Autor Thema: Neuseeland 4 - ein Land, was Fernweh weckt  (Gelesen 192434 mal)

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Offline Sigrid

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Re: Neuseeland 4 - ein Land, was Fernweh weckt
« Antwort #30 am: 10.01.11, 04:43 »
Ach Du liebe Zeit, und alles vom Tauwasser(-wetter)  ???
Ich druecke euch allen die Daumen, dass es nicht zu schlimm werden wird!! Passt gut auf euch auf!!!  :'( :'( :'(
Lieben Gruss,  Sigrid

Offline Ursula

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Re: Neuseeland 4 - ein Land, was Fernweh weckt
« Antwort #31 am: 18.02.11, 11:23 »
Hallo zusammen,

lieber spät als nie möchte ich euch noch meinen Reisebericht von Neuseeland im November/Dezember 2010 zukommen lassen:

Wir flogen von Frankfurt über Singapur (3Std. Aufenthalt) direkt nach Christchurch auf die Südinsel. Dort erwartete uns bereits schönes Frühlingswetter. Kurze Stadtbesichtigung in Christchurch. Am nächsten Tag haben wir unseren Camper von Wendekreisen übernommen und zuerst mal im Supermarkt den Kühlschrank gefüllt und Vorräte angelegt. Wir hatten fest vor, abends im Camper zu kochen. Nun unsere Reiseroute:

Christchurch - Lake Tekapo
Sobald wir aus der Stadt raus waren, prägten große weite und ebene Weideflächen das Bild. Zwischen den Weiden/Äckern waren hohe Hecken, außerdem sah man auch viele Beregnungsanlagen. Sodann wurde es hügelig, wir kamen auf eine steppenartige Hochebene und kurz danach waren wir auch schon am wunderschönen Lake Tekapo. Der See hat eine wunderschöne Farbe und ist eingerahmt von Bergen, auf denen noch Schnee lag. Mein Freund fing 2 Forellen. Die Filets gabs dann gleich als Abendessen - ein Gedicht! Es ist Vollmond und so einen riesigen Mond hab ich noch nie gesehen! Nachts ist es empfindlich kalt.

Lake Tekapo – Dunedin
Wir kauften auf der „Worlds highest salmon farm“ Lachsfilet ein. Weiter ging es durch herrliche Landschaft vorbei am Lake Pukaki Richtung Küste. Wir sind aber die Nebenstraßen gefahren, um mehr von Landschaft und Landwirtschaft zu sehen. Der Verkehr ist gering, somit können wir uns gut an den Linksverkehr gewöhnen. Die Versteinerungen von Urzeiten, die „Elephant Rocks“ faszinierten uns. Weiter geht es über hügeliges Gebiet und vorbei an zahllosen Schafen und Kühen Richtung Küste. Vor Dunedin fahren wir an den „Shag Point“ und beobachten die faulenzenden Seelöwen am Strand direkt unter uns. Die auf den Klippen brütenden Möwen lassen sich von den wenigen Touristen nicht stören. Hier bläst ein kräftiger Wind, deshalb verlagerten wir unsere Kaffeepause in den Camper. Kurz nach Dunedin übernachten wir auf dem Campingplatz am Lake Waihola.

Dunedin – Te Anau
Aus Zeitgründen fahren wir nicht die südliche Route, sondern durchs Inland über Gore. Auch hier kommen wir an unzählbar vielen Schafen, Kälbern, Milchkühen und Hirschen vorbei. Die Wiesen sind sattgrün und sehr gepflegt. Alles ist mit Drahtzäunen fest eingezäunt. Kurz vor Te Anau machen wir Mittagspause bei Schinkennudeln am „Lookout Point“. Nachdem wir unseren Campingplatz ausgesucht und bezogen hatten, haben wir einen kleinen Spaziergang am Strand in der Nachmittagssonne gemacht. Im örtlichen i-site haben wir uns über die verschiedenen Milford Sound-Möglichkeiten erkundigt. Das Angebot ist riesig. Abends gabs Lammsteaks in der Küche vom Campingplatz.

