Hallo,
hab seit gestern meine Implantate im Mund.
Drei Stück habe ich bekommen. Insgesamt hab ich 6 neue Zähne (eigentlich 7 weil ein Steg dazwischen ist)
In anderen Boxen hab ich davon schon immer wieder mal berichtet. War ein harter Weg. Vielleicht bin ich auch zu empfindlich.
Immerhin bin ich schon seit Mai dazu in Behandlung. Erst mal Zähne/ Wurzel raus; verheilen lassen! Dann Grundgerüst für Implantate rein; annähernd 3 Monate warten bis alles eingewachsen ist.
Ich möchte behaupten mein Zahnarzt hat aller sehr korrekt gemacht. Ich vergleiche ja immer. Hab einige Leute, etwas älter wie ich - die sind momentan auch mit so was beschäftigt.
Das normale Menschliche Gebiss ist nicht für unsere, inzwischen doch erstaunlich hohe Lebenserwartung ausgelegt. Würde man nur 40 oder 50 Jahre alt, dann würde es in den meisten Fällen ja passen.
Ich habe während der letzten 3 Monate manchmal geflucht wie ein Ritter. Komisch, wenn dann alles vorbei ist, dann ist man irgendwie zufrieden und denkt an das Schlechte nimmer.
Was mich an meinem Zahnarzt doch ein bisschen stört, das ist, dass er sehr schlechte Aufklärung macht. Er erzählt dir was hopplahopp und weil man mit der Materie ja noch gar nicht vertraut ist, entstehen die Fragen dann eigentlich erst mit der Behandlung. Da sitzt man dann aber schon zu Hause und quält sich.
Also 3 Implantate nebeneinander sind schon ein Eingriff! Und ich hab auch jüngst, als ich mein Leid geklagt habe, von einer Kollegin gehört, dass deren Schwägerin gleich einen Bluterguss außen sichtbar an der Wange hatte. So was hab ich früher schon mal gehört.
Dachte aber, meine Praxis wäre da evt. besser ausgestattet um so was zu vermeiden.
Bluterguss hatte ich zwar nicht; aber die Schwellung meines Unterkiefers war auch nicht unerheblich - trotz Kühlung!
Nach den fast drei Monaten hat mir mein Implanteur das Zahnfleisch wieder aufgeschnitten was er beim Einsetzen der Dinger zuerst über den Kappen zugenäht hatte damit ich schöneren Zahnsaum bekäme. (Vom Nähen hat er in der Vorbesprechung auch nie einen Deut erwähnt)
Nach dem Aufschneiden hat er dann die Kappen durch höhere Teile ersetzt und auch wieder Kappen drauf gemacht und mit ein paar Stichen auch wieder Zahnfleisch angenäht.
Beim mich nach Hause entlassen war kein Wort, dass ich da noch kühlen müsste. Ich hatte 8 Tage wirklich Schmerzen, Schwellung und Taubheitsgefühl bis in die Ohrmuschel hinein.
Beim nächsten Termin hab ich ihm dann ein paar Takte gesagt. Unaufgefordert! Weil Frage an den Patienten wie die zurückliegende Woche war, die gibt es da ohnehin nie bei dem.
Auch fehlte mir eine Anleitung von ihm, wie ich zwischen den Terminen das Ganze zu pflegen hätte.
Das erlas ich mir mal per Zufall aus einer Anleitung für Leute die so was in Ungarn in einer Zahnklinik machen lassen
Nachdem ich meinen Unmut - auch über seine, die Woche davor angebrachte ruppige Injektion beim vorvorletzten Termin mal Luft gemacht hatte, ging er etwas sorgsamer mit mir um. Auch die Helferin, die ihm ohnehin die ganze Arbeit abnimmt (hoffentlich wird die von ihm auch entsprechend entlohnt!) die fand dann sogar ein Lokalanästhetikum in ihrem Schrank um mir die Schmerzen etwas erträglich zu machen.
Gestern waren sie dann wie Samt und Seide! Fast hat man sich entschuldigt weil doch leicht eingespritzt werden musste und dann auch entsprechende Wahl und Menge des Medikaments getroffen.
Der Schmerz war dann gestern Abend schon wieder präsent. Immerhin musste man zum Einsetzen der neuen Beisserchen wieder das Zahnfleisch bewegen, etwas bohren wo die Stifte rein kamen in die Wurzeln der beiden Eckzähne vorne.
Ich hab nachmittags gestern schon verzweifelt nach meinen IBU's gesucht, die ich vor 3 Wochen irgendwie wegversteckt hatte. Keine Chance die zu finden. Hab dann abends Aspirin genommen und bin in die Apotheke IBU holen.
Ich denke jedoch, dass ich die Packung nimmer brauche. Bzw. keine Tablette wegen der Zähne jetzt.
Heute bin ich schmerzfrei aufgestanden.
Ich kann auch sagen, dass der Doc, bzw. der Techniker und alle gute Arbeit geleistet haben was das Passen der Zähne innerhalb meines Mundes anbelangt. Habe kein störendes Gefühl!
Nur wie ich drauf beißen soll, das hab ich noch nicht so raus. Ich hatte auf dieser Seite zuerst wegen wackeliger Brücke (mehrere Jahre) und dann wegen fehlender Zähne und nun die letzte Zeit wegen Schmerzen bei der Aufbereitung keine Möglichkeit zu kauen.
Nun liegt die Innenseite der Backe derart an, dass ich wirklich neugierig bin, wie das auf lange Sicht sich entwickelt. Und wann ich kauen kann ohne mich in die Backe zu beißen.
Das bedarf vermutlich einen Umdenkprozess im Gehirn.
Nun hab ich Euch zugetextet. Toll, wenn jemand bis hier her gelesen hat.
Mir war es wichtig mal alles noch einmal ins Gedächtnis zu rufen. Denn ich stehe immer noch vor einer Entscheidung meine weiteren vielen Zähne doch evt. in Ungarn machen zu lassen. Erstens weil das doch ein gewaltiger Preisunterschied ist. Und zweitens, weil ich mich von der Versorgung und Aufklärung auch nicht so toll aufgehoben fühlte in meiner Praxis.
Mal sehen. Muss das alles erst verdauen.
Jetzt wo alles heil ist und zumindest wieder schmerzfrei, bin ich sehr versucht Ungarn wieder zu verwerfen. Ich vergesse sehr schnell.
Mein Geldbeutel allerdings weniger. Bin gespannt wann meine Rechnung kommt.