Autor Thema: Pechsalbe  (Gelesen 27795 mal)

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Offline geli.GTopic starter

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Pechsalbe
« am: 11.11.12, 10:13 »
Hallo ihr,

am Freitag war ich mit dem VLF unterwegs. Hier kann man sehen wo wir waren.

Wir haben unter anderem Pechsalbe gekocht, bzw. es wurde uns gezeigt und wir durften ein Glas davon mitnehmen.

Ich fand es total interessant und vor allem die älteren Frauen kannten das alle noch von früher.

Kennt das noch wer von euch?
Man kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber dem Tag mehr Leben.
Viele Grüße von Geli

Christel Nolte

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Re: Pechsalbe
« Antwort #1 am: 11.11.12, 10:33 »
Ich hab das gerade mal kreus und quer gego...lt, das ist ja sehr interessant! Leider zu weit weg.

Ich kenne das nur zum kaufen. "Zugsalbe", ich habe inmner eine Tube "Ichtholan" bereit liegen.


Offline goldbach

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Re: Pechsalbe
« Antwort #2 am: 11.11.12, 11:11 »
Ach ja, die gute "alte" Pechsalbe.  Uns Kinder half sie bei allen Wehwehchen - weil sie fürchterlich riecht und dann helfen muß! Beim Hund kam sie hinter die Ohren, weil wir meinten, dann bekommt er keine Zecken und Flöhe! Bei den Schafen wurde sie auf bzw. in die (eingerissenen) Klauen geschmiert und wenn die Ferkel sich gegenseitig anbissen, wurden die auch mit der Salbe eingerieben. Unsere Eltern, öfter der Vater, nahmen sie bei rauen Hände bzw. bei aufgerissenen Schrunden.  
« Letzte Änderung: 11.11.12, 18:56 von goldbach »

Offline LunaR

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Re: Pechsalbe
« Antwort #3 am: 11.11.12, 13:06 »
Ich kenne sie auch als Zugsalbe für Furunkeln.

Luna
Es ist sehr beglückend, sich mit kompetenten Menschen auszutauschen.

Ein lieber Gruß Luna


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Offline saba

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Re: Pechsalbe
« Antwort #4 am: 11.11.12, 15:02 »
Hallo ihr,

am Freitag war ich mit dem VLF unterwegs. Hier kann man sehen wo wir waren.



Hallo Geli,

von dort wo ihr wart, steht immer wieder mal was in der Zeitung, von daher ist mir das bekannt. Hört sich sehr interessant an.  :D
Eine Pechsalbe habe ich von meiner Mutter, die macht sie selbst. Auch meine Schwiegermutter braucht von dieser Salbe immer wieder mal was und lobt sie in den höchsten Tönen.
Das will was heißen.  ;)
Liebe Grüße,
Saba
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Offline amazone

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Re: Pechsalbe
« Antwort #5 am: 11.11.12, 17:06 »
ich kenne das auch als zugsalbe bzw. ichtholan.
wohl ein altes bekanntes wirksames hausmittel  8)
Beste Grüße von
Amazone

Offline geli.GTopic starter

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Re: Pechsalbe
« Antwort #6 am: 11.11.12, 18:54 »
von dort wo ihr wart, steht immer wieder mal was in der Zeitung, von daher ist mir das bekannt. Hört sich sehr interessant an.  :D

Ja, das war es auch. Ich konnte mir da erst nix drunter vorstellen, aber umso besser fand ich es dann  :D

ich kenne das auch als zugsalbe bzw. ichtholan.
wohl ein altes bekanntes wirksames hausmittel  8)

In der selbstgemachten Pechsalbe ist nur Olivenöl (geht auch mit Schweinefett, aber das wird wohl nicht so gerne genommen, weil es nicht so gut riecht), Fichtenharz und Bienenwachs und nach Bedarf noch verschiedene Kräuter, muss aber nicht sein.