...
Grüße aus dem schönen Bayern

Offline Ursula

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Re: Neuseeland 4 - ein Land, was Fernweh weckt
« Antwort #32 am: 18.02.11, 11:50 »
Te Anau – Milford Sound – Queenstown
Wir stehen früh auf, fahren sofort zum Milford Sound (dort ist später sehr viel Verkehr) und buchen vor Ort die „Nature Cruise“ auf einem der kleineren Schiffe. Danach frühstückten wir gemütlich (im Camper wegen den Sandflys). Der Milford Sound zeigt sich von seiner üblichen Seite: neblig-trüb. Da es in den letzten Wochen wenig geregnet hatte, waren die Wasserfälle sehr klein bzw. nicht zu sehen. Es war ein echtes Erlebnis! Das Wetter wurde zunehmend rauer und kälter, je weiter wir ans Meer fuhren. Mittags waren wir wieder am Fähranleger zurück. Wir fuhren wieder zurück durch die unterschiedliche Vegetation vorbei an Regenwald, schneebedeckte Berge, die Keas am Tunnel konnten wir auch beobachten und weiter ging es zurück über Te Anau weiter nach Queenstown.

Queenstown – Lake Wanaka
Wegen herrlichem Sonnenschein und weniger km Tagesetappe fahren wir die Seilbahn nach oben, wandern den einzig vorhandenen Rundweg und genießen nachher den Rundumblick von der Bergstation über den großen Lake Wakatipu, über Queenstown, die umliegenden Berge. Weiter geht es über die höchste geteerte Straße Neuseelands mit der steppenartigen Vegetation zum mediterranen Lake Wanaka. Dort wurde bereits gebadet, im Hintergrund die schneebeckten Berge. Wir entscheiden uns zwecks Angelgründe für den Campingplatz in Makaroa, leider hatte mein Freund im Makarora River keinen Biss. Es gab Gulaschsuppe zum Abendessen.

Lake Wanaka – Fox Glacier
Unsere Fahrt führt uns heute über kurvige Straßen (ab und zu kommt eine „one road bridge“) durch bewaldetes Gebiet an die Westküste von Neuseeland. Die windgepeitschten Bäume und Sträucher an der Küste zeugen von der Macht des Windes, der sonst nur noch in Südamerika an Land trifft. Weiter geht es an einsamen Häusern vorbei meist durch bewaldetes Gebiet an unser heutiges Tagesziel: den Fox Gletscher. Nur ein paar Kilometer vom Meer entfernt ist es wieder ordentlich warm. Im T-Shirt können wir somit die Wanderung an den Fuß des Gletschers beginnen. Der Campingplatz ist gut ausgerüstet und wir waschen, trocknen, surfen. Hier gibt es Chili con carne.

Fox Glacier – Greymouth
Nach ein paar Kilometern sind wir am Franz-Josef Gletscher. Hier wandern wir zu einem „Lookout Point“. Die Wolken geben nach und nach immer mehr Sicht frei auf den fotogenen Gletscher. Uns gelingt sogar ein Bild mit Gletscher und Baumfarn. Weiter geht es nun durch erneut wenig besiedeltes Gebiet nach Greymouth. Wir versorgen uns wieder mit Nahrungsmitteln und einer Angellizenz für meinen Freund und fahren noch ein Stück weiter zur Power Station. Dort finden wir einen herrlichen „Wildcampingplatz“ mit richtigem Klo! Wir wandern den herrlichen Spazierweg (deswegen gabs dort auch ein Klo) durch die uns unbekannte Waldvegetation. Abends kochten wir uns Thaicurry. Eine neugierige Weka-Familie (Rallenart) besuchte uns neugierig. So einen flugunfähigen Vogel haben wir noch nie gesehen.
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Offline Sigrid

