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Ein Pflegehof - auch in Deutschland denkbar?

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LunaR:
Hallo,

heute kam bei Weltbilder - NDR Fernsehen - ein Beitrag aus Holland. Dort gibt es sog. Pflegehöfe. An einem Beispiel wurde gezeigt, wie ein kleinerer Hof mit gemischter Bewirtschaftung eine Gruppe von pflegebedürftigen, ältere Menschen, z. B. nach einem Schlaganfall aufgenommen hatte und in Tagespflege betreute. Die meisten von ihnen waren nicht in der Lage zu arbeiten. Einer konnte zumindest Hühner füttern, ein anderer mit dem Pony spazieren gehen. Um die anderen musste sich gekümmert werden. Die Frau des Landwirts hatte einen pflegerischen Beruf erlernt und die Tochter war Altenpflegerin, eben wegen der Pflegefälle auf dem Hof. Es wurde deutlich, dass diese Situation für beide Seiten eine Bereicherung war.  Mittlerweile soll es in Holland schon über 1000 Pflegehöfe geben.

In dem Beitrag wurde auch berichtet, dass die Kosten von der Pflegekasse / dem Staat übernommen werden. Die Einstufung in die Pflege ist mit einer Menge Hürden und Bürokratie verbunden, aber das Pflegegeld können die Pflegebedürftigen ausgeben wie sie wollen.

Könnt ihr euch vorstellen, dass so etwas auch in Deutschland möglich wäre? Angeblich hat im Zuge der Pflegereform ein norddeutscher Bauernverband schon Interesse an diesem Modell bekundet.

LG

Luna

mary:
Hallo Luna,
diese Höfe gibt es bei uns schön länger, war auch in den landw. Fachzeitschriften vor ein paar Jahren öfters beschrieben. Wir haben einen Pflegehof besichtigt, dort alt werden zu dürfen, ein Geschenk.
Das Thema Alter wird uns die nächsten Jahre ganz massiv einholen- bis jetzt wird grossflächig Verdrängung betrieben.
Gestern hab ich Planet Wissen über das dörfliche Leben angesehen, angeblich sind 50 % der Dörfer in Gefahr zu veröden.
In gewisser Weise hängen Dörfer und Heimat zusammen und ob die verbleibenden Bauernhöfe noch Heimat bieten können,
für die Menschen die dort leben und vielleicht auch für Menschen, die dort leben wollen?
Dazu fällt mir immer ein Film über die Menschen auf einer Insel in Japan ein, dort waren auch keine Arbeitsplätze, die Jungen sind in die Städte abgewandert und die Alten blieben auf der Insel zurück.
Ich kann mich noch an eine Frau erinnern, die mit 94 noch Gemüse für den Dorfladen zog, eine 96jährige an der Kasse im Laden, die 98jährige Frau, die noch alleine ihren Haushalt schmiss.
Der Vorteil dort, die Menschen haben ein gutes Gemeinschaftsgefühl, es ist niemand alleine.
Pflegehöfe - vielleicht eine Chance, um Menschen, die das Landleben schätzen, es ihnen auch im Alter zu ermöglichen.
Für unsere alternde Gesellschaft müssen wir aber noch viel tiefgreifender Denken, Veränderungen auch im Arbeitsleben durchsetzen, denn wenn wir länger arbeiten sollen, wollen, müssen, dann darf es nicht so sein, dass wir  ausgebrannt werden.
Herzl. Grüsse
maria

Clara:
... sicher eine spannende Idee, auch wenn die Auflagen enorm sind.

Guten Abend,

Anja

SiegiKam:
Die Auflagen sind sehr unterschiedlich je nach Form der Pflege. Sehr hoch sind sie, wenn man das ganze als kleines Pflegeheim führen will. Weniger hoch, wenn man eine betreute Wohngruppe mit bis zu 12 Bewohnern daraus macht.

Siegi

fanni:
Kann es sein das es viele neue Modelle gibt, die eine Grundpflege in Gemeinschaft ermöglichen, vom Mehrgenerationenhaus angefangen bis zum Pflegehof aber alles ist dann doch zu Ende wenn es ans ich sags mal salopp "Eingemachte" geht?? Sprich Bettlägrigkeit mit intensivem Pflegeaufwand. Dann doch Pflegeheim?

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