Bäuerinnentreff

Betriebsperspektiven - die Zukunft, wie soll es weitergehen => Betriebsperspektiven => Pacht und Hofübergabe => Thema gestartet von: Chris2412 am 27.07.10, 10:54

Titel: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Chris2412 am 27.07.10, 10:54
Hallo Zusammen,

ich bin selbst betroffen und suche Erfahrungen, Ratschläge von BETROFFENEN bzw. die Möglichkeit sich ev. persönlich auszutauschen.

Aus diversen Gründen die ich später gerne näher erläutern kann wurde und wird mir die Hofnachfolge verwehrt.

Wer mußte gegen die Eltern gerichtlich vorgehen um die Ansprüche als Hofnachfolger durchsetzen zu können oder entschädigt zu werden?

Wer kann und möchte sich mit mir diesbezüglich austauschen? Wer kennt Betroffene die diesen unerfreulichen und schwierigen Weg als einzigen Ausweg nutzen mussten ?

Ich würde mich freuen wenn sich Betroffene melden würden um sich mit mir auszutauschen. 

Da sich der betroffene Betrieb von mir in Südbaden liegt, wäre ich natürlich besonders an Rückmeldungen aus diesem Gebiet interessiert, da jedes Bundesland eigene Regelungen hierfür hat die nicht unbedingt in ganz Deutschland anwendbar sind.

Danke & Viele Grüße

Chris2412
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: cliff am 27.07.10, 13:48
Hallo Chris2412,

zu dem Thema kann ich nichts sagen, aber ich würde niemals (!!!!!!!!) gegen meine eigenen Eltern klagen auf Hofrausgabe, eher würde ich gehen und mir irgendwo einen Betrieb pachten.

Cliff
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Chris2412 am 27.07.10, 14:32
Hallo Cliff,

dieser Meinung und vollen Überzeugung war ich bis vor kurzem auch. Da es sich um meine Eltern handelt. Doch sie lassen mir keine andere Wahl.

Es muß auch menschlich als Sohn / Tochter erst einmal verarbeitet werden, wenn man den Eltern immer beigestanden ist und diese einem dann womöglich in Harz4 schicken, ohne dass Gründe dafür vorhanden sind und der Betrieb mehr als tragfähig für 2 Generationen wäre!!!!!!!!!!

Erklär mir doch - weshalb die Eltern erst merken, dass der Sohn / die Tochter nicht zum Hofnachfolger taugt bei einem bevorstehenden Generationswechsel.

In all den Jahren davor hat es immer prima funktioniert, wenn ein motivierter Esel zum Arbeiten gebraucht wurde! ! !  Da gab es an einer Eignung zum Nachfolger nie Zweifel ! ! !

Warum sollten die Eltern von Ihrer Verantwortung den Nachfolgern gegenüber entbunden werden, schließlich haben auch diese ihre Karriereplanung auf den Betrieb abgestimmt ???

Warum muß ein Nachfolger womöglich akzeptieren keine Frau zu finden, kein Eigenkapital bilden zu können und wer weiß was noch alles
und steht dann am Ende der Willkür der Eltern ausgesetzt da ???


Gruß
Chris2412
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Bärbel am 27.07.10, 14:39
Hallo

Ich habe mir mal so meine Gedanken gemacht,über alle Themen mit dem Generationskonflikt. Wir kennen immer nur eine Seite.

Bei diesem Thread z.B. wissen wir nicht,warum die Eltern nicht übergeben wollen. Sie können ja auch schwerwiegende Gründe haben der Tochter oder dem Sohn den Hof nicht zu geben.
Jetzt werde ich mal ganz krass und bitte schon mal um Entschuldigung.
Vielleicht kann die Tochter oder der SS nicht mit Geld umgehen,
oder sie oder er ist Alkoholiker,
oder sie oder er sind gewalttätig gegen die Eltern.

Wie soll das zusammenleben den verlaufen,wenn ich mein Recht (was ich vielleicht nur meine zu haben) eingeklagt habe?
Wer hat überhaupt Anspruch auf Hofnachfolge,wenn der Betrieb den Eltern gehört?
Was wenn sie alles verkaufen und ihr Geld verleben?

Ich würde meine Eltern nicht verklagen.
Und wenn ich meinen Kindern den Hof nicht geben wollte,würde ich verkaufen und mein Geld verleben.

Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Ingrid2 am 27.07.10, 14:54
Und trotzdem kann es Gründe geben, gegen die eigenen Eltern zu klagen.

Bärbel: Was ist, wenn die Eltern Sohn oder Tochter immer im Glauben ließen, den Hof übergeben zu bekommen? Wenn "das Kind" all seine Arbeitskraft und Energie in diesen Hof gesteckt hat, in der Gewißheit, für die Zukunft zu planen? Haben Kinder denn keine Rechte? Haben nur Eltern Rechte?

Gerade durch die engen familiären Bindungen wird vieles "in Treu und Glauben" getan, ohne schriftliche Absicherung, einfach im Glauben, daß die Eltern es gut machen wollen. Und was, wenn die Eltern es eben "nicht gut machen wollen"?

Ingrid
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: cliff am 27.07.10, 15:19
Hallo Chris2412,

wenn Du schon Jahre auf dem Hof gearbeitet hast und kein Lohn/ Gehalt oder sonst eine Entlohnung bekommen hast, würde ich die Eltern verklagen auf Lohnzahlung für die geleistete Arbeit, aber nie den Hof einklagen.
Das habe ich damit gemeint, wie Bärbel schon schrieb, wenn der Hof ihnen gehört, können sie den verkaufen oder verleben oder.....

Denn es gibt nur böses Blut, wenn ihr dann auf dem Hof bleibt und die Eltern sind auch dabei.
Such Dir was anderes, weit genug weg, das ist besser für Deine Nerven.

Cliff
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Susanna am 27.07.10, 15:22
Ich unterschreibe bei Cliff!!

Das gibt es - wennauch mit weitaus weniger Emotionen verbunden - auch in der Wirtschaft. Da rackern sich Menschen jahrelang ab für wenig Geld in der Hoffnung auf eine Beförderung, die dann jemand anderes bekommt.
Ich weiß, der Vergleich hinkt, aber er fiel mir so spontan ein.
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: mouhkouh am 27.07.10, 15:33
Hm, er hat doch geschrieben, das er entweder den Hof einklagen oder eine Entschädigung möchte...

Es gibt sicherlich einige im Forum, die da gut Bescheid wissen, zum Beispiel Winnipooh69. Schreib sie doch einfach mal per PM an, möglicherweise kann sie dir etwas helfen.
Ich finde, das es eine ganz schlimme Sache ist, jemanden jahrzehntelang arbeiten zu lassen und in dem Glauben zu wiegen, er bekäme eines Tages den Hof- und dann die Hofnachfolge zu verwehren, egal was auch immer da vorgefallen ist. Eltern zu sein, heißt nicht, sich alles erlauben zu dürfen.

Liebe grüße, die vom Generationenkonflikt geplagte Irina
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Chris2412 am 27.07.10, 15:42
Hallo Bärbel,

all die negativen Merkmale und Mutmaßungen die Du gegen eine Übergabe an den Nachfolger stellst kann ich verneinen !!!!!!

Fakt ist: Wir reden hier nicht davon, dass Eltern einen logischen, berechtigten und nachvollziehbaren Grund (Alkohol, Gewalt etc. zähle ich dazu) haben um die Nachfolge zu verweigern, sondern einfach nur WILLKÜR !!!!

Nochmals - Ich würde mich gerne mit Gleichgesinnten austauschen die dieses Problem so oder ähnlich auch haben oder mich mit jemanden in Kontakt bringen können !!!!!

Bei den meisten gescheiterten Hofnachfolgen läuft es meist wie folgt:

Der Nachfolger:
Er arbeitet - entweder für keinen oder wenig Lohn - ständig oder in seiner Freizeit neben seinem Beruf - auf dem Hof.
Er verzichtet, in Aussicht auf den Hof, auf Teile des ihm zustehenden Lohnes ganz oder teilweise.
Er verzichtet auf eine persönliche berufliche Entwicklung unabhängig vom Betrieb, da er sein Leben auf die Belange der Landwirtschaft abstimmt.
Er verzichtet auf Freizeit und womöglich auf soziale Kontakte wenn er sich nebenberuflich angagiert auf dem Betrieb.
ER ERBRINGT VOR ALLEM VORLEISTUNG GEGENÜBER DEN ELTERN ! ! ! !

Die Eltern:
Haben eine billige und willige Arbeitskraft !
Einen über alle Maße hinaus loyalen Mitarbeiter !!
Sparen beim Lohn und bei den Steuern.
Haben mehr Möglichkeiten durch die billige Arbeitskraft und den finanziellen Vorteil den Betrieb nach vorne zu bringen !!
SIE NEHMEN DIE VORLEISTUNG DES NACHFOLGERS WILLIG IN ANSPRUCH ! ! ! !

Um diese als Vorleistung genannten Werte die nicht immer leicht zu beziffern sind geht es hier.

Wer jahrelang mit dem Ziel einen Betrieb zu übernehme sich aufgeopfert hat sollte eine Entschädigung dafür enthalten !!!

Ich selbst wurde von meinen Eltern angesprochen nichts bisher auf dem Betrieb geleistet zu haben.
Eine einfache Aufstellung nur über die Lohndifferenz zwischen der bezahlten "Freizeitarbeitsstunde" auf dem Betrieb und einer Überstunde die in dieser Zeit ev. als Arbeitnehmer geleistet
worden wäre bringt bereits ohne Zins und Zinsesezins hohe Summen zusammen.

Summen die die Geschwister selbst verdient haben, wenn sie in dieser Zeit am Arbeitsplatz gearbeitet haben statt auf dem elterlichen Betrieb.

Beispiel:

20 Std. /Woche Arbeit auf dem Hof  * 52 Wochen  * 5€ Lohndifferenz  = 5200,00€ / Jahr * 20Jahre = 104,000,00€  mit Zins und Zinseszins sogar noch weit mehr !!!
Rentenversicherung etc. hierauf müssen auch noch gerechnet werden, da die Beträge auch als Rent im Alter fehlen ! ! ! ! ! !

Eine Entschädigung für die Entbehrungen die der gegängelte Nachfolger hatte und die Enttäuschung von den eigenen Eltern so vera.... zu werden,
kann nicht in Geld aufgewogen werden !!!!

Es ist an der Zeit auch dies zu erkennen ! ! !

Die Eltern konnten von Anfang an für klare Verhältnisse sorgen. Haben sie dies nicht getan so ist es nicht richtig nur die "Nachfolger" an den Pranger zu stellen und dafür büßen zu lassen!!!!


Gruß
Chris2412
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Sonnenblume2 am 27.07.10, 16:11
Hallo Chris2412
hast du dich schon mal von der Landwirtschaftskammer beraten lassen, wie die solche Fälle sehen. Vielleicht kennen sie ähnliche Fälle und deren Lösungen/Ausgänge.
Frag mal bei einer kostenlosen Rechtsberatung nach, wie die Chancen für dich stehen würden, wenn du deine Eltern auf Entlohnung einklagen würdest.

Eine einfache Aufstellung nur über die Lohndifferenz zwischen der bezahlten "Freizeitarbeitsstunde" auf dem Betrieb und einer Überstunde die in dieser Zeit ev. als Arbeitnehmer geleistet
worden wäre bringt bereits ohne Zins und Zinsesezins hohe Summen zusammen.

Beispiel:

20 Std. /Woche Arbeit auf dem Hof  * 52 Wochen  * 5€ Lohndifferenz  = 5200,00€ / Jahr * 20Jahre = 104,000,00€  mit Zins und Zinseszins sogar noch weit mehr !!!
Rentenversicherung etc. hierauf müssen auch noch gerechnet werden, da die Beträge auch als Rent im Alter fehlen ! ! ! ! ! !

Wieso rechnest du mit der Lohndifferenz? Rechne die Arbeitsstunden am Hof mit Maschinenringtarif (den kannst du dir erfragen in der LWK, beim Maschinenring; liegt glaub ich bei so ‚Hausnummer’ 14€/Stunde ...) + den Sozialversicherungsbeitrag +++
und du bekommst noch ganz andere Summen heraus!

wenn Du schon Jahre auf dem Hof gearbeitet hast und kein Lohn/ Gehalt oder sonst eine Entlohnung bekommen hast, würde ich die Eltern verklagen auf Lohnzahlung für die geleistete Arbeit, aber nie den Hof einklagen.
*unterschreib*
Und ich denke mir mit der „Summe“ = Entlohnung kannst du dir wahrscheinlich schon einen recht stattlichen Hof kaufen!
Lg Sonnenblume
   
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: sabine78 am 27.07.10, 17:17
Hallo chris,
bei uns steht auch ein übergabe bevor, mit allen hürden u ösen u haken u was es nicht alles gibt
mit einem übergabevertrag der eher einen kaufvertrag gleicht.
mein mann ist 39 u hat sein ganzen leben hier am hof gearbeitet mit sicherheit auch zu einem tarif
der wenn man ihn auf die stunden um rechnet lächerlich ist ;-)!
nur wir werden diesen vertrag nicht so unterschreiben, dann gehen wir vom hof das ist uns lieber!!
so nun meine frage was würde passieren wenn du verzichten würdest einfach nicht mehr dort
arbeiten würdest, könnten sie dann das ganze noch bewerkstelligen???
bei uns wäre eine betriebsführung ohne unsere arbeitskraft u wissen nicht einfach also
wir unterstellen mal mehr als schwierig.
du hast nämlich keinen anspruch auf den hof bzw. du bekommst deinen pflichteil wenn sie mal nicht mehr sind
mehr aber auch nicht.
ausser es ist in dem übergabevertrag an deine eltern irgendwas geschrieben wobei ich nicht weis
wie das dann wieder rechtlich ist.
deine stunden u das ganze müßtest du vermutlich über das arbeitsgericht eingklagen, wobei ich nicht weis
wie sich das mit essen u klamotten waschen wohnen usw. was ich mal denke was deine mutter für dich erledigt oder??? verrechnet
lg sabine



Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: winnipooh69 am 27.07.10, 17:24
Also Chris, ich sehe das ähnlich gerechnet vom Maschinenring hier bei uns kostet die Std. knapp 15,00 Euro...
Sehe das auch so entweder Deine Eltern entschädigen Dich oder Du bekommst den Hof - allerdings hast Du dann die Altenteiler auf den Hals...mein Mann hatte auch den Hof bekommen, allerdings schon sehr früh nebnbei seinen "eigenen" Betrieb gegründet und auch bin ich erst aus meinen schönen Oberbayern hierher nach Oberfranken gekommen, als schon alles im Herbst über die Bühne gegangen ist...damals hat allerdings der "betriebseigene" Fuhrpark bis heute nur idellen Wert gehabt...alles was noch früher da ist war zum Übegabezeitpunkt nur Schrottwert oder gar nicht mehr da und wurde nur pro Forma in den Inventurlisten verewigt...
So wie Dir weiss ich nur einen Pferde-Pensions-Betrieb nahe München...der sohn machte aus dem Betrieb - nur Bauland... ;) und einmal hörte ich von einem Betrieb nahe Augsburg da hatte sich dann der Hofnachfolger nach langem Gerichtsprozeß aufgehängt...hörte man damals...
Sont weiss ich keinen Betrieb meist geht der "Hofnachfolger" freiwilig mit leeren Händen vom Hofe um den Stress zu vermeiden...
Wie gesagt es ist ein schwerer Gang...ich würde wenn ich Du wäre mal mich an die Presse wenden oder mal ein Gespräch zusammen mit einem Rechtsberater zusammen auf neutralen Boden führen wie hier in Bayern beim Bauernverband...vielleicht kann man da auch mal die andere Seite sehen der der Eltern und die Probleme gemeinsam probieren zu beseitigen...weil ich denke bis vor kurzem wurde auch "gemeinsam zusammen gearbeitet".
Allerdings kenne ich auch einen jungen Mann der einen Hof bewirtschaftet den er vom Vater pachten muss...und der wohnt nicht so weit weg...weil es sehr grosse Problem bezüglich Auszahlung und Erbe gegeben hat...

Vielleicht haben Deine Eltern nur Angst vor dem Altwwerden ...

Liebe Grüsse ;)
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Steinbock am 27.07.10, 17:52
Ja, ich kann Chris schon verstehen, dass er mehr als enttäuscht ist. Die gearbeiteten Stunden auf dem Hof lassen sich vermutlich einklagen auf Maschinenringtarif. Vielleicht hat Chris aber in Aussicht auf den Hof, manch Weiterbildung in seinem Beruf nicht mitgemacht (weil er ja abends zu Hause mitarbeitet und später eh ganz Landwirt ist), manch Freizeitveranstaltung/Urlaub sausen lassen, vielleicht eine Beziehung (nach weiter weg) nicht gewagt, weil der Hof usw. usw. Das ist hart. :'(

Was mag die Eltern "geritten" haben, nun plötzlich die Hofübergabe zu blockieren???
Sind sie etwa krank??? Werden sie aufgehetzt von "weichenden Erben", von Nachbarn, von???

Das sind alles so flüchtige Gedanken, die mir bei dem Thema kommen?

Chris, gibt es niemand vertrauten in der Verwandtschaft, mit dem/der Du reden kannst?
Der/Die zwischen Dir und den Eltern vermitteln könnte?

Elisabeth
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Mucki am 27.07.10, 18:01
hallo,
meine erfahrungen werden wohl keinem weiter helfen,aber ich möchte sie doch niederschreiben,
bei dem versuch den Hof meienr Mutter zu übernehmen bin ich gescheitert,und als wir eien termin beim Notar hatten um zu erfragen ob ich mein vatergut einklagen kann ,wurde ich krank,es dauerte lange bis die Ärzte wusten was ich habe es war eien entzündung im magen und danch als da weg war hatte ich noch bakterien im darm,dise krankheiten ahben mich 10 kg gekostet(hat nicht geschadet) und wo kommt sowas her die Ärzte sagen aufregung,nun frag ich mich ob ich mir es wirklich antun soll und mich so zu streßen ,aber ich glaub ich lass es und warte bis meien Mutter stirbt(klingt hart aber das ist die realität)egal wie lang es dauert,den wen ich mich gesundheid lich ruihniere hab ich nix davon,nun muß sie halt sehn wie sie mit dem papierkram vertig wird.
Wir reden so wieder ganz normal miteinander,nur das Tema Übergabe wird nicht mehr besprochen.
Aber es tut bis ins herz weh wen amnn von den eigen Eltern so viel mistrauen beckommt,und es frist eien innerlich auf.
Ob prozesieren der richtig weg ist muß denke ich jeder für sich entscheiden.
Hätte mein Mann damald nicht mit eienm kleien trik den Hof beckommendann hätte er prozessiert,da er auch jahre lang ohne Lohngearbeiette hat,aber uns kam der zufall zu hilfe und wir heben den zufall genutzt und seien Eltern etwas unter druck gesetzt.
(wer näheres wissen wil kann mir eine PM schiken) Nur öffendlich möchte ich das nicht so preisgeben.
LG Mucki
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Chris2412 am 27.07.10, 22:22
Hallo Elisabeth,

Ja, ich kann Chris schon verstehen, dass er mehr als enttäuscht ist. Die gearbeiteten Stunden auf dem Hof lassen sich vermutlich einklagen auf Maschinenringtarif.

Die Stunden einklagen ist schwierig, denn mir wurde schon von den Eltern angekündigt, dass niemand die Stunden "gegengezeichnet" hätte, eine Forderung daran scheitern werde !!!


Vielleicht hat Chris aber in Aussicht auf den Hof, manch Weiterbildung in seinem Beruf nicht mitgemacht (weil er ja abends zu Hause mitarbeitet und später eh ganz Landwirt ist), manch Freizeitveranstaltung/Urlaub sausen lassen, vielleicht eine Beziehung (nach weiter weg) nicht gewagt, weil der Hof usw. usw. Das ist hart. :'(

Ja ich habe jahrelang in meiner Freizeit auf dem Hof gearbeitet, gegen zu geringe Entlohnung ( Gründe siehe weiter oben), den Urlaub trotz Familie ganz auf dem Hof verbracht, selbst keinen Urlaub gemacht - nie hat es genügt !! - Weiterbildungen im Beruf wg. des Hofes nicht wahrgenommen.
Habe nach der landw. Lehre als 2. Beruf einen ungeliebten kfm. Beruf gewählt den ich nur erlernen wollte um in der Landwirtschaft vom Wissen profitieren zu können - nicht aber um meinen Lebensunterhalt damit bestreiten zu müssen..... über 20 Jahre habe ich diesen Beruf zum Lebensunterhalt ausüben müssen.......dann gab´s ne Firmenschließung..........
Hätte ich die Wahl gehabt, hätte ich einen technischen Beruf erlernt und wäre heute "ein gemachter Mann" und dieses Thema hier würde mir am Gesäss vorbeigehen.
Aber es ist nunmal anderst !!!!!!!


Was mag die Eltern "geritten" haben, nun plötzlich die Hofübergabe zu blockieren???
Sind sie etwa krank??? Werden sie aufgehetzt von "weichenden Erben", von Nachbarn, von???

Es ist eine Mischung aus "wenn ich alles aus der Hand gebe bin ich wertlos...." und aufhetzten von Geschwistern und anderen mehr oder weniger (Un)Beteiligten.
Die Schwester als eine die im Streitfall alles erben könnte ist genauso scharf darauf, dass alles daneben läuft, wie jeder umliegende Landwirt der es auf die Felder abgesehen hat.
Da die Eltern jetzt über 70 sind, befinden wir uns ja auf einer Art Zielgeraden d.h. weder die Schwester noch die Landwirte müssen lange warten, bis die "Fette Beute" verteilt werden kann.

Ein Tip für Unbeteiligte: Bei solch einem Bauern immer etwas "präsent sein" damit man sofort zur Stelle ist wenn´s notwendig wird sich die Flächen unter den Nagel zu reißen !!!

ES MUSS ABER AUCH GEFRAGT WERDEN:
WAS HÄLT DIE ELTERN DAVON AB EINFACH EINEM KIND DIE WEITERE EXISTENZ AUF DEM HOF ZU GEWÄHREN WENN MAN SELBST EIGENTLICH SCHON LÄNGST IM RENTANALTER IST (RENTE WÄRE ca. 900-1000€) OHNE DIE "VORGESCHICHTE" DASS DIESES KIND VORHER AUF DEM HOF MITGEARBEITET HAT - ES SICH EIGENTLICH SCHON LÄNGST VERDIENT HAT ??

Es kann sicher nicht daran liegen, dass ich in diesem Falle ungeeignet bin um den Betrieb weiterzuführen - wäre dies der Fall gewesen dann hätte schon seit mehreren Jahren ein "Aussenstehender" in die Betriebsnachfolge einsteigen können.  Aber auch dies ist nicht passiert !!!

Das Problem liegt also nicht am mangelnden Nachwuchs sondern eindeutig an der mangelnden Bereitschaft zu erkennen, dass die Zeit für die nächste Generation gekommen ist.

Sich diesem Problem nicht zu stellen kann nicht auf dem Rücken eines Hofnachfolgers bis zum Tod oder zum totalen Streit womöglich vor Gericht ausgetragen werden.

Wer als Betriebsinhaber so weit geht, dass er die Hofnachfolge in Aussicht stellt, und die Gegenleistung der Nachfolgergeneration annimmt, kann und darf sich nicht aus der Verantwortung mit Scheinargumenten stehlen.

Darum geht es mir und hierfür suche ich Gleichgesinnte. Menschen die mir Tips geben können zur erfolgreichen Betriebsübernahme oder zu einem entsprechenden Ausgleich.


Chris, gibt es niemand vertrauten in der Verwandtschaft, mit dem/der Du reden kannst?
Der/Die zwischen Dir und den Eltern vermitteln könnte?

....hab ich schon alles probiert - ohne Erfolg, denn es gibt einen Punkt ab dem jeder merkt, dass mit dem Gegenüber einfach nicht zu verhandel ist. Viele die sich bemüht haben,
hatten zuvor noch geglaubt etwas bewirken zu können - sie sind alle gescheitert. Egal ob "alte Freunde der Eltern" oder Verwandte die sogar "vom Fach" sind.
Nicht einmal eine fast schon tötliche Erkrankuzng des Betriebsinhabers konnte das Ruder herumreissen!!! Mitlerweile geht es diesem wieder sehr gut......na ja der Rest ist Grund um hier
Hilfe und Gleichgesinnte zu suchen.



Gruß
Chris2412
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Sasa am 27.07.10, 22:59
Oh Mann....da liegt der Fehler schon weit in der Vergangenheit zurück, denke ich. Aber alles "Hätte, wäre, wenn.." nützt jetzt nichts mehr.

Ich glaube, viele Möglichkeiten gibts da nicht mehr. Ich sehe da nur Folgende:

- sich einen Arbeitsplatz suchen, und den Eltern und Geschwistern sagen "Seht doch zu, wie Ihr mit dem Geraffel klar kommt!" Aber, dazu muß man erstmal die finanziellen Möglichkeiten haben.

Es besteht dann die Möglichkeit, daß die Eltern vielleicht einlenken, wenn sie merken "Huch, der macht Ernst.." Oft kann man 40 Jahre und älter werden, und bleibt zuhause immer der "Bubi " oder das "Mädel", der/die eh keine Ahnung und nichts zu sagen hat...

Oder wirklich klagen- aber nicht auf Übergabe, sondern auf Zahlung einer Entschädigung für die geleistete Arbeit. Da würde ich eine Beratungsstelle aufsuchen. Ich denke mal, da gibt es sicher Präzedenzfälle. Es gibt übrigens Anwälte, die sich auf "Landwirtschaftsrecht" spezialisiert haben, die sind zwar dünn gesät, aber vorhanden. Vielleicht kann da einer weiterhelfen- eine einmalige Beratung, welche rechtlichen Möglichkeiten überhaupt bestehen, wär ja vielleicht schon hilfreich.

