehen, dort wird jeden Tag so richtig Lust auf tolles Essen gemacht, besonders die Filme über die Herstellung von regionalen Besonderheiten.
Besonders Käse, Öle, usw. da bekommt man so richtig Lust auf Essen von regionalen Spezialitäten.
Ein richtiges mehrstufig geführtes Sauerteigbrot - fast nicht zu finden,
Rohmilchkäse- ebenfalls nicht leicht aufzutreiben,
alte Gemüse und Sorten - ebenfalls schwierig zu finden,
wir haben eine riesige Fülle von Nahrung, aber wirkliche Lebensmittel, da musst du schon suchen.
Ich kann mir vorstellen, dass ein Bedarf dafür besteht-
ob dafür mehrere Arbeitsplätze geschaffen werden können-
das kommt auf uns Geschmacksverstärker und aromazusätze gewöhnte Deutsche selbst an-
der Blick nach Italien hat mich da sehr aufgerüttelt, dort hat Esskultur und Qualität einen vollkommen anderen Stellenwert.
@Maja, ja die Preise haben mich auch schwindlig werden lassen.
Aber warum eigentlich nicht, wer sich ein hochwertiges Auto leistet- verbindet damit auch mehr als Autofahren.
Wer sich das leisten kann und will- bekommt dafür aber auch wirklich exellenten Geschmack geliefert.
Was mich bei diesen hochwertigen Spezialitäten immer interessiert-
wieviel vom Kuchen bleibt beim erzeugenden Bauern???????
Herzliche Grüsse
maria




Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Samy am 03.09.08, 07:58
hallo Maria,

wir setzen auf den Markt für hohwertige Lebensmittel. Wir werden keinen Hoflanden bauen, es wird keine Marktstände geben. Nur die Verarbeitung und dann ausliefern.
Unser Betrieb liegt nicht weit von Dresden. Dort gibt es richtig teure Stadtteile. Die können und wollen sich das hoffentlich leisten.
Die Leute kommen nicht 30 o. 40 km gefahren für die Sachen. Kommen sie an die Haustür, brauchen sie sich nicht zu kümmern. Werden sehen ob die Rechnung aufgeht. Gleichzeitig werden wir versuchen die teuren Hotels und Cafes zu gewinnen. Wir können ja auch sonntags frische Milch liefen.
Ob die Tatsache, dass wir kein Bio-Betrieb sind ein Problem wird, werden wir sehen.
Allerdings ist Bio auch für die Zukunft nicht wirklich ein Thema. Nicht weil wir denken ohne das Chemiezeugs nicht auszukommen, sondern weil uns dieser Stress mit der Zertifizierung nervt. Außerdem wissen wir nicht, ob unser Weg der Bodenkultivierung den Bioverbänden geheuer ist.
Bei uns gibt es ja nicht so viele Dirktvermarkter in der Gegend. Ich schaue schon immermal, ob ich regionale Sachen finde, die gut sind.
Habe z.B. einen Imker der den besten Honig der Welt macht. Auch Ziegen- u. Schafskäse sind ganz gut. Mit dem Gemüse tuhe ich mich schwer.
Habe noch nichts passendes gefunden. Auch bei den Eiern wird es schwer.
Ich denke, man kann sich auch mit Produzenten aus anderen Gegenden zusammen tun und die Produkte austauschen. Mal `ne Mottowoche Allgäu oder Schwarzwald etc. kommt bestimmt gut an. Einen Einkaufstour nach Österreich ist bestimmt auch drin. Werde sicher mal eine Anfrage hier starten, wenn es soweit ist. Allerdings sollte man schon darauf achten, dass die Produkte nur in geringen Mengen mit viel Sorgfalt gemacht werden. Sonst ist die Exklusivität hin und der Preis im Eimer.
Jetzt müssen wir aber erst mal den Amtsschimmel zureiten. Nur wenn uns das gelingt können unsere Ideen auch Gestalt annehmen.

Samy
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: mary am 03.09.08, 08:46
Hallo Samy,
ich denke schon, dass es einen Markt für Qualitäts- aber vor allem für Geschmacksprodukte gibt. Vor lauter Siegel, Verordnungen, dem ganzen Zertifizierungsmaßnahmen wurde eines auf die Strecke gebracht, der Geschmack.
Wenn ihr mal nach Österreich in Urlaub kommt, dann wäre ein Abstecher an den Walchsee zur Hartkäserei Plangger bestimmt interessant. Die dort im Laden verkauften Käse sind einfach nur "Geschmack". Selbst die Buttermilch, Joghurt- so was finden wir leider bei uns in der Gegend nicht.
Wenn ich an das Leinöl denke, krätziges, bitteres Öl, gut zum Streichen der Bretter, aber eines mit gutem Geschmack- da musste lange suchen.
Wir waren vor vielen Jahren mal in Dresden, dort haben wir ein wunderschön gefliestes Milch- und Käsegeschäft besichtigt, die dort verkauften Produkte waren auch sehr lecker.
Über Nacht werden die Kunden, die nach Geschmack suchen, sicher nicht gleich die Geschäfte stürmen, aber mit der Zeit, bzw. mit jedem probieren.
Ich bin auch erst durch eine EM Lehrfahrt zur Käserei Plangger auf den Käsegeschmack gekommen. Wer aus unserem Bekanntenkreis in die Gegend der Käserei kommt- kauft für uns alle mit ein.
Der Laden dort ist egal zu welcher Tageszeit immer voller Kunden.
Viele Bioprodukte haben genauso wie die konventionellen Lebensmittel  viel vom  Geschmack eingebüßt.
Eigentlich ist es doch komisch, wir leben im Schlaraffenland und nach den einfachen Dingen, wie z. B. einem echten Sauerteigbrot, nach frischer Sauermilchbutter, einem guten Leinöl, Rohmilchkäse, nach alten Obst und Gemüsesorten usw. muss man mit der Lupe suchen.
Vor lauter Geschmacksverstärker und naturidentischen und künstlichen Aromen wissen wir gar nicht mehr, wie die Lebensmittel wirklich schmecken.
Ich drück euch die Daumen und viel Glück,
herzliche Grüsse
maria

Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Mirjam am 03.09.08, 09:41
Hallo Samy,

hier vor unserer Haustür in Mittelfranken gibt es beispielsweise 2 Projekte:

Den "Rastmarkt obere Altmühl" in Aurach: http://www.rastmarkt.de/ und http://www.besh.de/html/startseite.html

diese haben auch einen Online-Shop, aber zum Besichtigen ist der Rastmarkt in jedem Fall eine Reise wert - so groß ist das Sortiment mit einem Mix aus Bio und konvi und von Rohmilchkäse bis luftgetrocknetem Schinken. Während sich nach anfänglicher Euphorie im Rastmarkt obere Altmühl das Sortiment schon stark gelichtet hat und zu einem Großteil nur noch aus lagerfähigen Produkten, Dosenwaren, Getränken besteht - ist im Rasthof der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft das Sortiment (noch?) riesig.

Wenn du einen Einblick haben willst was wo wie schon am Markt läuft - dann google nach "Spezialitäten" und "online shop" - die Angebotspalette ist hier schon groß.

Beispiel: http://www.meckpom-kiste.de/

ich denke, es gibt eine Riesenpalette an Direktvermarktungsförderungen - sei es über LEADER oder regionale Projekte,
die Landfrauen haben ihr "Landportal"         http://www.landfrauen-intern2.de/index.php?id=landportal

die Hohenloher haben solch eine Link-Liste ebenfalls wie die Reutlinger:

http://www.direktvermarkter-heilbronn.de/             http://www.bauernhof-rt.de/aktuelles.php

Du meinst aber, dass man direkt über das Portal bestellen kann, richtig? Das Problem der Direktvermarkter ist - meiner Erfahrung nach - die Zeit. Wenn man sich für den ganzen Wartungsaufwand einer Bestell-Versand-Homepage richtig Zeit nehmen muss: Woher nehmen neben Familie und Produktherstellung?

Wer "verkauft" letztendlich die Produkte d.h. ist Abrechnungspartner in Hinsicht auf Produkthaftung/Gewährleistung/Versandversicherung? Wird die Ware auf "Lager" gelegt oder "just in time" versandt? Schaffen die angebundenen Direktvermarkter eine prompte Logistik auch in Ernte/Verarbeitungszeiten?

Was die Supermarktketten betrifft, nunja Rewe hat bei uns überall eine "Regionaltheke" mit drinn stehen, die von Jahr zu Jahr größer wird, Norma setzt hier eher auf einen Eigenvertrieb von typ. fränkischen Produkten.

Wenn du die Listung der zich Seiten in google siehst - kommt es wie in der übrigen Internet-Welt (ich bin jetzt bös) weniger auf die Qualität an (erstmal), sondern das das Portal überhaupt gefunden wird! D.h. da gehören IT-Fachleute drauf angesetzt, die nach Schlagworten dafür sorgen, dass das Ranking in z.B. google positiv läuft. Erst wenn Kunden einen finden - kann man mit Qualität überzeugen.

Für eine Übersicht - Fördermöglichkeiten bis IT-Lösungen wirst du um eine fachkompetente Gründungsberatung nicht herumkommen: Davor dürfte in der Regel ein "Business-Plan" notwendig sein (bei Krediten wie Unternehmensgründung) - wenn du in der landwirtschaftlichen Beratung vor Ort keine Hilfe erhälst - dann kannst du dich auch an Profis in dem Bereich wenden:

http://www.agromind.de/ mit Marion Hofmeier haben wir hier ja auch schon zusammengearbeitet  ;) und sie kennt die Direktvermarktung, die Märkte, die Kunden - weit über Deutschland hinaus.

