Autor Thema: Schwiegereltern in Pension - wie gehts weiter!  (Gelesen 23788 mal)

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silvia

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Re: Schwiegereltern in Pension - wie gehts weiter!
« Antwort #15 am: 02.02.06, 16:23 »
Liebe Sonnenblume!

Wie Jana schon schreibt, du solltest dir gut überlegen ob dein Freund der Richtige für dich ist.

Ich bin auch arbeiten gegangen als ich meinen jetzigen Mann kennen gelernt habe. Da ich Bäckerin bin musste ich
morgens um spätestens 3 Uhr raus.
Für mich war es von Anfang an selbstverständlich mitzuhelfen.

Mir passt es auch nicht immer wenn ich am Sonntag Milchtank spülen muss oder nachts raus muss weil eine Kuh
kalbt.
Trotz vieler Nachteile überwiegen doch die Vorteile die das Ganze mit sich bringt. ;)


Offline martina-s

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Re: Schwiegereltern in Pension - wie gehts weiter!
« Antwort #16 am: 02.02.06, 22:05 »
Hallo Silvia,
zustimmen ja! Ich bin auch vorbehaltlos diese Ehe eingegangen. Ich wußte im Prinzip was auf mich zukommt.
Das was Jani geschrieben hat ist sehr nüchtern und gut durchdacht. Da habe ich keinen Zweifel.
Aber man muß auch das Zwischenmenschliche beachten. Jeder Mensch ist nicht gleich gestrickt.
Zitat
Wenn SE in Urlaub fuhren, habe ich mir in der Woche Urlaub genommen und die ganze Woche mitgeholfen - wann hast du schon mal Gelegenheit, zu testen, wie es ist, wenn man den Hof alleine bewirtschaften muss?
das ist zum Beispiel so ein Punkt. Meine SE sind selber nie zusammen in Urlaub gefahren. Dadurch wurde auch uns das nur widerwillig zugestanden. Das ist natürlich nicht so toll.
Und... wenn man ganz so plangenau für und wider abwägt, dann werden wohl die wenigsten Bauern eine Frau bekommen.
Manche müssen auch unbedarft in so was hineingehen.
Sicher muß man vorher für und wider abwägen. Manchmal kann man aber auch mit Liebe zum Mann einiges durchziehen was im Vorfeld nicht logisch erscheint und eher belastend ist.
Bei uns überwiegen die Vorteile bis heute noch nicht.
Seit die Kinder größer sind, haben auch sie eine Meinung. Das bringt weniger Erleichterung, als Last.
Momentan bin ich mir manchmal nicht sicher ob ich den richtigen Weg gegangen bin.

Es ist halt dumm, dass hinter einem Landwirt als Mann auch immer noch der Betrieb und logischer Weise auch die Mitarbeiter dranhängen; eng verknüpft mit Familienbanden, die da auch noch mitwurschteln und Anspruch erheben oder Vorwürfe bringen :'(
Liebe Grüße
Martina

Offline Maja

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Re: Schwiegereltern in Pension - wie gehts weiter!
« Antwort #17 am: 02.02.06, 22:09 »
Jana ! Ich bin froh über Deinen Beitrag. Genau richtig geschrieben und ich bin fast sowas wie stolz ,dass Du so engagiert bist. Eine Frau und nicht aus der Landwirtschaft stammend hat es so treffend formuliert,wie ich es nicht besser hätte tun können ,obwohl ich aus der Landwirtschaft bin.
Du hast in allem recht.
Hat mir sehr gut getan  von Dir zu lesen.
Maja

Offline Maja

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Re: Schwiegereltern in Pension - wie gehts weiter!
« Antwort #18 am: 02.02.06, 22:18 »
Martina sei getrost es ist in anderen Berufsbereichen auch nicht anders. Kenne Schreinerei oder Metzgerei,wo das Generationenproblem auch ist.
Ja aus Liebe kann man viel ,aber nicht jeder kann das. Es ist schon sehr klug gedacht alles erstmal praktisch aufzulisten und abzuwägen,da sieht man dann schon -  kann ich es aus Liebe doch wagen ,eine Ehe mit einem Betriebsinhaber ( nenne wir es mal so)einzugehen und wenn der Mann auch schon am Anfang sagt ich brauche Dich hat man ja auch die Chance zu sagen ,das ist gut und ich helfe Dir,oder man geht lieber gleich wenn man das nicht im Sinn hat.
Aber auch bei Jana ist ein kleiner Wermutstropfen,die SM. Warum nur muss das immer so sein?

