Autor Thema: Nischenprodukte als Betriebsperspektive  (Gelesen 58533 mal)

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Offline Rohana

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Re: Nischenprodukte als Betriebsperspektive
« Antwort #45 am: 09.06.19, 12:27 »
Ich hab das mit dem Netz nicht abwertend gemeint, sondern nur als Überlegung.

Und tatsächlich ist das mit dem Verfangen im Netz von Vögeln bei uns als ein Argument vorgebracht worden, als es darum ging, den Hühnergarten habichtsicher zu machen.
Danke für die Erläuterung. Im Hühnerforum gibt es sehr viele User mit Netzvariationen, da hört man wenig von Problemen in dieser Richtung, auch wenn die nie 100% auszuschliessen sind. Gittergeflecht wäre natürlich noch eleganter, aber auch noch kostenintensiver (? vermute ich)... bei uns war das Netz grade zur Hand und hat sich sehr gut bewährt.

Offline bienchen3

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Re: Nischenprodukte als Betriebsperspektive
« Antwort #46 am: 09.06.19, 13:59 »
"unsere" Teiche haben einen Frischwasser-Durchlauf, daher ging es bisher gut für die Forellen. Den könnte man aber auch zumachen (ist eine Umleitung aus dem nebenher fließenden Bach), um ein stehendes Gewässer draus zu machen.
Ich hatte vor allem wegen dem Futter an Karpfen gedacht, da die nicht das ganze Jahr über gekauftes Futter brauchen. Die Futterkosten für die Forellen waren ziemlich hoch.
Wie ist das denn bei Saiblingen? Die brauchen sicher auch gekauftes Futter, oder?


Ich hab jetzt grad mal nachgeschaut, wir haben letztes Jahr ganze 4 Säcke (der Sack kostet ca. 40 €) Fischfutter gekauft. Mein Mann sagt, die Fische sollen max. 2% vom Lebend-Gewicht an Futter pro Tag bekommen. Wir füttern auch nur jeden zweiten Tag im Sommer, im Winter weniger. Die 2% bekommen bei uns die Fische deshalb auch nur alle zwei Tage. Die hungern trotzdem nicht, wir haben verschwindend geringe Verluste. Eher gehen die Fische ein, wenn sie zu gut gefüttert werden.

Mit Karpfen kenn ich mich nicht aus, die kennt man bei uns als "Weihersau". Den Saibling kannst du halt jederzeit vom Wasser raus verkaufen, den Karpfen musst du eine Zeitlang wässern, damit der muffige Geruch weg geht. Der Karpfen frisst ja die Algen und das Zeug.
Viele Menschen wissen, dass sie unglücklich sind. Aber noch mehr Menschen wissen nicht, dass sie glücklich sind. Albert Schweitzer

Offline samyTopic starter

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Re: Nischenprodukte als Betriebsperspektive
« Antwort #47 am: 11.06.19, 09:09 »
Ich habe heute in einer Zeitschrift zwei Artikel gelesen. In einem ging es um Durum (Hartweizen) und in dem anderen um Pilzzucht.
Es wurde sich dafür ausgesprochen das deutsche Bauern mehr davon anbauen um die Nachhaltigkeit der Podukte zu verbessern.


In der neusten agrarzeitung steht ein Artikel das deutscher Durum nicht mehr gefragt ist. Zu teuer. Die Verarbeiter kaufen jetzt in der Slowakei und Ungarn.
Vor drei Jahren war das, laut der gleichen Zeitung, die Feldfrucht mit Wachstumsmarkt.
So schnell ist alles überholt.
Samy

Offline Beate Mahr

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Re: Nischenprodukte als Betriebsperspektive
« Antwort #48 am: 11.06.19, 10:06 »
Hallo

schaut mal was ich gefunden habe

Quinoa aus dem Odenwald

Zitat

Quinoa gedeiht selbst auf nährstoffärmsten Böden und bei extremen Witterungsbedingungen – warum also nicht auch bei uns? Im Mai 2017 säten Johannes Böhm, Andreas Michel und Mario Schuchmann das erste Mal Quinoa auf ihren Feldern aus. „Den ganzen Sommer über wussten wir nicht, ob das klappt. Der Quinoa schien einfach nicht reif werden zu wollen. Letztlich haben wir ihn erst Anfang Dezember gedroschen und hatten Sorge, ob er überhaupt richtig trocknen würde“, erinnert sich Johannes.


Sicher auch nur eine Nische ...

Gruß
Beate
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Offline martina

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Re: Nischenprodukte als Betriebsperspektive
« Antwort #49 am: 11.06.19, 10:20 »
Klingt interessant, aber spontan kam mir die Frage, wie man das vermarktet?

Das war bei uns schon mit den Ackerbohnen vor 4 Jahren ein kleines Problem, inzwischen haben sich die Lagerhäuser auf die Bohne ja eingestellt. Aber Quinoa?

Der Artikel gab dann die Antwort:
Zitat
Verkauft werden die Erträge der letzten beiden Jahre mittlerweile im Unverpackt Darmstadt (und Aschaffenburg), in verschiedenen Edeka-Märkten, Hofläden und Reformhäusern im Odenwald und an der Bergstraße. Durchschnittlich 5,50 Euro kostet die 500-Gramm-Packung Quinoa aus dem Odenwald, im Unverpackt Darmstadt kann man ihn sich für 1,30 Euro pro 100 Gramm abfüllen.
Okay, wenn ich die Großstadt in der Nähe habe, dann ist das schon gut. Ich muss halt dann auch in die Verpackungsmaschinerie investieren und mir Gedanken machen, wie ich das organisiere.