Sie kann dir sicherlich auch weiterhelfen zu schauen, welche Angebote es schon wo gibt - und was man tun muss um sich von den bestehenden: Abzuheben.

viele Grüsse

Mirjam








Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Samy am 04.09.08, 08:03
Hallo Mirjam,

wir werden erstmal keinen onlineshop an sich machen. Eben wegen der von Dir genannten Dinge. Eigentlich wollen wir auch regional bleiben.
Das heißt um Umkreis von 100 km. Darin liegen die drei Großstädte von Sachsen und dicht an dicht Dörfer. Das sollte erstmal reichen.
Da wir ja etliche Fremdarbeitskräfte haben, sollte die Arbeitserledigung weniger das Problem sein. Meine Schwester macht die Produktion (beginnt in 6 Wo die Ausbildung beim VHM) und ich werde das Marketing machen. Habe schließlich viele Jahre im Aussendienst und Marketing gearbeitet.
In Sachsen gibt es auch einen Direktvermarktungsverein die auch helfen.
Fördermittel gibt es nur die klassischen für die LW. Leader und Co. scheiden aus, da die Milchverarbeitung überall im Anhang ausgeschlossen ist. Das haben wir bereits frustriert feststellen müssen. Soviel zur ländlichen Entwicklungsförderung - Bauern sind darin nicht vorgesehen.
Wirtschaftsförderung , wie InvestZulage oder GA gibt es auch nicht. Milchverarbeiter sind Landwirte auch Müller und Co. - Förderung im Anhang der Richtlinie extra ausgeschlossen. Das bedeutet 3 Ordner Antrag und 10 Jahre Extrakosten für BMLEV-Abschluß. Das gibt es nur in der LW.
Von agromind haben ich mir schon die Kontakdaten besorgt. Werde mich kümmern, wenn es mal soweit ist.

Mit dem Geschmack ist das so eine Sache. Viele Deutsche,besonders die Kinder kennen und wollen nichts anderes. Wenn ich in den Supermarkt  gehe bin ich immer frustriert. Überall das Gleiche und selbst die unterschiedlichen Sorten schmecken irgendwie gleich.
Es ist ja schon für einen kleinen Produzenten ein Kraftakt gute Zutaten für seinen Sachen zu finden. ???

Trotzdem sind wir sicher, dass es laufen wird. Immerhin vermarkten wir bereits 1000 l Rohmilch pro Monat ohne Werbung oder so. ;)

Samy
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: mary am 04.09.08, 08:32
Hallo Samy,
ich hab keine Ahnung, wieviel die Käserei Plangger Werbung macht, ich hab auf alle Fälle noch keine gesehen. Das Geschäft ist trotzdem immer voller Kunden. Wenn der Geschmack nicht so toll wäre, würden wir und viele unserer Bekannten doch keinen weiten Weg für diese Milchprodukte machen.
Wenn du in Österreich mal Urlaub machen solltest, dann kann ich dir nur einen Abstecher an den Walchsee empfehlen.
Erst wenn man solchen Geschmack gekostet hat- wird man erst einmal sensibilisiert, wie Joghurt, Käse, Butter usw. schmecken kann.
Ich mache normalerweise viele Milchprodukte selbst, von Zeit zu Zeit ist auch mal eine Abwechslung gefragt- und ich bemühe mich, mit meinen Milchprodukten (Joghurt, Butter, Frischkäse) annähernd an die Qualität von Plangger hinzukommen. Käsemachen hab ich aus Zeitgründen aufgegeben.
Der Bürokratiewahnsinn schreckt mich bis jetzt  vor der Direktvermarktung ab-
so kommen wir eben nur selbst auf unsere Sachen.
Ich möchte noch zu den Apfelbeeren eine grössere Anzahl von Gojbeeren pflanzen, hab auch euer wieder einige Exoten ausgepflanzt, um feststellen zu können, wie sie mit unserem Klima klarkommen.
Wir haben uns einige Permakulturbetriebe angesehen- hab da einiges gesehen, das für unseren Betrieb passen könnte.
Herzliche Grüsse
maria



Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Stephan am 05.09.08, 21:43
Hallo Maria,
Zitat
welche Zielverbrauchergruppe hast du denn im Auge?

Tja ich würde sagen, wenn Du mich so fragst, ganz konkret geantwortet: Die umweltbewußten, engagierten, Besserverdienenden, die sich gerne auch mal was ins Haus liefern lassen.

Aber ganz allgemein könnte man sagen: Besserverdienende mit wenig Zeit? Eventuell auch umweltbewußt?


Zitat
Peak-oil und Direktvermarktung- ist das deine Vision?

Direktvermarktung ist sicher nur eine Möglichkeit der kommenden Energiekrise zu begegnen. In den USA wurden schon vor drei Jahren begonnen Reparaturen am Straßennetz nicht mehr auszuführen aufgrund der stark gestiegenen Preise für Bitumen und Diesel. Das gleiche passiert in Deutschland auch schon. Das ist nur ein Aspekt, den knapper werdendes Öl mit sich bringt.
Ganz wichtig ist auch die Energieversorgung regional zu gestalten (Holz, Gartenabfälle, Biogas, Solarkollektoren, etc.).
Dann gäbe es die Möglichkeit in den Sommerferien mit Jugendlichen Projekte in Sachen Ökologie zu machen:
- Basteln von einfachen Solarkollektoren aus Holz, Glas, Rohren und evtl. fertigen Sunstrip-Blechen oder mit Hilfe von jemandem, der sich in Schweißen auskennt, aus alten Heizkörpern oder Blechen (s. die Bastel-/Selbstversorger-Hefte von Christian Kuhtz: "Einfälle statt Abfälle").
- Kleine Windkraftanlagen bauen (z.B. ebenfalls aus Altmaterialien s. die Hefte von Christian Kuhtz) oder organisiert sich z.B. hierüber ( http://www.kleinwindanlagen.de/Forum/phpBB2/ ) einen Referenten, der es zeigt.
- Bauen eines Gartenhäuschens aus Lehm und Holz nach alter Handwerkstechnik. Da könnte man z.B. später dann richtig professionell Wartehäuschen (gibt es meistens zu wenige oder zu kleine) oder wieder Telefonhäuschen (statt Metallrohr mit Telefon dran) bauen (=Arbeitsplätze und Nutzen für alle).

Stephan


Hallo Samy,
Zitat
In der Rhön gibt es bereits eine Supermarktkette die sö ähnlich arbeitet (siehe Natur und Kosmos vom Juli o. August).
Danke für den Hinweis. Ich habe mir jetzt das August-Heft bestellt.

Zitat
Wir sitzen gerade an einem Finanzierungskonzept für sowas. Fördermittel gibt es nur über das Landwirtschaftministerium auch für Gewerbebetriebe.
Ob wir Geld bekommen wissen wir nicht, aber haben schon einige Tausend Euro bezahlt.  Shocked Für viele schon nicht tragbar.
Aus den Fördertöpfen wie Leader und ILEK bekommen die wenigsten was und das ist auch noch gedeckelt für die LW.

Letztes Jahr hatte ich versucht eine Förderung für den Bau von einfachen Solarkollektoren wie oben beschrieben über Leader-Plus zu bekommen. Wurde leider nicht genehmigt.
Ein Freund von Christian Kuhtz hatte letztes Jahr die Förderung für die gleiche Idee (ich weiß jetzt nicht aus welchem Topf) schon bekommen (auch zwei Arbeitslose wollte er beschäftigen), er wollte gerade anfangen, da erfuhr er, dass er Krebs hat. Im Februar diesen Jahres ist er gestorben.

Dann hatte ich wie hier glaube ich schon beschrieben versucht über das Programm "KMU innovativ" im Bereich Biotechnologie eine Förderung für Versuche mit Stickstoffbakterien zu bekommen. Das wurde auch abgelehnt. Ich muß allerdings zugeben, dass ich diesen Antrag ziemlich auf den letzten Drücker abgegeben hatte, einige Rechtschreibfehler drin waren und ich mehr oder weniger versucht hatte in diesem Antrag der zuständigen Jury etwas über das Problem der Nitratbelastung von Gewässern beizubringen. Eventuell hatten die das trotz des sehr sinnvollen Vorhabens in den falschen Hals bekommen.

Im Internet hatte ich dieses Jahr dann ein fertiges Konzept für Regionalentwicklung der Region Werra-Meißner entdeckt:

Ein (genehmigtes?) Leader-Plus-Konzept (Pdf-Dokument) bezüglich Regionaler-Entwicklung (2007-2013) eines hessischen Landkreises:
http://www.vfr-werra-meissner.de/Entwicklungskonzept_Werra_Meissner_2007.pdf

Das lohnt sich sicher das mal näher anzuschauen. Es geht u.a. um Ausbildung, Altersstruktur, Betriebsstrukturen, die regionale Gewinnung von Energie aus regenerativen Quellen (Holz, Biomasse, etc.).