Jana versuch doch mal in einem Gespräch mit deiner SM anklingen zu lassen ,dass Du ihr ja nichts weggenommen hast,sondern dass sie ja noch was dazu bekommen hat,eine Tochter!
Wünsche Dir alles LIebe
Maja

Offline zara

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Re: Schwiegereltern in Pension - wie gehts weiter!
« Antwort #19 am: 02.02.06, 22:47 »
Hallo Sonnenblume!

Abgesehen davon, dass es ja sicher so ist, (wie viele meiner Vorschreiberinnen auch schon erwähnt haben), dass sich deine zukünftigen SE ja nicht gleich total aus dem „Geschäft“ zurückziehen werden, solltest du dir über diverse Punkte jetzt schon im Klaren sein und nicht erst, wenn es ernst wird, sprich: SE nicht mehr können oder mal überraschend ausfallen.

Deshalb, ich kann dem Beitrag von Jana wirklich in jedem Punkt zustimmen.

Eigentlich sind das nun unsere (seine) Pflichten. - Auch an den Sonn- und Feitertagen.  :-\  Aber genau das ist der Punkt. Ich will nicht den ganzen Sonntagnachmittag herpassen, bis der Tankwagen kommt (14.30 Uhr) um dann den Tank zu waschen, den mit diesem kurzen Nachmittag ist nichts mehr anzufangen.

Das Milchauto kommt täglich auf den Hof, wir müssen also den Tank nicht irgendwo hinbringen. Wie ist das, jetzt speziell an heißen Tagen, wenn der Milchtank einige Stunden ungewaschen ist? Gibt es da Probleme?
Ich hätte auch schon an einen Tank mit automatischer Waschanlage gedacht - aber der Kostet und das eingentlich "nur" wegen den Sonn- und Feiertagen  :-\ :-[

Wenn du/ihr unbedingt sonntags weggehen willst/wollt, versucht doch, dass ihr einfach davor weggeht (morgens gleich nach dem Stall), so dass ihr um 15 Uhr wieder zuhause seid!? Beim Tankreinigen musst du immer penibel sein, egal ob Sommer oder Winter – sonst bekommst du ziemlich schnell Probleme mit den Keimen. Und im Sommer ist es natürlich überhaupt nicht gut, wenn der Tank einige Stunden ungeputzt ist. Wenn er schon nicht gleich gespült wird, dann sollte er zumindest mit dem Schlauch ausgespritzt werden, damit nicht alles festtrocknet – aber das ist ja dann auch nicht machbar, wenn du nicht da bist…

Weiters hätte mein Freund gemeint, wenn ich von der Firma aus Urlaub habe, dass ICH mit ihm in den Stall gehen soll - SE dann nicht, um ihre "Pensionszeit" zu geniesen. Ich sehe das nicht ganz so, denn ich nehme mir nicht Urlaub von der Arbeit um dann zuhause zu arbeiten - dann könnte ich gleich in der Firma weiterarbeiten. Wie seht ihr das?
An den Wochenenden helfe ich eh mit, aber unter der Woche muss es nicht zusätzlich zur Arbeit sein. Natürlich, wenn SE Urlaub machen wollen, oder wenn jemand krank ist, oder zu Zeiten wie Ernte, Silien ..., dass ich dann schon mithelfe, auch unter der Woche und auch während meines Urlaubs?

Ich bin auch der Meinung von deinem Freund, dass es für dich eigentlich selbstverständlich sein sollte, mit ihm in den Stall zu gehen, egal ob während der Woche, Wochenende oder im Urlaub. Glaub mir, ich weiss sehr wohl von was ich spreche, ich hatte selten einen (ausserlandwirtschaftlichen) Arbeitstag von weniger als zwölf Stunden, aber es war selbstverständlich „Heimkommen – Umziehen – Stallarbeit“. Da hat es auch nie eine Diskussion gegeben, das wurde nicht nur erwartet, sondern war sozusagen Pflicht und mir wäre auch nie eingefallen, mich dagegen zu wehren, denn das gehört einfach mal zur LW. Klar hat man nicht jeden Tag gleich viel Lust (ab und zu kotzt es einen regelrecht an), aber das ist doch in jedem Beruf so. Ich hätte (abgesehen davon, dass das nicht machbar gewesen wäre) ein total schlechtes Gewissen gehabt, wenn ich im Haus gehockt wäre und die anderen hätten sich im Stall abgerackert.

