Hallo,
manchmal ist es wie verhext. Und Panaritium gehört zu solchen Hexereien. Wir waren auch schon betroffen. Allerdings erst Jahre nach dem Einzug in den neuen Laufstall. Auch wir haben Spaltenboden und Tiefstreuboxen.
Und je sauberer wir im Stall arbeiten, je mehr hatten wir solche Vorkommnisse. Eigenartig- aber in Zeiten, in denen wir weil arbeitskräftemäßig schlecht besetzt den Spaltenboden nur 1 x am Tag abschieben, da kommen solche Sachen nicht vor. Dann wieder biste voll hinterher und schwups, hat man Panaritium.
Möchte also sagen, Ausnahmen bestätigen die Regel.
Wir haben auch oft Euterentzündungen gerade dann, wenn täglich eingestreut wird. Zu Zeiten von mangelnder Boxenpflege wieder nicht. Euterentzündungen sind aber bei uns meist fütterungstechnisch bedingt.
Und genau das letztere ist bei Panaritium oft auch nicht zu unterschätzen.
Wir haben Ganzjahressilagefütterung. Wollen wir Klauenkrankheiten - egal ob Panaritium oder Rehe vermeiden, dann ist eine ausreichende Zugabe von Rohfaser in Form von Heu unterlässlich und muss zum täglichen Speiseplan gehören! Das zur Prophylaxe.
Im Akutfall ist es im Laufstall sicher wichtig ein Klauenbad vor oder hinter dem Melkstand einzurichten. Alternativ könnte man auch Schaumstoffbahnen tränken. Wir haben immer Formaldehyd gehabt in einer bestimmten Lösung, deren Konzentration ich nimmer weiß weil wir es Gott sei Dank schon lange nimmer gebraucht haben. Von Kupfersulfatbädern hatte man uns abgeraten weil das die Klauen angeblich spröde macht.
Bei den letzten Fällen haben wir 2001 auch Excenell gespritzt. Vorher gab es das noch nicht. Da hatten wir anderes Medikament mit Wartezeit.
Fakt ist, wenn der ganze Laufstall durchgeseucht ist, dann ist wieder einmal für eine Zeit Ruhe.
@Sonja, wenn Ihr Anbindehaltung habt und keinen Laufstall, keinen Weidegang, dann wird es sicher nicht so extrem sich weiter vertragen. Andernfalls bitte Klauenbad. Bei Weidegang auch so etwas vor der Stalltüre einrichten. Einfach um Ansteckung zu vermeiden.
Ansonsten wünsche ich Dir/ Euch dass es bei der einen Kuh bleibt und einfach Glück im Stall