Aber es geht wahrscheinlich auch ohne Leader-Plus o.ä:

Man muß nur mit möglichst vielen, d.h. vor allem den richtigen, Leuten reden. Hier ein Super-Beispiel wie so etwas gehen kann (gefunden bei Franz Alt auf seiner "Sonnenseite"):

Zitat
Wasserkraftwerke - für Fische verträglich
...
Diplomingenieur Mathias Kappeler freut sich. „In nur einem Jahr haben wir dort Planung, Genehmigung und Bau eines Wasserkraftwerks über die Bühne bekommen.“
...
Was gelang Kappeler und seinem Auftraggeber in nur 12 Monaten, worüber andernorts oft Jahre gestritten wird? Mancher, der Genehmigungen für ein Wasserkraftwerk im bayerischen Allgäu beantragte, musste sich über 30 Jahre mit Behörden und Einsprüchen befassen.
...
Dabei folgte das E-Werk der Forderung „Mit der Natur- nicht gegen die Natur“, sagt Geschäftsführer Friedrich Besler. Damit dieser Formel auch alle gemeinsam folgten, luden das planende Ingenieurbüro Dr. Koch und sein örtlicher Auftraggeber frühzeitig alle Beteiligten an einen ‘runden Tisch’. Also auch die Naturschutzbehörde des Landkreises und die örtlichen Fischer.
http://www.sonnenseite.com/index.php?pageID=5&article:oid=a1011&template=article_detail.html&noflash=true

Ich denke da auch an folgenden Satz eines französischen Schriftstellers:
»Wenn du ein Schiff bauen willst, musst du die Leute nicht zum Baumfällen antreiben, sondern ihre Sehnsucht nach dem Meer wecken« (Antoine de Saint-Exupéry)

D.h. man muß alle Menschen, die bei einer solchen Idee beteiligt werden müssen, gleich von vorneherein einladen mitzudiskutieren, ihre Meinung und ihre Bedenken anzuhören. Das kommt einem vielleicht langwierig vor, aber im Endeffekt, wie im obigen Artikel beschrieben, ist dies die schnellste Möglichkeit von allen.

Viele Menschen in verschiedenen Behörden würden sich sicher gerne mehr für alternative Energien oder für bessere Lebensumstände einsetzen, aber es gibt eben diverse Direktiven in den Behörden, an die sie sich halten müssen. Und auch gutmütige Menschen werden sauer, wenn man ihnen dann vorhält, sie würden nicht an die Zukunft denken, etc. Dabei dürfen sie eben nicht sagen warum sie so handeln.
Wenn man jetzt aber quasi ganz offiziell, diese Mitarbeiter dazu "verdonnert" etwas für die Umwelt etc. zu machen (z.B. durch beschleunigte Bearbeitung eines Wasserkraftwerkes oder eines Hofladens oder für eine regionale Vermarktungsinitiative mit Beteiligung auch einfacher Leute oder ..oder...oder..), und wenn dann viele Menschen auf diese Art und Weise zusammenarbeiten, dann wird man sich wahrscheinlich wundern was für gute (!) Kräfte hier auf einmal freigesetzt werden und was auf einmal alles möglich ist mit den ach so schwachen Möglichkeiten des Einzelnen.

Zitat
Das Geld wird bei den Leuten knapp, da bezahlen die auch keine 20% zusätzlich. das sind locker 100,00Euro im Monat
.

Deswegen hatte ich oben ja geschrieben, dass ich zuerst an die gutverdienenden Haushalte denke.

Zitat
Die Sache mit jeder kann was verkaufen ist in Deutschland unmöglich. Die Marmelade die meine Oma eben mal gekocht hat kann ich nicht einfach auf dem Markt verkaufen. Da habe ich wenigstens 5 Behörden und Ämter am Hals. Hygiene, Finanzamt, Gemeinde etc.

So jetzt habe ich Dir Deine Idee gründlich zerrissen.

Nein, nein, ganz und gar nicht. Deswegen habe ich ja meine Idee vorgestellt, um auch andere Aspekte kennenzulernen. In jedem Problem, äh nein, das muß natürlich auf neudeutsch Aufgabe heißen, stecken auch immer wieder Potentiale drin.

Auch die Schönauer Stromrebellen fingen mal klein an und heute gehören sie zu den größten regionalen Stromversorgern, Dank der ehrenamtlichen Unterstützer vieler wie z.B. einer Werbungs-Firma aus Berlin, die den Slogan "Wir/Du sind/bist ein Störfall" mit den entsprechenden T-Shirts, Plakaten etc. entworfen hat.

Man muß den Menschen nur mal zeigen, dass man eine gute Idee hat und da auch zusammenarbeitet, dann ergibt sich der Rest eventuell von alleine.

Stephan

EDIT: Die richtige Adresse dieses schweizerischen Vermarktungsprojektes lautet richtig: eccofood.ch
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: mary am 06.09.08, 08:08
Hallo Stephan,
die Idee, Jugendliche für Klimaschutz und energiesparende Technik zu begeistern- find ich sehr gut. Wir sind in einer Zeit der billigen Energie aufgewachsen, inzwischen geht Energie richtig an den Geldbeutel.
Mein Interesse für regionale Vermarktung, Klimaschutz und Energie ist schon länger geweckt-
ich sehe allerdings noch eine Reihe von Stolpersteinen auf dem Weg.
Die wuchernde und ausufernde Bürokratie ist nur einer davon.
Was mich aber bei den vielen Konzepten, die für Vermarktung geschaffen worden sind- auch sehr interessiert hat- hat der, der diese Produkte erzeugt, am Schluss für den Mehraufwand einen finanziellen Nutzen?
Ich habs jetzt zu oft gesehen, dass hier genauso zurück gerechnet wird, unterm Strich bleibt dann für den Erzeuger meist sehr wenig bis gar nichts vom Mehraufwand bezahlt.
Scheinbar ist das alte Sprichwort: Und ist der Handel noch so klein, so bringt er mehr als Arbeit ein- noch immer sehr nahe bei der Wahrheit.
Es wird fast bei keinem Konzept von unten nach oben gerechnet, sondern umgekehrt.
Energiesparende Produktion von Lebensmitteln- die auch noch sehr gut schmecken(nicht nur gesund), von der der Landwirt auch leben kann und für den Verbraucher bezahlbar- das wäre so meine Vision.
Mir hat hier der Blick nach Italien die Augen geöffnet, dort ist ein vollkommen anderes Lebensmittelbewusstsein in einer sehr grossen Breite der Bevölkerung vorhanden- regionale Spezialitäten haben dort einen sehr hohen Stellenwert und der Umgang mit den Lebensmittel ist in relativ breiter Basis ebenfalls gut vorhanden.
Denn was nützen die hochwertig hergestellten Lebensmittel, wenn sie zwar gekauft, aber nicht geschätzt werden.
Das Grundproblem in Deutschland ist die mangelnde Wertschätzung-
vielleicht ist auch so ein alter Spruch: Was nichts kostet, ist nichts wert- da ganz mitentscheidend.
Seit ich mich mit der Selbstversorgung der Lebensmittel beschäftige, ist mir der Wert erst wirklich bewusst geworden.
Die Mühe und Arbeit damit sorgt für eine wesentlich grössere Wertschätzung, bei der Energie hab ich die gleiche Erfahrung gemacht.
Du beschäftigst dich doch sehr viel mit technischen Dingen, die Speicherung der Energie- das wär ein ganz wichtiges Thema.
Wenn du in dieser Hinsicht was findest, da meld ich mich gleich als Interessierte. Energie auch als Vorratshaltung zu betreiben- nicht nur die Gurken und das Sauerkraut für den Winter, sondern auch die Sonnenenergie speichern können- das wäre hochinteressant.
Herzl. Grüsse
maria


Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Stephan am 06.09.08, 17:12
Zitat
Was mich aber bei den vielen Konzepten, die für Vermarktung geschaffen worden sind- auch sehr interessiert hat- hat der, der diese Produkte erzeugt, am Schluss für den Mehraufwand einen finanziellen Nutzen?

Das Problem ist wohl, dass man z.B. beim Gemüse mit Firmen konkurrieren muß, die riesige Flächen bewirtschaften und wo es bei der Ansammlung sicher den einen oder anderen Zuschuß gab, sprich die Fixkosten sind deutlich niedriger pro Kilogramm Gemüse, als wenn jemand im Kleinen anfängt und alles selber zahlen muß.
Wenn man sich z.B. anschaut was ein großes Glas Gewürzgurken im Supermakrt kostet, da dürfte ja alleine schon das Glas für den Verbraucher mehr kosten bzw. auch für den kleinen Händler, selbst wenn er mal für ein halbes Jahr 500 Gläser oder so einkauft.
Hier in Meck-Pomm gibt es seit neuestem wohl eine Firma, die in großem Stil Tomaten anbaut (Richtung Küste irgendwo), ich sag jetzt keinen Namen. ;)
Diese Tomaten sind einiges billiger als die holländischen und schmecken dafür auch noch einiges besser. Aber dafür werden dort sicher auch Polen, Ukrainer oder Weissrussen arbeiten.
Die meisten Leute hier um mich herum versorgen sich mit Gemüse, Eiern, Hühnern, Kaninchen, Hasen, Tauben, Enten etc. meistens selber. Da würde eine Direktvermarktung wenig Sinn machen. Und außerdem sollte da wohl schon die Qualität stimmen. Irgendwo hatte ich einen guten Vorschlag gelesen: Man sollte erst einmal versuchen auf Wochenmärkten oder so seine Produkte zu verkaufen. Da hat man auch direkt eine Rückmeldung und Kontakt zu den Leuten, die einem sagen können, was man noch besser machen könnte.

Gestern ist mir noch eingefallen, dass man die schon vorhandenen Direktvermarktungsangebote (wie den Rastmarkt im Altmühltal) am Besten irgendwie zentral verlinkt, d.h. von einem Portal aus kann man seine Postleitzahl eingeben und vielleicht noch die Art der Produkte (Lebensmittel allgemein, Obst, Gemüse, Dekoration, etc.) und dann bekommt man eine Liste mit Links zu den nächstgelegenen Hofläden oder Verkaufsstellen, die im optimalen Falle auch noch entsprechend gegen einen Aufschlag ausliefern.
Diese Landart-Seite ist natürlich nur was für die oberen Zehntausend.