Dazuzusagen ist, ich bin in der LW aufgewachsen, lebe seit jeher auf dem (unserem, aber nicht meinem) Hof. Urlaub gab es nie – aber ich habe nicht das Gefühl, deshalb etwas verpasst zu haben. Ich kenne auch keine freien Wochenenden oder Sonntage – wenn das bei euch momentan noch möglich ist, freu dich dran – aber sei dir bewusst: das kann von heute auf morgen vorbei sein – bist du denn bereit, darauf zu verzichten, und vor allem: bist du auch heute schon bereit, darauf zu verzichten?

Der Begriff bzw. Zustand „Urlaub“ und „Freizeit“ ist jedenfalls etwas, was du als zukünftige Bäuerin ganz, ganz schnell vergessen solltest! 

also sei mir jetzt bitte bitte nicht böse, aber wenn du jetzt schon so redest von "du hast keinen Sonntag mehr weil du den Tank reinigen mußt ( hat deine SM ein Leben lang gemacht) oder wenn du Urlaub hast, dann hast du auch Urlaub...dann darft du keine Frau von einem Landwirt werden, das wird auf die Dauer nix !!!!!!

Prüfe gut, ob du mit all dem leben kannst, das musst du und ist nur dir und deinem Freund gegenüber fair - ansonsten wirst du nicht glücklich werden und vergeudest kostbare Zeit.

Wie Landmama + Jana schon schrieben, du solltest dir gut überlegen ob dein Freund der Richtige für dich ist.
Diese Aussagen kann ich nur voll und ganz unterstreichen.

Überleg es dir wirklich gut… - das ist absolut ehrlich und gut gemeint!

Ich kenne einige Betriebe, wo die Frau nach fünf oder zehn Jahren Beziehung gegangen ist, weil sie sich eben doch nicht mit der Arbeit/den Arbeitszeiten auf dem Hof identifizieren konnte.

Überleg dir, ob du dir die nächsten ~ 40 Jahre deines Leben als Bäuerin (mit all den Vor- und Nachteilen) überhaupt vorstellen kannst!? Wenn ja, dann darfst du dir in Zukunft über solche „Lappalien“ wie „Tankreinigen“ und „Stalldienst“ nicht mehr wirklich Gedanken machen, denn das sollte dann selbstverständlich für dich sein!

Schau in die Augen einer Kuh und Du weisst, wofür Du arbeitest!

Offline martina-s

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Re: Schwiegereltern in Pension - wie gehts weiter!
« Antwort #20 am: 02.02.06, 22:57 »
Zitat
Der Begriff bzw. Zustand „Urlaub“ und „Freizeit“ ist jedenfalls etwas, was du als zukünftige Bäuerin ganz, ganz schnell vergessen solltest! 

Hallo Zara,
da kann ich Dir absolut nicht beistimmen!
Ich bin jetzt schon bald 23 Jahre auf dem Hof; 21 Jahre sind wir bald verheiratet. Aber immer nur arbeiten ??? ??? ???
Gerade, wenn die SE noch jünger sind und auch selber mal freie Tage für sich beanspruchen, dann sollte das auch für den Betriebsleiter drin sein...
Liebe Grüße
Martina

Offline reserl

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Re: Schwiegereltern in Pension - wie gehts weiter!
« Antwort #21 am: 02.02.06, 23:19 »
Da stimm ich Martina zu!
Warum sollten Urlaub und Freizeit für Bäuerinnen ein Fremdwort sein? ???

Klar, das gerade für Milchviehbetriebe im Normalfall kein mehrwöchiger Urlaub drin ist.
Aber auch Bäuerinnen(und ihre Männer 8) )  brauchen Freizeit, auch um für die Arbeit im Betrieb wieder auftanken zu können.