In der Ichtholan ist doch bestimmt was anderes drin, oder?
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Viele Grüße von Geli

Offline amazone

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Re: Pechsalbe
« Antwort #7 am: 11.11.12, 19:10 »
google spuckt aus, dass ichtholan den wirkstoff Ammoniumbituminosulfonat enthält
und ammoniumbituminosulfonat würde auch bezeichnet als schieferöl oder Bitumenschieferdestillat  ;D

olivenöl würde ich mir lieber auftragen... aber letztlich egal, hauptsache ist doch, dass es hilft   ;)


 
Beste Grüße von
Amazone

Offline geli.GTopic starter

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Re: Pechsalbe
« Antwort #8 am: 11.11.12, 19:18 »
google spuckt aus, dass ichtholan den wirkstoff Ammoniumbituminosulfonat enthält
und ammoniumbituminosulfonat würde auch bezeichnet als schieferöl oder Bitumenschieferdestillat  ;D

olivenöl würde ich mir lieber auftragen... aber letztlich egal, hauptsache ist doch, dass es hilft   ;)

Da hast du recht  ;)

Ich kenn ja Ichtholan auch, aber die riecht eindeutig strenger als die selbstgemachte Pechsalbe.
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Viele Grüße von Geli

Offline gundi

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Re: Pechsalbe
« Antwort #9 am: 12.11.12, 10:33 »
Hallo!

Meine Großmutter schwörte immer auf Lärchenpechsalbe, die half anscheinend gegen Gelenkbeschwerden und Gicht. Und mein Großvater kaute immer das Pech, er nannte es "Kautabak" :-\ Mein Bruder erinnert sich heute noch mit Grauen an den Geschmack, er hatte den "Kaugummi" einmal heimlich aus Großvaters Westentasche probiert 8).

lg gundi
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Offline mary

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Re: Pechsalbe
« Antwort #10 am: 12.11.12, 12:43 »
Kennt jemand das Rezept, wie man aus Baumpech und diversen Zutaten eine entzündungsheilende Salbe herstellen kann?
Wir hatten so was über viele Jahre immer wieder im Gebrauch, leider ist die Frau vor einer Weile verstorben und hat ihr Rezept mit ins Grab genommen.
Herzl. Grüsse
maria

Offline Gitta

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Re: Pechsalbe
« Antwort #11 am: 12.11.12, 12:54 »
hallo geli,

die hp von deinem ausflug ist sehr interessant.
natürlich kenn ich "zugsalbe". mein göga hat sich neulich
eine packung in unsere apotheke geholt.

hast du eine salbe selbergemacht? das rezept wäre interessant?

gitta
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Liebe Grüße
Gitta

Offline gundi

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Re: Pechsalbe
« Antwort #12 am: 12.11.12, 21:11 »
Hallo!

Habe gerade die Zeitschrift "Land & Berge" in den Händen gehabt und darin einen Artikel über die Pechsalbe gelesen. Da ist auch ein Rezept zur Herstellung dabei. Die Schreiberin hat die Herstellung von einer Bäuerin in Unken gelernt :)

lg gundi
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Offline gammi

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Re: Pechsalbe
« Antwort #13 am: 12.11.12, 21:22 »
Jetzt hab ich grad überlegt, ob die Pechsalbe nicht eher dem Buchenhozteer entspricht als der Zugsalbe?
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Offline Gerda

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Re: Pechsalbe
« Antwort #14 am: 12.11.12, 23:00 »
Hallo,

bei uns im Ort gab es bis in die 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts einen "Schmeerofen". Anderen Orts auch Teer- oder Pechofen genannt. Dort wurden Kieferwurzeln im sogenannten im  Destillationsverfahren,
d. h. unter Luftabschluss verarbeitet.
Zuerst trat das völlig wertlose Wasser aus. Danach kam das wertvolle Kienöl, dass an Apotheken verkauft wurde und zum Schluss der dickflüssige Teer. Dieser wurde nochmals erhitzt um ihn von Unreinheiten zu befreien und in Fässer gefüllt. Damit reiste der Schmeerschorsch mit seinem Schubkarren im Umkreis von 40 km herum. Das Produkt wurde genutzt um die hölzernen Wagenachsen zu schmieren. Auch in der Vetärinärmedizin fand es Anwendung (und auch nicht zugegebener Weise beim Menschen.
In unserem Museum der Stadt ist das Erdgeschoss diesem Prozess gewidmet.

 
Grüße von Gerda