Bis ich auf die Idee gekommen wäre bei Google "Spezialitäten" und "Internet-Shop" einzugeben, hätte es wahrscheinlich eine Weile gedauert.
Gerade bin ich noch auf die Seite http://direktvermarktung.de/ gestossen. Die würde man wahrscheinlich zuerst eingeben, aber das Angebot bezieht sich anscheinend auch nur auf wenige Erzeuger irgendwo in Niedersachsen.

Zitat
Das Grundproblem in Deutschland ist die mangelnde Wertschätzung-
vielleicht ist auch so ein alter Spruch: Was nichts kostet, ist nichts wert- da ganz mitentscheidend.

Ich bin nicht so ganz sicher, ob wirklich die Wertschätzung für gutes Essen so gering ist. Das Problem liegt im Autoland Deutschland vielleicht auch darin, dass man z.B. fürs Auto ziemlich viel Geld ausgibt und für anderes ist dann nichts mehr da bzw. das muß dann möglichst billlig sein.
Die Supermärkte wurden zu Anfang ja auch nicht überrant, sondern das war wohl ein Mords-Aufwand für diese Ketten die Leute von den Tante-Emma-Läden in die Supermärkte zu locken.

Zitat
Seit ich mich mit der Selbstversorgung der Lebensmittel beschäftige, ist mir der Wert erst wirklich bewusst geworden.
Die Mühe und Arbeit damit sorgt für eine wesentlich grössere Wertschätzung, bei der Energie hab ich die gleiche Erfahrung gemacht.

Ich bewundere auch solche Leute, die ganze Regale im Keller voll mit eingemachten oder eingelagerten Sachen (Marmeladen, Kartoffeln, Äpfel)  stehen haben. Im Gegenzug muß man sich dann anschauen was so eine Marmelade im Supermarkt kostet.

Zitat
Du beschäftigst dich doch sehr viel mit technischen Dingen, die Speicherung der Energie- das wär ein ganz wichtiges Thema.

Ja auch, aber nebenher beschäftige ich mich auch noch quasi als "Informationskrieger" wie ich in einem Blog mal gelesen habe.

Zitat
Wenn du in dieser Hinsicht was findest, da meld ich mich gleich als Interessierte. Energie auch als Vorratshaltung zu betreiben- nicht nur die Gurken und das Sauerkraut für den Winter, sondern auch die Sonnenenergie speichern

Also dieser ehemalige Landwirtschaftsdirektor an der Landtechnik Weihenstephan Heinz Schulz hat da einige Bücher zu geschrieben ("Wärme aus Sonne und Erde") und auch selber die Technik (Solarkollektor, Erdspeicher und Wärmepumpe) ausprobiert.
So aus dem Bauch heraus kann ich schlecht schätzen weil ich damit beruflich noch nicht viel zu tun hatte, aber ich habe dazu schon einiges gelesen: Am Effektivsten (Ersparnis an Geld pro eingesetzter Geldeinheit) ist es am Anfang auf jeden Fall Energie zu sparen. Z.B. in dem man die Häuser besser dämmt (z.B. mit Hilfe des billigen und einfachen Baustoffs Lehm) oder bessere Fenster einsetzt. Allerdings gibt es da auch Grenzen wegen der Luftdichtigkeit und anschließendem Schimmel. Lehm zB. ist ein atmender und Luftfeuchtigkeit puffernder Baustoff.
Neue Kühlschränke sparen enorm Energie im Vergleich zu älteren. Bei der Einstellung der Umwälzung des warmen Wassers kann man einiges sparen. Energiesparlampen finde ich selber nicht mehr so prickelnd. Erstens enthalten die doch einiges an Quecksilber und mir sind selber schon einige von den Dingern, selbst von Osram, innerhalb nur eines Jahres kaputt gegangen (gut in der Küche schalte ich schon einige Male pro Tag das Licht an, aber trotzdem).

Vor kurzem bin ich noch auf eine Doktorarbeit aus dem Jahr 1985 zum Thema Wärmespeicherung bzw. Erdspeicher und Landwirtschaft gestossen, da dürfte noch einiges drin stehen.

Stephan
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Clara am 07.09.08, 19:28
Hallo Maria,
Zitat
welche Zielverbrauchergruppe hast du denn im Auge?

Tja ich würde sagen, wenn Du mich so fragst, ganz konkret geantwortet: Die umweltbewußten, engagierten, Besserverdienenden, die sich gerne auch mal was ins Haus liefern lassen.

Aber ganz allgemein könnte man sagen: Besserverdienende mit wenig Zeit? Eventuell auch umweltbewußt?


Zitat
Peak-oil und Direktvermarktung- ist das deine Vision?

Direktvermarktung ist sicher nur eine Möglichkeit der kommenden Energiekrise zu begegnen. In den USA wurden schon vor drei Jahren begonnen Reparaturen am Straßennetz nicht mehr auszuführen aufgrund der stark gestiegenen Preise für Bitumen und Diesel. Das gleiche passiert in Deutschland auch schon. Das ist nur ein Aspekt, den knapper werdendes Öl mit sich bringt.
Ganz wichtig ist auch die Energieversorgung regional zu gestalten (Holz, Gartenabfälle, Biogas, Solarkollektoren, etc.).
Dann gäbe es die Möglichkeit in den Sommerferien mit Jugendlichen Projekte in Sachen Ökologie zu machen:
- Basteln von einfachen Solarkollektoren aus Holz, Glas, Rohren und evtl. fertigen Sunstrip-Blechen oder mit Hilfe von jemandem, der sich in Schweißen auskennt, aus alten Heizkörpern oder Blechen (s. die Bastel-/Selbstversorger-Hefte von Christian Kuhtz: "Einfälle statt Abfälle").
- Kleine Windkraftanlagen bauen (z.B. ebenfalls aus Altmaterialien s. die Hefte von Christian Kuhtz) oder organisiert sich z.B. hierüber ( http://www.kleinwindanlagen.de/Forum/phpBB2/ ) einen Referenten, der es zeigt.
- Bauen eines Gartenhäuschens aus Lehm und Holz nach alter Handwerkstechnik. Da könnte man z.B. später dann richtig professionell Wartehäuschen (gibt es meistens zu wenige oder zu kleine) oder wieder Telefonhäuschen (statt Metallrohr mit Telefon dran) bauen (=Arbeitsplätze und Nutzen für alle).

Stephan


Hallo Samy,
Zitat
In der Rhön gibt es bereits eine Supermarktkette die sö ähnlich arbeitet (siehe Natur und Kosmos vom Juli o. August).
Danke für den Hinweis. Ich habe mir jetzt das August-Heft bestellt.

Zitat
Wir sitzen gerade an einem Finanzierungskonzept für sowas. Fördermittel gibt es nur über das Landwirtschaftministerium auch für Gewerbebetriebe.
Ob wir Geld bekommen wissen wir nicht, aber haben schon einige Tausend Euro bezahlt.  Shocked Für viele schon nicht tragbar.
Aus den Fördertöpfen wie Leader und ILEK bekommen die wenigsten was und das ist auch noch gedeckelt für die LW.

Letztes Jahr hatte ich versucht eine Förderung für den Bau von einfachen Solarkollektoren wie oben beschrieben über Leader-Plus zu bekommen. Wurde leider nicht genehmigt.
Ein Freund von Christian Kuhtz hatte letztes Jahr die Förderung für die gleiche Idee (ich weiß jetzt nicht aus welchem Topf) schon bekommen (auch zwei Arbeitslose wollte er beschäftigen), er wollte gerade anfangen, da erfuhr er, dass er Krebs hat. Im Februar diesen Jahres ist er gestorben.

Dann hatte ich wie hier glaube ich schon beschrieben versucht über das Programm "KMU innovativ" im Bereich Biotechnologie eine Förderung für Versuche mit Stickstoffbakterien zu bekommen. Das wurde auch abgelehnt. Ich muß allerdings zugeben, dass ich diesen Antrag ziemlich auf den letzten Drücker abgegeben hatte, einige Rechtschreibfehler drin waren und ich mehr oder weniger versucht hatte in diesem Antrag der zuständigen Jury etwas über das Problem der Nitratbelastung von Gewässern beizubringen. Eventuell hatten die das trotz des sehr sinnvollen Vorhabens in den falschen Hals bekommen.

Im Internet hatte ich dieses Jahr dann ein fertiges Konzept für Regionalentwicklung der Region Werra-Meißner entdeckt:

Ein (genehmigtes?) Leader-Plus-Konzept (Pdf-Dokument) bezüglich Regionaler-Entwicklung (2007-2013) eines hessischen Landkreises:
http://www.vfr-werra-meissner.de/Entwicklungskonzept_Werra_Meissner_2007.pdf

Das lohnt sich sicher das mal näher anzuschauen. Es geht u.a. um Ausbildung, Altersstruktur, Betriebsstrukturen, die regionale Gewinnung von Energie aus regenerativen Quellen (Holz, Biomasse, etc.).