Immer nur arbeiten und arbeiten?
Ich bin doch keine Sklavin. :P 8)

Mir ist meine "freie" Zeit wichtig und ich nehme sie mir auch.


Ich bin auch der Meinung von deinem Freund, dass es für dich eigentlich selbstverständlich sein sollte, mit ihm in den Stall zu gehen, egal ob während der Woche, Wochenende oder im Urlaub. Glaub mir, ich weiss sehr wohl von was ich spreche, ich hatte selten einen (ausserlandwirtschaftlichen) Arbeitstag von weniger als zwölf Stunden, aber es war selbstverständlich „Heimkommen – Umziehen – Stallarbeit“. Da hat es auch nie eine Diskussion gegeben, das wurde nicht nur erwartet, sondern war sozusagen Pflicht und mir wäre auch nie eingefallen, mich dagegen zu wehren, denn das gehört einfach mal zur LW.

Nun, so  selbstverständlich halte ich das nicht.
Klar ist, das sich Mann und Frau über die zukünftige Aufgabenteilung einig sein müssen.

lieben Gruß
Reserl



Manchmal ist es ein großes Glück,
nicht zu bekommen, was man haben will.

Offline martina-s

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Re: Schwiegereltern in Pension - wie gehts weiter!
« Antwort #22 am: 02.02.06, 23:26 »
Hallo Reserl,
ich danke Dir. Dachte ich doch schon gegen eine Welle schwimmen zu müssen. Aber in heutiger Zeit.
Das Nebeneinkommen der Frau ist doch auch nicht zu verachten und für manche Betriebe auch schon mehr als wichtig! Und wenn jemand meint, dass jemand im Büro - und wenn es auch nur die 8 Stunden sind, weniger leistet wie am Betrieb, dann hat er sich vermutlich schwer geirrt.
Wenn von mir als Frau nur immer Rücksicht auf den Betrieb gefordert wird und die Tätigkeit der Frau keine Beachtung findet - nämlich, dass die auch mal Pause hat nach dem Arbeitstag, dann läuft m. E. gewaltig was falsch.
Wenn Frau allerdings selber gleich mit anpackt, dann ist das o. k.
Meine Meinung ist, jeder nach seinen Kräften. Jeder ist nicht gleich geartet. Und das vorauszusetzen finde ich ungeheuerlich.
Liebe Grüße
Martina

Offline Katharina

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Re: Schwiegereltern in Pension - wie gehts weiter!
« Antwort #23 am: 02.02.06, 23:32 »
Ich seh es jetzt eigentlich grad ganz gut bei meinem Sohn, der wollte nie in Urlaub fahren.
Jetzt wollte er mit seiner Freundin eine Woche zu ihr nach Hause fahren und dann wurden freiwillig 10 Tage draus.
Aus Liebe können sich wohl auch die hartgesottensten Männer sich ändern  8)
Liebe Grüße
von Uta (Katharina)

   Glück findest du nicht, wenn du es suchst,
   sondern wenn du zulässt, dass es dich findet

Offline martina-s

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Re: Schwiegereltern in Pension - wie gehts weiter!
« Antwort #24 am: 02.02.06, 23:38 »
Hallo Uta,
siehtst Du!
Ähnlich bei meinem Nachbarn daheim. Da will die Frau auch mal was anderes sehen. Und er fährt mit.
Bei uns hier war immer SV unterwegs. Und Frau blieb daheim. Fand ich auch nicht o. k.
Leider wird der daheimgebliebene Part meist ungerecht gegenüber dem, der sich die Freiheit nimmt...
Liebe Grüße
Martina

Offline Mirjam

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Re: Schwiegereltern in Pension - wie gehts weiter!
« Antwort #25 am: 03.02.06, 08:43 »
hast,sondern dass sie ja noch was dazu bekommen hat,eine Tochter!

Hallo Maja,

@ Maja - nicht böse sein, aber genau DIESE Einstellung halte ich in den meisten Fällen für nicht gut. Ich z.B. brauche keine "zweite Mutter" genau so wenig, wie ich in auf einem Hof in einer "Tochter-Rolle" leben will - das sind nämlich zwei paar Stiefel zu einer gleichberechtigten Partnerschaft zwischen zwei Frauen. Tochter-Mutter-Verhältnisse sind nämlich sehr komplex und haben es so an sich, dass die Mutter der Tochter etwas anerziehen oder vererben möchte... (in diesem Fall von Maria: Arbeitsrollen, Aufgaben und Lebens/Produktionsweise..)