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Re: Neuseeland 4 - ein Land, was Fernweh weckt
« Antwort #33 am: 19.02.11, 06:59 »
Schoen, Ursula, dass Du uns an eurer Tour teilhaben laesst!
Es liest sich richtig gut und ich wurde auch gerne dort sein!  ;D War mal vor Jaaahren dort unten, aber habe nicht so viel gesehen, da Goega immer nur von "A"nach "B" faehrt, ohne mal vom Weg abzuweichen!  ;D   :'(
Bin gespannt auf Deinen weiteren Bericht! Und hoffe natuerlich noch auf viele Bilder!!!!  :-*
Dir und Deinem Freund liebe Gruesse und eine schoene Zeit,
Sigrid aus dem fernen New Zealand

Offline klara

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Re: Neuseeland 4 - ein Land, was Fernweh weckt
« Antwort #34 am: 19.02.11, 21:00 »
Sigrid,
ist das Deine Insel ;)?
Hätt auch gern eine solche :D.
LG Klara
Carpe diem,nutze den Tag

Offline Sigrid

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Re: Neuseeland 4 - ein Land, was Fernweh weckt
« Antwort #35 am: 21.02.11, 07:00 »
Klara, beinahe meine Insel!! Sie ist in der Bucht, wo meine Freunde wohnen. Wann immer ich diese Freunde besuche, laufe ich um diese Insel herum, das ist nur bei Ebbe moeglich, dann kann man sie gut zu Fuss erreichen! Es ist wirklich eine "Trauminsel" (eigentlich sind es ja zwei...), aber sehr klein, kannst sie in knapp 5 Min. umwandern! Aber soo schoen!
Hier kannst Du mich auf der Veranda meiner Freunde im Haengemattensessel sehen, mit Blick auf diese Inseln!  ;D  Sigrid

Mucki

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Re: Neuseeland 4 - ein Land, was Fernweh weckt
« Antwort #36 am: 21.02.11, 14:02 »
herlich der blick,da krigt man ja fernweh.

Offline Ursula

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Re: Neuseeland 4 - ein Land, was Fernweh weckt
« Antwort #37 am: 21.02.11, 14:15 »
nun gehts weiter...

Greymouth – Marahau
Frühmorgens versucht mein Freund noch mal sein Anglerglück, die riesigen Forellen schwimmen ganz frech an ihm vorbei und er kam erfolglos zurück zum Frühstück. Jeden morgen gibt es frisch gebrühten Kaffee ganz auf „deutsche Art“. Heute geht es nun erneut durch ganz wenig besiedeltes Land. Auch die Wiesen haben nicht die schöne saftige Farbe wie im südlichen Teil der Südinsel. Es sieht etwas trocken und karg aus. Erst so ca. 60 km vor Motueka wird es wieder fruchtbar und somit auch eine intensive Landwirtschaft mit Johannisbeeren, Hopfen, Kiwis, Wein, usw… Heute erschlägt uns etwas die Hitze, denn aus den angenehmen 20 Grad wurden nun knapp 30 Grad. Im sehr gut sortierten i-site in Motueka haben wir uns von den kompetenten Mitarbeitern beraten lassen. Wir hatten 1 Tag zur Verfügung und entschieden uns für die Kombination aus Kanu fahren und wandern im Abel Tasman Nationalpark. Wir übernachteten in Marahau auf dem Campingplatz (Start des „Abel Tasman Coastal Track“). In der offenen Küche und der schönen Lage unter den hohen Eukalyptusbäumen haben wir uns gleich wohlgefühlt. Diesmal trafen wir eine andere Art von Touris an, es waren eher alternative und jüngere Camper, Weltreisende, Aussteiger. Mit unserem „normalen“ Abendessen in Form von Lammsteaks, Röstkartoffeln und Salat sind wir etwas aufgefallen.