Ob da nun Stunden geschrieben wurden oder nicht, ist erstmal unerheblich. Du, Chris, wirst ja notfalls Zeugen beibringen können, die belegen können, daß und evtl. in welchem Umfang Du auf dem Hof gearbeitet hast.

Also, bevor ich gegen meine Eltern um den Hof vor Gericht streiten würde, würde ich eher um eine Ausgleichszahlung streiten. Die sollte dann in einer Höhe sein, daß ich mir was eigenes, in welchem Bereich auch immer, aufbauen könnte.
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Nelly am 27.07.10, 23:18
Hallo,
so in etwa wollte ich das gerade auch schreiben....

Dieses Hin-und Hergerangel würde ich nicht mitmachen, so sehr man auch am Hof hängt.Wie groß sind die Chancen, dass de Eltern einlenken? Ich glaube die Eltern sind nicht nur alt, haben ihre Ansichten...die sind sicherlich auch recht verbohrt und wenn dann auch noch die Geschwister und das Umfeld rumwettert, dann würde ich Nägel mit Köpfen machen. Irgendwie gehts immer weiter und das muss nicht gleich HArtz4 sein.

Welche Gründe führen denn die Eltern an? Sagen die einfach "Nein" und begründen nicht gescheit?

Solche Fälle machen mir Magengrummeln....Wie sind die ELtern denn im täglichen Leben?Sehen sie dir immer bei Fu?, haben sie dir irgendwann mal zu verstehen gegeben, dass du unzulänglich bist?

Nell
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Chris2412 am 27.07.10, 23:46
Dieses Hin-und Hergerangel würde ich nicht mitmachen, so sehr man auch am Hof hängt.Wie groß sind die Chancen, dass de Eltern einlenken? Ich glaube die Eltern sind nicht nur alt, haben ihre Ansichten...die sind sicherlich auch recht verbohrt und wenn dann auch noch die Geschwister und das Umfeld rumwettert, dann würde ich Nägel mit Köpfen machen. Irgendwie gehts immer weiter und das muss nicht gleich HArtz4 sein.

...keine Arbeitsstelle....mehr als ein Jahr gesucht und nix gefunden....... das gibt Harz4...unausweichlich...so schwer man es sich vorstellen kann......
die Gute Fee die einem aus dem Mist rausholt gibt es nicht.... nicht nur für den Fabrikarbeiter ...auch für den Landwirtssohn...... und ich habe 2 Berufe ..... nur anscheinend in einer Mischung
die keiner will......... der Ordner mit Bewerbungen quer durch alle Gebiete ist enorm..... traurige Wahrheit.... über 4 Millionen Arbeitslose können nicht alle faul sein.....

Welche Gründe führen denn die Eltern an? Sagen die einfach "Nein" und begründen nicht gescheit?

...die Ausreden sind Buchfüllend....widersprüchlich...an den Haaren herbeigezogen.... und vor allem..... in den Jahren zuvor bevor das Übergabethema drängte war "man" als Arbeitskraft in allen Lagen tragbar.....ein Schelm wer böses denkt.....


Solche Fälle machen mir Magengrummeln....Wie sind die ELtern denn im täglichen Leben?Sehen sie dir immer bei Fu?, haben sie dir irgendwann mal zu verstehen gegeben, dass du unzulänglich bist?

...wenn die totale Abwehr des Hofnachfolgers und die aktive und Gegenwehr der Eltern nicht Signal genug sind ?? Wann sollte man es dann kapieren ????  ...und wie gesagt...auch ein Aussenstehender ist nicht für die Nachfolge vorgesehen....... die Eltern sind mitlerweile über 70 und der "Zirkus" zieht sich jetzt schon Jahre........ keiner kann das verstehen....

Warum nicht den Hof einklagen ???  Was sollte mich daran hindern ???   Eltern die nicht mehr wissen möchten, dass sie einen Sohn haben ???  Eltern ohne Pflichtgefühl ???

Wird der Hof von mir nicht weitergeführt so wird alles verkauft.....
50 % Finanzamt - 50 % Eltern um es dann an die Schwester zu vererben. 

.....mir wurde gesagt auch den Pflichtteil verweigern zu wollen und alles an meine Schwester zu geben........ schließlich ist die Schwester  "Mustergültig" .....der Sohn..naja..... s.o.

Was sollte mich also daran hindern einen Vereinbarung die mit mir getroffen wurde einzufordern ???  Schließlich werde ich noch schlechter behandelt als jeder Fremde !!!!!

Zum Nachdenken:
Wenn Dich Dein Müller um 1000,00€ bei der Getreideabrechnung nachweislich betrügt - forderst Du sicher Schadensersatz oder gehst mit der Angelegenheit vor Gericht....oder nicht ?????

Warum sollte es bei einem weit aus umfangreicheren Betrug in der eigenen Familie einfach hingenommen werden ?


LG
Chris

...aber wie gesagt, ich bin auf der Suche nach Gleichgesinnten.....
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Mathilde am 28.07.10, 07:42


...keine Arbeitsstelle....mehr als ein Jahr gesucht und nix gefunden....... das gibt Harz4...unausweichlich...so schwer man es sich vorstellen kann......


Hallo,

so, nun haben wir doch den Knackpunkt. Ich würde mir auch nicht vom Staat den Hof unter dem Hintern verkaufen lassen  ::) Denn bevor Du da Hartz 4 bekommst ist alles weg.

Da bin ich ja richtig froh drum dass wir den vollen Lohn bezahlen an unseren Junior..............gab aber gerade auch zartfühlende Anfragen nach Lohnerhöhung  ;)

Das bringt Dich aber nicht wirklich weiter. Ist schon ein heisses Thema vor allem wenn ich mich dann erinnere das ein Vater dessen 2 Söhne beide LW Ausbildung hatten (bis Agraringenieur) dem einen den Hof übergeben hat der eine Familie hatte und dann.........zog die Frau in die Stadt und der Sohn hat den ganzen Hof verkauft und zog mit und die Eltern leben nun nur noch wegen Wohnrecht auf dem Hof. Dazu muss ich aber sagen dass weder der eine Sohn (war vorher schon weggezogen) noch die Eltern nicht umgänglich gewesen wären. Im Gegenteil die waren richtig begeistert von ST wenn die von Ihr redeten ja bis.......... :( Da hätten die Eltern auch gleich den Hof verkaufen können.
Sowas gibt es auch!

LG Mathilde
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: sabine78 am 28.07.10, 08:00
guten morgen chris,

ich hab mich mit einigen leuten unterhalten u du wirst rechtlich keinen anspruch auf den hof haben.
den pflichteil können sie dir nicht verweigern, da müßtest du ja einen verzicht unterschrieben haben.
an deiner stelle würde ich wirklich einen rechtsbeistand aufsuchen der dir deine möglichkeiten aufweist
wobei ich denke das diese sehr begrenzt sind.
man kann niemanden zu einer übergabe zwingen!!!!!

mich würde auch die wohnsituation intressieren lebt ihr unter einen dach sitzt ihr an einem tisch
macht deine mutter deinen haushalt mit??

ich war auch im zuge unserer übergabe beim rechtsanwalt u was hat mir der gesagt verhandlungssache
sprich man kann ihnen das messer auf die brust setzt jetzt oder nie muß aber dann auch
damit leben wenn sie nie sagen u dann konsequent sein u gehen egal ob in harz 4 oder sonst wo hin.

das was du geleistet hast werden sie dir nie danken auch mit dem mußt du leben.
zum thema weichendeerben:
die sehen das immer aus einem ganz anderen blickwinkel die sehen das anwesen den wert das man
davon nicht abbeissen kann sondern da auch harte arbeit dahinter steckt das sieht keiner.

wenn deine eltern schon über 70 sind dann solltest du mit deiner schwester auch mal besprechen was im
fall der fälle das sie pflegefälle werden passieren soll! da du ja nicht der neue hof eigentümmer sein sollst muß sie
schon mit ran ;-)!

oder fahr doch mal 14 tage in den urlaub was passiert dann??
wie steht eigentlich deine schwester zu der sache könntest du sie viellleicht abfinden im falle einer übergabe
das sie somit dem ganzen nicht mehr im wege steht??
man kann ja auch im falle das du keine eigenen nachwuchs hast den hof nach deinem ableben an ihre kinder zurückfallen
lassen wird ja sehr oft gemacht das der hof in der familie bleibt.

nur so lange du mit arbeitest du den trottel weiter machst wirst du nicht vorwärts kommen den es läuft ja gut so  in
ihren augen

sabine
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Chris2412 am 28.07.10, 10:35
Hallo Sabine,

ich hab mich mit einigen leuten unterhalten u du wirst rechtlich keinen anspruch auf den hof haben.
den pflichteil können sie dir nicht verweigern, da müßtest du ja einen verzicht unterschrieben haben.
an deiner stelle würde ich wirklich einen rechtsbeistand aufsuchen der dir deine möglichkeiten aufweist
wobei ich denke das diese sehr begrenzt sind.
man kann niemanden zu einer übergabe zwingen!!!!!

...einen Anwalt habe ich bereits kontaktiert.... nur vor diesem Schritt der ca. 100.000,00€ - 200.000,00€ kosten wird  (für beide Parteien)  wollte ich mich nochmals mit
anderen austauschen mir Ratschläge u. Ideen holen.
Den Pflichtteil kann man mit List und fiesen Tricks sicher entziehen.... dazu benötigt es nur eine niedrige Hemmschwelle das Recht stark zu strapazieren.
Die Verpflichtung eine Hof womöglich übergeben zu müssen kann sich aus der Vergangenheit sehr wohl ergeben. So habe ich dies zumindest von meinem Anwalt erfahren.
Mit wem hast Du Dich bezüglich des Themas ausgetauscht ?   Wie fundiert ist die Ansicht mit dem Hof läuft nichts ?


mich würde auch die wohnsituation intressieren lebt ihr unter einen dach sitzt ihr an einem tisch
macht deine mutter deinen haushalt mit??
ich war auch im zuge unserer übergabe beim rechtsanwalt u was hat mir der gesagt verhandlungssache
sprich man kann ihnen das messer auf die brust setzt jetzt oder nie muß aber dann auch
damit leben wenn sie nie sagen u dann konsequent sein u gehen egal ob in harz 4 oder sonst wo hin.

Nein ich wohne nicht auf dem Betrieb s.o. - meine Eltern haben und hatten mit meinem Haushalt noch nie etwas zu tun.
...jetzt oder nie... funktioniert nicht überall ... s.o....
habe jetzt über Jahre versucht mit ihnen zu verhandeln - ins produktive Gespräch zu kommen und nicht nur Vorwürfe aus der Vergangenheit anhören zu müssen.
ich habe so lange es ging meinen Lebensunterhalt als Angestellter verdient.... der Betrieb hat dicht gemacht...und ich stehe jetzt da... s.o.
habe versucht nicht in Harz4 gedrängt zu werden.... mich bisher freiwillig Krankenversichert etc..... muss mir objektiv sicher nicht anhören müssen ich wäre nur aufs Schmarotzen aus und wollte den Hof sofort verkaufen... wäre auch in der Übergabe regelbar ( Rückbehalt etc.) aber solceh Gespräche über das wie eine Übergabe aussehen könnte werden schon im Keim mit allen möglichen Argumenten und Ausreden verhindert.......

wenn deine eltern schon über 70 sind dann solltest du mit deiner schwester auch mal besprechen was im
fall der fälle das sie pflegefälle werden passieren soll! da du ja nicht der neue hof eigentümmer sein sollst muß sie
schon mit ran ;-)!

bringt nix !!
Sie ist weit genug weg um nicht als Pflegekraft in Anspruch genommen zu werden ... aber weiss auch genau wenn der Betrieb
dafür verkauft wird und sie alles bekommt trotzdem noch eine Menge überig bleibt.

Annahme zum leichten rechnen:

Betrieb wird von Schwester verkauft 1.000.000,00€ = 50% Finanzamt 500.000,00€ u. 500.000,00€ Schwester - 100.000,00€ für Pflege = 400.000,00€ Rest.....ein schönens  Taschengeld für nix oder ???

Bei mir sähe die Rechnung anderst aus z.B.:
Betrieb 1.000.000,00€ wird vom Nachfolger verkauft = 50% Finanzamt 500.000,00 u. 500.000,00€ ich - davon gehen 50% an meine Schwester = 250.000,00 und 250.000,00 an mich.
Lebenserwartung ca. 80 Jahre somit für mich ca. 40 Jahre noch zu leben = 6250€ jährlich....habe ja keinen Arbeitsplatz mehr und muss das Geld für den Lebensunterhalt verwenden....
das Geld würde nicht mal als Ergänzung zu einem Hilsarbeiterjob genügen..... klingelts ????

Für meine Schwester 250.000,00€ jetzt als Beigabe zu ihrer Arbeitsstelle....
Wer kommt gut weg und wer kommt schlecht weg dabei ... und wie wahrscheinlich ist es, dass ich den Betrieb nur zum Verkauf haben möchte ???   

LG
Chris2412
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Susanna am 28.07.10, 11:28
Chris,
ich glaube nicht, dass Du hier in diesem Forum Gleichgesinnte findest, das kann ich mir offen gestanden nicht vorstellen.

Schwierig wird es auf jeden Fall, den Hof einzuklagen. Und wie ich finde, auch unter moralischem Aspekt nicht ganz unbedenklich. Ich tue mich schwer, Dir zu raten - so geht es sicher vielen hier - weil ich die Gründe Deiner Eltern nicht kenne. Ich kann sie mir aber denken.

Du warst ja auch lange arbeiten, in der Zeit hast Du ja nicht auf dem Hof gearbeitet, oder?! Wer hat in der Zeit Deiner Abwesenheit die Arbeit getan?
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Christel Nolte am 28.07.10, 12:39
Sicher muss niemand seinem Betrieb übergeben, sicher kann man auch alles verjubelbeln oder spenden, aber das ist zumindest dann saumäßig unfair, wenn der potentielle Hofnachfolger seine Ausbildung in Richtung Übernahme gewählt hat und jahrelang neben eigener Familie und Berufstätigkeit jede freie Minute auf selbigem Betrieb gearbeitet hat.

Chris, unabhängig davon, dass wir nur eine Seite kennen, dafür hast Du mein volles Bedauern!

Und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es keiner Verfehlungen des Nachkommen bedarf, um aus uralten oder völlig an den Haaren herbeigezogenen Gründen/Vorwänden oder frei erfundenen die Übergabe zu verweigern. Dass nicht gesehen wird, dass ein Betrieb ohne die seit 20/30 Jahren bestehende Arbeit der nächsten Generation überhaupt nicht der wäre, der er ist.
Glaubt mir, das gibt es.


Kann sein , das  Chris uns nur die halbe Wahrheit erzählt, kann genauso sein, dass er absolut vera..t wird!

Ob jetzt auf Lohnzahlung oder Erbe klagen, würde ich von der Beratung/Erfolgsaussicht abhängig machen.

Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Chris2412 am 28.07.10, 12:48
Hallo Susanna,
Hallo  Evi,
Hallo Fanni,

lest doch bitte erst den ganzen Thread bevor ihr schreibt. Ich habe mich hingesetzt Zeit investiert und versucht alles so objektiv wie möglich zu schildern, für die die das Interesse haben.

Ich möchte Euch auch nicht zu nahe treten, aber das Thema was richtig oder falsch ist - moralisch oder unmoralisch wurde schon öfters hier behandelt. Ich wollte keine Diskussion über die Moral oder sonstige Randerscheinungen lostreten. Ob man Eltern verklagen kann und sollte oder nicht. Sicher mache ich mir diese Frage nicht leicht udn habe diese auch schon jahrelang vor mir her geschoben.

Ich habe nach meinem Empfinden alle Möglichkeiten einer ruhigen Klärung versucht - ohne Erfolg !

Ich wollte hier eigentlich Gleichgesinnte suchen die sich mit mir offen austauschen können und über ihre Erfahrungen berichten können. Mir mit Rat und Tat zur Seite stehen wollen und können und selbst vom Gedankenaustausch profitieren können. Ohne angefeindet zu werden oder für das geschriebenen verurteilt und in eine Ecke gedrängt zu werden.

Ich stelle auch fest, dass sich sehr viele nur in einer privaten Meldung trauen und mir Rückmeldungen zu geben. Sie warnen mich bzw. wollen sich scheinbar auch selbst nicht solcher Kritik wie jetzt gerade von Euch aussetzen.

Warum muss sich immer der Hofnachfolger der geprellt wird verteidigen ?

Es ist ein heikles Thema welches schon viele verprellte Nachfolger die Existenz wenn nicht sogar das Leben gekostet hat!!!! Es verdient beachtet zu werden, dass darüber gesprochen wird
bevor womöglich wieder einer / eine alles hinschmeißt nicht mehr weiter weiß!!!  Fälle gibt es wohl täglich genug ! Könnt ihr auch im Forum darüber lesen !

Hier geht es nicht um  diejenigen die alles geregelt haben, für ihre Verantwortung einstehen und sich an Abmachungen und Verträge halten. Egal ob Nachfolger oder Hofinhaber !

Hier geht es um diejenigen die Verträge egal ob mündlich, schriftlich oder nur durch Handlung einseitig nicht einhalten. In meinem Fall haben die Eltern nicht einmal den Mut mir klar und Endgültig schriftlich die Hofübergabe zu verweigern. Das Rechtsempfinden gleicht in diesem Falle vielen Hofinhabern, wie ich es in manchen Foren zum Thema Hofübergabe schon zich mal gelesen habe.

Versucht Euch deshalb auch mal in die Lage derer zu versetzen, die hier betroffen sind.

Zum Thema "ich kann mit meinem Hof machen was ich will...." - klar stimme ich Dir zu.

Mit einer Einschränkung - wenn Du jemanden verbindlich den Betrieb gegen Arbeitsleistung oder andere "Tauschgeschäfte" zugesagt hast, dieser widerum Verpflichtungen hierfür eingegangen ist, dann hat auch er ein Wort mitzusprechen. Um diese Fälle sollte es hier gehen - um nichts anderes !!!

Bitte versucht dies in Euren Antworten und Kommentaren zu berücksichtigen.

Vielen Dank.

LG
Chris 2412
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Susanna am 28.07.10, 13:13
. Dass nicht gesehen wird, dass ein Betrieb ohne die seit 20/30 Jahren bestehende Arbeit der nächsten Generation überhaupt nicht der wäre, der er ist.
Glaubt mir, das gibt es.


Okay. Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, vielleicht bin ich auch einfach nur zu naiv und glaube immer, dass alles im Guten zu regeln ist.
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Benita2 am 28.07.10, 13:34
HalloChris,

es kann nicht alles den Bach runtergehen, denn dein Pflichtteil wäre ja auch noch ganz schön hoch.
Wenn du jetzt schon den Eindruck der Verweigerung der Eltern hast, dann würde ich mir woanders was suchen.
Den Betrieb hättest du sowieso nie verkauft und dewegen hättest du das Geld auch nie wirklich in der Hand  gehabt.
Laß dich zu nichts mehr provozieren, damit du den Pflichtteil nicht auch noch verspielst ...... wobei dafür wirklich noch sehr viel passieren müsste.
Das Glas ist noch halb voll ........ mußt du denken, denn du brauchst für deine Eltern keine Pflege leisten, deine Schwester nicht mehr kontaktieren, wenn sie gegen dich arbeitet. Du brauchst auch keinen vielleicht noch 20-jährigen Nervenkrieg mehr führen, denn du andererseits vor dir hättest.
Du sollst auch nicht alles glauben, was der Anwalt sagt, denn der orientiert seine Gebühren am Streitwert und da
sieht er dann ziemlich viel Geld........ fließen.
Auf Gottes Gerechtigkeit brauchst du auch nicht warten, denn es gibt sie nicht sondern da warten eher diese sogenannten Herren in den roten Roben und freuen sich dann schon auf diese evtl. Erbschaft
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: sabine78 am 28.07.10, 14:14
hallo chris,

ich finde als betroffener kann man nicht objektiv sein, das weis ich aus eigener erfahrung.
wenn der betrieb so viel abschmeißt, dann ist vermutlich auch viel arbeit da?
so ist es zumindenst bei uns, wir können gut leben arbeiten aber auch dementsprechend stunden.

wie ist der betrieb gelaufen wie du weg warst ??? wer hat da die arbeit getan???
sind eltern verpflichtet bei einer arbeitslosigkeit den sohn den hof zu übergeben??
hat deine schwester nicht den selben anspruch auf den hof wie du??

und was mich noch ein wenig stört keiner greift dich persönlich an
es sind einfach gedanken u meinungen u erfahrungen die einzelne hier schon gemacht haben
und diese hier nieder schreiben.
vielleicht solltest du auch mal andere meinungen zu dem thema zu lassen.

ich würde mir nie was erstreiten
lieber würde ich mir einen hof kaufen u mir mein ding aufbauen,
geld bekommst du mit sicherheit von einer bank wenn das konzept stimmt.

ich wünsch dir viel erfolg bei allem was du noch vor dir hast

aber geld allein macht nicht glücklich, hilft nix wenn man krank ist, unzufrieden,unglücklich
es gibt noch soviel wichtigere dinge im leben man kann auch mit wenig glücklich sein.

sabine




Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Christel Nolte am 28.07.10, 14:27
Chris hat doch geschrieben, dass er die ganze Zeit seit seiner landwirtschaftlichen und danach kaufmännischen Ausbildung und neben seinem Beruf die komplette Freizeit auf dem Hof gearbeitet hat,Urlaube inclusive. Trotz eigener Familie.
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Chris2412 am 28.07.10, 14:40
Hallo Naima,

es tut mir Leid, wenn ich jmd. auf die Zehen getreten bin mit meiner vorigen Nachricht. Dies war nicht meine Absicht. Es zeigt aber auch wie umstritten dieses Thema ist und wie konträr es gehandhabt wird.

Ich war vielleicht irrig in der Erwartung, dass es vielleicht möglich wäre / ist die ganzen Beiträge zu lesen (waren gerade 2 Seiten ) um sich ein umfassendes Bild zu machen.
Ja auch Wiederholungen zu vermeiden und von mir auch ein umfassendes Bild zu bekommen, da ich in den vorigen Nachrichten recht viel auch geschrieben habe.

Ich denke ich kann mit der ganzen Angelegenheit dieser verhinderten Hofnachfolge ziemlich objektiv umgehen. Bin auch gerne bereit mich mit dem ein oder anderen Forumsteilnehmer direkt auseinander zu setzen.

Mir geht es hier nicht darum, dass der Eindruck entsteht, ich möchte möglichst viel Zuspruch einsammeln um in den Krieg gegen all die Ungerechtigkeiten die auf den "Sorgenhöfen" vorzugehen. Sicher nicht. Ich möchte gerne so objektiv als möglich die Fakten darlegen und so mir auch ev. ein neues Urteil bilden, ob eine gerichtliche Durchsetzung meiner Interessen sinnvoll ist.

Hierbei spielen nicht nur finanzielle Aspekte eine große Rolle sondern auch die menschlichen.

Ich habe sehr viele Antworten gehört die ganz klar die Botschaft "geh vom Hof - vergiss alles - fang neu an " vermitteln.
Dies ist gar nicht ganz so einfach da nicht nur mein Leben betroffen ist, sondern auch das meiner ganzen Familie und meines ganzen Umfeldes.....hier ist jeder Fall sicher anderst.

...ich habe versucht meiner christlichen Erziehnung Rechnung zu tragen und habe versucht so lange es ging "Vater und Mutter zu ehren" ihre Fehler zu übersehen sowohl mir gegenüber als auch anderen gegenüber. Aber wer ehrt die Söhne und Töchter ? Haben sie nicht auch den gleichen Respekt verdient wie die Eltern ?

Daher einmal generell die Frage:
Wem kann ein Mensch denn noch trauen wenn nicht den eigenen Eltern ?
Wie haltet ihr es mit Wahrheit und Vertrauensbruch ?


...würde mich über Antworten freuen.


Gruss
Chris2412
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Susanna am 28.07.10, 14:52
Ich war vielleicht irrig in der Erwartung, dass es vielleicht möglich wäre / ist die ganzen Beiträge zu lesen (waren gerade 2 Seiten ) um sich ein umfassendes Bild zu machen.

Hallo Chris, ich habe mir sehr wohl die Arbeit gemacht, ALLES durchzulesen, was ich bei anderen Beiträgen nicht immer unbedingt tue.

Aber meine Meinung ist immer noch die, dass ich persönlich glaube, dass es hier in diesem Forum nicht viele Teilnehmer gibt, die den elterlichen Hof einklagen würden. Das ist schon ein großer Schritt.

Du hast zwei Fragen noch nicht beantwortet:

Was sagen Deine Eltern konkret zu Deinem Wunsch, den Betrieb zu übernehmen?

Wer hat während der außerlandwirtschaftlichen Tätigkeit auf dem Hof gearbeitet?
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: maggie am 28.07.10, 15:02
wie schon mehrmals vorgeschlagen würde ich versuchen deine finanziellen ansprüche geltend zu machen -

ich denke wenn sie diese summe sehen, werden sie sich einiges überlegen -

und ich vermute auch, dass du diese einklagen könntest -
was willst du auf einem hof mit eltern die dir noch mehr knebel zwischen die beine werfen ....
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Chris2412 am 28.07.10, 15:16
Hallo Susanna,

wie ich weiter vorne schon geschrieben habe sind ständig auch fremde Hilfskräfte am Hof gewesen. Ausländische Mitarbeiter oder auch der Nachbarsjunge.
Auch habe ich geschrieben, dass sie jedes produktive Gespräch verweigern.