Offline cara

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Re: Nischenprodukte als Betriebsperspektive
« Antwort #50 am: 11.06.19, 10:38 »
ich schmeisse mal Soja in den Raum.
Kenne inzwischen einige, die das anbauen...
LiGrüss cara

It's a magical world, Hobbes, ol' buddy...
Let's go exploring!

Online Agrele

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Re: Nischenprodukte als Betriebsperspektive
« Antwort #51 am: 11.06.19, 11:10 »
Martina

hier im Kreis baut es auch ein LW das 1Jahr an und hat sich gleich mit einen Bäcker zusammengetan.
kann leider den Link nicht mit einsetzten
Agrele


Offline martina

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Re: Nischenprodukte als Betriebsperspektive
« Antwort #53 am: 11.06.19, 11:23 »
Agrele,

dieser Artikel hier?

https://www.rnz.de/nachrichten/mosbach_artikel,-quinoa-aus-schefflenz-super-tueftelei-fuer-super-getreide-_arid,445272.html

Zitat
Die Rede ist von Quinoa, ein mehrere Jahrtausende altes Pseudogetreide, das bisher vor allem in Südamerika angebaut wird. Bisher. Denn ein Landwirt aus Schefflenz will das ändern. Andreas Feil hat auf einem Stück Acker in Oberschefflenz das Super-Getreide angebaut. "Ich war 2013 in Bolivien und habe damals schon beobachtet, dass die Menschen dort sich ihr eigenes heimisches Getreide nicht mehr leisten können, da die Nachfrage für den Export extrem hoch ist. Seitdem schlummert die Idee in mir", erzählt Feil...

Das ist ja heftig, dass wir jetzt den Südamerikanern das Getreide weg(fr)essen  :o Wenn das mit dem Anbau und Vermarktung klappt, ist das sicher eine gute Sache.

Edit: überschnitten

Offline Beate Mahr

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Re: Nischenprodukte als Betriebsperspektive
« Antwort #54 am: 11.06.19, 11:37 »
Hallo

was mich so nervt ... muss es Quinoa sein ???

Haben wir nicht genügend heimische Getreide ???

Wie wär´s mit Leinsamen ???

Aber nein ... nur exotisch ist schick modern und soooooooooooo gesund  :-X

Gruß
Beate
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Offline mary

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Re: Nischenprodukte als Betriebsperspektive
« Antwort #55 am: 11.06.19, 12:34 »
Gut über Quinoa lässt sich streiten, aber wie heisst dieses laberige Zeugs, dass man inzwischen in allem finden kann- sogar im Brot- Chia oder so ähnlich-
überhaupt mit den ganzen Superfoods wird so ein Hype gemacht- aber scheinbar ist das alles einfach besser als das "normale Essen"- und wenn auch auf der einen Seite so auf den Preis geschaut wird, woanders wird dann wieder grosszügig ausgegeben.
Für Nischenprodukte braucht sicher etwas besonderes, kommt ja auch auf den Boden, Klima, Arbeitszeit und sonstiges an.
Wir haben in der Nähe Haselnuss,- Holunderkultur, einer baut Aronia an, Alpakas sind auch bei ein paar Betrieben,

Offline Beate Mahr

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Re: Nischenprodukte als Betriebsperspektive
« Antwort #56 am: 11.06.19, 14:10 »
Hallo

naja ... dann eben Pflanzen ...

Vegan geht z.B. auch mit Erbsen und Lupine als Ersatz für Soja ...
die Frage ist ... was ist sonst noch so drin in den Fertigprodukten -> z.B. Burger

Gruß
Beate
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Offline Rohana

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Re: Nischenprodukte als Betriebsperspektive
« Antwort #57 am: 11.06.19, 14:15 »
Klingt interessant, aber spontan kam mir die Frage, wie man das vermarktet?

Quinoa macht ein Bekannter von uns in der Magdeburger Börde. Sieht aus wie Melde in Reinsaat  ;D ist Vertragsware (Bio), also recht praktisch was die Vermarktung angeht.

Offline Mathilde

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Re: Nischenprodukte als Betriebsperspektive
« Antwort #58 am: 11.06.19, 14:34 »
Klingt interessant, aber spontan kam mir die Frage, wie man das vermarktet?

Quinoa macht ein Bekannter von uns in der Magdeburger Börde. Sieht aus wie Melde in Reinsaat  ;D ist Vertragsware (Bio), also recht praktisch was die Vermarktung angeht.

Rohana, ist der  bei AW dabei?
LG Mathilde
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Marie von Ebner-Eschenbach

Offline Rohana

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Re: Nischenprodukte als Betriebsperspektive
« Antwort #59 am: 11.06.19, 17:29 »
Yup, ebenjener :)
Mittlerweile muss es auch woanders Quinoa geben, denn Rewe verkauft Quinoa aus Bayern mit GQ und allem scheiss, daneben billige Eigenmarke  ::)