Kajak-Wandertour im „Abel Tasman National Park“
Für diese Tour haben sich an dem Tag 3 deutsche Pärchen angemeldet. Wir waren eine nette Truppe, alle etwa gleich alt. Unser Guide erklärte uns zuerst an Land die Kajaks. Danach wurden die Kajaks auf Anhänger verladen und mit ganz alten (aber frisch gestrichenen) Traktoren über das Ebbe-Watt ans Meer hingefahren. Es klappte bei uns allen sofort hervorragend, aber der Wellengang war wirklich ganz gering. Bei herrlichstem Wetter sind wir ein kleines Stück an der Küste gepaddelt, konnten einem Blue Penguin ganz nah beim schwimmen zuschauen (ein riesen Highlight für mich – es ist der kleinste Pinguin der Welt), das Meer hatte eine tolle blaue Farbe. Während einem kurzen Halt in einer kleinen Bucht gabs Schokocookies und herrlichen „echten“ Apfelsaft aus den reifen grünen Äpfeln. Den gab es leider nicht in den großen Supermärkten zu kaufen. Weiter ging es vorbei an einer Vogelinsel mit faulenzenden Seelöwen zu unserem Mittagshalt. Nach einer Stärkung mit Sandwiches, Orangen und Muffins wurden wir mit dem Wassertaxi abgeholt und an den „schönsten“ Teil der Küstenwanderung hingebracht. Nun ging es 2,5 Stunden über bestens präparierte Trampelpfade an der Küste entlang über hügeliges Gelände. Immer wieder sehen wir einsame Buchten. Baumfarne begleiten uns auf Schritt und Tritt. Auch sehen wir Bäume, an denen sich „Honey Dew“-Tropfen angesammelt haben. Zurück nach Marahau geht es wieder mit dem Wassertaxi. Wir entscheiden uns für eine erneute Übernachtung – dies ist das einzige Mal auf der ganzen Reise, wo wir 2 Nächte am gleichen Fleck blieben. Nachmittags setzt nun wieder Flut ein und wir baden an einer geschützten Stelle. Das aufgewärmte Wasser mischt sich nun immer mehr mit dem kalten Pazifikwasser, somit ist das ganze nur ein kurzes Vergnügen. Abends haben wir uns dann doch für etwas unauffälligeres entschieden und Chili con carne gekocht. Wir sind froh über unsere Entscheidung zum Kombinationstagesausflug. Das war echt toll und somit konnten wir auch bei wenig Zeit ein bischen Trecking-Luft schnuppern, Kostenpunkt 90€/Person.
Grüße aus dem schönen Bayern

Offline Ursula

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Re: Neuseeland 4 - ein Land, was Fernweh weckt
« Antwort #38 am: 21.02.11, 15:18 »
Marahau – Queen Charlotte Drive
Abfahrt nach gemütlichem Frühstück in der Morgensonne. Es ist Ebbe und auf unserer Strecke nach Nelson ist zu unserer linken Wattgebiet und zu unserer rechten wird jede Menge Wein angebaut. In Nelson füllen wir wieder unsere Vorräte auf. Nun geht es weiter über kurviges Waldgebiet (intensiver Waldforst, sauber entastete Bäume) nach Havelock, bekannt für seine Grünlippmuscheln. Kurz nach Havelock ist ein schöner „Lookout Point“ mit Parkplatz. Als Mittagsmenü genehmigen wir uns neuseeländischen Räucherlachs mit Weißwein aus dem Kühlschrank und ungewöhnlich dunkles leckeres Brot. Wir entscheiden uns für die Weiterfahrt auf dem Kenepuru Sound, da wir noch etwas Zeit haben. In unserem Reiseatlas „kiwimaps“ ist dies als geteerte Straße eingezeichnet. Wir wurden dann aber doch durch den Kurvenreichtum überrascht. Sooo kurvig und eng war es bisher noch nirgends auf der Südinsel. Wir fühlten uns dann doch etwas unwohl in der Abgeschiedenheit, da wir ja am nächsten Tag pünktlich an der Fähre sein wollten und vorher noch Zeit mit Sigrid verbringen wollten. Zurück in der Zivilisation am Queen Charlotte Drive fühlten wir uns dann doch wohler (mit genügend Zeit im Gepäck wäre die Entscheidung anders ausgefallen). Auf der Strecke lag der Momorangi Campingplatz direkt am Meeresarm. Dort haben wir uns für die Nacht eingemietet und Jörg packte erneut seine Angel aus und angelte sich ein paar Köderfische. Ich genoss meine Ruhe und schrieb an meinem Reisetagebuch weiter. Unsere geliebten Röstkartoffel (normale Kartoffel + Kumara) mit Speck und Zwiebel standen heute wieder auf unserem Speiseplan. Unsere gemeinsame Neugierde für unbekanntes Gemüse hat uns auf die leckere Kumara (Süßkartoffel) aufmerksam gemacht. Auch hier gibt’s die überall vorkommenden Stockenten. Diesmal liefen sogar wieder ein paar Weka-Rallen durch den Campingplatz auf der Suche nach Essbarem. Bei Dunkelheit sind wir den vom Vermieter beschriebenen Weg gelaufen und haben sie ganz schnell gefunden: glow worms – Glühwürmchen. Das war wieder ein riesiges und unerwartetes Highlight! Tausende von leuchtenden Glühwürmchenfäden waren links und rechts des Weges (eine kleine Schlucht) zu sehen.