Sie kommen mit Vorwürfen und immer wieder neuen Argumentationen die sich sicher nicht aus meinem
Verhalten in der Vergangenheit abgeleiten lassen.

Die Argument sind von "wir werden verhungern weil alles den Bach runter geht" über "wir haben dann gar nichts mehr zu sagen " bis zu " dann sind wir wertlos".....

...über die Höhe der zu erwartenden Rente habe ich mich weiter vorne schon ausgelassen.

mehrfache Versuche auch mit Familienangehörigen oder Freunden der Eltern eine friedliche Basis für ein Gespräch zu schaffen um zumindest auch einmal meine Lösungsvorschläge für
finazielle und auch menschliche Sorgen werden alle strikt verweigert !!!

Bekannte die sich für ein Gespräch mit mir einsetzen wollten oder als Mentor fungieren wollten wurden teilweise massiv in die Schranken
verwiesen mit Sprüchen wie    " das geht Dich gar nix an"   oder     " wir sind mit 70 immer noch gut in der Lage den Hof zu führen" etc.

Es geht auch nicht darum die Altenteiler auf Abstellgleis zu schicken - im Gegenteil - ich habe versucht zu signalisiern, dass ich stark an einer weiteren Einbringung der Eltern im Betrieb interessiert bin. Schließlich kann eine Betriebsübernahme nur schwer von 0 auf 100 ohne die Erfahrung der Eltern gestemmt werden.

Auch hat es sicher jeder Mensch verdient einen sinnvolle und ausfüllende Beschäftigung zu bekommen. Die Eltern von 100 auf 0 gegen die Wand zu fahren ist nicht in meinem Sinne.
Ich habe aber auch den Anspruch, dass ich eine sinnvolle Beschäftigung und ein Auskommen verdient habe, für das ich bereits lange und viel gearbeitet habe.

Es nützt nur wenig wenn sich die Eltern gegen jede noch so kleine Veränderung stemmen!!

LG
Chris2412

Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Chris2412 am 28.07.10, 15:35
Hallo Maggie,

eine Aufstellung mit einer Art Differenzlohn  - verdienter Lohn auf dem Betrieb gegen Lohn der im Arrbeitsverhältnis erzielt worden wäre - habe ich gemacht.

Die Explosion die es danach gab als diese Pulverfass hochging war extrem.

(diä händor i dä schwiiz mit dr sprengig vum matterhorn verwächslt)  ;-)

 LG
Chris2412
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Christel Nolte am 28.07.10, 16:11
@ nicole: bin zwar nicht chris, aber genau solche Sprüche haben meine SE und ich auch noch  zu hören bekommen, obwohl der Betrieb enorm gewachsen war, obwohl Land und Immobilien angeschafft werden konnten. Völlig irrational. Glaub mir, das gibt es.
Bei uns war nur der Vorteil, dass die Nachfolgegeneration sich einig war und nicht hat gegeneinander ausspielen lassen. Deshalb ist es nicht so eskaliert.
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: gina67 am 28.07.10, 16:20
Die Argument sind von "wir werden verhungern weil alles den Bach runter geht" ...

Wie kommen sie denn darauf? Warum soll alles den Bach runter gehen, wenn Du übernimmst  ???

@Naima

solche Sprüche lässt meine SM bei jeder betrieblichen Entscheidung los. Alles was wir machen wird hinterfragt und zuerst einmal schlecht geredet. Wenn es dann nachher gut ist, dann hat sie das ja immer schon gewusst.
Das kann ganz schön nerven.

Nordlicht

Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Mucki am 28.07.10, 17:30
Hallo ,
ja warum fallen solche sätze? Meine Mutter meinet wen sie mir den Hof überschreibt verkaufen wir sie zamt Hof,oder sie mus verhungern,oder wir würden dann garnicht mehr kommen,oder so ähnlich.
Wie sie darauf kommt keien ahnung ich denk schon monate darüber nach,und komm zu keienr lösung,nun ja ganz so stimmst ned ich hab schon eien mögliche lösung gefunden,sie wollen einfach das zepter nicht aus der hand geben und suchen eien vorwand um eien rechenschaft zu ahben nicht abgeben zu müssen.
Einen unterschied zu Chris2412 Eltern giebt es jedoch,sie tut wen ander dabei sind immer so als wen ihr die verwaltung des hofes zu viel wird und sie dies und das nicht mehr versteht und so froh wäre wen ihr das jemand abnehemn würde,und tags drauf weis sich nix emhr davon. ;D.
Meien SM wollte vor jahren auch nicht übergeben und kürzlich hat meien Sohn ein gespräch der Oma mit eienr bekannten mitgehört er war im raum,und meien SM meinte das sie doch so ein sorgenfreies Lebn hat gege über früher,also meien Mutter sieht das wir wirtschaften können und die altenteiler nicht ausboten sondern auch noch ejdne Monat taschengeld zahlen,und trotzdem ist sie davon überzeugt bei ihr wärs anders.
Also warum denk sie so???
LG Mucki
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: martina am 28.07.10, 17:35
Hallo Susanna,

wie ich weiter vorne schon geschrieben habe sind ständig auch fremde Hilfskräfte am Hof gewesen. Ausländische Mitarbeiter oder auch der Nachbarsjunge.
Auch habe ich geschrieben, dass sie jedes produktive Gespräch verweigern.


Hallo Chris,

wer hat die ausländischen Hilfskräfte besorgt? Wie wurden die denn entlohnt? Unentgeldlich werden die sicher nicht gearbeitet haben so wie Du?

Wie stellen es denn Deine Eltern sich vor, dass es zukünftig weitergeht mit dem Hof?

Ich kann schon verstehen, dass Du unter Deinen derzeitigen Existenzängsten
wütend auf die Eltern bist und das Gefühl hast, jahrelang ausgenutzt worden zu sein.

Könntest Du Dir denn vorstellen, dazubleiben, wenn sie Dir wenigstens zukünftig Lohn zahlen, damit Du Deine eigene Familie ernähren kannst? Wahrscheinlich nicht mehr, oder? Da würde dann das Einklagen des Hofes auch nichts mehr bringen.


Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Chris2412 am 28.07.10, 18:24
Hallo Martina,


wer hat die ausländischen Hilfskräfte besorgt? Wie wurden die denn entlohnt? Unentgeldlich werden die sicher nicht gearbeitet haben so wie Du?

Wie stellen es denn Deine Eltern sich vor, dass es zukünftig weitergeht mit dem Hof?

Die Hilfskräfte wurden ganz "normal" entlohnt wie sich das gehört.

Auch ich habe einen geringen Lohn bekommen aber mit dem "...Du bekommst nicht so viel und bekommst dafür mal den Hof " Abschlag !
Ferien und Freizeit durfte ich ständig auf dem Hof verbringen - meine eigene Familie für den Hof opfern...... tja und jetzt sieht´s düster bei mir aus !

Jeder der einen Betrieb aufbaut weiß, dass er am Beginn erheblich mehr leisten muss als ein gewöhnlicher Arbeiter - dies war meine Rechtfertigung
gegenüber mir, meiner Familie und meinen Freunden wenn ich die Freizeit ohne sie verbracht habe ... Geburtstage wg. der Ernte abgesagt habe etc.
ich war immer der Meinung jetzt helfe ich den Eltern undbringe eben solche Opfer und später bekomme ich den Hof und auch sie vergessen ihre Verpflichtung
mir gegenüber nicht.

Hätten sie damals klar signalisiert mit den Hof nicht geben zu wollen, so hätte ich eine technische Lehre gemacht und wäre nur zum Sonntagskaffee auf den
Betrieb gekommen so wie meine Schwester......abgesehen von kleineren Krankheitsfällen bei denen auch sie geholfen hat.

Jetzt wäre für mich die Zeit den Betrieb am Laufen zu erhalten und Betrieb und Familie zusammenführen zu können... tja sieht wohl schlecht aus....

Könntest Du Dir denn vorstellen, dazubleiben, wenn sie Dir wenigstens zukünftig Lohn zahlen, damit Du Deine eigene Familie ernähren kannst? Wahrscheinlich nicht mehr, oder? Da würde dann das Einklagen des Hofes auch nichts mehr bringen.

Eher nicht - ich könnte den Betrieb für einige Zeit am Laufen halten - keine Frage - aber die teilweise wirtschaftsweise meiner Eltern die sich zeitweilig in den letzten 60 Jahren nicht geändert hat steht dem sicher entgegen. Es würde sich ja an den Machtverhältnissen nichts ändern - d.h. der Hof würde nur weiter ausbluten statt fit für die Zukunft gemacht werden.

Ausserdem verkrafte ich es sicher nicht bei der Auflösung des Betriebes noch behilflich zu sein. Mein Lebenswerk an dem ich mitgearbeitet habe dahinsiechen zu sehen. Denn wenn der Hof nicht
weitergegeben wird läuft er gegen die Wand und ich wäre mit dabei!

Schrecklicher Gedanke. Das ist wie beim Abwickeln einer Firma die in Konkurs geht, wer das erlebt hat möchte so etwas nicht noch öfters haben. Ausserdem wäre es ja eigentlich auch nicht nötig.

Kurz zu Mucki:

auch meine Eltern haben sich gegenüber Aussenstehenden entsprechend geäußt mit Sätzen wie "der will nicht der hat keine Lust" ..."ja wir müssen noch immer buckeln weil unser junger nicht möchte"......

Werde ich von solchen Menschen darauf angesprochen und diese von mir aufgeklärt, sind diese dann meinst geschockt.... vor allem auch wg. der verschenkten Rente....

es gibt also paralellen ! ! !
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Nelly am 28.07.10, 18:27
HAst du größere Investitionen aus eigener Tasche getätigt in Hinblick auf einespätere Übernahme?


Nell
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Bergziege77 am 28.07.10, 18:48
Das Kind, das eine ldw. Ausbildung erhält und auf dem Betrieb mitarbeitet, wird rechtlich als der potentielle Hofnachfolger angesehen. Falls der Hofinhaber verstirbt gilt er als Erbe, der natürlich an die Geschwister die Abfindung zahlen muß. Die Ausbildung und Mitarbeit auf dem Betrieb weist seine Wirschaftsfähigkeit nach.
Das ist ein Grundsatz im "niedersächsischen Höferecht"!
In anderen Bundesländern ist das sicher anders: Auskunft darüber und auch über die Nachabrechnung von geleisteten Arbeitsstunden würde ich auf jeden Fall von dem zuständigen Landwirtschaftsamt oder der Kammer verlangen. Mit Sicherheit gibt es dort Erfahrungen aus gleichen Fällen!!!!!

Große Frage: Sind deine Eltern überhaupt noch in der Lage das Ausmaß ihrer Entscheidung zu überblicken?
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Chris2412 am 28.07.10, 18:56
Hallo Nelly

...viel Freizeit, die gesamte Lebensplanung, die Zukunft und den Ruhestand.

alles in allem mit Zins & Zinseszins verglichen mit einem normalen Arbeitnehmer weit mehr als 1.000.000,00€

da war für eine Trecker kein Geld mehr da.........
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Chris2412 am 28.07.10, 19:05
Hallo Bergziege,

Das Kind, das eine ldw. Ausbildung erhält und auf dem Betrieb mitarbeitet, wird rechtlich als der potentielle Hofnachfolger angesehen. Falls der Hofinhaber verstirbt gilt er als Erbe, der natürlich an die Geschwister die Abfindung zahlen muß. Die Ausbildung und Mitarbeit auf dem Betrieb weist seine Wirschaftsfähigkeit nach.
Das ist ein Grundsatz im "niedersächsischen Höferecht"!
In anderen Bundesländern ist das sicher anders: Auskunft darüber und auch über die Nachabrechnung von geleisteten Arbeitsstunden würde ich auf jeden Fall von dem zuständigen Landwirtschaftsamt oder der Kammer verlangen. Mit Sicherheit gibt es dort Erfahrungen aus gleichen Fällen!!!!!

Dein Ansatz bringt mich meinem Ziel schon näher. Ich werde die Idee aufgreiffen. Danke.


Große Frage: Sind deine Eltern überhaupt noch in der Lage das Ausmaß ihrer Entscheidung zu überblicken?

Sie sind mit über 70 ganz erfahrene Menschen. Sie sind alt genug den Hof zu führen und sie sind alt genug sich gegen alles neue zu stellen.
Ich denke sie sind noch im Besitz ihrer vollen geistigen Fähigkeiten.
klares JA!!
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Mirjam am 29.07.10, 09:21
Selbstmord ist immer eine freie Entscheidung eines freien Menschen. Egal welche Fehler die Eltern gemacht haben. Ob jemand sich umbringt, das liegt in der eigenen Person. Die meisten von uns hatte in ihrem Leben schon solche Situationen zu meistern.
Sie wurden betrogen und verlassen. Sie haben ihre Arbeitsstelle verloren. sie haben irgendwo Geld investiert, bei einem Freund oder an der Börse, und haben alles verloren. Sie wurde hinergangen, misshandelt, missbraucht. Geschwister wurden bevorzugt.

Sie haben sich für das Leben entschieden.

Hallo - so gute Zeilen!

Die Tage hatte ich auch erst eine Diskussion zum Thema - dass wenn ein fast 50jähriger Sohn sich noch nicht von Mommi losgelöst hat/ihr nicht wiederspricht etc. - ER da in der Verantwortung steht und nicht auch als "Opfer" genau so kleingeredet werden sollte - wie ihn die Mutter ggf. behandelt?

Dieses Umdenken, das in Verantwortung setzen zur Entscheidung,  ja auch "Scheidung von den Eltern" - läßt ja erst diesen Spielraum zu...?

Gruß Mirjam
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Susanna am 29.07.10, 09:45
Natürlich, Mirjam, Du kannst nur frei als Betriebsleiter agieren, wenn Du Dich von Mami und Papi gelöst hast...

Ich habe gestern Abend kurz mit meinem Mann darüber gesprochen und er meinte, natürlich kann man den Anspruch auf den Hof einklagen, schließlich hat der potenzielle Nachfolger darauf vertraut, einmal den Hof übernehmen zu können.
Die restlichen Bedenken haben wir dann nicht weiter diskutiert.
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Mirjam am 29.07.10, 09:57
Natürlich, Mirjam, Du kannst nur frei als Betriebsleiter agieren, wenn Du Dich von Mami und Papi gelöst hast...

@ Susanna - loslösen als aktiver Prozess des Kindes....Umkehrgedanke: Kann man von den Eltern eigentlich "verlangen" dass sie sich vom Kind/Nachwuchs "lösen" - wenn dieser diese Loslösung gar nicht will/sucht...? So in der Richtung Vogel - die Jungen aus dem Nest "schmeißen" damit sie fliegen lernen...  ???

@ sorry für OT - aber mit scheint trotz Rechthintergrund ist die Übergabegeschichte doch meist eine emotionale Ent-Täuschung....?

Gruß Mirjam
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Susanna am 29.07.10, 10:06
Absolut, Mirjam, ich muss Dir in allem Recht geben.

Ich bin ja auch gerade dabei, meine Kinder - bis auf den "Kleinen", der geht sicher freiwillig - aus dem Nest zu schmeißen...

Dass ein Rechtsstreit in der nächsten Familie ohne Emotionen abgeht, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: martina am 29.07.10, 10:07
 
@ sorry für OT - aber mit scheint trotz Rechthintergrund ist die Übergabegeschichte doch meist eine emotionale Ent-Täuschung....?

Gruß Mirjam
Hallo Mirjam,

da möchte ich Dir gar nicht widersprechen, dennoch sollten wir trotzdem versuchen, hier jetzt mal die Emotionen so weit wie möglich weg zu lassen, dafür haben wir andere Themen.

Hier soll es doch möglichst bei der Antwortfindung auf Chris sein Problem bleiben, ob er rechtliche Aussichten hat, eine Abfindung/Lohnersatz einzuklagen oder nicht.


@ Chris, ich weiß, Du suchst "Gleichgesinnte", die eine solche oder ähnliche Klage schon hinter sich haben, aber ich kann mich in den fast 10 Jahren, die das Forum schon besteht, nicht erinnern, dass jemand von einem solchen Fall berichtet hat, dass er ihn selbst erlebt hätte.

Hörensagen von einem der einen kennt, der widerum einen Bekannten gehabt hat, der klagen wollte, wird Dir nicht helfen.

Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: passivM am 03.08.10, 14:58
Hallo Chris2412,

wenn Du schon Jahre auf dem Hof gearbeitet hast und kein Lohn/ Gehalt oder sonst eine Entlohnung bekommen hast, würde ich die Eltern verklagen auf Lohnzahlung für die geleistete Arbeit, aber nie den Hof einklagen.
Das habe ich damit gemeint, wie Bärbel schon schrieb, wenn der Hof ihnen gehört, können sie den verkaufen oder verleben oder.....

Denn es gibt nur böses Blut, wenn ihr dann auf dem Hof bleibt und die Eltern sind auch dabei.
Such Dir was anderes, weit genug weg, das ist besser für Deine Nerven.

Cliff
Also, dem kann ich mich nur anschließen.
So ähnlich sieht Beate das ja auch.
Aber soll ich ehrlich sein? - Ich hatte mich vor Jahren mal genau da nach bei einem Rechtsberater vom BV erkundigt, also nach Lohn-Nachzahlung oder ähnliches. Die Antwort war ziemlich ernüchternd: Im Grunde stünden die Chancen schlecht. Außerdem gibt es auch Verjährungszeiten. Eventuell könnte man eine erbrachte Wertsteigerung in bare Münze umwandeln lassen, z.Bsp. wenn man ein Nebengebäude zum Wohngebäude ausgebaut hat. Aber auch da sollte man nicht zu viel erwarten.... :-\ Ich hatte damals, mangels Interesse meines Mannes dann nicht weiter nachgebohrt.
Aber den von Beate geschilderten Fall finde ich sehr interessant  ;D
und das klingt ja schon viel ermutigender...
Man(n) muss es nur wollen. (= Anderes Thema!  ::) )

Ich sage ja immer: Man sollte dem angedachten Übernehmer einen Lohn zahlen. (http://www.agrar.de/landfrauen/forum/index.php/topic,32578.msg360690.html#msg360690) Dann kann er später aus eigner Kraft in den Betrieb einsteigen.
Dieses Nicht-Lohn-zahlen finde ich gaaaanz schlimm. Da werden über Jahre Erwartungen aufgebaut, die irgendwann niemand mehr erfüllen kann oder will....





Thema Betater bei strittiger Übergabe:

Mir drängt sich da immer wieder so ein Eindruck auf: Kann es sein, dass die "Berater" vom Bauernverband, wenn ein künftiger Übernehmer um Rat fragt, eher auf Mediation aus sind, statt auf Beratung des Übernehmers, ...also, dass die lieber zwischen Übergeber (samt dernsogenannten "weichenden" Erben) und Übernehmer vermitteln wollen?  -  Diesen Eindruck habe ich machenmal, und das übrigens auch bei der LBH. Ich vermute(!) die wollen vor allem die Betriebe erhalten, auch um den Preis, dass der Übernehmer "über den Tisch gezogen" wird, ...weil es sich viele Betriebe vermutlich nicht leisten können, den Übernehmer entweder vernünftig für seine Arbeit zu bezahlen, oder ihm zu einem angemessenen Zeitpunkt den Betrieb so zu überschreiben, dass er darauf noch etwas "gestalten", ihn nach einenem Fürrichtighalten strukturieren und führen kann. - Seht Ihr das auch so? Oder überteibe ich?




Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: passivM am 03.08.10, 16:59
Zitat
Wenn es so schlimm ist auf den Höfen, warum die dann unbedingt übernehmen wollen.....nur mal so in Gedanken, keine persönlich nur ganz allgemein vom Gefühl her.
Ja. Genau. Und so habe ich einige der letzten Beiträge auch verstanden. Ich persönlich tendiere ja auch eher dazu, einen Hof NICHT zu übernehmen, wenn es hinten und vorne nicht passt. - Manchmal komme ich mir mit dieser Einstellung auch ein wenig ketzerisch vor.
Aber ich finde es gut, dass hier überhaupt mal kritisch hinterfragt wird, ob man einen Betrieb denn um jeden Preis übernehmen sollte.

Zuletzt ging es hier ja um Lohnzahlungen, bzw. um Lohnnachzahlungen. Oder hab' ich da etwas falsch verstanden? So ein ähnliches Thema hatte ich vor kurzem schon mal aufgemacht, und in meinem vorigen Beitrag habe ich es verlinkt.
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: PeacefulHeidi am 04.08.10, 13:43
Hallo Chris,

deine Geschichte kenne ich. Selbst erlebt, überlebt und heute ohne Hof glücklicher wie jemals zuvor!  :D

Du kannst den Hof bzw. dein Erbe nicht zu Lebzeiten deiner Eltern einklagen. Den entgangenen Lohn ebenfalls nicht. Pech gehabt! Allenfalls von dir bezahlte Leistungen (die von dir belegbar sind) wie Maschinen, Umbauten etc. kannst du gerichtlich zurück verlangen.

Wir (mein Mann und ich als Hofnachfolgerin) sind nach 15 Jahren mit null Cent vom Hof. In den 15 Jahren hatten meine Eltern durch uns 2 kostenlose Arbeitskräfte und das 24 h am Tag, jeden Tag. Immer mit dem Versprechen: Was wollt ihr denn? Euch gehört doch sowieso mal alles!  :-X

Wenn du Details wissen willst gerne privat. Nicht im Forum!

Ansonsten kann ich hier allen Vorschreibern nur zustimmen. Es ist alles nicht einfach.
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Christel Nolte am 12.08.10, 21:36
@beate
ich fände es sehr schade, wenn ausgerechnet d e i n beitrag verschwinden würde, denn der und der von p..heidi sind eigentlich die einzigen, die sich eng an der ursprünglichen fragestellung orientieren, wenn auch mit gegenteiligem Ergebnis. Aber ihr macht Mut, auch mal das undenkbare in erwägung zu ziehen...alles hinzuschmeißen.

Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Christel Nolte am 13.08.10, 10:59
Hallo Beate, ich verstehe ja Deinen und naimas Frust schon.

Entweder ist das der Grund, das war auch schon mein Gedanke:
Zitat
Vielleicht ist er auch massiv angepiesst
weil er nicht die Anworten bekommen hat die er sich erhofft hat


oder

er ist in einer solch besch. Lage, dass er um anderes zu kümmern hat als dies hier. Oder , oder...
Ich mag nicht immer nur das Schlechteste denken

Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Chris2412 am 15.08.10, 00:26
Hallo Zusammen,

ich verstehe die Aufregung nicht.

Zunächst finde ich es schade, dass Neue hier gleich etwas niedergemacht werden wenn sie sich nicht postwendend auf einen Beitrag melden.

Ich habe in letzter Zeit sicher nicht immer die Möglichkeit gehabt meine Antworten zu geben. Schade, dass sich so manche gleich auf den Schlips getreten fühlt. Ich habe auch in den letzten Tagen öfters die Beiträge gelesen nur nicht kommentiert. 

Hier wäre vielleicht auch etwas NACHSICHT der ALTEN HÄSINNEN schön. Nicht jeder NEUE hat unbegrenzt Zeit oder auch die Kraft sich einer öffentlichen Diskussion ständig zu stellen.

- Vielen Dank -

Auch ist die Diskussion vor mehreren Tagen eine Zeit lang ins Stocken geraten - es hatte sich eigentlich nichts mehr Neues ergeben. So kam es zumindest mir vor.

Ich freue mich aber, dass das Thema wieder in Gang gekommen ist.

Doch nun zu meinem Problem:
Es ist sicher so, dass ich mir hier Rat, Meinungen und auch Erfahrungen von anderen einholen wollte und will, um mir ein möglichst neutrales Bild auch von meiner Situation zu machen.

Ich habe keine bestimmten Erwartungen gehabt im Sinne von "Ja los hetz die Anwälte auf die Eltern" oder "NEIN du undankbares Kind...schließlich haben sie dich zur Welt gebracht!"

Mir geht es um eine "offene" und vor allem horizonterweiternde Diskussion auf BEIDEN SEITEN.

Auf der einen Seite die bei denen nichts schief läuft und alles in der Nachfolge klappt, Vereinbarungen, Verträge etc. eingehalten werden - auf der anderen Seite aber auch die, bei denen nichts mehr so ist wie es geplant war, da sich die Eltern aus der Verantwortung stehlen !

Eine Frage die ich gerne von Euch die ihr auch skeptisch mit dem Thema umgeht gerne beantwortet hätte:

Was würdet ihr tun wenn man euch mit 65(67) Jahren die Rente nicht ausbezahlen würde ? 


Schreibt doch mal Eure ehrliche unbelastete Antwort hierzu, denn jede Nachfolgegeneration hat sich in eine Art Rentenvertrag bereits eingebracht wenn Sie länger auf dem Hof mitgearbeitet hat und für die Nachfolge vorgesehen war.

Viele Grüße

Chris2412
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Chris2412 am 15.08.10, 19:00
Hallo Annelie,

ich bin überwältigt von Deinem Beitrag. Du bist nach meiner Meinug ein Musterbeispiel. Wären alle Betriebe so gut organisiert und würde überall für die Zukunft so gut geplant, gäbe es solche Fälle wie den von mir nicht.

Ich entnehme Deinem Beitrag eine offene und ehrliche Art mit den Nachfolgern / weichenden Erben und sonstigen die womöglich zu Recht oder Unrecht etwas vom Hof erwarten, umzugehen.
Ob es dann immer noch so kommt wie geplant - das kann keiner sagen - aber zumnindest weiß jeder der etwas am und auf dem Hof arbeitet woran er ist.