Aber es geht wahrscheinlich auch ohne Leader-Plus o.ä:

Man muß nur mit möglichst vielen, d.h. vor allem den richtigen, Leuten reden. Hier ein Super-Beispiel wie so etwas gehen kann (gefunden bei Franz Alt auf seiner "Sonnenseite"):

Zitat
Wasserkraftwerke - für Fische verträglich
...
Diplomingenieur Mathias Kappeler freut sich. „In nur einem Jahr haben wir dort Planung, Genehmigung und Bau eines Wasserkraftwerks über die Bühne bekommen.“
...
Was gelang Kappeler und seinem Auftraggeber in nur 12 Monaten, worüber andernorts oft Jahre gestritten wird? Mancher, der Genehmigungen für ein Wasserkraftwerk im bayerischen Allgäu beantragte, musste sich über 30 Jahre mit Behörden und Einsprüchen befassen.
...
Dabei folgte das E-Werk der Forderung „Mit der Natur- nicht gegen die Natur“, sagt Geschäftsführer Friedrich Besler. Damit dieser Formel auch alle gemeinsam folgten, luden das planende Ingenieurbüro Dr. Koch und sein örtlicher Auftraggeber frühzeitig alle Beteiligten an einen ‘runden Tisch’. Also auch die Naturschutzbehörde des Landkreises und die örtlichen Fischer.
http://www.sonnenseite.com/index.php?pageID=5&article:oid=a1011&template=article_detail.html&noflash=true

Ich denke da auch an folgenden Satz eines französischen Schriftstellers:
»Wenn du ein Schiff bauen willst, musst du die Leute nicht zum Baumfällen antreiben, sondern ihre Sehnsucht nach dem Meer wecken« (Antoine de Saint-Exupéry)

D.h. man muß alle Menschen, die bei einer solchen Idee beteiligt werden müssen, gleich von vorneherein einladen mitzudiskutieren, ihre Meinung und ihre Bedenken anzuhören. Das kommt einem vielleicht langwierig vor, aber im Endeffekt, wie im obigen Artikel beschrieben, ist dies die schnellste Möglichkeit von allen.

Viele Menschen in verschiedenen Behörden würden sich sicher gerne mehr für alternative Energien oder für bessere Lebensumstände einsetzen, aber es gibt eben diverse Direktiven in den Behörden, an die sie sich halten müssen. Und auch gutmütige Menschen werden sauer, wenn man ihnen dann vorhält, sie würden nicht an die Zukunft denken, etc. Dabei dürfen sie eben nicht sagen warum sie so handeln.
Wenn man jetzt aber quasi ganz offiziell, diese Mitarbeiter dazu "verdonnert" etwas für die Umwelt etc. zu machen (z.B. durch beschleunigte Bearbeitung eines Wasserkraftwerkes oder eines Hofladens oder für eine regionale Vermarktungsinitiative mit Beteiligung auch einfacher Leute oder ..oder...oder..), und wenn dann viele Menschen auf diese Art und Weise zusammenarbeiten, dann wird man sich wahrscheinlich wundern was für gute (!) Kräfte hier auf einmal freigesetzt werden und was auf einmal alles möglich ist mit den ach so schwachen Möglichkeiten des Einzelnen.

Zitat
Das Geld wird bei den Leuten knapp, da bezahlen die auch keine 20% zusätzlich. das sind locker 100,00Euro im Monat
.

Deswegen hatte ich oben ja geschrieben, dass ich zuerst an die gutverdienenden Haushalte denke.

Zitat
Die Sache mit jeder kann was verkaufen ist in Deutschland unmöglich. Die Marmelade die meine Oma eben mal gekocht hat kann ich nicht einfach auf dem Markt verkaufen. Da habe ich wenigstens 5 Behörden und Ämter am Hals. Hygiene, Finanzamt, Gemeinde etc.

So jetzt habe ich Dir Deine Idee gründlich zerrissen.

Nein, nein, ganz und gar nicht. Deswegen habe ich ja meine Idee vorgestellt, um auch andere Aspekte kennenzulernen. In jedem Problem, äh nein, das muß natürlich auf neudeutsch Aufgabe heißen, stecken auch immer wieder Potentiale drin.

Auch die Schönauer Stromrebellen fingen mal klein an und heute gehören sie zu den größten regionalen Stromversorgern, Dank der ehrenamtlichen Unterstützer vieler wie z.B. einer Werbungs-Firma aus Berlin, die den Slogan "Wir/Du sind/bist ein Störfall" mit den entsprechenden T-Shirts, Plakaten etc. entworfen hat.

Man muß den Menschen nur mal zeigen, dass man eine gute Idee hat und da auch zusammenarbeitet, dann ergibt sich der Rest eventuell von alleine.

Stephan

EDIT: Die richtige Adresse dieses schweizerischen Vermarktungsprojektes lautet richtig: eccofood.ch

Lieber Stephan,

ich mache dich gern mal mit einigen meiner  Kollegen bekiannt, die vom und mit Gemüse- und Obstbau leben müssen... Da ist nicht viel mit Idyll und Träumerei... Ach ja, einige von denen sind auch "richtig groß"... also bauen  Gemüse und Obst auf mehreren hundert ha an... und da sind auch immer fremdländische Saisonkräfte auf dem Betrieb... Allerdings nicht, weil sie Kosten sparen wollen, sondern weil sie kaum deutsche Saisonkräfte für die Erntearbeiten gewinnen können...

Was Geschmack angeht... dazu nur soviel... Geschmack wird hauptsächlich von der Sorte bestimmt und nicht vom Anbauverfahren... Dazu gibt es zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen u.a aus Großbeeren...

Viele Grüße Anja
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Samy am 08.09.08, 08:14
Hallo Stephan,

die Zusammenfassung der DM in einer Datenbank ist nicht schlecht. Leider zeigt sich hier in Deutschland wieder die Kleinstaaterei.
In Sachsen gibt es jedes Jahr einen Katalog vom Direktvermarktungsverein. Dort sind alle DM, die Mitglied sind, mit Kontaktdaten und Produkten nach Landkreisen sortiert aufgeführt.
Ich schätze, dass sind 80% der DM in Sachsen. In anderen Bundesländern gibt es vielleicht auch sowas. Alle an einen Tisch und die Infos in eine Datenbank. Ruck zuck ist einen brauchbare Plattform entstanden. Soweit die Theorie. In der Praxis ist es leider anders. Da wird um Zuständigekeiten, Macht , Geld etc. gerangelt, so das die Bemühungen Einzelner untergehen.


Hallo Maria,


werde wohl mal eine Studienreise ;) nach Österreich machen.



Samy
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Stephan am 10.09.08, 13:25
Liebe Anja,
Zitat
Lieber Stephan,

ich mache dich gern mal mit einigen meiner  Kollegen bekannt, die vom und mit Gemüse- und Obstbau leben müssen... Da ist nicht viel mit Idyll und Träumerei...

genau deswegen hatte ich, weil ich mit so einem Vorwurf gerechnet habe,
 in meinem Posting ein reales Beispiel (erneuertes Wasserkraftwerk in Bad Hindelang) dafür gebracht, wie man trotz "Behördenengagement" etwas machen kann.
Ich beschäftige mich nicht erst seit ein paar Monaten mit dem Themen Nachhaltigkeit, Energie oder Landwirtschaft, auch wenn ich bisher keinen praktischen Bezug zur Landwirtschaft hatte. Aber selbst Landwirte gehen ja bekanntlich auf eine Landwirtschaftsschule und Millionen von Eltern schicken ihre Eltern auf die Schule, damit sie bis zu 13 Jahre lang Theorie lernen.
Vor kurzem hatte ich einen Film gesehen über die Zustände in Italien, d.h. darüber wie osteuropäische Arbeiter mit falschen Versprechungen nach Italien gelockt werden und dann quasi in einem Arbeitslager für praktisch umsonst dort 10-14 Stunden arbeiten.
Aber Vorsicht: Damit wollte ich nur darauf hinweisen, dass ich zumindestens etwas davon Ahnung habe, was da abgeht.
Die Mehrheit würde sicher auch mehr Geld für gutes Essen ausgeben, wenn sie es denn hätte. Und dann könnten die Gemüsebauern den Arbeitern auch mehr zahlen und es wären dann auch Deutsche dafür bereit zu arbeiten. Aber da in Deutschland dank jahrelanger Lohnzurückhaltung wir inzwischen zu einer Art Niedriglohnland (s. das Einkommen deutscher Lokführer im europäischen Vergleich) in Westeuropa geworden sind, müssen wir uns nicht wundern.
Ein großer Teil der Nebenkosten sind vor allem die Krankenkassenbeiträge, aber wahrscheinlich wären die deutlich geringer, wenn die Menschen bessere Lebensmittel essen würden...
Von einem Landwirt aus dem Schwarzwald, ein Bekannter meiner Eltern, der Rinder hält (es ist glaube ich Mutter-Kuh-Haltung), weiß ich, dass inzwischen auch die Bürokratie bzw. die Formulare einiges an Arbeitszeit verlangen, genau wie bei den Ärzten, bei Mittelständlern,....

Und das mit dem "Bekannt machen" wäre eventuell gar keine schlechte Idee. Da könnte ich Deinen Kollegen mal was von den Möglichkeiten von diazotrophen Bakterien berichten und was sie dabei an Geld für Dünger sparen könnten, vor allem dann, wenn sie das Gemüse als Bio-Gemüse anbauen.


Hallo Samy,

Zitat
In Sachsen gibt es jedes Jahr einen Katalog vom Direktvermarktungsverein. Dort sind alle DM, die Mitglied sind, mit Kontaktdaten und Produkten nach Landkreisen sortiert aufgeführt.
Ich schätze, dass sind 80% der DM in Sachsen. In anderen Bundesländern gibt es vielleicht auch sowas. Alle an einen Tisch und die Infos in eine Datenbank. Ruck zuck ist einen brauchbare Plattform entstanden. Soweit die Theorie. In der Praxis ist es leider anders. Da wird um Zuständigekeiten, Macht , Geld etc. gerangelt, so das die Bemühungen Einzelner untergehen.