Queen Charlotte Drive – Picton – Wellington – Wanganui
Wir fahren die leicht hügelige, aber sehr gut ausgebaute Straße nach Picton. Wir kommen an einem riesigen Umschlagsplatz für Baumstämme vorbei. Die entrindeten Stämme werden auf Frachter verladen und in Südostasien überwiegend zu Paletten verarbeitet. In Neuseeland wachsen Douglasien usw. viel schneller als bei uns. Um 11 Uhr hatte ich mich mit Sigrid in Picton an der Info verabredet. Leider hatte ich bei der Terminabsprache nicht auf die Check-in-Zeit der Fähre geschaut. Somit verblieb uns nur eine knappe Stunde! Unser Treffen war wirklich toll und in gewohnter BT-Treffen-Manier verstanden wir uns auf Anhieb super! Nach einem Spaziergang am Hafen von Picton gingen wir noch einen Kaffee trinken. Leider vergeht die Zeit bei solch schönen Gesprächen noch schneller wie sonst! Nach ein paar Fotos mussten wir uns schon wieder verabschieden, damit wir rechtzeitig am Fährterminal waren. Fast wäre es noch zu einem Zwischenfall gekommen. Wir warteten in der Schlange und ich musste noch kurz auf das nahegelegene Klo. Als ich aus dem Klohäuschen trat, war unser Wohnmobil schon kurz vor der Fähre und mein Freund winkte hektisch, da unsere Reihe verladen wurde. Mein Freund fuhr etwas langsamer und somit konnte ich noch rechtzeitig einsteigen. Ich hatte weder Geld, Handy, Ausweis, noch Fährticket bei mir!!! Glück gehabt! Der Seegang auf der Überfahrt war ruhig. In den Sounds konnten wir noch mal die schöne, immer rauer werdende Gegend bestaunen, bis es dann aufs offene Meer ging. An Bord versuchten wir das erste Mal „Fish and Chips“. Bei dem tollen Angebot an Frischfisch und Muscheln war dies aber das einzige Mal. Wir verwöhnten uns lieber mit der eigenen Wohnmobilküche! In Wellington sind wir sofort auf die erste „richtige Autobahn“ (auf unserer bisherigen Fahrt) gefahren. Stau und volle Autobahnen begleiteten uns einige Kilometer. Erst als die Straße sich in Levin teilte, teilte sich auch der Verkehr. Wir fuhren weiter und suchten uns ein schönes Plätzchen für die Nacht. Hier ist es nun nicht mehr so einfach wie auf der Südinsel. Wir fanden dann ein ruhiges Plätzchen kurz nach Wanganui. Nachts haben wir zum ersten Mal bewusst den herrlichen Sternenhimmel bestaunt! Auf der Südinsel hatten wir dies gar nicht so beachtet. Es sind abertausende ganz kleine Sterne zu sehen – viel mehr als bei uns.
Grüße aus dem schönen Bayern