Hier in diesem Wissen "woran man eigentlich ist"  liegt auch der Hund begraben!!!

Es ist für mich sicher nicht einfach solche Gedanken über einen Rechtsstreit zu hegen!

Ich habe mich sicher auch in eine Abhängigkeit meinen Eltern gegenüber begeben, das weiß ich auch. Ab einem bestimmten Punkt im Leben kann man einen eingeschlagengen Weg nur sehr schwer korrigieren.
Mit dem Versprechen den Hof zu bekommen, wurde ich mehr oder weniger geködert um als billige Arbeitskraft auf dem Hof zu dienen. Ich habe meine berufliche gewerbliche Karriere dem Arbeiten und Leben für den Betrieb geopfert. Freiwillig - aber auch auf Bassis falscher Tatsachen !!!

Der Vorteil meiner Eltern war meine Arbeitskraft - mein Vorteil sollte sein meine berufliche und damit wirtschaftliche Existenz damit abzusichern, den Betrieb in früherer oder späterer Zukunft
weiterführen zu können. Eine wirtschaftliche Basis für mein weiteres Leben zu bekommen.

All dies geschah im Vertrauen auf die Zuverlässigkeit und Rechtschaffenheit der Eltern !!!!!!!

Heute im Rückblick ein fataler Fehler - wie die derzeitige Situation in der ich mich befinde zeigt!!

Hier darf aber auch gefragt werden, ab wann muss ich mich gegen meine Eltern derart vertraglich absichern? Wann kann ich meinen Eltern nicht mehr vertrauen? Welche Anzeichen gibt es für einen jungen Menschen solche Fälle vorab unterscheiden zu können ?

Es darf nicht vergessen werden, ich habe mich als junger Mensch auf die Zusagen in Form von Worten, Taten und Rahmenbedingungen (einziger Sohn etc.) meiner Eltern verlassen. Das Wissen und die Erfahrungen aus heutiger Sicht fehlten damals ganz und gar !!!

Wer oder was ist verwerflicher ?
Bin ich es, wenn ich bevor ich zum Sozialfall werde, meine wie ich glaube mir zustehenden Recht wahrzunehmen versuche -
oder ist es eine Elterngeneration die einem Nachfolger der willig und in der Lage wäre den Hof weiterzubewirtschaften, nur aus Angst vor Veränderung dies verwehrt?

Wie gesagt es geht nicht darum, dass der Betrieb nicht existenziell in der Lage wäre "alle" zu ernähren - es geht rein um die Angst der Eltern vor Veränderung !!!!!!

Bin gespannt auf Eure Antworten.

Gruss

Chris



Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: maggie am 15.08.10, 19:45
hallo chris,
bei uns war von anfang an klar - junior bekommt den selben lohn wie ein fremder angestellter - gutgeschrieben - auszuhahlen wäre nicht möglich gewesesn, aber sein guthaben stand in der buchhaltung ...

als wir die generationengemeinschaft gründeten, kam das zuerst mal zu seinem eigenkapital und so steht er heute gut da - (ist 30) und wird bei der übernahme bereits ein gutes polster haben - wir hoffen bis in 2 - 4 jahren übergeben zu können (wir sind gut 60 und ab 65 des landwirtes gibt es in der schweiz keine direktzahlungen mehr )

wir haben so gehandel, da es uns vor gut 30 jahren so ging wie dir heute - da haben wir uns geschworen, wir werden unseren nachfolger niiiiieeee so über den tisch ziehen...!! - und wir haben es nicht vergessen

zu den bemerkungen, weil du dich nicht mehr gemeldet hast - das haben wir leider alles schon erlebt hier....
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Sasa am 15.08.10, 20:16
Am sinnvollsten wäre es wohl gewesen, schon vor Jahren, als Chris seine berufliche Laufbahn auf die Übernahme des Hofes abgestimmt hat, sich Gedanken zu machen- auf Elternseite- wann soll übergeben werden? Fester Termin (mit dem 60.ten Geburtstag, mit dem 65....was weiß ich...) oder eher flexibel...Da hätten schon Verträge gemacht werden können. Bei meinen Eltern war es so. Als mein Bruder 20 war, wurde erst "intern" besprochen, wie Bruder sich das vorstellt- wie Vater sich das vorstellt- einige Jahre später wurde offiziell übergeben. Allerdings ist es bis heute so, daß alle Parteien, Eltern und Kind, gemeinsam arbeiten.

Feste Absprache, Verträge, die geschlossen werden, haben ja nichts mit Mißtrauen zu tun. Einfach mit Planungssicherheit. Übrigens wurde auch uns Geschwistern das so mitgeteilt: Vater übergibt an Sohn XY, jedes andere Kind bekam schon vorher einen festen Betrag, damit wars gut. Wir Geschwistern haben mit Zeitpunkt der Übergabe allesamt eine Verzichtserklärung auf weitere Ansprüche unterschrieben. Ging ohne Theater, auf allen Seiten.

Aber, das nützt Chris ja nun nichts mehr.

Ich denke mal, die Angst der Eltern vor Veränderung wird sich durch einen wie auch immer gearteten Prozeß nicht ändern. Es wird, da gebe ich Annelie recht, wohl auf einen Vergleich hinauslaufen.
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Chris2412 am 15.08.10, 20:16
Hallo Maggie,
hallo Annelie,

mir scheint es als wäre es in der Schweiz wie so vieles besser geregelt. Denn ein Knackpunkt um nicht über seine Zukunft nachdenken zu müssen und ev. auch nicht mehr präzise wirtschaften zu müssen, ist die immer noch im Alter gezahlte Beihilfe. Sie macht es einem über 65jährigen leicht oder sogar noch zum "großen Geschäft" wenn er statt 1000€ Rente monatlich 3000€ Beihilfen bekommt!

Bevor sich jetzt wieder jmd. auf den Schlips getreten fühlt:

BEIHILFEN SIND WICHTIG UND NOTWENDIG !  
Sie sollten einem Betriebsinhaber das wirtschaftliche Überleben und die Möglichkeit für Investitionen und eine gesicherte Zukunft ermöglichen. ABER - wenn keine Investitionen mehr getätigt werden - die Maschinen bezahlt sind, der Betrieb ausläuft, dann fliesst das Geld eben in die Tasche eines Rentners der jedem seiner Berufskollegen Beihilfen für dessen Betriebsentwicklung streitig macht!!!!

Ein Aspekt über den vielleicht auch einmal laut nachgedacht werden sollte.


Sicher wird kein Richter die Weitergabe des Betriebes direkt beschliessen oder darüber urteilen - aber eine Entschädigung sollte wohl erreichbar sein bzw. es besteht sicher bei entsprechendem Druck die Möglichkeit, dass die Eltern einlenken und die Betriebsübergabe als gar nicht so schlimm (kleineres Übel) ansehen. Rationelle Gründe die dagegen sprechen den Betrieb weiterzugeben gab es sicher noch nie.

Wenn ich nichts mache fühlen sich die Eltern wohl zu (un)-recht in Recht oder ?

Unter Vertrauen wird die Annahme verstanden, dass Entwicklungen einen positiven oder erwarteten Verlauf nehmen.
Die Annahme / Erwartung oder das Vertrauen wird erst enttäuscht oder entzogen, wenn es dafür Gründe gibt. Leider kann es lange dauern bis die Enttäuschung - also der Grund eintritt. Das macht den Schaden aber nicht besser oder kleiner!

Schließlich ist bis zum Termin der Betriebsübergabe das Vertrauen ja da - erst wenn diese vereitelt wird klappt´s nimmer mit dem Vertrauen und der Ärger beginnt.

Es ist schwierig zu bestimmen wann dieser Zeitpunkt eintritt oder eingetreten ist. Auch hat jeder Mensch eine eigene Schwelle für den Entzug des Vertrauens.

Gruss
Chris
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Chris2412 am 15.08.10, 23:00
Hallo Fanni,

...kennst Du den Spruch: "Sei nett zu Deinen Kindern, denn Sie suchen Dir Dein Altersheim aus !"

Wer macht sich denn Sorgen um mich - meine Familie - mein Leben - bis zur Rente?  Meinen sozialen und wirtschaftlichen Lebensweg.
Ich höre nur zu oft, dass die Eltern eben einfach nicht "abgeben" können. Aber wer fragt nach den Empfindungen eines Nachfolgers, der vor dem NICHTS steht und der
sich vielleicht auch nichts anderes vorstellen kann, als seinen Lebenssinn im arbeiten als selbstständiger Landwirt zu sehen.

Die Sache mit dem Wegnehmen des Hofes / Eigentums.

Was sagen Eure Verpächter wenn sie nach einem Jahr keine Pacht bekommen, weil ihr mit der Ausrede "die Ernte war schlecht.... der Boden war trockener als gedacht.... der Ertrag der geplant war konnte nicht erzielt werden..." kommt.... ihr einfach nicht bezahlt.

Jeder Verpächter hätte doch auf ein Anrecht auf Bezahlung selbst wenn es keinen Pachtvertrag (früher teilweise üblich) gibt. Er hat Euch gegenüber eine Vorleistung erbracht ähnlich der Leistungen die ein geprellter Hofnachfolger erbrachte. Der Unterschied ist nur, dass der Verpächter es schon nach einem Jahr merkt, dass er betrogen wurde.... der Hofnachfolger erst viel später!

Meine Eltern wurden nicht dazu gezwungen für klare Verhältnisse zu sorgen. Weder früher noch heute.
Sie wurden nicht dazu gezwungen mich als billige Arbeitskraft einzuspannen und mich jetzt im Regen stehen zu lassen. Es steht und stand ihnen auch frei statt der Hofübergabe eine Entschädigungsregelung zu finden.

Lassen wir mal die Vorgeschichte von meiner Mitarbeit aussen vor:
Es zwingt sie auch niemand einfach nur einem Kind das den Betrieb weitermachen möchte, diesen nicht abzugeben. Viele Betriebe wären froh sie hätten einen Nachfolger.

Ich kann sicher damit leben, dass meine Eltern mich so behandelt haben wenn ich den Betrieb übernehmen würde. Die mögliche familiäre Klufft wäre sicher nicht schön, aber lieber etwas unterkühlt miteinander leben als gar nichts mehr gemeinsam zu haben.

Aber diese Entscheidung liegt ganz alleine bei den Eltern.


Gruss
Chris
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Mirjam am 16.08.10, 08:42
Meine Eltern wurden nicht dazu gezwungen für klare Verhältnisse zu sorgen. Weder früher noch heute.
Sie wurden nicht dazu gezwungen mich als billige Arbeitskraft einzuspannen und mich jetzt im Regen stehen zu lassen.  Aber diese Entscheidung liegt ganz alleine bei den Eltern.

Chris, du machst dich klein und begibst dich in eine Abhängigkeits-Kinder-Rolle, weil DU jede Verantwortung an der Situation - von dir schiebst und auf ein Handeln (das bitteschön aber so wie du das willst) deiner Eltern "wartest".

Auch du hast deinen Eltern nicht dazu gezwungen mal für klare Verhältnisse zu sorgen, weder früher noch heute.
Niemand hat dich gezwungen, dich als "billige Arbeitskraft" einspannen zu lassen und du läßt dich im Regen stehen.

Wann fängst du an, dein Leben in die Hand zu nehmen, Ent-Scheidungen zu treffen, dich unabhängig von anderen zu machen?

Gruß Mirjam
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Mathilde am 16.08.10, 11:25
Jede/r ist seines Glückes/Unglückes Schmied.

off topic:

ach ja, dann ist also jeder selbst Schuld wenn sein Partner durch ein Unglück stirbt oder man unheilbar krank wird......
nochmal: wie ich diesen Satz hasse  >:(
LGMathilde
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Chris2412 am 16.08.10, 21:28
Hallo Zusammen,

zunächst, diese Zeilen waren durchaus nicht wörtlich sondern im übertragengen Sinne im Bezug auf ihre derzeitige Lage anzusehen!

"Meine Eltern wurden nicht dazu gezwungen für klare Verhältnisse zu sorgen. Weder früher noch heute.
Sie wurden nicht dazu gezwungen mich als billige Arbeitskraft einzuspannen und mich jetzt im Regen stehen zu lassen. Es steht und stand ihnen auch frei statt der Hofübergabe eine Entschädigungsregelung zu finden."

Es sollte nur ausdrücken, dass genau sie es sind die für die derzeitige Lage verantwortlich sind.

Sie sind nun in der "verzwickten" Lage eine Entscheidung jetzt sogar unter Androhung eines Rechtsstreites fällen zu müssen!!! Alleine deshalb weil sie ihre Angelegenheit nicht vorher und nicht in aller
Ruhe regeln wollten. Absprachen nicht eingehalten haben und falsche Hoffnungen geweckt haben !!

In der Vergangenheit habe ich mehrfach "sanft" versucht die Nachfolge oder eine Entschädigungsregelung zu finden. Leider aber OHNE ERFOLG !!!

Vertreter des Bauernverbandes, Verwandte oder nahe stehende Freunde aus unserem Umfeld gehörten ebenso zum Personenkreis der Vermittler und Mentoren wie ich selbst.
Auch sind unter ihnen sicher einige die eine solche Sturheit nicht für möglich gehalten haben!

Und für alle die es noch nicht gelesen haben:
ICH HABE BEREITS SEIT JAHREN NICHT AUF DEM HOF GEWOHNT, war immer für meinen eigenen Haushalt verantwortlich, mich als eine "Nesthocker" oder "Kind welches sich seiner Verantwortung nicht stellt" zu bezeichnen ist sicher nicht korrekt.

Fehler wurden sicher auf beiden Seiten gemacht, aber es geht nicht um die Vergangenheit sondern um die Zukunft.

ABER WARUM SOLLTE NUR ICH DER GEPLANTE HOFNACHFOLGER DAFÜR BEZAHLEN ????

Sind Eltern kraft ihrer Stellung in der Familie über alle Zweifel und jede Konsequenz erhaben (Eltern dürfen alles)?

Stehen Eltern über Gesetz, Anstand und Loyalität ?

Wäre ich durch meinen beruflichen Werdegang in der Lage eine andere Arbeitstelle zu bekommen, wäre ich sicher nicht auf die Idee gekommen hier ein Posting im Forum zu eröffnen!

Gruss
Chris





Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Sasa am 17.08.10, 01:02
Chris, ich denke, wenn Deine Eltern den Hof nicht übergeben, weil sie nicht loslassen wollen/können, wird man sie kaum mit Druck dazu zwingen können....denn: Dieses nicht Loslassen ist ja nicht logische Überlegung, sondern Emotion.

Ich kann Deine Gedanken nachvollziehen, sicher.

Nur, ich denke, durch einen Prozeß würde es nur Verlierer geben, auf beiden Seiten. Du würdest vielleicht eine Entschädigung bekommen, aber wie Du selber schreibst, kein Richter wird die Übergabe per Gericht anordnen können. Deine Eltern würden sich in ihrer Haltung bestätigt fühlen. Und dann?

Außerdem, gerade bei solchen Streitigkeiten leiden alle Parteien enorm. Am Ende bleibt wahrscheinlich ein Scherbenhaufen übrig. Ich gehe jedenfalls davon aus, daß ein vernünftiges Zusammenleben als Familie für lange Zeit dann nur sehr schwer möglich sein wird bzw. fast unmöglich.

Beates Vorschlag wäre eine Alternative, finde ich. Inwieweit das für Dich möglich ist, kann ich natürlich nicht beurteilen.

Ich würde mir wahrscheinlich wirklich lieber eine Stelle als Verwalter o.ä. suchen, bevor ich mir den Nervenkrieg mit einem Prozeß antäte...
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Benita2 am 17.08.10, 08:27
HalloChris,

es kann nicht alles den Bach runtergehen, denn dein Pflichtteil wäre ja auch noch ganz schön hoch.
Wenn du jetzt schon den Eindruck der Verweigerung der Eltern hast, dann würde ich mir woanders was suchen.
Den Betrieb hättest du sowieso nie verkauft und dewegen hättest du das Geld auch nie wirklich in der Hand  gehabt.
Laß dich zu nichts mehr provozieren, damit du den Pflichtteil nicht auch noch verspielst ...... wobei dafür wirklich noch sehr viel passieren müsste.
Das Glas ist noch halb voll ........ mußt du denken, denn du brauchst für deine Eltern keine Pflege leisten, deine Schwester nicht mehr kontaktieren, wenn sie gegen dich arbeitet. Du brauchst auch keinen vielleicht noch 20-jährigen Nervenkrieg mehr führen, denn du andererseits vor dir hättest.
Du sollst auch nicht alles glauben, was der Anwalt sagt, denn der orientiert seine Gebühren am Streitwert und da
sieht er dann ziemlich viel Geld........ fließen.
Auf Gottes Gerechtigkeit brauchst du auch nicht warten, denn es gibt sie nicht sondern da warten eher diese sogenannten Herren in den roten Roben und freuen sich dann schon auf diese evtl. Erbschaft

So ähnlichhab ich auch schon mal geschrieben!

Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Mirjam am 17.08.10, 08:46
Jede/r ist seines Glückes/Unglückes Schmied.

off topic:

ach ja, dann ist also jeder selbst Schuld wenn sein Partner durch ein Unglück stirbt oder man unheilbar krank wird......
nochmal: wie ich diesen Satz hasse  >:( LGMathilde

Hallo,

ich mag diesen Satz lieber, der hilft mir oft durch den Tag, loszulassen, das Grübeln einzustellen und mich auf die Dinge zu konzentrieren, bei denen ich jetzt aktiv werden kann:

„Gott gebe mir die Gelassenheit,
 Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.”  
   

Rheinhold Niebur

@ Chris, was haben den Bauernverband und all die Mediatoren zu den Chancen deiner Absichten/Hoffnung gesagt....?

Gruß Mirjam
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Mucki am 17.08.10, 10:06
Hallo,
weil wir gard bei Gebeten sind ,ich hab da vor kurzem auch eins gefunden.

Lieber Gott
gib mir mehr Weisheid
mehr Geduld sie zu ertragen,
mehr Güte ihnen zu verzeihen,
aber gib mir nicht mehr Kraft,
den wen ich mehr Kraft habe,
hau ich ihnen aufs Maul.

Bitte nicht ganz ernst nehmen aber so ist doch das leben oder??

LG Mucki
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Chris2412 am 17.08.10, 14:14
Was macht Ihr mit Kunden die nicht zahlen ?

Wann ist Eure Geduld am Ende ?

Ab wann werdet Ihr massiv und beginnt die Forderungen einzutreiben ? 
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Mathilde am 17.08.10, 14:24
Hallo,

moment mal - da gibt es Verjährungsfristen.
Da hättest Du aber schon viel früher auf eine Bezahlung drängen müssen und wenn nichts gekommen wäre dann die Arbeit einstellen.
Puuhhh was bin ich froh dass wir unseren Sohn ganz normal angestellt haben wie jede FremdAK auch.

LG Mathilde
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Christel Nolte am 17.08.10, 14:39
Was macht Ihr mit Kunden die nicht zahlen ?

Wann ist Eure Geduld am Ende ?

Ab wann werdet Ihr massiv und beginnt die Forderungen einzutreiben ? 

Der Vergleich hinkt:
mit dem Kunden gehe ich einen Vertrag ein: ich biete eine Ware/Leistung an zu einem best Preis, ich muss leisten, Kunde muss zahlen

Du hast ein "Geschenk" (Arbeitskraft) gemacht, in der Annnahme, ein "Rückgeschenk" (Hof) zu erhalten....
aber so läuft das mit Geschenken leider nicht immer

so würde ich das quasi-rechtlich interpretieren

Es tut mir von Herzen  leid für Dich, aber niemand garantiert uns, dass es im Leben gerecht zugeht.
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Chris2412 am 17.08.10, 22:01
Hallo Naima,

vielen Dank für Deinen Beitrag. Richtig ich wollte mit Betroffenen ins Gespräch kommen.

Hat auch teilweise mit PM´s funktioniert, da sich nicht jede(r) den "phantasievollen Ideen" wie so manche Schreiberin das Verhalten meiner Eltern erklären oder
Schönreden möchte, stellen kann oder will.

zu Erika und Mathilde:

1. Verjaährungsfrist beginnt mit der "Absage" der Eltern auf die Hofübergabe !!....somit bin ich da noch voll drin ( Zitat Rechtsanwalt)

2. Thema Geschenke !  Die pflege ich zum Geburtstag zu machen - aber nicht um meine Existenz zu sichern - steht aber sicher irgendwo im Posting schon weiter vorne.

Werde zukünftig als Kunde der nichts schriftliches vereinbart hat auch davon ausgehen, dass es sich um Geschenke handelt !!!!

Mein Gemüsehändler schenkt mir Gemüse nach meiner Wahl und ich schenke ihm Geld wenn ich möchte ...oder sonst etwas....schließlich sind wir ja gut - befreundet - verwandt - Nachbarn ??

An alle die ihre Kinder noch ganz normal für ihr "Angestelltenverhältnis" bezahlen - könnt ihr sofort einstellen, sind ja freiwillige Geschenke Eurer Kinder an Euch....ohne Erwartung von Gegengeschenken.......   müssen sie eben warten bis sie selbst mal einen Hof haben.


Bei diesem Rechtsempfinden (ist ja immer subjektiv von jeder Person) kann ich meine Eltern verstehen - scheint mir als ob so mancher in der Landwirtschaft den Betrieb zum RECHTSFREIEN RAUM erklärt. Somit hab ich bei dem Forum ganz schön dazugelernt !

Warum nur fällen Richter in der Vergangenheit andere Urteile - sollten sie sich hier etwa einmal weiterbilden ?


Gruss
Chris

PS: Hatte vergessen mir immer bei der Arbeit eine Schleife für Mami und Papi umzubinden  (;-)
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Mathilde am 17.08.10, 22:56
Hallo,

jetzt reichts mir aber  >:(
Ich habe Dir gar nichts unterstellt und auch niemandem Geschenke gemacht. Wenn ich anständige Arbeit meiner angestellten Kinder anständig bezahle (Tariflohn)  dann habe ich mir wohl nichts vorzuwerfen.
Im übrigen erspare ich mir in Zukunft irgendwelche unqualifizierten Meinungen nur weil ich nicht betroffen bin  :-X
Vielen Dank für die Belehrung hier.

Liebe Grüsse
Mathilde
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Chris2412 am 17.08.10, 23:22
Hallo Mathilde,

wollte Dir nicht zu nahe treten, für Dich war eigentlich nur 1. gedacht.

Habe schon in früheren Antworten gemerkt, dass Du nicht unbedingt alles auf Glück & Unglück oder sonstige Umstände schiebst und somit schnell "fertig" bist.

Ausserdem bezahlst Du Deinen Sohn ordentlich. Beide Seiten wissen woran sie sind. Klare Verhältnisse eben. Das finde ich vorbildlich und tadellos !

der 2. Teil war speziell an  Erika und alle die die gleichen Ansichten hegen.

2. Thema Geschenke !  Die pflege ich zum Geburtstag zu machen - aber nicht um meine Existenz zu sichern - steht aber sicher irgendwo im Posting schon weiter vorne.

Werde zukünftig als Kunde der nichts schriftliches vereinbart hat auch davon ausgehen, dass es sich um Geschenke handelt !!!!

Mein Gemüsehändler schenkt mir Gemüse nach meiner Wahl und ich schenke ihm Geld wenn ich möchte ...oder sonst etwas....schließlich sind wir ja gut - befreundet - verwandt - Nachbarn ??

An alle die ihre Kinder noch ganz normal für ihr "Angestelltenverhältnis" bezahlen - könnt ihr sofort einstellen, sind ja freiwillige Geschenke Eurer Kinder an Euch....ohne Erwartung von Gegengeschenken.......   müssen sie eben warten bis sie selbst mal einen Hof haben.


Bei diesem Rechtsempfinden (ist ja immer subjektiv von jeder Person) kann ich meine Eltern verstehen - scheint mir als ob so mancher in der Landwirtschaft den Betrieb zum RECHTSFREIEN RAUM erklärt. Somit hab ich bei dem Forum ganz schön dazugelernt !

Warum nur fällen Richter in der Vergangenheit andere Urteile - sollten sie sich hier etwa einmal weiterbilden ?


Gruss
Chris

PS: Hatte vergessen mir immer bei der Arbeit eine Schleife für Mami und Papi umzubinden  (;-)


Wenn wir uns der Rechtsauffassung von Erika anschließen können wir doch alle meine Tips beherzigen oder ?


Nichts für ungut, dachte es wäre klar getrennt.

Gruß
Chris2412
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: manurtb am 18.08.10, 09:33
Was haben wir bei der Kindererziehung gelernt  ;)  ???
Unerwünschtes Verhalten ( von Kindern ) wird ignorriert ( von den Eltern )
Das bringt nichts, wenn es selbstbelohnend ist. Und hier war alles selbstbelohnend...

Mir war auch neu, dass der Chris von irgendwem hier der Sohn ist, der erzogen werden muss...  ;D
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Chris2412 am 18.08.10, 09:42
Hallo Zusammen,

ich habe hier in diesem Forum versucht Gleichgesinnte zum Erfahrungsaustausch zu finden.

Ich bin auf der Suche nach einer Lösung für die Situation wie sie auf Grund langjähriger Zusammenarbeit mit den Eltern entstanden ist. Habe versucht mir hier für diesen Fall Rat, neue Ideen und Hilfe zu holen. Auch wollte ich den Schaden für Familie und Hof so gering als möglich halten.

Ich bin sicher nicht verbohrt, aber wenn die eigene Existenz in Gefahr ist, habe ich auch das Recht dafür zu kämpfen, selbst wenn es manch einem schwer fällt dies zu verstehen.

