Um es kurz zu machen: Ich wurde niemals irgendetwas gefragt!!!!!!!!!!!! Das ich hier mitarbeite wurde erwartet, anderer seits wurde es belächelt und als nicht wertvoll abgetan. Weil ich ja nicht weiß , was ich da mache, schließlich komme ich nicht aus der Landwirtschaft. Ich bin zwischendurch auch ausserhalb des Betriebes arbeiten gegangen, weil ich es hier nicht aushalten konnte. Das hat mich aber wieder sehr überfordert, weil ich nicht wußte wie ich das alles unter einen Hut bringen sollte und es war ja auch nicht das, was ich wollte.
Als ich her kam, habe ich noch viele Fragen gestellt...was ich tun kann, wo ich helfen kann. Fragen ist ja etwas, was man so gar nicht tun sollte, habe ich jetzt gelernt. Machst du aber einfach wie du meinst, dann gibt es aber Donnerwetter. Schließlich weißt du von der ganzen Sache so gar nix. Mein SV hat dann immer gesagt: Frag doch deinen Mann, der muss doch wissen, was du tun sollst.
Hinter meinen Rücken wurde natürlich schlecht über mich gesprochen...im Dorf natürlich: Ich würde mit dem Hof nix zu tun haben wollen, ich würde mich nicht an der Arbeit beteiligen! Dabei habe ich so oft gebetn, mir doch etwas zu geben, wofür ich Verantwortung übernehmen kann.
Dann bin ich wieder arbeiten, dann wieder nicht...hat natürlich alles nicht zum positiven Miteinander beigetragen...Sie haben nie mit mir gesprochen, was ihre Erwartungen sind oder irgendetwas in der Richtung...aber schlecht machen und kritisieren , das haben sie immer getan.
Ich habe in diesen knapp drei Jahren feststellen können, das es so manche Familie gibt, die es mehr als nötig hat in psychologische Beratung/ Therapie zu gehen. Die haben über Jahrhunderte auf ihren abgelegenen Höfen in ihren stillen Kämmerlein, ihre ganzen krankhaften Neigungen freien Lauf lassen können, ohne das jemand etwas bemerkt oder etwas unternommen hat.
Meine SM war schon zweimal in der Psychatrie und nimmt noch Medis.
Natürlich gehören da ja auch immer zwei zu: einer der macht und einer der mit macht.
Für mich war es klar, als ich hierher kam, das man sich in einer Familie ( grade auch einem Familienbetrieb) an einen Tisch setzt, jeder kann und darf!! seine Dinge vortragen und es wird gemeinsam nach Lösungen gesucht........*lachanfall* Ja,schön naiv, nicht wahr?
Aber deswegen habe ich ja diese Probleme, weil ich Dinge erwarte, die diese Menschen hier überfordern. Ich stelle FRagen und erwarte Antworten, auf die man keine hat. Was fällt mir auch ein, ein Gehirn zu besitzen!
Ich habe kein eigenes Stück Garten, keinen Rückzugsort , wo ich die Blumen pflanzen kann, die ICH mag! Wir wohnen auf 60qm mit vier Leuten, meine SE auf 150qm....das Haus ist ja groß genug!!
Als wir ein paar Monate verheiratet waren, habe ich mit meinem Man entschieden, die SE auf eine Veränderung der Wohnsituation hinzuweisen. Wir haben verschiedene Möglichkeiten angeboten, wie wir in Zukunft besser leben können, jeder mehr Privatsphäre hat u.s.w. Das wurde mit einem riesen Donnerwetter abglehnt!! Das würde gar nicht in Frage kommen, er baut kein Altenteiler und fertig.
Eine Woche später ist mein Mann nochmal runter( mit langer Überedungskunst von mir) und hat nochmal nachgefragt, wie sie sich das jetzt denken.
"Wenn ihr mich nicht damit in Ruhe lasst, könnt ihr im Sommer ausziehen und dann verkauf ich den Hof!!!"
Da dachte ich wirklich, ich dreh hier durch. Gefangen in diesem Albtraum!!!
Jetzt haben sie sich ein Haus im Dorf gekauft, wo sie im Spätsommer einziehen sollen/wollen...Jetzt denkt man: ach,alles tutti!! Kommt die nächste Drohung: Ihr bekommt den Hof erst ein Jahr auf Probe und wenn das nicht läuft, werde ich den Hof verkaufen und ihr könnt bleiben wo der Pfeffer wächst...
Mittlerweile würde mich schon sehr stark interessieren, wo das wohl ist....