Zur "Liebe" für den Mann (oder die Frau) - was alles machen?

Ich denke, da wird der Begriff Liebe wirklich tw. überfordert - wenn man das so angeht: Wenn man den Mann genug liebt, dann gibt man ~ alles ~ auf: Seine Familie/Heimat/Wohnort, seinen Beruf, seine Lebensvorstellungen und ordnet dem dies alles dem Mann (besser gesagt den Hof!?) unter? In welcher Zeit leben wir denn?

Aus Gesprächen mit jungen Landwirten höre ich allweil beides heraus: Das sie selbstverständlich (?) eine Partnerin fürs Leben wolle - keine Bäuerin, aber wenn man dann dooch nachboohrt, wies denn mal in ein paar Jahren aussehen soll spielen die Erwartungen der Rollenübernahme der vorhergehenden Generation ein erhebliche Rolle. Und DAS finde ich grundsätzlich nicht fair - das man der "jungen Frau" erst so im Raum stehen läßt, das sie weitestgehend ihr Leben führen kann wie bisher - aber dann doch manchmal aus dem Rucksack nacheinander wieder ganz andere Lebensvorstellungen gezogen werden.

Die Frage ist: Den Menschen an den Hof "anpassen"  oder auch mal die Hofgegebenheiten an den Menschen und den Generationswechsel als Chance für ein Infragestellen, neues-Weichen-Stellen nutzen? Wann denn sonst?

 Und ruhig mal den "Gewinn" (oder Stundenlohn, sofern überhaupt mal ausgerechnet) aus der (kleinen) Milchviehhaltung dem Einkommen aus dem Angestelltendasein von Maria gegenüberstellen - dann bekommt man vielleicht eine andere "Wichtung".

Eine weitere Perspektive: Der bezahlte!! Urlaub vom Arbeitgeber ist dazu da, das sich der Arbeitnehmer erholen kann. Welcher Arbeitgeber ist glücklich darüber, wenn sich der Arbeitnehmer in dieser Zeit voll woanders "aufschafft" und eben NICHT erhohlt in die Arbeitszeit zurückkommt?

Auch ich finde Martinas und Reserls Gedanken wichtig. Alles andere führt nämlich in den burn-out mit allem drumrum in den wir hier so regemäßig lesen. Vielleicht sollte Marias Mann auch mal einen BUS-Kurs machen - nur um einfach mal neue Perspektiven auszuloten.

viele Grüsse

Mirjam
« Letzte Änderung: 03.02.06, 10:03 von Mirjam »
Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

Offline Margret

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Re: Schwiegereltern in Pension - wie gehts weiter!
« Antwort #26 am: 03.02.06, 09:44 »
Hallo,

ja,  ich habe mir auch Gedanken über die Einträge von gestern abend gemacht  und bin froh,  dass noch ein paar dazukamen "für" Sonnenblume.   Ich denke,  das muss sich einspielen mit der Zeit,  wie was möglich ist.       So wie man  in z.B. die Mutterrolle hineinwächst,  kommt man mit der Zeit auch in die Bäuerin-Rolle besser hinein (wenn man es will)   bzw. es ist einem klar,  wo die Prioritäten sind.

Von anderen Einträgen von Sonnenblume her  wissen wir ja,  dass sie das alles sehr wohl durchdacht hat  und sich z.B. wg. der Übergabe und der Situation auf dem Hof  ausführlich Gedanken machte.

Ich bin auch eher so ein Typ,  der nicht ruhig ausruhen konnte außerhalb dem außerlandwirtschaftl. Beruf,  wenn auf dem Betrieb doch zu tun ist...  Aber es stimmt  langfristig:  jeder muss auch mal ausruhen !!!!!    V.a. mit den Jahren.
Wenn jemand außerhalb des Betriebes tätig ist,  dann ist er von der dortigen Tätigkeit nicht nur ausgeruht ! 
Dann kann man schon noch daheim was tun - aber immer den ganzen Karren halten:  das geht auf Dauer fast nicht.

