Wie müsste ich da vorgehen, um ihn ehegattentaublich hinzubekommen?
Mary, dasd kommt ganz darauf an, wo im Norden du diese Frage stellst. Da hat jede Ecke eine eigene Philosophie, an der sich nicht rütteln lässt. Hier bei uns gibt es dazu traditionell Bregenwurst, ursprünglich die ungeräucherte. Hat sich aber heute auch gewandelt. Bei meinem Mann zu Hause in SH gehört dazu Kassler, geräuchertes Bauchfleisch und auch Mettenden, also alles was es an geräucherten Sachen gibt. Um Bremen (Oldenburg auch) gehört die Pinkelwurst in den Grünkohl. Diese Wurst besteht aus viel Fett mit Gewürzen. Vielleicht gibt es auch noch Varianten, die ich nicht kenne. Das ist nur die Fleischseite.
Dann gibt es noch die Kohlseite. Durchgeforen vor dem Verzehr im Garten sagt die Tradition. Da es nicht mehr so viel Frost gibt und es auch nicht wirklich Spaß macht, den ggeforenen Kohl zu ernten, gibt es die Modernen, die sagen, der Kohl schmeckt auch, wenn er nach der Ernte erst mal roh eingefroren wird. Die nächste Kohlgeschichte ist, wie muss er verarbeitet werden. Das geht von fast so fein wie Spinat über fein gehackt bis hin zu gezupft. Auf letzteres schwören wir, wichtig ist handgezupft für uns und die Rippen müssen raus.
Weiter geht es mit der Beilage. Bei uns in der Gegend gehören Salzkartoffeln, möglichst etwas mehlig kochende. Göga kennt die gekochten Kartoffeln gleich in den Kohl gestampft oder auch mit karamelisierten Bratkartoffeln.
Früher musste unbedingt die beim Schlachten anfallende Wurstbrühe zum Kohl. Jeder, der schlachtete, verteilte diese Brühe in der Nachbarschaft. Heute gibt es diese Brühe kaum noch. In den Würsten waren unterschiedliche Gewürze, die so natürlich fehlen. Meine Mutter nahm daher etwas Lebkuchengewürz.
Ich weiß nicht, ob man jemanden, der nicht mit dieser Tradition aufgewachsen ist, unbedingt davon überzeugen kann, da der Grünkohl (hier heißt er Braunkohl) doch eher grob und kräftig ist. Frag 3 Leute aus dem Norden, wie der Kohl zubereitet werden muss und du bekommst 4 Meinungen
LG
Luna