Ob ich den Hof übernehmen kann oder eine Entschädigung erhalte für die von mir geleistete Arbeit und gemachte Zusagen von meinen Eltern - das werden wir sehen.

Aber mich persönlich als verzogenes Gör anzugreifen...spricht nicht gerade für den Verfasser - ES WIRD PERSÖNLICH - und geht unter die Gürtellinie !

Gerne stelle ich mich offenen Diskusionen. Ich habe aber auch festgestellt, dass es ein schwieriges Thema ist, bei dem die Rechtsauffassung nicht einheitlich ist.

Es sollte aber auch offen und neutral ohne persönliche Angriffe darüber diskutiert werden können!!

In der ganzen Angelegenheit geht es nicht über Leistungen die eine Tochter oder ein Sohn im Normalfall erbringen. In meinem Fall geht es um Arbeitsleistungen und Absprachen die dieses Maß übersteigen. Das habe ich mehrmals versucht herauszustellen.

Diese Arbeitsleistung über Jahre hinweg, welche auch eine familiäre und berufliche Einschränkung beinhaltete, mit einem Geschenk an die Eltern abzuhandeln hat mich sicher entsetzt.

Meinen Vergleich um die Unterschiede herauszustellen finde ich daher nur richtig.

Ich habe diesen Blog sicher nicht angefangen ohne mir vorher juristischen Rat einzuholen. Ein Gerichtsverfahren, welches aussichtsreich ist kostet aber Geld. Dieses Geld würde dem Betrieb entzogen -
mehrere 10.000€ - egal wie gut es ausgingen.

Ich sehe mich hier immer mehr in einer Verteidigungsrolle, in der ich mich dafür fast noch entschuldigen muss, dass ich bei meinen Eltern gearbeitet habe und jetzt da sie nicht übergeben möchten Ansprüche stelle.

...mal sehen wie´s weitergeht.
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Pierette am 18.08.10, 10:08
Zur Erinnerung,  das ist das ganz konkret formulierte  Anliegen/die Frage von Chris.

Wer mußte gegen die Eltern gerichtlich vorgehen um die Ansprüche als Hofnachfolger durchsetzen zu können oder entschädigt zu werden?

Wer kann und möchte sich mit mir diesbezüglich austauschen? Wer kennt Betroffene die diesen unerfreulichen und schwierigen Weg als einzigen Ausweg nutzen mussten ?

Ich würde mich freuen wenn sich Betroffene melden würden um sich mit mir auszutauschen. 
Danke & Viele Grüße

Chris2412


Die Frage ist nicht: Wie fühlen sich meine Eltern bei der Angelegenheit? Oder: könntet Ihr Euch vorstellen, gegen Eure Eltern gerichtlich vorzugehen? Welche Alternativen hätte ich? Welche könntet Ihr mir empfehlen?

Er schreibt hier, weil er eben nicht mit seinen Eltern darüber reden kann

und schon gar nicht, um "Rechtsauffassungen" von Nicht-JuristInnen zu erfahren, die bringen niemanden weiter, weil sie nämlich irrelevant sind - außer eben es hat jemand persönliche, konkrete Erfahrungen mit der dieser Art Rechtsstreit.

Und wenn er unter allen Umständen den elterlichen Betrieb übernehmen will, so ist das seine Angelegenheit, aber seine Forderung mit unerwünschtem Verhalten von Gören gleichzusetzen, ist ziemlich daneben.

Zitat
Mir war auch neu, dass der Chris von irgendwem hier der Sohn ist, der erzogen werden muss...  Grin
ja da muss ich auch mal grinsen,  ;D
aber Beate bekommt das scheinbar nicht gebacken, jetzt soll sich Chris auch noch für die zurückliegende Zeit rechtfertigen >:(. Dashalte ich für nicht angemessen, ehrlich.
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Chris2412 am 18.08.10, 10:18
Danke Pierette.
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Mucki am 18.08.10, 10:36
Hallo,
kann nun doch meine Mund wieder nicht halten, warscheindlich plaudere ich wieder zu viel für das, das diese Vorum öffentlich ist aber das ist mir nun egal, werde nun die dinge mal aus unsere(mein Mann und ich) sicht beschrieben, oder besser gesagt unsre Geschichte preisgeben.
Mein Mann wurde von klein auf erzählt das er den Hof beikäme mit 15 hat er mit der lehre zum Landwirt begonnen und von dem Zeitpunkt an war meine SM fast nur noch Hausfrau bis auf bestimmte seisonarbeietn wo sie mithalf,also war es für sie ein große entlastung,auch für meinen SV.
Als mein Mann 23 Jahre alt war wurde mein SV schwer krank und galt ab da als Frührentner, dazu musste er aber seinen Hof verpachten, gepachte hat ihn dann mein Mann.
Mit 27 Jahren hat mich mein Mann dann geheiratet und ich arbeitete auch bei den Saison bedingten arbeiteten mit so gut ich konnte(Rücken OP).
Mit 30 Jahren (also nach 15 Jähriger arbeit für Taschengeld) fragte mein Mann zum ersten mal an wegen der übergabe mein SV war da 60 Jahre (und schon 7 Jahre Frührentner. Die antwort meiner SE war knapp mit der Frau kann man dir den Hof nicht geben, mein Mann war am Bodenzerstört, aufgebracht, wüten, traurig.
Wir überlegten was sollen wir machen, da kam mein Mann die ide wir warten bis SV 65 Jahre ist und normal Rente bekommt so lange lief der Pachtvertrag.
Dann war es so weit und mein Mann er öffnetet seinen Eltern das er nicht bereit war weiter als Pächter aufzutreten, sie sollen Übergeben, daraufhin kam wieder mit der Frau kann man dir nicht übergebn, sie kann ja ned richtig arbeiten und taugt nix.
Dazu anzumerken ist noch das alle 4 Geschwister meines Mannes kein intresse am Hof hatten(Gott sei dank),meine SE ließen es drauf ankommen und verpachteten nicht fremd sie dachten mein Mann kommt angekrochen,doch falschgedacht,er war mittlerweile soweit das er es draufankomemn läst,und er sagte damals das er auchnotfals vor gereicht geht,,den der Hof war für ihn sein ein und alles,sein leben seine Zukunft und seine vergangenheid.
Es dauert kappe drei Wochen dann wurde keine Rente mehr Überwiesen und meine SM war wütend wie noch nie als sie bei der AK anrief die ihr aber mitteilten das sie selber schuld sei weil sie noch keinen pachtvertra oder Übergabe Papier vorgelegt habe.
Dann wollten sie zum Notar aber nur wegen der Rente,wie es meinen Mann bei der sache ging war ihnen wuscht.
Das gut 10 Jahre nix in den Hof investiert wurde weil der eine sagte mir gehört er nicht du hast gepachtet und der andrer sagte mir gehört er nicht ich hab nur gepachtet merkte man auch,also mit 35 Jahren durfte dann mein Mann anfangen selbst seien Hof aufzubauen.

Warum läst man sich das Jahr gefallen .weil man von klein auf gelernt hat das man sich auf seinen Eltern blind verlassen kann.
Und dann merkt man Plötzlich das man von den Lauten (Eltern) die man seit Kindesbeinen an liebt entäuschtwird, ausgenutzt, belogen, betrogen und was weis ich nicht alles.

Chris ist nicht bockig wie ein klein Kind, er ist verletzt,hintergengen,ausgenutzt worden von den Menschen den er seit er auf der Welt ist blind vertraute, denk ich ist es durch aus zum verstehen wen sein Ton anders ausfällt und sein verhalten anders ausfällt als normal.


So und nun zu meiner Geschichte meine Mutter 74 Jahre alt jammert immer das ihr alles zuviel ist (Hof ist verpachtet nicht an uns) Büro und so ,Hof in stand halten, aber als ich sie im Januar ansprach wie es mit dem übergeben aussieht sagte sie nur dann müsse sie ja verhungern,und wir würden sie sicher vom Hof jagen und keiner würde sich mehr um sie kümmern,weil wir ja dann hätten was wir wollten.

Ich sag euch das tut einfach nur weh, weh bis ins Herz.

Ja nun sagen bestimmt wieder einige das ich meiner Mutter bestimmt einen anlas gegeben habe zu der Annahme.
Dazu kann ich nur sagen meine SM hat sich noch nicht beschwert das wir sie verhungern lassen oder der gleichen im Gegenteil sie sagte das es ihr Seit der Übergabe vor 15 Jahren richtig gut geh und sie ihr leben endlich geniest kann ,wir verstehen uns mittlerweile gut.




Ich finde die angriffe hir gegen Chris sehr traurig :'(, er wurde ausgenutzt und betrogen von den beiden Menschen die einem am nächten steht nämlich von den eigen Eltern?
Die frage die mich beschäftigt würdet ihr so mit eueren Kindern umgehn?
Ihen Jahre lang falsche hoffnungen machen,sie ausnützen.
Wen ich mit meien Kindern so umgehen würde,könnte ich nicht mehr in den Spiegelgugen vor scham.


LG Mucki
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Bullenmafia am 18.08.10, 10:52
Hallo Mucki,
ich gebe dir vollkommen recht, war bei uns genauso nur viel schlimmer. wer das nicht mitgemacht hat, kann es nicht ansatzweise verstehen. es ist nicht immer alles eitel Sonnenschein. Irgendwer meinte einmal Respekt haben vor den Eltern/Schwiegereltern. aber haben die Respekt vor den Jungen????
mein Mann hat nur auf dem Hof gearbeitet, nix bekommen gar nix, nur Landwirt gelernt und auf einmal hieß es du bekommst den Hof nicht mehr, ich verkaufe. sie hat ihn die Hölle heiß gemacht, ich möchte sowas nie mehr mit machen. ich hätte gehen können, bin ich auch aber dass war die Heimat das Zuhause meines Mannes, sollte es einfach verkauft werden?? das Geld bzw. die ARbeit umsonst sein die er über 20 Jahre lang da reingesteckt hat?? mit nichtts gehen und zuschauen wie der Hof vor die Hunde geht.
der Hof ist soviel ich weiß seit dem 16. JHD im Familienbesitz, sollte es mit ihr zu Ende sein???
nein, wir haben bitter gekämpft und gewonnen. mittlerweile ist SM verstorben aber ich glaube nicht das mein Mann ihr alles verziehen hat.
LG Petra
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Bergziege77 am 18.08.10, 11:20
Hallo Mucki,
ich kann dir nur voll zustimmen. Wem darf man vertrauen, wenn nicht mal den eigenen Eltern? Warum Chris so angegriffen wird kann ich nun nicht verstehen.
 Alle wollen doch das Gegenteil von Chris Eltern, nämlich bei Zeiten (mit 60 - 65 JAHREN) ihre Höfe vertrauensvoll in jüngere Hände übergeben.
Mir stellt sich die Frage woher diese Eltern so ein großes Geltungsbedürfnis haben, warum sie so mißtrauisch sind. Ich habe fast das Gefühl das evtl. doch ein gewisser Altersstarrsinn eine Rolle spielt...

vG  Bergziege
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Beate Mahr am 18.08.10, 11:21
Hallo

ich hab meine Beiträge gelöscht

Gruß
Beate
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Christel Nolte am 18.08.10, 12:36
Sicher muss niemand seinem Betrieb übergeben, sicher kann man auch alles verjubelbeln oder spenden, aber das ist zumindest dann saumäßig unfair, wenn der potentielle Hofnachfolger seine Ausbildung in Richtung Übernahme gewählt hat und jahrelang neben eigener Familie und Berufstätigkeit jede freie Minute auf selbigem Betrieb gearbeitet hat.

Chris, unabhängig davon, dass wir nur eine Seite kennen, dafür hast Du mein volles Bedauern!

Und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es keiner Verfehlungen des Nachkommen bedarf, um aus uralten oder völlig an den Haaren herbeigezogenen Gründen/Vorwänden oder frei erfundenen die Übergabe zu verweigern. Dass nicht gesehen wird, dass ein Betrieb ohne die seit 20/30 Jahren bestehende Arbeit der nächsten Generation überhaupt nicht der wäre, der er ist.
Glaubt mir, das gibt es.


Kann sein , das  Chris uns nur die halbe Wahrheit erzählt, kann genauso sein, dass er absolut vera..t wird!

Ob jetzt auf Lohnzahlung oder Erbe klagen, würde ich von der Beratung/Erfolgsaussicht abhängig machen.

Zitat
@ nicole: bin zwar nicht chris, aber genau solche Sprüche haben meine SE und ich auch noch  zu hören bekommen, obwohl der Betrieb enorm gewachsen war, obwohl Land und Immobilien angeschafft werden konnten. Völlig irrational. Glaub mir, das gibt es.
Bei uns war nur der Vorteil, dass die Nachfolgegeneration sich einig war und nicht hat gegeneinander ausspielen lassen. Deshalb ist es nicht so eskaliert.

Zitat
Zitat von: Chris2412 am Gestern um 14:14
Was macht Ihr mit Kunden die nicht zahlen ?

Wann ist Eure Geduld am Ende ?

Ab wann werdet Ihr massiv und beginnt die Forderungen einzutreiben ? 

Der Vergleich hinkt:
mit dem Kunden gehe ich einen Vertrag ein: ich biete eine Ware/Leistung an zu einem best Preis, ich muss leisten, Kunde muss zahlen

Du hast ein "Geschenk" (Arbeitskraft) gemacht, in der Annnahme, ein "Rückgeschenk" (Hof) zu erhalten....
aber so läuft das mit Geschenken leider nicht immer

so würde ich das quasi-rechtlich interpretieren

Es tut mir von Herzen  leid für Dich, aber niemand garantiert uns, dass es im Leben gerecht zugeht.

Zitat
Wenn wir uns der Rechtsauffassung von Erika anschließen können wir doch alle meine Tips beherzigen oder ?

chris, ich weiß jetzt nicht wirklich, was du mir vorwirfst. Ich habe doch hinreichend deutlich gemacht, dass ich das Verhalten Deiner Eltern nicht ok finde.

DU hast angefangen vom Gemüsehändler ...Meine (ok ist lange her) Kenntnisse vom Vertragsrecht lassen mich zu einem anderen Schluss kommen. Das kann man diskutieren oder nicht. Wenn es sich um so klare Verhältnisse wie bei einem Kaufvertrag (nichts anderes ist Dein Geschäft mit dem Gemüsehändler)handeln würde, bräuchtest du keinen Rat hier suchen, sondern nur jemanden, der deine Ansprüche vollsteckt.

Es war ein Versuch, Dir klar zu machen, dass man den Fall so oder eben auch anders sehen kann,dass das gewählte Beispiel so nicht geht.

Zum Thema "Betroffene suchen":
-Du hast anscheinend welche gefunden, die Dir per km gewschrieben haben---ist doch gut!
-Hier haben zwei ganz deutlich geschrieben wie sie es gemacht haben , sehr persönlich--Respekt davor! Aber das wolltest Du so nicht hören?
-Viele haben allgemeiner geantwortet, das heißt ja  nicht, dass sie das nicht selber erlebt hätten/gerade erleben, aber nichrt jede/r möchte das hier äußern. Zu dieser Gruppe zähle ich mich.
-Andere haben sich Mühe gegeben, Deine Fragen zu beantworten. Du musst nicht aggressiv werden, wenn du auch unerwünschte Antworten, unerwartete kritische Nachfragen bekommst. DENN: wir kennen nur Deine Sicht der Dinge, das  lässt zwangsläufig Interpretationsspielraum.

Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: fanni am 18.08.10, 12:39


ABER: Chris möchte, wie er mehrfach betont hat, diese Frage nicht diskutieren.
Es geht ihm hier nicht darum, warum ihm die Eltern den Hof nicht geben wollen, sondern darum, sein vermeintliches Recht einzufordern.

Genau............kannn er tun............und sich einen guten Rechtsamwalt suchen.............auch ich hab meine Beiträge gelöscht, sie sollen ihn nicht belasten ??? ??? ???
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Mucki am 18.08.10, 12:40
Hallo ,
ja ich geb Bergziege recht mit dem das warscheindlich Alstersstarsin die ursche ist für das nicht her geben der Höfe von vielen,den anders kann ich mir das vorgehn von solchen Eltern nicht  erklären,man stellt fest je ältter die altenteiler sind um so weniger wollen sie das zepter aus der hand geben.

Warum aber dann immer die Kinder als die schuldigen hingestellt werden versteh ich nicht so ganz???


Hallo

ich hab meine Beiträge gelöscht

Gruß
Beate



Hallo Beate,Hallo Fanni,
mich wurde intresieren warum ihr eure beiträge gelöscht habt,hast du deien meinung geändert???



Und durch das raufsetzetn des Rentenalters wird es nicht besser für die jungen.

Frage an alle die ,die Chris Eltern für im recht halten.

Wie stellt ihr euch eure Übergabe mal vor?
Wie alt seit ihr da/wie alt ist euer nachvolger da?
Und zu welchen kodizonen wird der junior den Hof beckommen?
LG Mucki


Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Christel Nolte am 18.08.10, 12:50
Mucki, wer hat hier die Eltern in  Schutz genommen?
Es ging doch darum, zu klären, welches Recht Chris hat. Und da gibt es leider den Unterschied zwischen dem was die Eltern moralisch müssten, nämlich den Hof wie  versprochen übergeben, u nd dem was sie rechtlich müssen: nämlich nicht den Hof übergeben, eventuell stattdessen Lohn nachzahlen, vielleicht nicht mal das.

Die Überlegung, wie die Eltern die Sache wohl sehen und was sie zu ihrem Verhalten treibt, ist zwar unnütz, aber menschlich, und bei chris deshalb nachzuhaken ist legitim, wenn man sich hier viele Gedanken um ihn  macht.

Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Mucki am 18.08.10, 13:00
Hallo ,
ja ich geb Bergziege recht mit dem das warscheindlich Alstersstarsin die ursche ist für das nicht her geben der Höfe von vielen,den anders kann ich mir das vorgehn von solchen Eltern nicht  erklären,man stellt fest je ältter die altenteiler sind um so weniger wollen sie das zepter aus der hand geben.

Warum aber dann immer die Kinder als die schuldigen hingestellt werden versteh ich nicht so ganz???


Vielleicht sind die Eltern einfach der Meinung, dass die Kinder den Hof zugrunde richten  ???
Warum soll jedes Kind ein super Betriebsleiter sein oder werden? Weil er/sie zufällig in einer Landwirtsfamilie geboren und aufgewachsen ist?

Alles auf "Altersstarrsinn" zu schieben - damit macht man es sich wohl ein bißchen zu leicht.




Hallo Nania,
nein leicht macht man es sich betimmt nicht glaub mir ,mir gehts beiweiten selisch schlechter als meiner Mutter(was hir betimmt einige die mich bessser kennen bestätigen könne.
Ich weis ja nicht wies bei andern ist aber wir haben den Hof meiner SM weiter ausgebaut,und sie auch nicht vehungern lassen oder so.
Waru meien Mutter meint das wir dann ihren HOf runterwirtschaften,verprassen,und sie verhungernlassen weis ich nicht,den wir hebn ja in 15 Jahren harte arbeit schon bewiesen das wir es könne und wollen.
Da ich ein Einzelkind(adoptiert) bin,sagt immer jder du beckomst ihn ja sowieseo,wen ich aber dann sätze von meiner Mutter höre ,wie sie hat ja eh keien Kinder ,dann frag ich mich schon ob sie denHof vielcht mal der kirche oder so vermacht.

Nania du sagt wir machen es uns leicht,ich finde du macht es sir leicht du urteilst über uns obwohl du weder uns noch unsre Eltern kennst ,du sellst unsre aussagen als falsch und leichtvertig gefält hin,obwohl wir jahrelang mit unsren Eltern zusammen gelebt haben,
vileicht hast du ja andere erfahrungen(was ich für dich hoffe) gemacht,trotzdem mußt du dich hir schon auf unser urteil verlassen was unsre Eltern betrift.

Hallo Erika,
alle die Chris gesagt ahben das er das etisch und moralisch nicht kann sein nhof einfordern nehmen indireckt sein Eltern in schutz,viel haben Chris erzät das seien Eltern vielcht auch gründe dafür haben,auch diese hab indireckt den Eltern recht gegebn.
Warum stellt sich jemnd vor solche Eltern egal ob hir oder im Richtigen Leben?
Eltern die ihre Kinder ausnützen,anlügen,wären es kleien Kinder ist es ein fall fürs Jugendamt sind sie erwachen stellt man sich schützen vor die armen alten Leute,sind die wirklich so arm oder lassen sie ihre Kinder am ausgesterkten Arm verhungern.
Wer zerstört den nun existenzen und Höfe die jungen oder die alten???
LG Mucki

LG Mucki
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Mucki am 18.08.10, 13:24
Hallo ,
ja das stimmt ich kenn weder Chris noch seien Eltern .
Glauben tu ich Chris deshalb weil er hir schreib und unterstützung will,
seine Elter würden sich in eienr ander Box schreiben und dort betimmt auch zuspruch finden.

Warum schreibt jemnd hir seine sorgen und nöte,um gleichgesinnte zu finde,um trost zuerhalten,
und um aufgebaut zu werden,es koste viel überwindung (auch mich) seine geschichte dazulegen ,
aber man tut es im glauben glechgesinnte zu finden.
Meist hat man im nicht Internett leben,also hir drausen vor dem PC schon genug anfeindungen von Personen beckommen.
Man breite sein selenleben aus,um seine sorgen los zu werden,um mal ohne anfeindungen von seinem Leben zu bericht,nicht wie im normal Dorfleben wo alles was mann jemand erzält sofort der nächte weis,und mann sofort wieder verurteilt wird.

Wen  es dann hir  aber auch losgeht das angezweifelt wird was man selber erlebt hat und wieder zurechtweisungen kommen,fragt man sich schon warum haben die andern Leser sowenig vertrauen in mein Urteilsvermögen?
Um was geht es im BT eiegndlch,ich dachte immer um austausch unter Bäuerrinne ,abonüm und ohne zwang,und ohne angst haben zu müßen verurteilt zu werden.
Alerdings wen ich hir so machen beitrag egal in welcher Box verfolge get es auch hir wie auf dem dorf zu ,wär erlch sein Problem äusert und auf zuspruch hofft beckommt kritig,und wird verurteilt.
Warum verteidigt man jemanden den man garnicht kenn(in dem fall Eltern) und greift jemand an den mann zumindest vom schreiben her kennt???

LG Mucki
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: manurtb am 18.08.10, 13:56
Warum läst man sich das Jahr gefallen .weil man von klein auf gelernt hat das man sich auf seinen Eltern blind verlassen kann.
Und dann merkt man Plötzlich das man von den Lauten (Eltern) die man seit Kindesbeinen an liebt entäuschtwird, ausgenutzt, belogen, betrogen und was weis ich nicht alles.
Ich glaube auch, dass es verdammt schwer ist, wenn es die Eltern sind, die so handeln.
Die Eltern sind die allerersten Vertrauenspersonen, die ein Mensch auf der Welt hat. Jeder Mensch muss zu allererst mal seinen Eltern vertrauen.

Und ich glaube auch, dass es im Erwachsenenalter nicht leicht fällt, sich von seinen Eltern so zu lösen, dass man kapiert, dass es nichts bringt, ständig zu glauben, dass man was bekommt, wenn doch alles dagegen spricht.
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Mucki am 18.08.10, 14:16
Hallo,
na ja die Box heißt "Rechtsstreit statt Hofubergabe - Erfahrung-Hilfe"

Will hir nun keien auf die Füße treten,aber wie soll das den bitte Chris (oder auch anedern) helfen wen man ihm mit
etischen und moralischen grund sätzten kommt,oder durch hinterfragen der fakten rausbeckommen will wie es dazu kam.
Ich denk in der box ist wie es dazu kam unwichtig ,wichtig ist nur das es so ist und auch wie Chris da am besten rauskommt und nicht seien Eltern ,den Chris ist der verfasser der Box und nicht seien Eltern,er hat auch nicht um hilfe zur schlichtung gebeten den dise veruche sind ja im richtigen leben eh schon unternommen worden und gescheitert.
Er bitte uns um Hilfe,kritik und hiterfragen ist aber in der Proplemateik nicht hilfreich,wir könne nicht vermittel weil seine Eltern hir nicht Presennt sind,wir könne nur Chris unterstützen und darum hat er uns auch gebeten als er die Box eröffnette.
Wen mann sich dann wehrt heißt es mann wird papmig und Boggig.
Aber die beiträge die Chris kritiseren  haben meiner ansicht nach in der Box ihr ziehl verfehlt.

                             Rechtssterit statt Hofübergabe-Erfahrungen-Hilfe


Erfahrung mit der Proplematik und Hilfe war gefragt oder seh ich des falsch?


Warum sind andere Meinungen immer gleich "Anfeindungen"?

Weil nicht die vom Schreiber erhofften Äußerungen kommen?

Mir tut es wirklich um die User leid, die sich wirklich Gedanken um solche Fälle machen, quer denken, hinterfragen.
Nicht alles als gegeben hinnehmen, was geschrieben wird. Und da kommen eben auch unangenehme Fragen für den Fragesteller auf.

.


Ander meinungen sind nicht gleich anfeindunegn,aber es ist wie überall der ton macht die musik,und wie sollen ander meinungen den Chris weiterhelfen,er hat ja seien entschluß schon gefast,er hat nicht um rat gefragt ob er den rechtsstreit angehn soll oder nicht.