Offline Ursula

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Re: Neuseeland 4 - ein Land, was Fernweh weckt
« Antwort #39 am: 21.02.11, 16:07 »
Wanganui – Stratford
Wir wachten frühmorgens auf und sind zuerst mal ein paar Kilometer gefahren. In Patea fuhren wir an die Küste und frühstückten am Parkplatz über den schwarzen Klippen. Hier ist es nicht mehr so warm wie in der Ecke um Nelson. Es weht eine beständige Brise vom Meer. Wir frühstücken aber trotzdem draußen, dafür mit Jacke. Danach sind wir barfuß im bereits etwas aufgewärmten schwarzen Sand zum Strand runtergelaufen. Die Brandung ist stark und die schwarzen Klippen zeugen von den vulkanischen Aktivitäten. Meine Tante hat mir vor der Reise noch die Adresse ihrer Bekannten gegeben, die seit vielen Jahren in Stratford mit einem Neuseeländer verheiratet ist. Wir hatten eigentlich vor, unsere Kaffeepause bei dem unbekannten Pärchen zu verbringen und danach weiterzufahren, da wir unbedingt genügend Zeit für den Tongariro NP wollten. Als wir bei den beiden mittags ankamen, lief es wie mit Sigrid auch! Wir verstanden uns auf Anhieb und es gab viel zu erzählen. Die beiden haben uns überredet, eine Nacht bei ihnen zu bleiben und den Hausberg Mount Taranaki zu bewandern. Dieses einmalige und verlockende Angebot nahmen wir dann doch an und strichen somit den Ninety Mile Beach aus unserem Reiseprogramm. Die zwei kennen sich super in der Natur aus und wir lernten auf unserer Wanderung ganz viele Bäume, Pflanzen, Vögel mit Namen kennen. Zu Beginn unserer Wanderung war der schöne, einzeln in der Landschaft stehende Kegelberg von Wolken verhüllt. Nach 2 Stunden wurden wir mit herrlichen Blicken auf den noch leicht schneebedeckten Berg belohnt! Wir fielen total müde und voll mit lauter Eindrücken und tollen Informationen über Neuseeland ins Bett!

Stratford – Tongariro Nationalpark
Nach dem Frühstück schrieben wir zusammen meiner Tante einen Brief und nach ein paar Fotos verabschiedeten wir uns herzlich. Wir tankten unseren Camper noch mal voll, da wir nun den „Forgotten World Highway“ fahren. Dies sind 155 km durch unbewohnte und karge Landschaft. Auch die Schafe sehen hier nicht so zufrieden aus wie sonst. Nach einem 1-spurigen Tunnel geht es noch ein paar Kilometer über ungeteerte Schotterstraßen, bevor wir am Ende in Taumarunui ankommen. Dort tanken wir erneut nach und kaufen noch ein paar Kleinigkeiten im Supermarkt ein. Es ist Samstag nachmittag und die Familien aus der Umgebung tummeln sich beim einkaufen. Man merkt hier an den Kunden und den Verpackungseinheiten deutlich, dass es seehr ländlich zugeht und eine größere Stadt weit weg ist. Wir fahren nun etwas südlich zum Tongariro Nationalpark, da wir uns für den morgigen Tag die Vulkanwanderung vorgenommen hatten. Im i-site in Whakapapa informieren wir uns wieder und bekommen dort den Tipp, nicht die volle Wanderung zu machen, sondern nach den bekannten blauen Seen wieder umzudrehen. Dies ersparte unserer Reisekasse 20€/Person Taxigebühr zurück zum Auto, außerdem ist der Abstieg sehr uninteressant an den Taxiparkplatz. Abends gibt’s frischen Lachs mit grünem Spargel – einfach ein Gedicht!
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Offline cara

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Re: Neuseeland 4 - ein Land, was Fernweh weckt
« Antwort #40 am: 21.02.11, 17:02 »
habt ihr eigentlich auch Bilder dazu online?
Das klingt echt toll!
LiGrüss cara

It's a magical world, Hobbes, ol' buddy...
Let's go exploring!

