Hallo,
bei uns war klar, dass grundsätzlich ich für die Kinder zuständig bin. D.h. wenn ich Hilfe zur Betreuung brauchte, habe ich jeweils meine Schwiegermutter gefragt und sie hat dann auf die Kinder aufgepasst als sie noch klein waren (abends während Stall oder tagsüber bei Außeneinsätzen im Stall od. Feld).
Morgens habe ich gehofft, dass die Kinder über den Stall schlafen und habe zur Überwachung immer das Babyphon (Babywächter) mitgenommen. Da musste ich dann eben reinrennen, wenn eines geschrien hat. Sogar als sie längst keine Babys mehr waren, haben wir das Babyphon noch benutzt; sie konnten mich damit "anfordern".
Abends hat meistens meine Schwiegermutter aufgepasst, dann war ich in Ruhe draußen. Aber immer nach Absprache und Tagesform der Kinder. Wenns mal besser war, dass die Mutter da ist, dann ist meine Schwiegermutter in den Stall gegangen. Das war ihr lieber so.
Als Kleinkinder habe ich unsere beiden nur notfalls mit in den Stall genommen. Da wir unsere Schweine nicht in einem sondern in versch. Ställen haben, ist alles etwas unübersichtlich und gefährlich.
Mir ist bewusst, dass ich es da gut getroffen habe: dass wir zur Kleinkindzeit unserer Beiden personell noch so gut ausgestattet waren und dass man mit den Schwiegereltern gut reden kann.
Inzwischen sind unsere Kinder bereits Dritt- bzw. Erstklässler. Morgens gehe ich i.d.R. so rechtzeitig in den Stall, dass ich meinen Teil soweit fertig habe, wenn es Zeit ist, sie zum Richten anzutreiben. (In Zeiten / an Tagen wo es betrieblich nicht so stressig ist, wollen die Schwiegereltern nicht gar so früh in den Stall, dann wird frühmorgens auf meine erste Stallarbeit verzichtet.)
Die Große steht ganz selber auf, aber der Kleine will immer weiterschlafen, so dass sie überfordert wäre, ihn anzutreiben . Deshalb können die beiden sich noch nicht selber richten. Manchmal geht es ganz gut, manchmal streiten sie oder sind nervig, haben Bauchweh usw. Das wäre m.E. KEIN ruhiger Oma-Posten ! Meine Schwiegermutter geht lieber in den Stall und auch mein Mann (dem ich schon mal Tausch vorgeschlagen hatte) lehnte dankend ab......
Beide Kinder sind in der Kernzeitenbetreuung angemeldet, so dass ich morgens und nach der Schule i.d.R. nur einmal fahre. Dadurch stehe ich dann ab 7.50 Uhr wieder zur Verfügung und wir können bei Bedarf miteinander in Ruhe Schweine umstallen, Ferkel impfen/kastrieren usw. (ohne die Hektik, dass gleich die Kinder fortgebracht werden müssen).
Abends über den Stall beschäftigen sie sich selber (unter mimimaler Aufsicht der Oma) bzw. sind auch mal im Flötenchor, in der Jungschar usw.
Mitnehmen in den Stall tue ich sie unter der Woche fast nie , u.a. wg. dem Geruch (siehe "Bauernkinder stinken nach Bauernhof" in der Kinderbox).
Ich finde aber schon wichtig, dass sie möglichst oft mitkriegen, was draußen läuft und sie haben oft auch Lust dazu. Jetzt in den Ferien sind sie manchmal dabei und im Sommer oft mal so kurz zum Katzenschmusen oder am Wochenende helfen sie Ferkelfangen od. -treiben. Es ist auch ganz wichtig, dass man sie jetzt helfen läßt. Aber eben alles zu seiner Zeit.
Ich bin froh, dass ich sie nicht immer mitnehmen musste. Ich selber war als Kind immer im Stall dabei, weil es keine andere Betreuungsmöglichkeit gegeben hatte. War nicht schlimm. Aber so ist es eben einfacher.