Autor Thema: Barrierefrei, alter- und pflegegerechtes Bauen  (Gelesen 101642 mal)

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Offline Christine

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"altersgerechte" Fensterdeko
« Antwort #45 am: 09.03.08, 06:10 »
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Zitat von: Christine am 24.02.07, 15:35
Hallo, Ihr Lieben!

Man wird nicht jünger; bzw. ist man auch schon in "relativ" jungen Jahren durch Krankheit oder Behinderungen gehandikapt. Zum Problem wird bei uns allmählich die Gardinenfrage.
Wir haben in der ganzen Wohnung ziemlich hohe Zimmer - 3.20m - u. die Fenster sind entsprechend groß u. hoch. Die Gardienenleisten sind direkt unter der Decke angebracht. ich selber konnte noch nie da oben freihändig auf der Leiter stehen - brauche 3  Hände zum Festhalten. Bisher hat immer mein Mann herhalten müssen. Allerdings fällt ihm das jetzt auch zunehmend schwerer (künstl. Hüfte), aber ich habe einfach keine Idee, was da zu machen wäre. Die Gardinenstangen einfach weiter runter setzen bringt kaum was, weil die höchste Stelle der Rundbogenfenster schon bis ca. 40 cm unter die Decke gehen.

Hat jemand ähnliche Probleme u. wie löst man die?

Bin gespant.......


Hallo, zusammen,
ist ja schon eine ganze Weile her, dass ich dieses Thema angeschnitten habe. Nun sind wir endlich zu einer Lösung gekommen. Zwar sind Decke u. Fenster immer noch so hoch, aber die Gardinen von Wand zu Wand sind abgeschafft. Stattdessen haben wir uns für "Schiebevorhänge" entschieden, weil wir auch erst mal nicht renovieren wollten u. die an der Decke befestigte Gardinenleiste bleiben konnte. In die Laufrillen sind jetzt die "Schiebestäbe" eingesetzt, an denen Klettband befestigt ist. Das Gegenstück auf dem Vorhangstoff. Man muss zwar immer noch auf die Leiter steigen, aber mit einem "Ratsch" ist alles ab; also nimmer 1000 Nippel einfädeln. Außerdem kann man beim Fensterputzen die Vorhänge problemlos entweder nach links oder nach rechts "überlappend" schieben, weil wir die 1. u. 2. Laufrille für die Vorhänge genommen haben.
Mal sehen, ob ich die Fotos rein bringe. Die "Schiebestangen" kann man leider net sehen.
Herzlichen Gruß...

Herzlichen Gruß - Christine

Humor ist der Knopf, der verhindert, daß einem der Kragen platzt.
Joachim Ringelnatz

Mucki

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Bauen/Umbauen für´s Alter
« Antwort #46 am: 18.04.12, 19:47 »
Hallo,
die letzten wochen hab ich mir viel gedanken gemacht über wohnen im alter,auch in der zeitung setht in letzter zeit viel darüber,nun meien fragen an die reiferen hir,wie ist es bei euch was für erfahrungen habt ihr mit altersgerchten wohnen?
was ist negativ und was ist positiv? was habt ihr verändert oder würdet ihr gern verändern?

Lg Mucki

Offline SiegiKam

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Re: Alter- und pflegegerechtes Bauen
« Antwort #47 am: 18.04.12, 21:51 »
Ich finde es zum Beispiel wichtig alles im Erdgeschoss zu haben. Gestern sprach ich mit einer Nachbarin, die bald ihre 80 voll haben wird. Für ihren Mann, der einen Schlaganfall hatte, wurde ein Schlafzimmer im Erdgeschoss angebaut. Kurz bevor es fertig wurde, verstarb der Mann. Jetzt könnte sie vom ersten Stock herunterziehen, Küche und Wohnzimmer sind ohnehin im Erdgeschoss. Sie will aber nicht, weil sie sich fürchtet, wegen Einbrechern. Auch die eingebauten Rollos sind für sie nicht genug Sicherheit, sie fühlt sich da unwohl, sagt sie, sie ist alleine in dem Haus.

Siegi
Leben und leben lassen

Offline gina67

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Re: Alter- und pflegegerechtes Bauen
« Antwort #48 am: 18.04.12, 21:57 »
Hallo
ich finde auch wichtig, dass man im Sitzen nach draussen sehen kann. Mein SV hat z.B. immer gerne die Vögel am Vogelhaus beobachtet, musste dafür aber immer am Fenster stehen. In unserem Altenteilerhaus haben wir deshalb viele Fenster bis zum Erdboden.

LG Gina

Clara

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Barrierefreies Bad
« Antwort #49 am: 28.04.12, 00:14 »
Hallo, miteinader,
in unser künftiges, altersgerechtes Bad will ich keine feste Duschabtrennung haben, weil gleich daneben die Toillette anschließt. Meine/unsere Überlegung war, soviel Platz wie möglich für eine eventuell eintretende "Rollstuhlbenutzung" zu haben, weil das Bad an sich net sehr geräumig (Schlauch) ist. Der Duschvorhang würde das Hantieren mit einem Rollstuhl meiner Meinung nach sehr erleichtern; man kann ihn zur Seite schieben u. die bodengleiche Dusche befahren. Jetzt aber die eigentlich Frage :
Wer von Euch nutzt Duchvorhänge, was sollte man beachten, gibt es "Favoriten", welches  Material ist am besten geeignet u.s.w.
Für Eure Antworten wäre ich Euch dankbar.....