Offline Ursula

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Re: Neuseeland 4 - ein Land, was Fernweh weckt
« Antwort #41 am: 22.02.11, 09:20 »
Ja, Bilder habe ich auch, aber die muss ich zuerst noch verkleinern, damit ich sie hochladen kann.

So schön die beiden Inseln sind, so gefährlich lebt es dich dort auch! Vulkanausbrüche und Erdbeben können immer wieder passieren. In Christchurch auf der Südinsel gab es heute zur Mittagszeit (für uns war es 1 Uhr Nachts) wieder ein schweres Erdbeben. Diesmal sind viele Leute gestorben und es gab erneut viel Sachschaden.

Sigrid, ein Frühwarnsystem ist bei Erdbeben nicht möglich, oder? Im NZ Herald habe ich bereits ein paar Bilder gesehen.

Viele Grüße, Ursula
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Offline Sigrid

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Re: Neuseeland 4 - ein Land, was Fernweh weckt
« Antwort #42 am: 22.02.11, 11:30 »
Toll, Ursula, Dein Reisebericht!!!


Heute, 22.2.2011 gab es wieder ein schweres Erdbeben in Neusselands zweitgroester Stadt, in Christchurch! Dieses Beben hat erneut grosse Teile der Innenstadt zerstoert, unter Anderem das Wahrzeichen der Stadt, die Kathedrale. Diesmal sind auch Menschenleben zu beklagen, bisher wurden 65 bestaetigt, aber die Zahl kann steigen! Sehr viele sind noch eingeschlossen, es gibt nur minimal Stromversorgung, die Krankenhaeuser sind ueberlastet, der Flughafen geschlossen, und sehr viele Menschen obdachlos. Solche Katastrophen sind ja sonst immer anderswo, ganz weit weg, aber fuer mich, die ich ja in diesem Lande lebe, geht das dann doch ganz schoen unter die Haut! Die Rettungsmannschaften sind unentwegt im Einsatz und es wird fuer alle erstmal eine lange Nacht werden. Trinkwasser wird ausgegeben, muss rationiert werden usw..., usf.....!
Das erste Beben war vor 5 1/2 Monaten, am 4. September 2010 in Christchurch, seitdem hat es pausenlos bis jetzt sogenannte "Nachbeben" gegeben. Die Seismologen meinen aber, dieses neue Beben ist ein "eigenes" Beben und hat nichts mit den vorangegangenen zu tun. Vorherzusagen sind Erdbeben wohl nicht!

Wir hier in NZ leben ja auf dem "Feuerguertel" der Erde, es gibt Vulkanausbrueche, wir haben etliche taetige Vulkane, immer wieder Erdbeben, die aber wegen der niedrigen Bevoelkerungszahl bisher meist wenig Schaden anrichteten. Stuerme und Hochwasser gibt es auch immer wieder, also ein gefaehrliches, wenn auch wunderschoenes Inselreich!
Genug gelabert, wollte euch nur mal berichten, was hier z.Zt. so los ist!
Liebe Gruesse  von weit weg,  Sigrid


http://www.gmx.net/themen/nachrichten/panorama/7479viy-schweres-beben-in-neuseeland

Offline heike

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Re: Neuseeland 4 - ein Land, was Fernweh weckt
« Antwort #43 am: 22.02.11, 12:10 »
Hallo Sigrid

Ich hatte von dem Erdbeben gerade in unseren nationalen Nachrichten gelesen und gleich an dich gedacht. Dir geht es also gut ;). Es werden auch etliche Ausländer vermisst zumindest aus Dänemark.