Führ ihn in seiner situation steht fest das er keien ander möglichkeit hat,und er wollte Hilfe und rat für die durchführung seien vorhabens und nix anderes,sonst würde die Box vieleicht heisen :

"Soll ich meine Eltern verkagen und zur Hofüebrgabe zuwingen"

das wäre ein grundlage für eine dikusion wie sie hir gerade geführt wird.
Aber Chris helfen wir mit der diskusion doch nicht weiteroder? Er hatte sich aber hilfe erhofft und somt hat die BOX seien zweg verfehlt,
zumindest für den eröffenr der box(ist meien persönlich meinung).
LG Mucki
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: maggie am 18.08.10, 15:54
Was macht Ihr mit Kunden die nicht zahlen ?

Wann ist Eure Geduld am Ende ?

Ab wann werdet Ihr massiv und beginnt die Forderungen einzutreiben ? 

Der Vergleich hinkt:
mit dem Kunden gehe ich einen Vertrag ein: ich biete eine Ware/Leistung an zu einem best Preis, ich muss leisten, Kunde muss zahlen

Du hast ein "Geschenk" (Arbeitskraft) gemacht, in der Annnahme, ein "Rückgeschenk" (Hof) zu erhalten....
aber so läuft das mit Geschenken leider nicht immer

so würde ich das quasi-rechtlich interpretieren

Es tut mir von Herzen  leid für Dich, aber niemand garantiert uns, dass es im Leben gerecht zugeht.

liebe erika,
ich finde dein vergleich hinkt noch mehr -
ich empfinde es nicht als geschenk wenn mein sohn zu hause arbeitet - neben seinem auswärts job - ich finde das toll und denke er hat ein anrecht auf eine angemessene abgeltung (schreibe jetzt extra nicht bezahlung) -

es tut mir leid - aber eltern die ohne mindestens ein danke während jahren "ein solches geschenk" annehmen sind in meinen augen - fies ... hart aber wahr  - finde ich !!!
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: maggie am 18.08.10, 16:05
Hallo ,
ja ich geb Bergziege recht mit dem das warscheindlich Alstersstarsin die ursche ist für das nicht her geben der Höfe von vielen,den anders kann ich mir das vorgehn von solchen Eltern nicht  erklären,man stellt fest je ältter die altenteiler sind um so weniger wollen sie das zepter aus der hand geben.

Warum aber dann immer die Kinder als die schuldigen hingestellt werden versteh ich nicht so ganz???


Vielleicht sind die Eltern einfach der Meinung, dass die Kinder den Hof zugrunde richten  ???
Warum soll jedes Kind ein super Betriebsleiter sein oder werden? Weil er/sie zufällig in einer Landwirtsfamilie geboren und aufgewachsen ist?

Alles auf "Altersstarrsinn" zu schieben - damit macht man es sich wohl ein bißchen zu leicht.

P.S. Bevor sich hier wieder mal diverse auf die Füße getreten fühlen - es braucht sich keiner in seiner eigenen Situation angesprochen fühlen !

naima,
leider gab (und gibt) es schon immer eltern die fanden - nur wir haben es gut gemacht - die jungen können das nicht -
habe ich leider hier und bei meinen eltern erlebt - und wie mir scheint stehen wir nicht soooo schlecht da wie sv uns vor jahrzehnten vorausgesagt hat !!!

ich weiss nicht, warum so viele eltern (auch bei handwerkern, etc.) ihren jungen so wenig zutrauen - dabei vergessen sie ja, dass sie damit ihre erziehung "anzweifeln"
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Christel Nolte am 18.08.10, 16:08
Ich habe nicht gesagt, dass ich finde, es sei ein Geschenk.
Es ging mir darum, wie das rechtlich zu beurteilen wäre. Chris hat den Vergleich mit dem Gemüsehändler gebracht. Das ist im Vertagsrecht, BGB, ein Geschäft unter der Rubrik "Kaufvertrag". Rein rechtlich gibt es da versch Bestandteile, ich hab grad kein BGB da, um das korrekt zu zitieren, die im Falle chris nicht erfüllt zu sein scheinen. Denn dann könnte er locker was einklagen.
Das was bei chris gelaufen ist, w e n n man meint das Vertragsrecht bemühen zu müssen, passt eher zur Schenkung.

Zitat
ich empfinde es nicht als geschenk wenn mein sohn zu hause arbeitet - neben seinem auswärts job - ich finde das toll und denke er hat ein anrecht auf eine angemessene abgeltung (schreibe jetzt extra nicht bezahlung) -

es tut mir leid - aber eltern die ohne mindestens ein danke während jahren "ein solches geschenk" annehmen sind in meinen augen - fies ... hart aber wahr  - finde ich !!!

Maggie, das sehe ich doch ganz genauso! Wenn Du alle meine Beiträge zu diesem Thema gelesen hast, müsste das klar sein.

Ich trenne  zwischen dem, was man "findet, wie etwas zu sein hat" und dem, was die nackten Gesetze hergeben. Und das wollte ich vermitteln.
Ich bin die letzte, die nicht mit ihm fühlen würde. Auch bei uns wird ohne jede Absicherung "für den Betrieb " gearbeitetet, leider nicht von allen potentiellen Erben gleichermaßen; i c h nehme das sehr deutlich wahr und es ärgert mich, aber mein Mann sieht das gelassener, und es ist seine Familie.
Ich darf mich auch später nicht beklagen.


Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: manurtb am 18.08.10, 16:09
Vor allem, selbst wenn ich der Meinung bin, dass meine Kinder nicht gut genug sind, mein Lebenswerk zu übernehmen, muss ich doch mit denen eine Regelung finden.
Wie hinterhältig ist das denn, ständig anzufüttern, dass sie mithelfen und ihnen dann nicht klar und deutlich zu sagen: Du bekommst den Betrieb nicht, such Dir was anderes.
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Benita2 am 18.08.10, 16:54
Hallo allerseits,

hat denn der Chris rein gar nichts von seinen Eltern bekommen?

Wie lange hat er denn zu Hause unentgeldlich gearbeitet?

Es gibt da eine Regelung von der LAK, die einen bestimmten Betrag (netto ca. unter 570 €) akzeptiert, bei dem dann für der Sohn (MiFa) nicht auch noch Alterskassenbeiträge bezahlt werden mussen, was für viele Landwirte oft eine viel zu hohe Summe wäre, um den Sohn zu Hause zu halten.
Mit dieser Möglichkeit hat man aber so manche Unstimmigkeit geschaffen, denn jeder Landwirt (Vater) ergreift letztlich diese Lösung, um billig aus dem Ganzen zu kommen.
Gleichzeitig sollte dann auch ganz klar sein, dass derselbe  ..... MIFA dann auch mal den Hof übernehmen kann.
Wer arbeitet schon um sowenig Geld jeden Tag ein ganzes Monat lang, jahrelang,  wenn nicht hernach die Aussicht besteht, den Hof auch sicher zu bekommen.
Nach spätestens 2 Jahren gehört dieser MIFA-Vertrag dann spätestens mit einem sicheren Übergabeversprechen besiegelt.
Es ist eine Gesetzeslücke, die noch sehr oft viel Streit bringt.
Die Alten können immer machen was sie wollen ........................
Die allerärmsten Mitarbeiter in der Landwirtschaft sind noch immer die evtl. übernehmenden Söhne, denn wenn bei den Alten der Altersstarrsinn noch dazukommt, dann wehe ............
Wir haben auch immer wieder Ärger mit unserem Nachfolger aber zum Glück hat er auch noch einen anderen Beruf gelernt und sollte er nicht ............... , dann bekommt er eine gaaaanz anständige Abfindung, damit wir uns auch dann noch in die Augen sehen können.

MIFA = mitarbeitendes Familienmitglied
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Chris2412 am 18.08.10, 17:18
Hallo Zusammen,

zunächst vielen Dank für Eure rege Beteiligung an der Diskusion, auch wenn sie manchmal recht heiß wird.

Ich habe sicher alle Komentare gelesen und mir darüber Gedanken gemacht. Es gibt hier Beteiligte die in ähnlichen Lagen sind oder waren.
Genauso gibt es Teilnehmer mit Verständnis und wieder ander mit anderen Ansichten.

Jedem seine Meinung und uns im Austausch weiterzuentwickeln sind wir ja schließlich hier.

Es sollte hier auch jeder die Möglichkeit haben sich frei zu äussern ohne persönlich angegriffen zu werden.

Vieles habe ich in meinen Komentaren veröffentlich und gehofft ein umfassendes rel. objektives Bild der Sachlage wiedergeben zu können.

Der Komentar - liebe Erika - verzeih mir - mit der Schenkung kam etwas schlecht an, daher auch mein "überzogenes" Beispiel. (;-)
Wie Du denken wohl sehr viele - kann sein sogar zu recht.

Die Auffassung mit Geschenken kann ich sicher auch etwas verstehen - aber auch Geschenke können ein Rechtsgeschäft nach sich ziehen.
Beste Beispiele währen die Schenkungssteuer die anfallen kann oder beim Erbe (ist auch ein Geschenk) die Haftung für mögliche Schulden....... die Liste läßt sich beliebig verlängern.

Es ist auch meist ein schleichender Übergang - wie lange ist Mithilfe bei den Eltern ein Geschenk - und wann handelt es sich um ein handfestes Vertragsverhältnis mit Rechten und Pflichten auf beiden Seiten der Vertragsparteien.

Dies gilt es auch hier in meinem Fall zu ermitteln - laut Aussage eines Fachanwaltes ist dies kein Thema. Ich habe entsprechende Unterlagen vorliegen - die Klage kann formuliert werden.

Aber da die Angelegenheit auch noch eine familiäre und eine finanzielle Seite hat, gibt es von meiner Seite sicher eine Hemmschwelle sofort vor einen Richter zu rennen.
Schließlich handelt es sich um die Eltern und das Geld für einen Rechtsstreit fehlt auch irgendwann im Betrieb...... ausserdem schmeiße ich nicht sehr gerne einem Anwalt Geld
hinterher, welches ich vielleicht nicht unbedingt ausgeben müsste....

aus diesem Grunde habe ich hier Betroffene oder Anregungen gesucht....und es freut mich wenn so rege diskutiert wird.

- Danke -

 
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: sabine78 am 18.08.10, 17:23
hallo

ich fnde es wird hier ganz schön bissig ;-)!
es soll doch bitte jeder seine meinung schreiben es ist eben ein emotionales tehma

es gibt denke ich eltern die ihre kinder ab einen gewissen alter als gleichberechtigtes familienmitglied
sehen u auch so damit umgehen die kein problem haben wenn der/die "junge" auch mal eine gute idee
haben diese dann auch umsetzten lassen u sich daran erfreuen das der nachfolger spaß an der sache hat.

so dann gibt es den alten schlag denen paßt nichts weil sie sind die bauern des jahrhunderst sprich sie
machen alles perfekt u das lassen sie ihren jungen dann auch regelmäßig wissen u spüren!
das schlägt sich auch auf die erziehung nieder  mann widerspricht nicht.

ich bin nach dem erste model erzogen mein mann nach dem zweiten!!
das sieht dann in der realität so aus, wenn bei mir zu hause so umgangsformen herrschen würden
wie bei meinem mann  würde ich mit meinen eltern schon lange keinen ton mehr wechseln.
für meinen mann ist das ganz normal  sich unterbuttern zu lassen u oft was zu schlucken zwecks des friedenswillen
was nicht richtig ist aber die jungs machen das eben so.
es gibt in diesen familien keine funktionierende komunikation!!

das erklärt auch mit sicherheit warum sich chris so lang hinhalten  lassen hat

nun kommt die riesen enttäuschung die alten trauen ihm das nicht zu siehe oben sie sind ja perfekt paßta
der rest kann das eh ned so gut u der rotzlöffel ja sowieso nicht ;-)!

nun stellt sich die frage mit der chris sich beschäfftigt ob er sich sein recht erstreiten soll
das kann er mit sicherheit
nur ist dann die frage wie verkraftet er das finanzell bzw.der betrieb.
geht er überhaupt als sieger hervor oder gibt es nur verlierer??
wenn es zu seinen gunsten ausgeht dann hat er einen sieg errungen aber zu welchen preis??????

drum finde ich die anderen ideen oder perspektiven die ihm hier vorgeschlagen werden sehr wichtig u sollten
eine anregung sein vielleicht doch noch einen anderen weg zu suchen.

egal wie die rechtliche lage ist die  muß ein richter klären u das wird mit sicherheit von fall zu fall unterschiedlich sein
noch dazu hat ja chris so weit ich das obegelesen habe zumindestens teilweise geld erhalten.
es ist auf alle fälle sehr schwierig das zu entscheiden,
dann hat man sich einen hof erstritten u den rest der familie mit sicherheit verloren
ich würde auf den gerichtlichen weg verzichten
mir mein eigenes ding aufbauen und mit meinem erbe das ich mir ja dann erstreiten kann wenn ich will
das neue mit sponsern

so nun zieh ich meinen kopf ein bevor die steine fliegen ;-)
lg sabine
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: passivM am 18.08.10, 17:50
Zitat
Es gibt da eine Regelung von der LWA, die einen bestimmten Betrag (netto ca. unter 570 €) akzeptiert, bei dem dann der Sohn (MiFa) nicht auch noch Alterskassenbeiträge bezahlen muß, was für viele Landwirte oft eine viel zu hohe Summe wäre, um den Sohn zu Hause zu halten.
Hallo Benita2,

kann es sein, dass die LWA (LAK- Landwirtschaftliche Alterskasse?) diesen Betrag akezptiert, bei einem Sohn der neben seiner regulären Berufstätigkeit noch im Elterlichen Betrieb mitarbeitet?
 
Ich meine, wenn die Alterskasse das bei einem Sohn akzeptieren würde, der voll und ausschließlich auf dem Elterlichen Hof arbeitet, sorry, dann müsste so etwas vorboten werden. Meine Meinung. Aber ich denke, das Obere trifft zu. Richtig?
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Nelly am 18.08.10, 18:26
Zitat
Ich selbst wurde von meinen Eltern angesprochen nichts bisher auf dem Betrieb geleistet zu haben.

Zitat
Es ist eine Mischung aus "wenn ich alles aus der Hand gebe bin ich wertlos...." und aufhetzten von Geschwistern und anderen mehr oder weniger (Un)Beteiligten.


Zitat
Nicht einmal eine fast schon tötliche Erkrankuzng des Betriebsinhabers konnte das Ruder herumreissen!!!


Zitat
.....mir wurde gesagt auch den Pflichtteil verweigern zu wollen

Zitat
Den Pflichtteil kann man mit List und fiesen Tricks sicher entziehen.... dazu benötigt es nur eine niedrige Hemmschwelle das Recht stark zu strapazieren.

Zitat
Auch habe ich geschrieben, dass sie jedes produktive Gespräch verweigern

Zitat
" wir sind mit 70 immer noch gut in der Lage den Hof zu führen" etc.

Zitat
auch meine Eltern haben sich gegenüber Aussenstehenden entsprechend geäußt mit Sätzen wie "der will nicht der hat keine Lust" ..."ja wir müssen noch immer buckeln weil unser junger nicht möchte"......

Zitat
Wie gesagt es geht nicht darum, dass der Betrieb nicht existenziell in der Lage wäre "alle" zu ernähren - es geht rein um die Angst der Eltern vor Veränderung !!!!!!

Ich habe hier nochmal einige Zitate aus Chris´ Darstellung rausgeschrieben, die mir besonders aufgefallen sind. Fand ich irgendwie wichtig.

Nur mal ne Idee:

Vielleicht kann man ober die LWK oder über selbst telefonieren an entsprechend versierte Notare/REchtsanwälte, die anderswo ansässig sind, kommen, die ähnlich gelagerte Fälle schonmal hatten. Manchmal werden ja auch Fälle in "Bauernzeitungen" besprochen. Vielleicht kann da ein Fachmann Auskunft geben...

Ich habe zwar nochmal quergelesen und, Chris, bitte verzeih, wenn ich hier was übersehen habe oder doof nachfrage,
aber wie sieht deine momentane Lage GANZ PRAKTISCH aus. Du gehst nach wie vor auf den Hof? Wie bestreitest du deinen LEbensunterhalt? Gibt es einen noch laufenden PAchtvertrag? Was passiert akut, wenn der dann ausläuft??Keine Rente.....und dann machen die ALten wieder selbst, oder wie stellen die sich das vor?
Ich habe sicher was überlesen, das hast du sicher schon geschildert, sorry..

Nell
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Benita2 am 18.08.10, 18:55


Natürlich wollte ich LAK schreiben und nicht LWK
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Mirjam am 18.08.10, 19:19

 
Ja ich habe jahrelang in meiner Freizeit auf dem Hof gearbeitet, gegen zu geringe Entlohnung ( Gründe siehe weiter oben), den Urlaub trotz Familie ganz auf dem Hof verbracht, selbst keinen Urlaub gemacht - nie hat es genügt !! - Weiterbildungen im Beruf wg. des Hofes nicht wahrgenommen.

Habe nach der landw. Lehre als 2. Beruf einen ungeliebten kfm. Beruf gewählt den ich nur erlernen wollte um in der Landwirtschaft vom Wissen profitieren zu können - nicht aber um meinen Lebensunterhalt damit bestreiten zu müssen..... über 20 Jahre habe ich diesen Beruf zum Lebensunterhalt ausüben müssen.......dann gab´s ne Firmenschließung..........

Hätte ich die Wahl gehabt, hätte ich einen technischen Beruf erlernt und wäre heute "ein gemachter Mann"
 

ich glaub, das erklärt einige Fragen...

Gruß Mirjam
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Maja am 18.08.10, 23:04
NAch dem Lesen von den vielen Beiträgen in dieser box  mein Beitrag dazu............Ich denke mal chriss hätte die Wahl gehabt!!!!!!!
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Chris2412 am 19.08.10, 14:07
Was hätte ich wählen sollen ?
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Maja am 19.08.10, 18:00
Vom Hof zu gehen und nicht zu helfen.
Deine Eltern hätten schon gemerkt was sie an Dir haben, wenn du eine Weile gegangen wärst.
Aber ich denke du hast deine Wünsche auf die Eltern  kompensiert.
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Mucki am 19.08.10, 18:26
Hallo Maja,
ich denke nicht das ,das bei Chris Eltern den efekt hervorgerufen hätte,so wie er sie beschreibt hätten sie auf stur geschaltet und er hätte auch sein traum begraben könne,so wie es ausieht leiden Eltern nicht so viel darn das der Hof weiter ,Chris hingegen wäre es wichtig.
Ich kann Chris nicht beurteilen(aber meien Mann) aber es ist nicht für jeden leicht seien Heimat zu verlassen und zususehen wie sich da jemnd anders breit macht.
LG Mucki
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Maja am 19.08.10, 20:49
Jetzt sieht es doch auch so aus als würde er seinen Traum begraben müssen.
Ausserdem lässt er viel Kraft und Energie wegfließen durch die Gedanken einen Rechtstreit mit  seinen Eltern zu beginnen.
Es wird ihn nicht wirklich befriedigen wie es auch ausgehen mag.
Auf eine Entschädigung für die geleistet Arbeitszeit kann er evtl. hoffen aber den Hof müssen dann die Eltern evtl. verkaufen um ihm seinen Anteil und die Gerichtskosten zu bezahlen. was bleibt dann im Endeffekt übrig.???????
Es finden sich immer finstere Gesellen die Streitigkeiten zwischen Eltern und Kindern für Ihre Zwecke ausnutzen.
Ich befürchte dass chriss auf alle Fälle " baden" geht.

Schade um soviel negative Energien. Allein schon daran zu denken gegen eigene Eltern anzugehen. !!!! Ich kann das nicht fassen , aber ich bin jawohl eher die Elterngeneration  und mit anderen Wertvorstellungen aufgewachsen und sehe es mehr von der Warte der im Besitz befindenden.

Nicht dass ich chriss nicht alles Gute wünschen würde. Nein im  Gegenteil , aber es müsste eine andere Lösung gefunden werden. Hat Chriss MAschinen und Geräte auf seinen Namen gekauft?
Dann kann er die mitnehmen und vielleicht sollte er zum Schein  sagen er geht und kauft sich einen anderen Hof. Kann allerdings auch der Schuss nach hinten losgehen und  die Eltern geben den Hof an jemand andern. Ach chriss nimm meine Ratschläge nichT zu Herzen , denn irgendwann hat hier mal jemand gesagt Ratschläge sind auch Schläge.
Ich suche auch gerade nach einer Lösung für meine Probleme hier an meinem Hof und das ist weiss Gott nicht einfach.
KAnn jetzt meine Eltern verstehen als die den Hof an Mich weitergaben war es auch kein Honigschlecken für Mich.
Ich hatte auch schon viel Geld investiert und meine Schwester war nicht mit der Übergabe einverstanden , obwohl sie mehr als gut ausgezahlt war. So hat sich das Ganze viele Jahre hingezogen und ich habe viel Federn ( Geld) gelassen.
Aber ich wäre nicht auf die Idee gekommen gegen meine Eltern Prozess zu führen.
Chriss ich wünsche Dir alles Gute
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: passivM am 19.08.10, 21:40
Maja,
in deinem Beitrag steckt viel Weisheit drin.
Chris Situation ist wirklich sehr, sehr niederschmetternd. Ich kann seine Wut Enttäuschung schon verstehen. Ich denke, es tut vor allem weh, wenn man sich von den Eltern so "über den Tisch gezogen" fühlt. Wie soll man sich "wehren", geht das denn überhaupt..?  Dieses "vor Gericht gehen" ist wohl so etwas wie ein "Zurückschlagen", nach dem Motto: Es ist doch eh alles futsch. So sieht er seine Situation doch? Richtig?

Wenn man es ganz kühl betrachtet - ganz emotionslos: Seine Position (im Falle eines gerichtlichen Streites) sieht wohl eh nicht so gut aus. Also Plan B: Ruhig bleiben und so viel Geld aus dem Betrieb ziehen, wie nur irgend möglich. Sich von diesem Hof auch emotional lossagen und versuchen, eine neue Perspektive zu finden.
Aber so viel Coolness (manche mögen auch denken: Berechnung) ist doch genauso "befremdlich" wie einen mehr oder weniger aussichtslosen Streit vor Gericht zu führen, bei dem vor allem die Anwälte Geld verdienen. Aber es ist meiner Ansicht nach genauso befremdlich, ein Kind zu zu "verarschen", es so "über den Tisch zu ziehen", und da muss man sich nicht wundern, wenn es so aus dem Wald herausschallt, wie man hinein gerufen hat.

Es gibt einen Spruch: Wer Wind sät, wird Sturm ernten.

Da ist etwas dran, und zwar in jeder Hinsicht. Man muss sich vorher ganz genau darüber klar werden, was man mit seinem Verhalten erreicht, und muss sich überlegen, ob man mit den Folgen besser lebt als vorher, oder nicht. Und da geht es - und da hast du recht, nicht nur um Geld oder Vermögen.

Ich persönlich tendiere zu folgender Ansicht:
Ich tendiere zu Plan B.
Weil Chris Eltern nun mal so sind, wie sie sind, würde ich WENN die Aussichten auf Erfolg gut wären, einen Rechtsstreit erwägen.  Ich würde mich wahrscheinlich genauso ohnmächtig fühlen, wie Chris. Weil aber die Erfolgsaussichten bei einem Rechtsstreit für Chris eher NICHT gut aussehen, würde ich zu Plan B greifen  :-\  
Das ist alles sehr traurig. Aber was soll er denn sonst machen? Irgendwie muss er ja auch schauen, wo er bleibt, und dass er in den ganzen Jahren nicht ganz umsonst auf dem Hof gearbeitet, und seine Lebensplanung danach ausgerichtet hat - und seine Eltern haben es gewusst! Sie haben es zugelassen und sie haben davon profitiert, dass er sich bei seiner Lebensplanung nach einer späteren Betriebsübernahme richtet. Sie hätten ja erhlicherweise auch mal rechtzeitig ein Wort zu ihm sagen können, dass sie ihm den Hof nicht geben wollen. Dann wäre nicht so viel Porzellan zerschlagen worden....
Aber nein, sie haben ihn arbeiten lassen und schwiegen. Sie haben ihn seine beruflichen Weichen in Richtung Hofübernahme stellen lassen und schwiegen. Ich finde das nicht fair...

Rache bringt sicher nichts. Für niemanden. Aber dass Chris sich jetzt möchlichst viel Geld aus dem Hof zieht (das er ja irgendwie auch reingesteckt hat, bzw. das für seine erbrachte Leistung nicht herausgenommen hat), und dass er sich da mit eine vernünftige Perspektive ohne diesen Hof schafft, das ist doch in Ordndnung. Oder?


Maja,
du hast auch deinem vorigen Beitrag recht: Chris hätte die Wahl gehabt. - Aber ist man hinterher nicht immer klüger... ???
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Maja am 19.08.10, 22:29
Ja hinterher st man immer klüger und die Schuhe in denen chriss steht sind nicht weich. Plan B muss es sein, denke ich und mal ein wenig beten ....ich weiss es werden wieder viele lachen und sagen...ach Gott die Maja.
Aber ich kann nur sagen beten hilft. Und wenn es nur die eigenen Gedanken zur Ruhe bringt  und man evtl. einen Weg sieht. Auf alle Fälle bringt Wut , wohl verständliche Wut, keinen klaren Gedanken.
Wenn der  See bewegt ist kannst du keinen Blick in die Tiefe tun. Nur ruhige Wasser lassen tief blicken.
Auch so ein Spruch und ich denke man kann sich mit solchen Sprüchen ein wenig weiterhelfen. Auf alle Fälle würde ich nie dem wohlmeinenden Freund glauben der in mein Wutfeuer noch Öl gießt.
Aber das musste ich auch erst sehr leidvoll lernen.
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Chris2412 am 19.08.10, 22:51
Hallo Maja,

Schade um soviel negative Energien. Allein schon daran zu denken gegen eigene Eltern anzugehen. !!!! Ich kann das nicht fassen , aber ich bin jawohl eher die Elterngeneration  und mit anderen Wertvorstellungen aufgewachsen und sehe es mehr von der Warte der im Besitz befindenden.