Christine
 

Hallo Christine,

ich trenne dein Thema mal ein wenig, weil meine Gedanken nicht 100% zu deiner Frage passen.

Wenn es um eine barrierefreie Badezimmerlösung handeln soll... und du dir auch Gedanken machst wegen der Rollstuhltauglichkeit...

Trennt WC von der Dusche, denn du brauchst einiges an Platz (und auch mehr Zeit zum duschen und die Körperpflege im allgemeinen), wenn du mit einem Rolli unterwegs bist. Es ist auch schön, wenn du dich im Bad mit Rolli drehen und wenden kannst, ohne permanent vor Wände,  Waschbecken oder Türklinken zu stossen.

Rollstuhllösungen im Bad sollten aus meiner Erfahrung so sein, dass du im Falle eines Falles auch noch einen Lift einbauen kannst und mindestens 2 Hilfpersonen helfend mühelos von allen Seiten an den Rollifahrer kommen. Ab und an kann es nämlich sein, dass der Rollifahrer NIX mehr kann, nicht mehr mal mit Hilfe aufstehen. Ein Mensch mit körperlichen Einschränkungen hat einen gänzlich anderen Platzbedarf, als jemand, der nicht mit diesen Einschränkungen leben muss.

Und auf jeden Fall Fussbodenfliessen auswählen, die besonders rutschfest sind und sich gut abziehen lassen.

Das halte ich beim Bau eines barrierefreien Bades für elementarer als die Frage nach einem Duschvorhang.  Aus meiner Erfahrung  kannste auf den sogar verzichten, weil er eh nur im Weg hängt. ;)

Gutes Gelingen,

Anja

Clara

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Re: Barrierefreies Bad
« Antwort #50 am: 28.04.12, 00:33 »
Ach ja und noch was... Bietet der Markt eigentlich barrierefreie Badezimmerlösungen an im Stil der Frankfurter Küche? Na ja, das wäre ja schon wichtig, alles nötige auf engsten Raum fassen zu können.

Nachdenkende Grüße,

Anja

Offline annelie

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Re: Barrierefreies Bad
« Antwort #51 am: 28.04.12, 04:56 »

Das halte ich beim Bau eines barrierefreien Bades für elementarer als die Frage nach einem Duschvorhang.  Aus meiner Erfahrung  kannste auf den sogar verzichten, weil er eh nur im Weg hängt. ;)

Gutes Gelingen,

Anja

Dann wird man ihn abnehmen und weglassen, aber so lange man noch ohne Hilfe und Rolli auskommt, würde ich nicht darauf verzichten wollen, auch wenn ich mich einschließen könnte..... er ist nicht nur dekorativ und Wasserbremse, sondern für mich auch Intimsphäre.
Vergangenheit ist Geschichte,
Zukunft ist ein Geheimnis
und jeder Augenblick ist ein Geschenk.

Liebe Grüße
Annelie

Offline maggie

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Re: Barrierefreies Bad
« Antwort #52 am: 28.04.12, 08:11 »
wir haben gar keinen vorhang - könnte vorne angebracht werden  - und als abtennung eine glaswand zwischen wc und dusche - gut mit rollstuhl wäre das zu eng, da müsste auch die wand raus (aber das wäre keine grosse sache) -

etwas beim duschvorhang ist seeeeeehr wichtig - nach dem duschen immer auseinanderziehen, damit er gut trocknen kann, sonst hast du nichts als ärger damit - das war der grund warum ich keinen mehr wollte -
und ich geniesse das helle bad ohne grosse trennungen !!!
liebi grüess   und
bis bald   -  ihr werdet mich  so schnäll nöd wieder los

margrith  us der schwiiz

Clara

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Re: Barrierefrei, alter- und pflegegerechtes Bauen
« Antwort #53 am: 03.05.12, 17:48 »
Nur mal so am Rande,

im Falle eines Rollstuhlfahrers kann ein Duschvorhang auch eine Unfallquelle sein. Stellt euch mal vor, die pflegebedürftige Person greift danach um nicht zu stürzen und dat Ding gibt nach... Das ist keine Spinnerei, sondern durchaus Wirklichkeit.