Meinst Du mit Katalog einen in Schriftform?
Wäre das nicht eine ideale Aufgabe für den DBV? Das ist doch der zentrale Verband für alle Landwirte in Deutschland. Soooo viel würde so etwas ja sicher auch nicht kosten (Das Einpflegen können die einzelnen Betriebe ja selber machen, die machen das sicher sogar sehr gerne, Einloggen z.B. per jeweiliger regionaler Kundennummer: SA-xxxxxx für Sachsen oder so). So eine Software dürte doch eigentlich inzwischen eine Art Standard-Software sein (d.h. maximal 10.000 Euro, eher weniger, weil es nur um die Software geht). Kostenaufwändige Kundenkontakte sind dabei keine nötig . Meinetwegen gibt es dann eine  Ausschreibung dazu - im europäischen Rahmen vielleicht sogar, wegen der Ausschreibungsvorschriften. Aber das dürfte sich ja nur günstig auf den Preis auswirken.

Stephan
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Mannomann am 10.09.08, 15:05

Die Mehrheit würde sicher auch mehr Geld für gutes Essen ausgeben, wenn sie es denn hätte. Und dann könnten die Gemüsebauern den Arbeitern auch mehr zahlen und es wären dann auch Deutsche dafür bereit zu arbeiten. Aber da in Deutschland dank jahrelanger Lohnzurückhaltung wir inzwischen zu einer Art Niedriglohnland (s. das Einkommen deutscher Lokführer im europäischen Vergleich) in Westeuropa geworden sind, müssen wir uns nicht wundern.
Ein großer Teil der Nebenkosten sind vor allem die Krankenkassenbeiträge, aber wahrscheinlich wären die deutlich geringer, wenn die Menschen bessere Lebensmittel essen würden...


Wo bekommst du den schlechte Lebensmittel? Kann mir nicht vorstellen das unsere Lebensmittel schlecht sind. Oder warum wird die Bevölkerung immer älter? Die Kassenbeiträge steigen eher weil die Medizin wird immer fortschritlicher, aber dementsprechend teurer wird. Nen weiteren Grund für die hohen Kassenbeiträge ist die hohe Anzahl an Kassen. Österreich kommt mit 5 Krankenkassen aus, aber wir deutsche haben knapp 300. Dementsprechend müssen die Österreicher 5 Vorstände und Verwaltungaperate bezahlen, und wir in Deutschland 300.
Du darfst nicht nur die Deutschen Lokführer sondern musst auch andere Berufsgruppen vergleichen und da schauts anders aus. Ich denk mal wir liegen im Mittelfeld, aber die hohen Löhne der Vergangenheit waren einfach nicht mehr tragbar. Schließlich muss der Lohn von der Firma auf einem vielfach globalisierten Markt erwirtschaftet werden. Und teilweise sind die hohen Löhne einfach schädlich. In Frankreich gibts z.B. nen Mindestlohn von 8,50€ mit dem Ergebnis das die Franzosen mit über 25% die höchste Jugendarbeitslosigkeit in der EU haben.

Mannomann
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Stephan am 11.09.08, 13:09
Zitat
Wo bekommst du den schlechte Lebensmittel?

Gut, einigen wir uns auf gesündere (Industriezucker, Industriemehle, indirekte Beimischung von GVO (Stichwort genverändertes Soja, das Allergien auslöst), etc.).
Zitat aus einem Buch:"Während 1968 "nur" 300.000 Diabetiker registriert waren, wurden es ein Jahr später 600.000, 1970 waren es schon 1,2 Millionen und 1971 stieg die Zahl der Diabetiker in der Bundesrepublik Deutschland auf 3 Millionen an!

Und ein Link vom gleichen Autor:
Zitat
Medicus, quo vadis?
...
Da die Ursachen dieser Krankheiten, obwohl lange erforscht, seit Jahrzehnten verschwiegen werden, nahmen die Bluthochdruckkranken und Diabetiker ständig zu und boten immer mehr Ärzten eine wirtschaftliche Existenzgrundlage. In nur 2 Jahrzehnten nahm so die Zahl der Ärzte in Deutschland von ca. 100.000 im Jahre 1980 (alte Bundesrepublik, ca. 60 Mio. Einwohner) auf sage und schreibe 294.676 Ärzte im Jahre 2001 (vereinigtes Deutschland, ca. 83 Mio. Einwohner) zu! Im gleichen Zeitraum vermehrten sich auch die Zahnärzte von ca. 30.000 (1980) auf 62.120 (2001).
http://www.dr-schnitzer.de/medicusquovadis-d.html

Zitat
Die Kassenbeiträge steigen eher weil die Medizin wird immer fortschritlicher, aber dementsprechend teurer wird.
Ja, vor allem die Apparatemedizin wird immer mehr. Ein Medizinjournalist, der selber als Arzt ausgebildet ist, hat ein Beispiel für dieses Problem genannt: In München werden extrem viele Herzkatheter-Operationen durchgeführt, viel mehr als bei der Bevölkerungszahl zu erwarten wären. Ich nehme mal an, dass er auch dass Umland mit einbezogen hat, weil viele wohl von dort für die Operation nach München fahren.

Oft würde ein längeres Gespräch einem Patienten viel mehr helfen als hunderte von Medikamenten oder die Inanspruchnahme Millionteurer Geräte - Stichwort "Kranke Seele - kranker Mensch". Aber leider ist die Gesundheitspolitik ja in eine ganz andere Richtung gerichtet - auch in Österreich. Da gehen die Menschen nämlich auch schon auf die Barrikaden wegen der drohenden weiteren Verschlechterung im Gesundheitswesen.

Zitat
Nen weiteren Grund für die hohen Kassenbeiträge ist die hohe Anzahl an Kassen. Österreich kommt mit 5 Krankenkassen aus, aber wir deutsche haben knapp 300. Dementsprechend müssen die Österreicher 5 Vorstände und Verwaltungaperate bezahlen, und wir in Deutschland 300.

D.h. am Besten viele Mitglieder für eine Kasse, oder? Warum hat dann die Barmer, bei der ich übrigens selber Mitglied bin, die zweitgrößte Kasse in Deutschland, mit die höchsten Beitragssätze?

Zitat
Ich denk mal wir liegen im Mittelfeld, aber die hohen Löhne der Vergangenheit waren einfach nicht mehr tragbar. Schließlich muss der Lohn von der Firma auf einem vielfach globalisierten Markt erwirtschaftet werden.
Ich habe gedacht, dass diese Diskussion eigentlich inzwischen geklärt sei? Wie wär es denn, wenn sich die Vorstände der verschiedenen großen Unternehmen in den letzten Jahren "nur" die gleichen Erhöhungen genehmigt hätten, wie ihre Angestellten und Mitarbeiter bekommen haben (im Schnitt ca. 2-3% pro Jahr). Stattdessen waren es oft zweistellige Erhöhungen. Wenn ein Vorstand ein um 3% höheres Gehalt bekommt, kann er sich  mehrere Mitteklassewagen zusätzlich kaufen - pro Jahr! Das hat nichts mit Neid zu tun, sondern mit Gerechtigkeit. Ich bekomme über meine Eltern, die gute Beziehungen zu ein paar (z.T. schon im Ruhestand befindlichen) Managern (Freundschaften aus der Jugend) in ziemlich großen deutschen Unternehmen haben, ab und zu ein paar Infos von deren Treffen. Diese halten das, was da passiert, ebenfalls für nicht mehr gerecht und angemessen.
Da kommt dann das Argument mit den viel höheren amerikanischen Gehältern. Da drüben leben ja auch vier mal mehr Menschen als in Deutschland und zudem wurde da drüben das meiste auf Pump finanziert. Die Folgen erleben wir gerade (IKB, Sachsen LB, UBS, etc.). Wir in Europa bezahlen die Habgier auch dortiger Bank- und Konzernmanager jetzt mit.
Viele Menschen über dem großen Teich haben jetzt keine Altersvorsorge mehr, weil sie auf Versprechen vertraut haben, dass an der Börse nichts schief gehen kann.

Zitat
Und teilweise sind die hohen Löhne einfach schädlich. In Frankreich gibts z.B. nen Mindestlohn von 8,50€ mit dem Ergebnis das die Franzosen mit über 25% die höchste Jugendarbeitslosigkeit in der EU haben.

Wie gut, dass der französischen Regierung das Geld immer noch reicht, um Atomwaffenforschung zu betreiben oder die EDF (Electricité de France = EON, Vattenfall, RWE und ENBW in einem) zu subventionieren.
Die Jugendarbeitlosigkeit dürfte sich zum größten Teil aus den Jugendlichen der Banlieus (die trostlosen Hochhäuser-Wohnorte vor allem rund um Paris) speisen. Selbst wenn diese Jugendliche Abitur oder anderes vorweisen können, bekommen sie keine Anstellung oder Ausbildung weil sie eben aus diesen Vororten kommen.
Die Lösung der französischen Oberschicht dafür nennt sich inzwischen glaube ich "kärchern" (mit dem Hochdruckreiniger ausputzen).

Stephan
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Mannomann am 11.09.08, 14:20
Gut, einigen wir uns auf gesündere (Industriezucker, Industriemehle, indirekte Beimischung von GVO (Stichwort genverändertes Soja, das Allergien auslöst), etc.).
Zitat aus einem Buch:"Während 1968 "nur" 300.000 Diabetiker registriert waren, wurden es ein Jahr später 600.000, 1970 waren es schon 1,2 Millionen und 1971 stieg die Zahl der Diabetiker in der Bundesrepublik Deutschland auf 3 Millionen an!