Meine negative Energie wird geschürt von der mangelnden Bereitschaft der Eltern ihre Zusagen (im Juristendeutsch - Erbvertrag / Arbeitsvertrag) einzuhalten.
Die Gedanken sind daher gekommen, weil durch meine berufliche Ausrichtung ( kfm. Beruf ohne Weiterbildung - landw. Beruf ohne langjährige Praxis als Vollzeitkraft ) ich in keinem der beiden Bereiche mehr eine Arbeit finde von der ich leben kann.

Bitte diesbszüglich jetzt keine Ratschläge... die kenne ich glaub ich alle schon !!!!!!!!

So lange ich in der Lage gewesen bin eine gewerbliche Arbeit zu finden hat sich das Problem mit der Übergabe des Hofes probelmlos "verschieben" lassen. Ich war meinen Eltern gegenüber immer
nachsichtig - wohl zu nachsichtig.
Habe Verständins für ihre Position gehabt und nach einem Weg gesucht mit ihnen die Übergabe "sanft" zu gestalten.

Ich habe meinen Eltern mit 55- 60- 65 Jahren genügend Zeit gegeben sich in die Rolle der Altenteiler einzufinden.
Aber sie wollten wohl nicht - nicht mit mir und mit niemandem anderen - auch haben sie trotz schwerer lebensbedrohlicher Krankheit den Kurs nicht geändert.


Sie stehen immer noch ohne Nachfolger und ohne Plan wie es weiter gehen soll da !!

So - nun stehe ich hier ohne Arbeit - ohne Einkommen da. Habe nichts zu Verkaufen (keine Maschinen etc.) - arbeite in meiner Freizeit nicht mehr auf dem Hof ( war mein letztes Druckmittel wenn man so will) - habe keinen Einfluß auf das Geschehen am Hof - sehe wie auch meine Arbeit die ich geleistet habe den Bach runtergeht.

Den Betrieb verfallen zu sehen, einige würden sagen... "den Traum begraben" ist sicher menschlich nicht einfach. Aber es geht um mehr !!

Es geht um die Erzielung eines Einkommens bis zur Rente - es geht um Rentenzahlungen durch das Einkommen - es geht um die Rente - und es geht darum nicht als Sozialfall zu enden.

Wer sich offen und ohne Scheuklappen umschaut, wird sehen wie schnell die Spirale abwärts geht, und wie schwierig es ist hier wieder herauszukommen.

Zu kämpfen und sich das womöglich mit Rechtsmittel das zu holen was einem zusteht ist hier, wenn´s ums weitere Überleben geht, nur richtig oder nicht ?

Zitat:
"Nicht wer zuerst zu den Waffen greift, verursacht einen Aufruhr, sondern wer die Ursachen dafür geschaffen hat."(Nicolo Machiavelli, 1469-1527)

Meinen Eltern steht es frei ihre Angelegenheiten selbstständig zu regeln - nur dasitzen und nichts tun ist der falsche Weg.

Der Hof wird auch ohne meine Hilfe, sollte ihr Pflegefall eintreten, total zerschlagen - warum sollte ich darauf warten ?

Sie haben es versäumt die für eine Hof wichtigsten Punkte - Nachfolge und Vererbung etc. mit ihren Kindern zu regeln. Muß ich das nun ausbaden für den Rest meines Lebens?


Aber ich wäre nicht auf die Idee gekommen gegen meine Eltern Prozess zu führen.

Ich wäre auch sicher nie auf diese Idee gekommen - nicht freiwillig - doch ich werde durch meine Eltern eigentlich dazu gezwungen. Zumindest intensiv darüber nachzudenken.

Mein Apell an alle Eltern die sich schwer tun mit der Übergabe:
Nicht alles was Veränderung bringt ist falsch. Auch ihr seid irgendwann die Genaration gewesen, der die Eltern "nicht über den Weg getraut haben". Solltet ihr nun auf ein erfolgreiches Leben zurückblicken können, so sollte dies doch der Grundstock für Euch sein Eueren Kindern ebensoviel zuzutrauen, schließlich sind es die Kinder die Ihr erzogen habt. Glaubt an Euere Kinder, denn auch diese sind nicht über alle Zweifel erhaben genauso wie Ihr es einmal gewesen seid. Auch Sie wollen nur eines -  mit den Mittel die zur Verfügung stehen - ein erfolgreiches Leben führen und diesen Erfolg an die Nachfolgegeneration weitergeben.

Zitat:
"Der Jugend wird oft der Vorwurf gemacht, sie glaube immer, dass die Welt mit ihr erst anfange. Wahr. Aber das Alter glaubt noch öfter, dass mit ihm die Welt aufhöre. Was ist schlimmer ?"
(Freidrich Hebbel, 1813-1863)

Gruss
Chris2412
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Nelly am 20.08.10, 06:24
Hallo, nochmal eine NAchfrage zur momentanen PRaxis. Weil ich immer noch nicht drüber komme, dass die alten Leute nicht nur dich, Chris, so auflaufen lassen, sondern wohl die Zukunft ihresd Betriebes nicht sichern, der ihnen ja wohl einiges wert swein sollte.

WEr bewältigt die Ernte? Fremd-AK, dein Vater? Ist dein Vater so fit, dass er noch bei allem (Pflanzenschutz etc.) auf dem neuesten Stand ist? Werden die Arbeiten an LU übergeben und man macht so vor sich hin?

Ich frage, weil ich als letzen Zipfel noch hoffen wollen würde, dass deinen ELtern vielleicht doch noch die Erleuchtung kommt, dass du doch optimaler bist als sie denken.

Seit wann geht dieser Hickhack eigentlich schon? Dieses Jahr aktuell oder zieht es sich schon länger?

Ich würde ja auch zu Plan B tendieren, du bist ja noch relativ jung. Nur ist das auch schon in der Durchführung mehr als schwer.

Haben deine Eltern, wenn sie schon keinen gescheiten Übergabevertrag zustande bringen, vielleicht ein Testament gemacht? Meine Schwiegereltern hatten vor der Übergabe eines, in dem sie sich gegenseitig eingesetzt hatten für die Dinge, die ihnen nicht geimeinsam gehörten bzw. für die Dinge, für die es keine Regelung gab.
Ständen deine Chancen dann vielleicht besser, wenn du irgendwann (leider erst irgendwann) nur noch mit einem ELtenteilzu tun hättest?
Ist jetzt vielleicht dummes Rumgeschwafel, aber ich suche einen WEg, der eine guteLösung für ALLE sein könnte.

Ich hatte nämlich einen Fall in der ganz weitläufigen Verwandtschaft, da wurde alles mögliche vom Hof verkauft und auf die Schnelle noch "verlebt" damit der, der übernimmt ja nix mehr bekommt und mögchst schlecht dasteht, als der vor Gericht ging.

LG
Nell
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Mathilde am 20.08.10, 07:52
Unsere Alten

Nelly  ::) :( :-X
möchtest DU von Deinen Schülern auch so genannt werden? Bestimmt nur eine Flüchtigkeit.............
Mathilde musste mal zur Schule zum Elterngespräch weil Ihr Sohn im Unterricht mal "Alter" herausgehauen hat und dabei war das eine Lehrerin  ;D

LG Mathilde
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Nelly am 20.08.10, 08:54
...das war jetzt aber nicht abfällig gemeint. Eher im Sinne von "alte Generation".
Manche sagen doch auch zu den jungen Leuten "unsere Jungen".

Nell
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: martina am 20.08.10, 09:04
Hallo Nelly,

dann schreib doch auch bitte "unsere alte Generation" oder unsere Altenteiler, dann klingt es freundlicher.
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: manurtb am 20.08.10, 09:52
Mathilde musste mal zur Schule zum Elterngespräch weil Ihr Sohn im Unterricht mal "Alter" herausgehauen hat und dabei war das eine Lehrerin  ;D
Ich glaub, da müsst ich nur einmal hin... Das ist bei uns ein ganz normales Wort...
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: martina am 20.08.10, 09:56
Wir weichen vom Thema ab!
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: fanni am 20.08.10, 11:38
ch in keinem der beiden Bereiche mehr eine Arbeit finde von der ich leben kann.

Bitte diesbszüglich jetzt keine Ratschläge... die kenne ich glaub ich alle schon !!!!!!!!



ohne Worte
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Tessi am 20.08.10, 13:08

Wir machen uns alle Gedanken, viele versuchen sich in seine Lage zu versetzen,  geben ihm Ratschläge und dann dieser Satz, Fanni, du hast recht- mir fehlten auch die Worte!!! 
Trotzden,
- wäre doch mal ganz interessant was die andere Seite zu erzählen hätte....
Alles Gute für Chris   UND  seine Eltern!
Tessi
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Nelly am 20.08.10, 15:33
...mir allerding fehlen mehr BEispiele des alltäglichen Daseins.
Chris, du schreibst sehr vage und floskelhaft. Das meine ich nicht böse, aber an manchen Stellen fehlt mir einfach das "Fleisch" an deinem Bericht, um mich besser reindenken zu können.


Nell
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Chris2412 am 20.08.10, 17:55
Hallo Zusammen,

ch in keinem der beiden Bereiche mehr eine Arbeit finde von der ich leben kann.

Bitte diesbszüglich jetzt keine Ratschläge... die kenne ich glaub ich alle schon !!!!!!!!

ohne Worte

Dieser Satz bezieht sich nur darauf wie ich meine Arbeitssituation "verbessern" kann. Ich wollte hier vermeiden zu stark vom Thema abzukommen. Ausserdem bitte den ganzen Satz / Absatz zitieren, damit er nicht aus dem Zusammenhang verfälscht verstanden wird.

Ich habe in mehreren Sparten versucht Fuß zu fassen aber leider bisher ohne Erfolg.


Zur Anderen Seite (die Eltern):

Ich muß mir von Dritten anhören, dass meine Eltern herumerzählen sie hätten keinen Nachfolger. Der einzige Sohne habe kein Interresse und die Tochter hat ja ein eigenens Geschäft, wohnt weit weg und kann das ganze gar nicht machen oder mitübernehmen.

Sie vermitteln den Eindruck des "hängen gelassen werden´s" mit dem Hof und der ganzen Arbeit. Es gibt eigentlich kein Wort davon, dass ich ungeeignet wäre oder sie auf der Suche nach einem anderen geeigneten Nachfolger ohne Erfolg gewesen sind. Können sie auch nicht, da sie nie einen anderen Nachfolger gesucht haben oder derzeit suchen.

Diese Aussagen habe ich mehrmals und unabhängig voneinander gehört. Dabei ist es egal ob die Leute aus der Nachbarschaft, Kundschaft oder vom Amt sind.

Es darf einfach niemand auf dem Hof "in die Suppe spucken". Sie können alles selbst am Besten - wohl keiner so gut wie sie !

Würde mit dem Problem offen und ehrlich mir gegenüber umgegangen, wäre ich sicher nicht hier um Betroffene zu suchen die sich mit mir austauschen.

Mein Fall ist auch nur stellvertretend für sehr viele in der Landwirtschaft oder dem Handwerk bzw. anderen mittelständischen Unternehmen.
Auch mir sind Fälle persönlihc bekannt bei denen es gleich gelaufen ist. Teilweise habe ich auch solche Personen näher gekannt.

Es gibt aber auch die Fälle bei denen die Eltern trotz aller Zweifel den Hof oder Betrieb an die Nachfolgegeneration und trotz "Bauchschmerzen" weitergegeben haben - und siehe da es funktioniert prächtig. Auch die Eltern sind zufrieden - haben profitiert!

Ich habe mich bei offiziellen Stellen informiert. Demnach funktionieren 99% der Betriebsübergaben, dass der Betrieb die Nachfolge überlebt. 1% schaffen es nicht - aber nur deshalb weil der Betrieb auch ohne Nachfolge den Bach runter gegangen wäre. Also was soll das ganze gehabe der Eltern sich immer so wichtig zu nehmen und so tun als ob sie  über alle Zweifel erhaben sind.

Bitte lest hierzu auch nochmals meine voriges Posting, ich hoffe das spricht für sich.

- Danke -
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: mary am 20.08.10, 19:07
Hallo Chris,
wenn du nirgends Fuss gefasst hast, dann brauchst du wohl den Hof,
Kann mich ja schwer irren, aber mir kommt es so vor, als würdest du den Hof nur deswegen haben wollen, um ihn zu verscherbeln.
Hab deine Beiträge gelesen und würde mal gerne die Sicht deiner Eltern lesen.
Jetzt wo die Wirtschaft boomt- sind die tüchtigen Leute sehr gefragt.

Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Maja am 20.08.10, 19:46
Zitat
Kann mich ja schwer irren, aber mir kommt es so vor, als würdest du den Hof nur deswegen haben wollen, um ihn zu verscherbeln.
Hab deine Beiträge gelesen und würde mal gerne die Sicht deiner Eltern lesen
Mary wenn die Eltern übergeben wollten könnten sie dagegen eine Klausel einfügen denke ich. Zehn JAhre keinen Verkauf und dann muss an die Schwester und die Eltern die Hälfte vom Verkaufpreis gezahlt werden.
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Stadtkind am 20.08.10, 19:59
Hallo Chris,

ich kenne auch Fälle, bei denen dem potentiellen Nachfolger sein Leben lang versprochen wurde, dass (in deisem Fall) die Kfz-Werkstatt plus Autohaus der Junior bekommt, da die Tochter nix mit Kfz am Hut hatte und als es dann um die tatsächliche Übergabe ging, wollte der Übergeber nicht mehr...

Was ich sagen möchte ist, dass die Problematik der Nachfolger-Suche nicht nur in der lw schwierig ist. Diese Woche kam erst im TV eine Sendung in der ein Nachfolger für eine Gastwirtschaft gesucht wurde... (weiß grade leider den Sender nicht mehr...).

Bzgl. Deiner beruflichen Situation denke ich doch, dass es (ohne Deine Zeugnisse und Deinen Lebenslauf zu kennen) einige Chancen gibt. Du bist in der Lw aufgewachsen, hast dort Tiere versorgt, auf den Feldern gearbeitet und somit bist Du (in meinen Augen) qualifiziert, um z.B. als Betriebshelfer zu arbeiten oder bei einem Lohnunternehmen (viele arbeiten im Sommer auf den Feldern und im Winter als Winterdienst) oder auch bei den diversen Landhändlern als Verkäufer.... Vielleicht hast Du den LKW-Führerschein, so dass Du als Fahrer arbeiten könntest oder im kfm. Bereich in der Zeitarbeit (bekommt man meistens recht schnell was, je nach Region) oder Du machst noch (während Du auf dem Hof lebst) die Fortbildung/en, die Dir Deines Erachtens fehlen (gibt ja viele Fernhochschulen, oder auch Buchführungskurse bei der Handelskammer oder den ortlichen Volkshochschulen...).

Ich kenne auch den einen oder anderen Betrieb, der froh wäre, wenn er z.B. eine 400 Eur Kraft hätte, auf die er sich verlassen kann oder auch einen (fremden) Betrieb, der einen Nachfolger sucht oder mit einem Gleichgesinnten eine Gbr zu gründen.... oder einfach eine Bäurin heiraten  8)

Es gibt bestimmt Möglichkeiten außer des elterlichen Hofes und Du wärst nicht der erste Fall, bei dem die Übergeber sich doch für die Übergabe entscheiden, wenn der Junior schon fast weg ist und anderswo unterschrieben hat!

Bzgl. gerichtlicher Auseinandersetzung kann ich nur ein Zitat anbringen: "Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand!"

Ich weiß leider nicht, ob ein Gerichtsverfahren für Dich positiv ausgehen würde, kenne leider weder ein positives Beispiel noch ein negatives... Aber trotz allem denke ich, dass man alles schön und schlecht rechnen kann, wenn man es darauf anlegt und da es nie (habe hoffentlich nix überlesen!) etwas schriftliches hierzu gab, war Deine Arbeitsleistung "freiwillig", weil Du Dich "verpflichtet" gefühlt hast oder eben den Versprechungen geglaubt hast... Ich weiß nicht, wie ein Gericht feststellen kann, dass es das Versprechen "Du bekommst mal den Hof" tatsächlich gegeben hat.... Könnte ja (theoretisch) auch sein, dass Du eben gerne mitgeholfen hast und das einfach nur weil es Dir Spaß gemacht hat....

Ciao
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: passivM am 20.08.10, 22:36
Hallo Chris,

mir ist hier etwas ins Auge getochen:
Zitat
Ich hatte nämlich einen Fall in der ganz weitläufigen Verwandtschaft, da wurde alles mögliche vom Hof verkauft und auf die Schnelle noch "verlebt" damit der, der übernimmt ja nix mehr bekommt und mögchst schlecht dasteht, als der vor Gericht ging.
Das ist ein starkes Argument von Nelly, ...sofern ich das richtig verstanden habe. Als die Eltern merkten, dass der "Übernehmer" vor Gericht will, haben sie noch schnell alles das nicht niet-und nagelfest war, verkauft und verlebt.
An so was hab' ich noch gar nicht gedacht, aber da ist etwas dran!

Und dann sind mir auch Marias Worte noch im Sinn, die sich fragt, ob du den Hof eventuell nur deswegen willst, um ihn verscherbeln zu können (solche Bedenken könnten deine Eltern doch auch haben),
und du selber schreibst von Missverständnissen, wonach deine Eltern wohl herum erzählen, sie hätten gar keinen Nachfolger...?  Oder wollen sie nur argumentativ vorbauen, weil sie wissen, dass du den Hof nicht erhalten wirst?

Egal was nun ist: Da wäre ich seeehr vorsichtig, beziehungsweise: Ich würde an deiner Stelle nicht so geräuschvoll(!!!) vorgehen (ein Rechtsstreit ist seeehr geräuschvoll),
sondern taktisch klug   ....Plan B...

...unschuldig wie die Taube und geleichzeitig geschickt wie eine Schlange. Wer so schlechte Karten hat wie du (und in dieser Lage bist du m.E. nicht alleine) der muss schlau sein. Also lass dich von Wut oder Enttäuschung nicht hinreißen; Das sind schlechte Ratgeber. Du brauchst einen kühlen Kopf.


Was deine berufliche Zukunft betrifft, da stimme ich meinen Vorschreiberinnen zu. Du brauchst eine Perspektive OHNE diesen Hof. - Schön finde ich das nicht. Ich fühle da mit dir.
Aber wie lange willst du noch in dieser ohnmächtigen "Opferrolle" bleiben? Manchmal muss man etwas altes loslassen, um wieder die Hände (und den Kopf) frei zu haben für etwas neues.
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Chris2412 am 20.08.10, 23:17
Hallo Zusammen,

grundsätzlich kann ich jedem immer alles "andichten" ob es einen Grund dafür gibt oder nicht. ....z.B. " der will alles verkaufen etc.." ... woher nehmen alle nur das Recht über mich und all die anderen bei denen es mit der Nachfolge nicht klappt so zu urteilen ??? 

Ich habe noch über 25 Jahre zu arbeiten !!!!!!!! Muß in dieser Zeit für meinen Lebensunterhalt und meine Rente arbeiten, damit ich auch noch im Alter Rente bekomme.
Sollte es mir in den Augen mancher schwer fallen 1 u 1 zusammen zählen zu können?

Zu diesen Punkten habe ich speziell auf Seite 1 und 2 bereits ausführlich geschrieben - auch mit einer Beispielrechnung.

Perspektive ohne oder mit Hof  - egal - aber dazu werde ich finanzielle Mittel benötigen, die ich auf dem Hof durch meine langjährige Mitarbeit gebunden sehe.

Ich möchte niemandem etwas wegnehmen - sondern den mir zustehenden Anteil an meiner bisherigen Leistung - nicht mehr und nicht weniger !!!


Im Übrigen fühle ich mich nicht als Opfer - ich habe mein Leben wie jeder andere Mensch auch - tagtäglich selbst bestimmt. Jeden Tag neu entschieden. Nur habe ich meine Entscheidungen im Vertrauen auf meine Eltern getroffen. Das war wohl ein Fehler. !!!

Vertrauen ist wichtig - wo wären wir wenn ein Feuerwehrmann im Einsatz nicht mehr auf seine Kammeraden vertrauen könnte?
Wo wären Eure Betriebe, wenn ihr nicht auf die Zusagen der staatlichen Beihilfen vertrauen könnt ?
Wer würde noch investieren, wenn er nicht einmal für einen Monat die Gewissheit hätte, dass die zugesagten Gelder auch ausgezahlt werden ?

Auserdem sitzt ein Opfer meist starr vor Angst und wie gelähmt da - ich hingegen bin dabei aktiv dabei meine Chancen und Möglichkeiten auszuloten. Verschiedene Auswege aus der mir derzeit unbefriedigenden Lebenssituation zu suchen und den für mich erfolgreichsten weg versuchen zu beschreiten.

Gruss
Chris
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Pierette am 21.08.10, 11:41
Hallo @ all,
nebenbei bemerkt, die Formulierung vom "Verschebeln" des Hofes hat für mich auch ein abfälliges Gschmäckle,

Und so einfach ist das ja nun auch nicht, es handelt sich hierbei um Betriebsvermögen, von dem nur die Hälfte übrigbleibt, wenn es nicht entsprechend reinvestiert wird. Wer es natürlich drauf anlegt, haut das auch raus.
Aber das dürfte Chris, der ( wie wie ich irgendwo gelesen hatte ) eine kaufmännische Ausbildung hat, klar sein.

Ich finde übrigens die Kombination  von Lw und Kaufmann ideal und in diesem Zusammenhang die "Empfehlungen" schon fast zynisch:
Zitat
Bzgl. Deiner beruflichen Situation denke ich doch, dass es (ohne Deine Zeugnisse und Deinen Lebenslauf zu kennen) einige Chancen gibt. Du bist in der Lw aufgewachsen, hast dort Tiere versorgt, auf den Feldern gearbeitet und somit bist Du (in meinen Augen) qualifiziert, um z.B. als Betriebshelfer zu arbeiten oder bei einem Lohnunternehmen (viele arbeiten im Sommer auf den Feldern und im Winter als Winterdienst) oder auch bei den diversen Landhändlern als Verkäufer.... Vielleicht hast Du den LKW-Führerschein, so dass Du als Fahrer arbeiten könntest oder im kfm. Bereich in der Zeitarbeit (bekommt man meistens recht schnell was, je nach Region) oder Du machst noch (während Du auf dem Hof lebst) die Fortbildung/en, die Dir Deines Erachtens fehlen (gibt ja viele Fernhochschulen, oder auch Buchführungskurse bei der Handelskammer oder den ortlichen Volkshochschulen...).

Ich kenne auch den einen oder anderen Betrieb, der froh wäre, wenn er z.B. eine 400 Eur Kraft hätte, auf die er sich verlassen kann oder auch einen
(fremden) Betrieb, der einen Nachfolger sucht oder mit einem Gleichgesinnten eine Gbr zu gründen.... oder einfach eine Bäurin heiraten  Cool

Chris hätte längst, am besten zwei Jahrzehnte früher diese Klärung herbeiführen müssen, aber mit 20 ist so etwas doch recht schwierig. Das müssten eigentlich alle potentiellen HofnachfolgerInnen tun, aber zu diesem Zeitpunkt haben die meisten schon eine landwirtschaftliche Ausbildung beendet. Da beginnt ja schon die Reise.
Und ebenso müßten die Eltern perspektivisch denken, planen, rechnen.

Aber wieviele Betriebe gibt es, wo nichts geregelt ist und  BetriebsleiterInnen mit 50 noch Unterschriften bei den Rechtspersonen einholen muss, weil  sonst weder ein Kredit, eine Baumaßnahme, eine Förderung etc beantragt werden kann.

Also ich kann Chris' Sichtweise und Forderung durchaus nachvollziehen
Zitat
Perspektive ohne oder mit Hof  - egal - aber dazu werde ich finanzielle Mittel benötigen, die ich auf dem Hof durch meine langjährige Mitarbeit gebunden sehe.

Ich möchte niemandem etwas wegnehmen - sondern den mir zustehenden Anteil an meiner bisherigen Leistung - nicht mehr und nicht weniger !!!

und würde mit einem Rechtsbeistand im Rahmen einer Beratung meine Aussichten ganz nüchtern und leise abklären. Das heißt noch lange nicht, einen Prozeß führen zu müssen!!!!!!!!!
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Paula73 am 21.08.10, 12:40


Perspektive ohne oder mit Hof  - egal - aber dazu werde ich finanzielle Mittel benötigen, die ich auf dem Hof durch meine langjährige Mitarbeit gebunden sehe.

Ich möchte niemandem etwas wegnehmen - sondern den mir zustehenden Anteil an meiner bisherigen Leistung - nicht mehr und nicht weniger !!!





Ich meine die meisten "Ratschläge" die dir hier erteilt worden sind sagen nicht aus das du die ohne alles vom Hof schleichen sollst. Der strittige Punkt ist doch ob den Hof einklagen oder die gebrachten Leistungen.
Letzten Endes kann dir nur ein guter Anwalt raten, am besten da auch nicht nur eine Meinung einholen.

Eines zeigt deine Lage auf alle Fälle - ohne klare und verbindliche Regeln, schriftlich festgehalten und am besten noch von unbeteiligter Seite beglaubigt geht es auch innerhalb der Familie nicht.

LG Paula
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Pierette am 21.08.10, 14:20
Eine anwaltliche Beratung führt immer zu einem Ergebnis. Nämlich die Entscheidung des weiteren Vorgehens. Das wird der Rat des guten Anwaltes sein.