Für uns ist es betrieblich leider auch  gar nicht möglich,  fortzufahren in Urlaub   und ich bin auch nicht verbittert darüber  (auch wenns schade ist).   Aber dann muss man sich schon irgendwie anders erfreuen und erholen.   Jeder muss doch auch mal ein paar Stunden was anderes sehen !  Sonst wird man doch blöd und unzufrieden !  Ich bin kein Bummel-Typ,  aber ein klein wenig den Horizont weiten muss man schon  und wenigstens irgendwas Nettes tun und machen und sehen und erleben.  Das gibt einem doch neue Impulse und wieder Schwung und auch Gesprächsstoff in der Beziehung (das ist auch ganz wichtig !).
Wenn Kinder da sind,  ist es total wichtig,  dass sie  (wenn sie schon nicht in Urlaub können)  ab und zu eine Kleinigkeit mit der Familie unternehmen.  Zum Mitredenkönnen,  zum Erlebthaben  und zum Horizontweiten.

Wie gesagt,  ich bin da mit sehr kleinen Sprüngen zufrieden.  Aber irgendwas muss man sich schon gönnen an Entspannung.

Aber wir sind weit vom ursprgl. Thema weggekommen.

Margret

Offline geli.G

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Re: Schwiegereltern in Pension - wie gehts weiter!
« Antwort #27 am: 03.02.06, 09:55 »
Hallo,

jetzt hab ich nochmal eine Frage zum Thema. Lebt Maria (Sonnenblume) denn schon mit ihrem Freund zusammen auf dem Hof? Ich war nämlich der Meinung, dass sie das (noch) nicht tut. Und dann finde ich es auf keinen Fall selbstverständlch, dass sie dort jede freie Minute verbringt....hab ich auch nicht ehe ich hierher geheiratet habe.

Reserl und auch Martina sprechen mir sehr aus der Seele. Danke für eure Beiträge.  :D
Ich kann dem überhaupt nicht folgen, dass man sofort sein bisheriges Leben aufgeben muss und voll und ganz für den Betrieb dasein muss. Vor allem nicht bei dieser Betriebsgröße!!!

@ zara  Ich glaub auch nicht, dass man gleich Keime in der Milch hat, weil der Tank mal 2 Std. nicht gespült ist.

Vielleicht meldet sich Maria mal wieder, damit wir erfahren wie es weitergeht mit der Arbeitsaufteilung nach der Pension ihrer SE.


Man kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber dem Tag mehr Leben.
Viele Grüße von Geli

Offline martina-s

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Re: Schwiegereltern in Pension - wie gehts weiter!
« Antwort #28 am: 03.02.06, 09:55 »
Zitat
Ich denke, da wird der Begriff Liebe wirklich tw. überfordert - wenn man das so angeht: Wenn man den Mann genug liebt, dann gibt man ~ alles ~ auf: Seine Familie/Heimat/Wohnort, seinen Beruf, seine Lebensvorstellungen und ordnet dem dies alles dem Mann (besser gesagt den Hof!?) unter? In welcher Zeit leben wir denn?

Hallo Mirjam,
genau das wollte ich zum Teil mit ausdrücken.
Danke Mirjam!
Liebe Grüße
Martina

Offline Susanna

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Re: Schwiegereltern in Pension - wie gehts weiter!
« Antwort #29 am: 03.02.06, 10:07 »
Eine weitere Perspektive: Der bezahlte!! Urlaub vom Arbeitgeber ist dazu da, das sich der Arbeitnehmer erholen kann. Welcher Arbeitgeber ist glücklich darüber, wenn sich der Arbeitnehmer in dieser Zeit voll woanders "aufschafft" und eben NICHT erhohlt in die Arbeitszeit zurückkommt?

Genau DA habe ich immer harte Diskussionen mit meinem Chef, dem es nicht gefällt, wenn ich im Urlaub zu Hause auf dem Hof arbeite! Schon oft genug kam ICH nämlich NICHT erholt aus dem Urlaub und dann ist er echt sauer: Zu Recht!
Mittlerweile fragt er schon immer, wohin fahren sie denn? Leider weiß ich nicht, ob das dieses Jahr so hinhaut. Bin ich zu Hause, arbeite ich nur auf dem Hof, das ist jetzt schon klar, da brauche ich mir nichts vorzumachen! :(
Viele Grüße
Susanna