Nachdenkliche Grüße,

Anja

Offline Mathilde

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Re: Barrierefrei, alter- und pflegegerechtes Bauen
« Antwort #54 am: 03.05.12, 17:59 »
Hallo,

das Waschbecken muss unterfahrbar sein, also nichts mit Schrank unter dem Waschbecken. Dafür links und rechts Hängeschränke.
Wir bauen gerade so was und das fiel mir noch ein weil das mal irgendwo im Internet in einem ganzen Artikel stand.
Glaube sogar wir hatten mal beim Hausbau ein Buch hier zum aussuchen da waren Küchen und Bäder für Rollstuhlfahrer drin.
Geschirrspüler kann auch nicht direkt an eine Wand.........immer wieder was was einem einfällt. Eigentlich müsste man sich selbst mal in einen Rollstuhl setzen zum umdenken.
Nachdem ich mal heftig in der renovierten Sparkasse moniert habe dass man da nicht mit Kinderwagen hereinkommt meinte jemand sie würden ja helfen die Treppen rauftragen, mein Einwand was Sie dann mit Rollstuhlfahrern machen kam die Antwort: der kann den Hintereingang benützen. Wurde dann die Filialleiterin geholt und die erklärte mir das Denkmalamt und blablaba. Ich meinte nur dass in Amerika die Architekten von öffentl. Gebäuden einen Tag im Jahr im Rollstuhl zubringen müssen da sollte man vielleicht mal jemand vom Denkmalamt.... Heute hat die Sparkasse eine langezogene Rampe und Treppe und alles ist bestens :D
LG Mathilde
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Marie von Ebner-Eschenbach

mouhkouh

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Barrierefrei, alter- und pflegegerechtes Bauen
« Antwort #55 am: 03.05.12, 18:53 »
Nur mal so am Rande,

im Falle eines Rollstuhlfahrers kann ein Duschvorhang auch eine Unfallquelle sein. Stellt euch mal vor, die pflegebedürftige Person greift danach um nicht zu stürzen und dat Ding gibt nach... Das ist keine Spinnerei, sondern durchaus Wirklichkeit.

Nachdenkliche Grüße,

Anja

Wenn schon so "nachdenklich", dann mal darüber nachdenken, wo der Unterschied ist, zwischen dem vermuteteten Sturz mit Duschvorhang und ohne. Woran würde sich der Gehbehinderte festhalten, wenn es keinen Duschvorhang gäbe?
Stürzt man in der Dusche, würde auch eine fest installierte Trennwand nachgeben, bzw. aufgeben, der Effekt also der gleiche. Gibt es gar keine Abtrennung, stürzt der Mensch ins Leere. Ob das so eine Super Option ist? ;)

Offline amanda

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Re: Barrierefrei, alter- und pflegegerechtes Bauen
« Antwort #56 am: 03.05.12, 19:14 »
wir hatten letzten Herbst eine Architektin hier, ausgebildet für barrierefreies Bauen im Alter,

also was die uns so alles erzählt hat, wird einen Bauneuling wahrscheinlich begeistern, für meinen Mann war es einfach nur Blöff, u. nix weiters.

einfach nur Schrott, wenig brauchbares dabei, was wir uns selber schon gedacht haben, hat sie irgendwann bestätigt, aber nur unter Druck, das hätten wir uns sparen können.

Einmal und niiiiiiiiieee wider

Amanda

Offline SiegiKam

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Re: Barrierefrei, alter- und pflegegerechtes Bauen
« Antwort #57 am: 04.05.12, 18:51 »
Amanda, magst mal ein bißchen aufzählen, was sie freiwillig preisgegeben hat? Musstet ihr dafür bezahlen oder gibt es von irgendwoher so eine Beratung?

Siegi
Leben und leben lassen

Offline Christine

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Re: Barrierefrei, alter- und pflegegerechtes Bauen
« Antwort #58 am: 09.05.12, 09:09 »
Hallo, alle miteinander....

Danke für alle Hinweise u. alles Mit-Denken zum Thema "Duschvorhang im altersgerechten Bad". Wir werden es wahrscheinlich tatsächlich erst mal ohne Duschvorhang u. ä. probieren. Nachrüsten kann man den immer noch.

Christine
Herzlichen Gruß - Christine

Humor ist der Knopf, der verhindert, daß einem der Kragen platzt.
Joachim Ringelnatz

Offline Annette

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Re: Barrierefrei, alter- und pflegegerechtes Bauen
« Antwort #59 am: 28.01.15, 22:40 »
Aus gegebenen Anlass - schubs:

Meine Eltern (80 und noch einigermaßen gut zu Fuss) wollen sich ein komplett neues Badezimmer bauen. Es steht noch keine Wand und von daher ist sind wir für gute wie schlechte Erfahrungen eurerseits dankbar.

Worüber ich mir Gedanken mache:

-ist eine flache leicht abgeneigte "Duschwanne" sinnvoll oder doch nur Bodenfliesen

-Dusche in die Ecke (Hilfe von 2 Seiten) oder lieber in die Mitte (Hilfe von 3 Seiten)

-ein höhenverstellbares Waschbecken falls man nur noch im Sitzen wäscht oder bei Bedarf nachrüsten

-da das Badezimmer in der ehemaligen Diele gebaut wird und eigentlich kein Fenster nach draußen hat, eins zur Diele setzen oder reicht eine Lüftung

-ein zweiter Eingang von der Diele

-Wandfliesen bis an die Decke, obwohl in unserem Bad (hat auch nur Lüftung und kein Fenster) finde ich das nicht so pralle


LG Annette




Lieber auf neuen Wegen stolpern, als in alten Bahnen auf der Stelle treten. (H.Hesse)