Meine Tochter ist seit gut 3 Wochen aus dem Osten Australiens wieder zurück, sie hat das Land hauptsächlich im Regen und mit Uberschwemmungen kennen gelernt.

Gruss aus dem Norden

Heike
Venlig hilsen fra Danmark
Heike

Offline Ursula

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Re: Neuseeland 4 - ein Land, was Fernweh weckt
« Antwort #44 am: 22.02.11, 13:49 »
Schön von dir zu hören, Sigrid! Du bist zwar weit genug weg von Christchurch, aber irgendwie macht man sich doch gleich Sorgen. Ich mach mal weiter mit meinem Reisebericht:

Tongariro NP – Rotorua
Frühmorgens starten wir sofort an den Wanderparkplatz und frühstücken vor Ort. Es ist neblig-feuchtes Wetter, aber lt. Wetterprognose soll es gutes Wetter geben. Um 8 Uhr starten wir die Wanderung zuerst über Vulkangeröll, dann steigt es langsam an. Wir laufen über bestens präparierte Wege im leichten Nieselregen aufwärts. Plötzlich wird es eben und riecht leicht schwefelhaltig. Innerhalb kürzester Zeit verziehen die Wolken und es herrscht strahlender Sonnenschein. Wir laufen mitten durch einen Vulkankrater durch! Weiter geht es nun auf die höchste Erhebung „Red Crater“. Von oben sind die Blue Lakes und der Emerald Lake bereits wunderschön zu sehen. Im Sonnenschein strahlen die Seen wie auf den Postkarten und Kalenderbildern! Überall dampfen Schwefelsäulen raus. Wir genießen die Aussicht auf die ungewöhnliche Landschaften und Felsformationen. Wir stärkten uns mit Brotzeit und liefen den Weg wieder zurück. Der Vulkanwanderweg ist fest in europäischer Hand: Deutsche, Schweizer, Franzosen, Italiener… teils bestens ausgerüstet, teils mit völlig unpassenden Schlabberschuhen. Wir waren froh um unsere Bergschuhe, da wir somit wirklich einen sicheren Stand hatten. Bei der Rückwanderung verzog sich die Sonne wieder und es wurde wieder bewölkt. Wir wurden richtig belohnt für unseren frühen Aufstieg. Wir fahren weiter an den riesigen Vulkansee Lake Taupo. Südlich von Rotorua übernachten wir an einem schönen See mit „Fish and Game access“.

Rotorua – Omokoroa
Das „Thermal Wonderland“ ist wirklich einen Besuch wert! Wir sind alle Wege abgelaufen und überall dampfte und zischte es direkt aus der Erde raus. Auf kleinstem Raum kommen alle möglichen Mineralien vor. Es riecht nach Schwefel. Der Champagner-Pool perlt wie frisch eingeschenkt und die gelben Farbtöpfe, rötliche Ablagerungen oder der schlammige Mud Pool zeugen von einer dünnen Erdkruste. Wahnsinn! Ganz in der Nähe ist die Waimangu Quelle. Pro Sekunde sprudeln 50-60 Liter kochend heißes Thermalwasser an die Erdoberfläche! Dies konnten wir uns vorher gar nicht vorstellen. Ein Teil des Wassers wird über ein ausgeklügeltes System auf verschiedene Temperaturen heruntergekühlt und als Schwimmbad genutzt. Wir verdauen die tollen Eindrücke während wir durch relativ „unspektakuläre“ Gegend gen Norden fahren. Wir übernachten im wunderschönen Campingplatz der „Kiwi“-Gruppe. Die dazugehörigen Hot Pools haben wir ausgiebig genutzt! Abends stoßen wir mit Sangria (statt Glühwein) auf den Nikolaustag an und träumen von einer eigenen heißen Quelle im heimischen Garten….
Grüße aus dem schönen Bayern