Was sind den ungesunde Lebensmittel? Kannst du mir mal den Unterschied zwischen Industriezucker und normalen Mehl bzw. zwischen Industriezucker  normalem Zucker erklären?  Ungesund ist doch nur die Ernährung bzw. der zu geringe Bewegung und nicht das Lebensmittel selbst. 

D.h. am Besten viele Mitglieder für eine Kasse, oder? Warum hat dann die Barmer, bei der ich übrigens selber Mitglied bin, die zweitgrößte Kasse in Deutschland, mit die höchsten Beitragssätze?
Warum jetzt die Barmer den höchsten Beitrag hat weiss ich nicht, kenn deren Struktur und deren Verwaltungspaläste nicht. Fakt ist aber das durch Größe entsteht Kostendegression entsteht. Es werden ja nicht nur weniger Vorstände gebraucht sondern auch weniger IT- Abteilungen etc.


Ich habe gedacht, dass diese Diskussion eigentlich inzwischen geklärt sei? Wie wär es denn, wenn sich die Vorstände der verschiedenen großen Unternehmen in den letzten Jahren "nur" die gleichen Erhöhungen genehmigt hätten, wie ihre Angestellten und Mitarbeiter bekommen haben (im Schnitt ca. 2-3% pro Jahr). Stattdessen waren es oft zweistellige Erhöhungen. Wenn ein Vorstand ein um 3% höheres Gehalt bekommt, kann er sich  mehrere Mitteklassewagen zusätzlich kaufen - pro Jahr! Das hat nichts mit Neid zu tun, sondern mit Gerechtigkeit. Ich bekomme über meine Eltern, die gute Beziehungen zu ein paar (z.T. schon im Ruhestand befindlichen) Managern (Freundschaften aus der Jugend) in ziemlich großen deutschen Unternehmen haben, ab und zu ein paar Infos von deren Treffen. Diese halten das, was da passiert, ebenfalls für nicht mehr gerecht und angemessen.
Da kommt dann das Argument mit den viel höheren amerikanischen Gehältern. Da drüben leben ja auch vier mal mehr Menschen als in Deutschland und zudem wurde da drüben das meiste auf Pump finanziert. Die Folgen erleben wir gerade (IKB, Sachsen LB, UBS, etc.). Wir in Europa bezahlen die Habgier auch dortiger Bank- und Konzernmanager jetzt mit.
Viele Menschen über dem großen Teich haben jetzt keine Altersvorsorge mehr, weil sie auf Versprechen vertraut haben, dass an der Börse nichts schief gehen kann.
Ich fände es absolut richtig wenn sich die Vorstände nur die Gehaltszuwächse genehmigen dürften die sie Ihren Mitarbeitern auch zu stehen. Das sich ein Vorstand von einer Lohnerhöhung mehr leisten kann wie ein Arbeiter ist auch klar. Er trägt ja auch weit mehr Verantwortung wie ein Mitarbeiter der Teile in eine Presse legt. Ich finde es auch unverständlich das untaugliche Manager noch eine Abfindung erhalten, aber das hat jetzt mit den Problem der hohen Löhne nix zu tun. Den diese Kosten werden bei der Suche nach einem neuen Betriebsstandort nicht berückstichtig. Da gehts drum wie hoch die Produktionskosten sind.

Mannomann
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Clara am 11.09.08, 17:59

Und das mit dem "Bekannt machen" wäre eventuell gar keine schlechte Idee. Da könnte ich Deinen Kollegen mal was von den Möglichkeiten von diazotrophen Bakterien berichten und was sie dabei an Geld für Dünger sparen könnten, vor allem dann, wenn sie das Gemüse als Bio-Gemüse anbauen.


Stephan

Hallo Stephan,

ich will dir nicht zu nah treten, aber ich finde einige deiner Ausführungen sehr abstrakt und theoretisch.

Was die Nutzung diazotropher Bakterien angeht, da haben wir schon unsere Bezugsquelle und auch die fachliche Begleitung- trotzdem vielen lieben Dank für dein Angebot.

Viele Grüße

Anja
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Stephan am 15.09.08, 16:51
Hallo Clara,
Du kannst mir gerne sagen, was genau Du zu abstrakt findest, dann versuche ich es besser zu erklären.
Aber man kann ja mal mit einem Punkt anfangen:

Warum nicht den DBV mal fragen wie er ein zentrales Portal (einfacher Zugriff für Jedermann, d.h. vor allem für die Verbraucher) für die Direktvermarktung unterstützen könnte, vor allem finanziell natürlich, was aber sicher in einem begrenzten Rahmen bleiben kann (nur quasi eine Softwarehülle und die Betriebe füllen diese Hülle dann selber mit Leben bzw. die Verbraucher). Dann muß man natürlich noch etwas Geld aufwenden, das ist sicher der größte Posten dabei, um dieses Portal der Allgemeinheit bekannt zu machen (Anzeigen in überregionalen und regionalen Zeitungen).
Das würde ja all den direktvermarktenden Betrieben zu gute kommen und dann letztlich dem DBV auch.
Ich hatte ja schon mal geschrieben, dass ich versucht habe in Meck-Pomm direktvermarktende Betriebe zu finden. Dabei hatte ich bei Google allerdings die falschen Stichwörter benutzt und vielleicht auch nicht lange genug gesucht und deshalb nichts gefunden. Und ich würde sagen, dass ich mich mit Internetsuche ein bischen auskenne. Wie machen das dann andere Leute, die da nicht so fit sind?

Das sind meine Gedanken dazu.

Stephan
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Jochen am 15.09.08, 20:14
Zitat
Meinst Du mit Katalog einen in Schriftform?
Wäre das nicht eine ideale Aufgabe für den DBV? Das ist doch der zentrale Verband für alle Landwirte in Deutschland. Soooo viel würde so etwas ja sicher auch nicht kosten
http://www.bayerischerbauernverband.de/sro.php?redid=51195

http://www.bayerischerbauernverband.de/sro.php?redid=16870

http://www.alf-co.bayern.de/erwerbskombination/21656/

http://www.einkaufen-auf-dem-bauernhof.com/page/showpage.php?SiteID=99


Und übrigens ist der Bauernverband nicht der Verband für ALLE Landwirte...
nur für seine Mitglieder..

Und bitte lass uns mit dem Schnitzer in Ruhe...
http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Georg_Schnitzer

Zitat
Zur Begründung behauptet er, das menschliche Gebiss zeige, dass der Mensch ein Frugivore (Früchteesser) und Fleisch daher ungeeignet für die menschliche Ernährung sei; neben einem Mangel an Vitalstoffen durch die übliche „denaturierte Zivilisationskost“ und Fastfood seien Einlagerungen von Eiweißüberschüssen, die vor allem aus tierischen Nahrungsmitteln (einschließlich Milch und Milchprodukten) stammten, eine der Hauptursachen chronischer Zivilisationskrankheiten, wie Bluthochdruck und weitere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ II und dessen Spätfolgen wie Blutungen im Augenhintergrund (Erblindung), Diabetesgangrän (Beinamputation), Nierenversagen (Dialyse), ferner Rheuma und Arthrosen und Beeinträchtigungen des Immunsystems.


Solche Veganerpäpste mit solch hanebüchenen Aussagen können mir gestohlen bleiben.
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: manurtb am 16.09.08, 11:04
Gut, einigen wir uns auf gesündere (Industriezucker, Industriemehle, indirekte Beimischung von GVO (Stichwort genverändertes Soja, das Allergien auslöst), etc.).
Zitat aus einem Buch:"Während 1968 "nur" 300.000 Diabetiker registriert waren, wurden es ein Jahr später 600.000, 1970 waren es schon 1,2 Millionen und 1971 stieg die Zahl der Diabetiker in der Bundesrepublik Deutschland auf 3 Millionen an!
Woher willst Du wissen, dass Diabetes von ungesundem Essen kommt?
Die Diabetikerrate geht nach oben, weil man allen Menschen die gleichen Tipps gibt: mindestens 5 mal am Tag essen. Das befördert das metabolische Syndrom und damit züchtet man sich Diabetiker unter den Menschen, die zum Dicksein neigen.
Und wenn wir noch mehr solcher tollen Tipps zur gesunden Ernährung bekommen, dann werden wir noch mehr Krankheiten 'heranzüchten'.

Mit der DGE-Initiative '5 am Tag' steigen jetzt schon die Magen-Darm-Probleme an und werden noch vermehrt ansteigen inklusive der Fructose- und Lactoseintoleranzen, die wir ja schon seit der Propaganda für Vollkornprodukte erleben.

Ich mag gerne beim Direktvermarkter kaufen und lasse mir auch einiges an Lebensmittel von solchen liefern. Aber ich mag es nicht, wenn man mir was von gesunder Ernährung erzählt, wenn auf der anderen Seite der Leckstein für die Kühe mit Jod angereichert ist, das ich, wie 25 % der Menschen schlecht vertrage und das mich massiv krank gemacht hat...
Genauso, wie ich gerne Milch mit weniger Soja- und Maiseinsatz kaufen möchte, weil man mittlerweile weiss, dass Soja und Mais nicht besonders gut sind für die Schilddrüse und möglicherweise auch bei ADS/ADHS eine Rolle spielen können. Und da ich der Meinung bin, dass nicht nur der direkte Genuss das beeinflusst, sondern auch, womit ich die Tiere füttere, deren Produkte ich esse, würde ich da gerne drauf achten, allerdings sind die Direktvermarkter bei uns da noch nicht so weit...
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Mirjam am 16.09.08, 11:17
Hallo,

bitte - solche Zahlen nicht nach 08/15 ohne weitere Berücksichtigung in der Raum werfen: Die Alterspyramide.