Es ist richtig, ein ordentlicher Vertrag ist die beste Lösung für alle Beteiligten - so er dann eingehalten wird! Sonst stehen die Beteiligten nämlich auch alsbald vor der Kanzlei.
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Chris2412 am 21.08.10, 14:37
Mein "ordentlicher Vertrag" stand zwar nicht vollständig auf dem Papier - aber juristisch macht es nur die Beweise schwieriger. Meine Eltern haben das Recht angenommen meine Arbeitskraft etc. zu nutzen und sich die Pflicht des Ausgleiches damit auferlegt.

Grundsätzlich ist es fast überall egal ob ein Vertrag in Stein gehauen, mit Spucke besiegelt, stillschweigend oder  schriftlich erfolgt.

Wer von Euch denkt schon an einen handfesten Vertrag, wenn ein Kunde Blumen auf Eurem Feld erntet und dann die in der Preisliste angegebenen Beträge in das bereitstehende Kässchen wirft ?

Und wie sieht es aus wenn ihr einen erwischt, der sich unbeobachtet fühlt, und nix bezahlt hat ?
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Hamster am 21.08.10, 17:11

Wer von Euch denkt schon an einen handfesten Vertrag, wenn ein Kunde Blumen auf Eurem Feld erntet und dann die in der Preisliste angegebenen Beträge in das bereitstehende Kässchen wirft ?

Und wie sieht es aus wenn ihr einen erwischt, der sich unbeobachtet fühlt, und nix bezahlt hat ?


Hallo Chris,
ich glaube hier kommt jemand vom Thema ab.  ;)
Zitat:
Wo wären Eure Betriebe, wenn ihr nicht auf die Zusagen der staatlichen Beihilfen vertrauen könnt ?  
Das hat jetzt auch nix mit dem Thema zu tun...... 8)

Liebe Grüße
Hamster
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Chris2412 am 21.08.10, 22:09
Hallo Hamster,

Hallo Chris,
ich glaube hier kommt jemand vom Thema ab.  ;)
Zitat:
Wo wären Eure Betriebe, wenn ihr nicht auf die Zusagen der staatlichen Beihilfen vertrauen könnt ?  
Das hat jetzt auch nix mit dem Thema zu tun...... 8)

Liebe Grüße
Hamster

bitte alles zitieren und die Zitate im Zusammenhang belassen, dann wird auch wieder klar, dass es um Vertrauen geht - nicht um Subventionen/Beihilfen denn das wäre wirklich ein anderes Thema !!!

Und bevor die Diskusion erst recht danaben und in Richtung Beihilfen/ Subventionen geht. In meinen früheren Antworten habe ich ganz KLAR auch hierzu Stellung genommen, denn sie sind für die Landwirtschaft lebenswichtig !!

Ganz liebe Grüße,
Chirs2412
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Paula73 am 22.08.10, 08:19
Hallo Chris

Ich glaube allen hier ist klar das deine Eltern dein Vertrauen ausgenutzt haben und du jetzt enttäuscht bist. Wenn du der Meinung bist das eine Klage vor Gericht für dich die richtige Lösung ist das such dir einen Anwalt und gehe es an.

Das was viele hier sagen wolle ist lediglich das es keine Sicherheit gibt das du mehr gewinnst als verlierst. Entscheiden musst du selbst, genau wie auch mit den event. Folgen klar kommen. Da nutzt es nichts wenn du hier bei allen um Verständnis wirbst, eine Absolution kann dir hier keiner erteilen.

Gruß Paula
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Solli am 22.08.10, 11:19
Zitat
Da nutzt es nichts wenn du hier bei allen um Verständnis wirbst, eine Absolution kann dir hier keiner erteilen.
Tut er doch garnicht, Ihm geht es meiner Meinung nach in erster Linie da drum:
Zitat
... ich hingegen bin dabei aktiv dabei meine Chancen und Möglichkeiten auszuloten. Verschiedene Auswege aus der mir derzeit unbefriedigenden Lebenssituation zu suchen und den für mich erfolgreichsten weg versuchen zu beschreiten.
Über die (nicht stattfindende) Hofübergabe mag ich nicht urteilen - für sowas MUSS man sich immer beide Seiten anhören!

Zitat
... und den für mich erfolgreichsten weg versuchen zu beschreiten.
@Chris
Hoffentlich bist Du von Deiner Enttäuschung nicht allzu sehr geblendet und immer noch offen genug, diesen dann auch zu erkennen! ;)
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: passivM am 23.08.10, 02:03
Wisst Ihr was, ich würde fast alle letzten Beiträge hier mit unterschreiben, vor allem aber Sollis letzten Satz. - Und ganau DAS habe ich mit "Opferrolle" gemeint, diese Wut/Enttäschung die einen blind machen kann, für die aus logischer Sicht gesehen, beste Lösung.

Es wurde hier schon ein paar mal geschrieben: Allen ist klar, dass Chris Eltern sein Vertrauen ausgenutzt haben, und das ist nicht in Ordnung. Nun hat er die schwierige Entscheidung zu treffen, auf welchem Wege er mehr gewinnt als verliert.
Sollte er den Hof einklagen, oder eine Entschädigung für seine erbrachte Leistung? ...und/oder "Plan B" - dass er möglichst geräuschlos versucht, Geld aus dem Hof zu ziehen.

Chris, ich überlege gerade:
Hast du denn gar keinen schriftlichen Arbeitsvertrag? - Das wäre für dich vielleicht sogar von Vorteil, denn dann könntes du eventuell doch noch "Lohn" nachfordern. (Allerdings weiß ich nichts über Verjährungsfristen und so.) Da stünde nämlich Aussage gegen Aussage, falls deine Eltern behaupten würden, du seiest mit einem Taschengeld einverstanden gewesen. Da könnte man doch so was wie Beweislastumkehr machen..? So was Ähnliches hat mir mal ein Anwalt in anderer Sache gesagt. So was wäre ein Fall für eine Beratung durch einen Anwalt. Das sind so juristische Spitzfindigkeiten.

Ich meine, du "darfst" schon "spitzfindig", clever sein, nachdem deine Eltern dich so "verarscht" dein Vertrauen so ausgenutzt haben.

Chris, mach' dir keinen Kopf deswegen: Sicher ist es ein Tabu, gegen Eltern vor Gericht zu gehen, ABER dieses Tabu haben in deinem Fall zuerst deine Eltern gebrochen, nämlich indem sie dich/dein Vertrauen so ausgenutzt haben. Da will hier - vielleicht bis auf ein paar gaaanz wenige Ausnahmen, niemand(!) den moralischen Zeigefinger vor dir schwingen. Aber - und das wurde auch schon oft geschrieben: Einen kühlen Kopf bewahren! Eine Entscheidung treffen, bei der Chris mehr gewinnt als verliert!

Aber nochmal diese Sache mit dem "verscherbeln" (dieses negativ klingende Wort ist NICHT von mir): Meine SM tickt genauso... :-\  Keine Ahnung, woher solche Bedenken kommen.  ???  Vielleicht redet so mancher potentielle Altenteiler sich auch nur hundert Gründe ein, um nicht übergeben zu "müssen". - Ich mein', "übergeben müssen" tut (juristisch gesehen) niemand; Aber nachdem man den Abkömmling viele Jahre lang für lau hat schuften lassen, spürt so mancher vielleicht(!) so etwas wie eine "moralische Verpflichtung",
...und dann werden hundert Gründe gegen eine Übergabe gesucht und gefunden,
so "blöde" sie auch sein mögen.
Ich mag' gar nicht dran denken, was meine SM schon alles für Gründe angeführt hat, warum sie angeblich nicht übergeben kann.
Einmal war es sogar, weil ich meine zwei großen Terrakotta-Blumentöpfe bei unserem Umzug mitnehmen wollte, die meien SM inzwischen bepflanzt hatte. (Denn ich - "faules Stück" - hatte sie ja nicht bepflanzt .....klar, weil ich ja wusste, dass wir eh umziehen). Ich will mit diesem Beispiel sagen: Kein Grund ist zu dumm, um gegen eine Übergabe herzuhalten, wenn man nicht übergeben WILL.
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Maja am 23.08.10, 19:16
Somnio
Solche Bedenken , dass man den hof verscherbeln könnte kommen sicher nicht von ungefähr.
Ich kenne gleich drei Fälle in denen sich der zuerst gefeierte Hofnachfolger um seine erbe gebracht sah.
Da kam plötzlich der zweite Sohn und machte sich ( wegen ungeliebter Schwiegertochter bei Hofnachfolger) bei den eltern wieder Liebkind. Man überschrieb den hof , alle anderen weichenden erben gingen ohne Abfindung vom Hof und der erbe verkaufte alles nach nur zwei jahren. wie kommt man sich da erst verarscht vor.
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Nelly am 23.08.10, 20:38
....ich kenne aber keinen potentiellen Hofnachfolger, der neben seiner "normalen" ARbeit noch auf dem Hof  arbeitet, dass der dann einen Arbeitsvertrag hat. Weil er arbeitet ja für den Hof, was ja immer wieder betont wird von den ELtern, dass da ja alles klar sei und ein Arbeitsvertrag dann total albern sei....



Nell
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: fanni am 23.08.10, 20:43
Somnio
Solche Bedenken , dass man den hof verscherbeln könnte kommen sicher nicht von ungefähr.
Ich kenne gleich drei Fälle in denen sich der zuerst gefeierte Hofnachfolger um seine erbe gebracht sah.
Da kam plötzlich der zweite Sohn und machte sich ( wegen ungeliebter Schwiegertochter bei Hofnachfolger) bei den eltern wieder Liebkind. Man überschrieb den hof , alle anderen weichenden erben gingen ohne Abfindung vom Hof und der erbe verkaufte alles nach nur zwei jahren. wie kommt man sich da erst verarscht vor.

und wie ist das Verhältnis der Geschwister...........?? Vermutlich nicht das Beste oder??  Und bei solchen Sachen wahrscheinlich auf Jahrzehnte hinaus gestört.
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Maja am 23.08.10, 22:51
Genau.
Jetzt fragt sich wer nach den Eltern schaut wo sie nicht mehr können.
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: maggie am 23.08.10, 23:09
Somnio
Solche Bedenken , dass man den hof verscherbeln könnte kommen sicher nicht von ungefähr.
Ich kenne gleich drei Fälle in denen sich der zuerst gefeierte Hofnachfolger um seine erbe gebracht sah.
Da kam plötzlich der zweite Sohn und machte sich ( wegen ungeliebter Schwiegertochter bei Hofnachfolger) bei den eltern wieder Liebkind. Man überschrieb den hof , alle anderen weichenden erben gingen ohne Abfindung vom Hof und der erbe verkaufte alles nach nur zwei jahren. wie kommt man sich da erst verarscht vor.

da wird bei uns normalerweise eine klausel eingebaut - wenn landw. oder andere grundstücke und immobilien günstig übernommen wurden - muss während einigen jahren der "grosse" gewinn geteilt werden (normalerweise ca. 20 jahre - mit abstufung, je länger im eigentum deste weniger muss geteilt werden) und investitionen können zuerst berücksichtigt werden
und wenn z.b. einer seinen hof verkauft und dafür einen andern kauft muss er/sie auch nicht teilen
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Maja am 24.08.10, 11:25
in meinem Hofübergabevertrag wurde diese Klausel auch eingetragen. Aber anscheinend hat da nicht jeder Notar ein Auge drauf.
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: passivM am 24.08.10, 15:21
Zitat
Da kam plötzlich der zweite Sohn und machte sich ( wegen ungeliebter Schwiegertochter bei Hofnachfolger) bei den eltern wieder Liebkind.
Das kommt mir sooooo bekannt vor.... ::)

Und "auf der Strecke" bleiben nicht zuletzt auch die alten Eltern.. :-\  ...und das alles "nur" wegen einer "ungeliebten Schwiegertochter"....   IST DAS NICHT TRAURIG !  Ich mag da gar nicht "frohlocken" vonwegen: Das habt Ihr nun davon (dass Ihr dem zuerst angedachten Hofnachfolger und seiner Frau das Leben so schwer gemacht habt). Ich finde es einfach nur traurig.

Aber wegen dieser Klausel wegen Nachabfindung: Warum klagen die Geschwister - einschließlich verprelltem Hofnachfolger, nicht auf Nachabfindung? Ich mein', wer seine Eltern und Geschwister so verarscht,
Zitat
Da kam plötzlich der zweite Sohn und machte sich ( wegen ungeliebter Schwiegertochter bei Hofnachfolger) bei den eltern wieder Liebkind. Man überschrieb den hof , alle anderen weichenden erben gingen ohne Abfindung vom Hof und der erbe verkaufte alles nach nur zwei jahren. wie kommt man sich da erst verarscht vor.
der muss schon damit rechnen, dass er vor Gericht gezogen wird. Oder nicht?
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Maja am 24.08.10, 20:22
Nicht unbedingt!!!
Wenn die Klausel nicht im Übergabevertrag drin ist und er nach zwei JAhren sagt es rentiert sich nicht dass ich hier weiter mache (war da so) Ich verkaufe alles. Die andern Erben konnten nichts machen. Der Vater war schon verstorben und die Mutter war zu schwach.
Dann saß sie bei der einen Tochter die sich ihrer erbarmt hat. So kann es gehen!!!!
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: passivM am 24.08.10, 23:21
Ich will nicht streiten: Wenn du sagst, dass das so ist, dann glaube ich dir das auch. Aber ich "dachte" immer, Nachabfindung sei geltendes Recht, also dass diese Ansprüche bestehen, wenn die sogenannten "weichenden Erben" nicht ausdrücklich schriftlich darauf verzichtet haben.

Und was ist das eigentlich für ein Notar, der so was wichtiges wie Nachabfindung nicht anspricht.

Andererseits: Manchmal ist diese Nachabfindung ja ein echtes Problem für den Betriebsübernehmer. Angeblich sollen die weichenden Erben ja sogar Ansprüche haben, wenn der Übernehmer zum Beispiel Windkraftanlagen auf einem Acker den er trotzdem noch ackerbaulich nutzt aufstellen lässt (Ansprüche anteilig an der Pacht, da diese kein Einkommen aus Land-u.Forstwirtschaft sei), oder wenn er Dächer für Photovoltaikanlagen verpachtet. Ich meine, so etwas hätte ich unlängst mal in irgend einer Fachzeitschrift (Topagrar?) gelesen....  ???  Und wenn sich die LW wirklich nicht mehr rentiert, tja, soll der Bauer denn auf Biegen und Brechen daran festhalten, nur weil er sonst einen Haufen Geld an seine Geschwister zahlen muss, das er eigentlich dringend bräuchte, um sich eine Einkommensalternative zu schaffen...?
Eigentlich halte ich diese Nachabfindungssache für ein Problem mit dem sich der Übernehmer herumschlagen muss; Aber wie man sieht: Es kann auch anders herum ein Problem werden.

Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Maja am 25.08.10, 09:07
Weiß nicht ob NAchabfindung automatisch in Kraft tritt wenn nicht extra geschrieben.??
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: manurtb am 25.08.10, 10:06
Weiß nicht ob NAchabfindung automatisch in Kraft tritt wenn nicht extra geschrieben.??
Ist das was, was es nur bei der Landwirtschaft gibt?

Denn ansonsten ist es so, dass zu Lebzeiten die Eltern auch alles verschenken können. Ganz Fremden oder auch den Kindern, halt nicht allen. Und dagegen kann man nichts machen.
Hatten wir auch in der Familie, dass der Immobilienbesitz (kein LW-Hof) an 3 von 4 Kindern verschenkt wurde. Das 4. Kind konnte nichts dagegen machen.
Man erbt halt erst beim Tod und davor liegt alles im Ermessen des Eigentümers.
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Melitta am 25.08.10, 10:25
Hallo,
das stimmt nicht so ganz, dass man alles, wie man will verschenken kann ohne Folgen. s. Gesetzesregelung "bevorzugtes Kind". Es gibt im Gesetz eine Novellierung. Auch vorher musste die Schenkung mindestens 10 Jahre zurückliegen.

4. Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass der Pflichtteilsergänzungsanspruch teilweise gekürzt wird.

Derzeit ist die Rechtslage folgendermaßen:

Schenkungen des Erblassers sind gegenüber einem Pflichtteilsberechtigten zu berücksichtigen. Warum das so ist, macht folgendes Beispiel deutlich:

Nehmen wir an, der Erblasser hat zwei Kinder, seine Frau ist vorverstorben. Er setzt testamentarisch eines seiner Kinder als Alleinerben ein, das andere Kind ist damit automatisch enterbt. Das enterbte Kind hat einen Pflichtteilsanspruch. Nehmen wir an, der Nachlass beträgt 500.000,00 €. Dann wäre der Pflichtteilsanspruch (die Hälfte des gesetzlichen Erbteils) 125.000,000 €, den das enterbte Kind gegen das bevorzugte Kind geltend machen könnte. Dies würde dazu führen, dass der Erbe 125.000,00 € an das enterbte Kind zahlen müsste. Der Erblasser, der das umgehen will, verschenkt den kompletten Nachlass ein halbes Jahr vor seinem Tod an das bevorzugte Kind. Am Todestag ist der Nachlass 0 € wert, also ist von diesem Nachlass kein Pflichtteil zu zahlen, weil kein Wert mehr da ist.

In solchen Fällen greift der Pflichtteilsergänzungsanspruch: Die Schenkung wird fiktiv dem Nachlass hinzugerechnet, so dass der Wert des Nachlasses wieder 500.000,00 € beträgt und das enterbte Kind wieder 125.000,00 € von dem Erben verlangen kann, nunmehr allerdings nicht als Pflichtteilsanspruch, sondern als Pflichtteilsergänzungsanspruch.

Dies funktioniert allerdings nur, wenn (jedenfalls bei Schenkungen des Erblassers an andere Personen als den Ehegatten) die Schenkung nicht mehr als zehn Jahre zurückliegt. Auch dann, wenn die Schenkung beispielsweise 9,5 Jahre zurückliegt, wird sie mit dem vollen Wert dem Nachlass hinzugerechnet.

Dies regelt der Gesetzgeber nunmehr anders:

Gemäß § 2325 Abs. 3 des Regierungsentwurfes wird die Schenkung nur dann voll angerechnet, wenn sie innerhalb des letzten Jahres vor dem Erbfall gemacht wurde. Für jedes weitere zurückliegende Jahr wird 1/10 des Wertes abgezogen. Dies führt dazu, dass länger zurückliegende Schenkungen nur noch mit einem Teilbetrag angerechnet werden müssen.
(Erbschaftssteuerreform 2008/2009)

Das habe ich ausgegraben, weils bei mir auch aktuell ist. Wenn man schenken will, am besten so früh, wie möglich, so verfällt der Pflichtteilanspruch nach 10 Jahren.

Viele Grüße

Melitta
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: martina am 25.08.10, 10:46
Weiß nicht ob NAchabfindung automatisch in Kraft tritt wenn nicht extra geschrieben.??
Ist das was, was es nur bei der Landwirtschaft gibt?


Keine Ahnung.

Eine Hofübergabe ist aber eine "vorgezogene Erbschaft", die quasi im Wert steigen kann. Mit der Nachabfindung soll eben verhindert werden, dass der Übernehmer die anderen Erben benachteiligt oder so.
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: manurtb am 25.08.10, 14:15
Melitta, was aber, wenn die Schenkung so früh geschieht, dass nach 10 Jahren der Erblasser noch nicht gestorben ist?
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: passivM am 25.08.10, 15:12
Ich bin zwar nicht Melitta,
aber ich behaupte: Dann haben die Anderen Pech. Finnito.
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Melitta am 25.08.10, 16:16
Hallo Manu123,
Dann geht die Schenkung komplett ohne Abzüge und Auszahlung an das eine Kind und das andere guckt in die Röhre. :o Wenn jedes Jahr 1/10 vom Wert abgezogen wird, dann ist nach 10 Jahren nix mehr da.

Viele Grüße

Melitta

Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: Chris2412 am 27.08.10, 22:43
Hallo Zusammen,

zunächst muss mal berücksichtigt werden, dass ein hof gar nicht so einfach "verschenkt" werden kann. denn im allgemeinen hat ja zunächst das finanzamt die hand drüber, da es sich um betriebsvermögen handelt. es muss zunächst in privatvermögen verwandelt werden, damit es verteilt werden kann. das kann schon mal ganz schön in geld gehen.

für die übergabe eines hofes gilt:
hierzu gibt es in vielen bundesländern eine höfeordnung oder ähnliches die viele regelungen beinhalten kann. das kann auch die "weichenden" erben betreffen. von klaren regelungen welchen anteil einer bekommen kann - bis zu gar nix reichen hier anscheinend die einzelnen regelungen je nach gebiet.

jedoch beim "verschenken" wenn der hof im privateigentum ist, sieht das ganze anderst aus:
hier kann man (fast) alles machen - d.h. es kann an jeden verschenkt werden  -  einzig im "erbfall" kann ein erbe noch die verschenkten güter zu gewissen teilen die zuvor schon angesprochen wurden zurückfordern - kann sehr schwierig sein, denn ein langer rechtsstreit kann folgen, bzw. wenn das '"geschenk" bereits "verprasst" ist kann das ein sinnloses unterfangen werden.
hierzu hat der gesetzgeber erst vor kurzem neue gesetze erlassen. nicht unbedingt zum vorteil der erben.

abschliessend muss aber auch an die weichenden erben bei einer hofübergabe gedacht werden, denn wenn ein kind (hofnachfolger) fast das ganze erbe erhält (den hof), und das vor dem erbfall, dann ist es nur recht und billig, dass wenn teile vom hofnachfolger ohne reinvestitionen verkauft werden, diese verkäufe dann auch anteilig nach einer festen regelung die bei der übernahme festgelegt wurde an die restlichen geschwister (erben) verteilt werden.
schließlich hat jeder hofnachfolger auch die freie wahl einen betrieb auf grund der wirtschaftlichen lage oder unannehmbarer bedingungen im übergabevertrag abzulehnen.
dann kann er aber womöglich gleich im erbfall alles mit den restlichen erben (geschwister) teilen.

ich denke das ist dann auch gerecht. schliesslich sind die "erben" ja alles kinder der eltern.
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: passivM am 29.08.10, 15:10
zunächst muss mal berücksichtigt werden, dass ein hof gar nicht so einfach "verschenkt" werden kann. denn im allgemeinen hat ja zunächst das finanzamt die hand drüber, da es sich um betriebsvermögen handelt. es muss zunächst in privatvermögen verwandelt werden, damit es verteilt werden kann. das kann schon mal ganz schön in geld gehen.
Ja. Ja.  ...dazu eine kleine Episode von mir ;D
Meine SM hatte nach dem Tod ihres Mannes dessen Landwirtschaftliche Flächen aufgeteilt (Erbengemeinschaft aufgelöst), im Stil einer Realteilung...  ;)  Aufeinmal kam der eine Schwager (Beamter ;)) daher, und meinte, er müsse wegen "Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft in Höhe von xkomma3 Euro" jetzt Steuern zahlen, und da wollte er von meinem Mann, weil mein Mann der Bauer ist (und auch nicht mehr bekommen hat als seine Geschwister) diese xkomma3 Euro haben. ....Es hat eine ganze Zeit und viel Mühe gebraucht, bis mein Schwager eingesehen hat, dass er nichts von meinem Mann bekommt. Aber der war wirklich sauer auf uns...  Übrigens: Ja, mein Mann bezahlt Ackerpacht an seine Geschwister.
Titel: Re: Rechtsstreit statt Hofübergabe - Erfahrungsberichte - Hilfe
Beitrag von: GoifMadl am 24.11.10, 08:32
Hallo Chris,

ich habe mir die letzten Tage alle Seiten dieses Themas durchgelesen ... ganz schön viel und wahrscheinlich hab ich auch schon wieder einiges vergessen  :(
Dein ganzer Weg kommt mir ziemlich bekannt vor. Ich kann Dich sehr gut verstehen. Bei uns ist es sehr ähnlich und kein Ende in Sicht :(

Mein Pa (55, gelerner Landwirt) hat über 10 Jahre gewartet, dass meine Oma (ist 85) von sich aus übergibt, aber es ist nix passiert, obwohl es immer hieß, dass er den Hof bekommt.
Nun hat er im Sommer 2009 gesagt, sie soll endlich übergeben, er wird ja auch nicht jünger und wie soll er dann noch was aufbauen ?! Natürlich ist nix geschehen. Im Dezember 2009 haben wir dann gesagt, wir wollen nur bestimmte Flächen (als Entlohnung für die erbrachte Arbeitsleistung über 22 Jahre - davon 10 Jahre Vollzeit und 12 Jahre neben seinem Beruf) und den Hof mit paar Hektar kann sie sich behalten, vielleicht ist sie dann glücklich. Über Teilbetrieb wäre dies steuerlich und rechtlich alles möglich, da haben wir uns schon umfangreich drüber informiert. Nur der Notar hielt es nicht für nötig, sich auch damit zu befassen und hat ihr gesagt es geht nur ganz oder gar nicht. Das reden ihr natürlich auch die anderen Kinder ein (von denen keiner als Hofnachfolger in Frage käme und auch gar keiner will). Also haben wir uns letztendlich dazu entschlossen, alles zu nehmen. Aber auch das ist jetzt wieder nichts. Jetzt versuchen wir halt, ob der Steuerberater vom Bauernverband was erreichen kann. Wenn nicht, dann stellt sich auch für uns die Frage welchen Weg wir einschlagen werden.

Wie ist der aktuelle Stand bei Dir ?! Ist die Übergabe nun doch erfolgt oder gehst Du den Rechtsstreit an ?!

Ich schreib Dir mal eine PM, da ich unsere Situation jetzt hier nicht gleich so öffentlich darstellen will.

Viele Grüße GoifMadl