Unter Hinzunahme von den Kriegen, den "anderen" Todesursachen, gewachsener Bevölkerung und gekippter Alterspyramide lassen sich solche Zahlen als "Schreckgespenste" an die Wand malen.

Beispiel das ich mal konkret nachgelesen habe: Percy Schmeiser argumentierte mit den erheblich gestiegenen Krebsraten in seinem Staat Satcheswan. Dann las ich die Krebsstatistik nach: Satcheswan gehört grundsätzlich zu den Staaten mit der geringsten Krebsrate in Kanada und die gestiegenen Krebsraten auf dem Land sollte man tunlichst unter Berücksichtigung der "Landflucht" sehen, als dem Wegzug von jungen, noch gesunden Leuten in die Stadt.

Prompt stiegt nämlich der "prozentuale" Anteil an Krebserkrankungen sprunghaft an, weil - einfach die Grundgesamtheit weniger wurde bei einfach "natürlicher" höherer Krebsrate bei den zurückbleibenen älteren Leuten.

@ Stephan: Sicher - Diabetes hat zugenommen, wo zeigt die dt. Gesellschaft für Diabetes die Ursachen? Sicher - zugute, zuviel an Ernährung und zuwenig Bewegung.

Mirjam
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Stephan am 16.09.08, 11:23
Hallo,
sind wir jetzt beim Thema Ernährung oder beim Thema Direktvermarktung?

Wir können gerne beim Forum Ernährung weiter diskutieren.


Stephan
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: manurtb am 16.09.08, 11:36
Du hattest doch mit der Ernährung beim Thema Selbstvermarktung angefangen... Ich zeig nur auf, was den Kunden interessieren könnte, wenn er kritisch ist, was man ihm so an die Hand geben will...  ;D
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Stephan am 16.09.08, 12:39
Ja ich habe versehentlich die Stichworte "gesundes Essen" sowie "bessere Lebensmittel" in einem Beitrag verwendet. Das waren auf jeden Fall die falschen Stichworte.  :-X :-X

Aber ich bedanke mich bei Jochen, auch wenn er mehr auf seinen Blutdruck achten sollte (ich spreche da aus eigener Erfahrung), für die Links bzw. für den Link mit den gelben Seiten bzw. zu "Einkaufen auf dem Bauernhof". Das ist schon etwa das was ich mir vorgestellt habe.

Allerdings sind beide Angebote ("Gelbe Seiten" und "Einkaufen auf dem Bauernhof") noch nicht optimal.
Bei den Gelben Seiten habe ich auf der Hauptseite keinerlei Hinweis für Hofläden gefunden. Dann habe ich wie angegeben in der Branche "Lebensmittel" gesucht, in der Nähe angekreuzt und 50km Radius angegeben. Da kamen dann lauter "normale" Geschäfte so wie es aussieht. Zumindestens gab es keine extra Kennzeichnung für Hofläden oder Direktvermarkter. Dann habe ich das Stichwort "Bauernläden" probiert und es kam dann eine ganze Liste mit "Hofläden", weil ich den Umkreis vergessen hatte. Da habe ich dann 25 km Umkreis probiert und es gab keinen Treffer, dafür wurde mir dann angeboten mit dem Stichwort "landwirtschaftliche Erzeugnisse" zu suchen. Das habe ich nicht gemacht, aber dafür meinen Umkreis auf 50km erweitert.
Da gab es dann endlich zwei Treffer für die Rubrik "Hofläden". Von denen habe ich jeweils den Link aufgerufen und mußte feststellen, dass die Links jeweils auf ganz andere Hofläden verwiesen bzw. unter der Rubrik "landwirtschaftliche Erzeugnisse" eingeordnet waren, auch wenn sie innerhalb des Suchkreises liegen. Aber ob ich bei denen jetzt Speise-Kartoffeln oder Wurst bekomme oder nur Saat-Kartoffeln oder Heu, das muß ich dann erst über einen Telefonanruf herausbekommen. Die Einträge geben nur jeweils den Namen, die Adresse und die Telefonnummer an.
Gut, das dürfte die Sache des jeweiligen Anbieters sein, hier mehr Infos zu liefern.
Die falsche Verlinkung ist aber eine Sache des Gelbe-Seiten-Verlages bzw. deren Datenbank und deren Software.

Bei der Homepage "Einkaufen auf dem Bauernhof" fehlt u.a. die Erklärung der Farben und die Bedienung der Suchmaske ist etwas schwierig (links die Produktgruppen und rechts der "Suche starten"-Button, der mit diesen Produktgruppen verbunden ist). Ich hatte mal nach Kartoffeln in Meck-Pomm (insgesamt 9 Betriebe) gesucht.
Ergebnis waren 7 Betriebe, wovon aber nur zwei Kartoffeln angeboten haben und die sind auch noch ganz am Schluß aufgelistet? Oder haben diese 7 Betriebe auch Kartoffeln, haben es aber nicht extra angegeben?

Erstellt hat die Homepage immerhin eine Software-GmbH für Internet, Intranet und Netzwerklösungen.

Stephan

EDIT: Es gab leider auch keinen extra Button bei den "Gelben Seiten" (auf keiner Seite) für Direktvermarktung wie in dem Link hier http://www.bayerischerbauernverband.de/sro.php?redid=51195 erwähnt wurde
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Mirjam am 16.09.08, 13:01
Hallo Stephan,

da WIR nicht der Bauernverband sind - schreib ihm doch dein Anliegen und deinen Vorschlag?

 Mirjam

Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: mary am 16.09.08, 14:26
Hallo Manurth,
das Thema Jod und Salzsteine und deren Auswirkung auf Mensch würd mich echt interessieren.
Wir haben genau von der anderen Seite - bei den Rindern angefangen- nur noch Naturlecksteine zu verabreichen, seither sind unsere Selenmangelprobleme wie weggeblasen. Wir verwenden in der Küche schon jahrelang kein jodiertes Salz mehr.
@Stephan, irgendwie hängts zusammen.
Wobei ich mit der gesunden Ernährung auch inzwischen etwas vorsichtig bin- die vielen Kohlenydrate und rohes Vollkorn, da hab ich auch schon mein Lehrgeld bezahlt.
Mich wundert, dass früher die Leute überlebt haben, nur Hungersnöte wird es sicher nicht gegeben haben. Heute gibts Ernährungskonzepte wie Sand am Meer und wirklich durchblickt das niemand mehr.
Herzl. Grüsse
maria


Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Stephan am 16.09.08, 16:37
Hallo Mirjam,
genau daran hab ich auch schon gedacht. Mal schauen wie man dort diese Idee bewertet.

Stephan
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Jochen am 16.09.08, 22:59
Hallo stephan...
ich leide eher unter einem zu niedrigen Blutdruck. Etwas Aufregung ziwschedurch ist also meiner Gesundheit förderlich.

Und hier noch ein Tipp auf der Suche nach Direktvermarktern:

Guck mal auf der homepage Deines Landkreises.
Mein Landkreis bietet da zum Beispiel Folgendes:

http://www.natur-von-hier.de/fileadmin/PDF/uebersicht_direktvermarkter_2007.pdf

Wem das nicht reicht, dem kann man nicht helfen.

Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: mary am 15.12.16, 16:15
Vielleicht kann mir geholfen werden:
ich habe die besten Kartoffeln, die man sich denken kann, bekommen, aber die Bäuerin wollte sie sich nicht bezahlen lassen.
Was kosten derzeit hervorragende mehlige Speisekartoffeln?
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Tina am 15.12.16, 18:09
Hallo Mary,
mehlige Kartoffeln sind bei uns alles andere als toll!!
davon mal ab, du hast doch Bienen? Ich würde mich da mit einem Glas eigenem Honig revanchieren.
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: Annette am 15.12.16, 22:55
Hallo Mary,
mehlige Kartoffeln sind bei uns alles andere als toll!!
davon mal ab, du hast doch Bienen? Ich würde mich da mit einem Glas eigenem Honig revanchieren.

Da stimm ich Dir voll zu Tina - bei beiden Punkten.  ;)

Wir bekommen unsere Kartoffeln von unseren Nachbarn, bezahlt wird mit dem was Haushalt und Garten so hergeben  :D. So haben beiden Seiten was davon  8)

LG Annette
Titel: Re: Direktvermarktung
Beitrag von: mary am 16.12.16, 05:44
Ich bin auf einem Betrieb mit Kartoffeln aufgewachsen, mehlig, goldgelb und der Geschmack :-*, da hat sich bei mir was geprägt.
Selbst nur gekochte Pellkartoffeln mit Butter und  Milch oder Quark mit Leinöl und Kräutern, da könnt ich mich reinsetzen.
Wenn wir zum Jagdessen eingeladen sind, dort gibt es auch so traumhaft geschmackvolle Salzkartoffeln.
In den Geschäften habe ich früher öfters geschaut, es gibt keine oder fast keine mehligen Kartoffelsorten, überhaupt finde ich dort keine Kartoffeln, die mir schmecken. :'(
Mein Vater wird sicher vom Himmel aus zusehen, dass es solche leckeren Kartoffeln auch weiterhin gibt.
Und ja, ich habe mich mit einem Glas Honig bedankt, aber ich wollte die Kartoffeln bezahlen.