Betriebliches > Familie und Betrieb unter einem Hut
Integration der Frau am Hof?
Mirjam:
Hallo
Früher war es so - eine Frau die einen Bauern heiratet wird automatisch Bäuerin (und Mutter ;) ) und übernimmt selbstverständlich ihren Platz am Hof (in welcher Hierarchieebene auch immer) - in jedem Fall ist die Integration keine Frage oder keine Entscheidung gewesen.
An der Eurotier sprach ich mit einem Jungunternehmer über Familie (da kommt man halt irgendwann drauf, weil betriebliche Entwicklung immer was mit der Familie zu tun hat).
Er hat - wie heute weit verbreitet - seine Frau aus dem Hof "herausgehalten", neben der Buchführung ist sie berufstätig. Das hat ja viele Gründe:
Vom Geld angefangen
über die bewußte Trennung von E/SE und der jungen Frau
bis zu dem eigenltlichne Wunsch der Frau ausser dem Hof in dem eigenen Bereich tätig zu werden.
Nun da sein Vater sich ebenfalls (wie schon die Mutter vor Jahrzehnten) aus dem Betrieb zurückzieht - ist er "betriebseinsam" geworden.
Nicht dass es ihm an AK trotz der paar hundert Sauen mangelt, aber ihm fehlt die Absprache bei den vielen kleinen Entscheidungen täglich, die er allein treffen muss.
Das über fachlichen-speziellen Dinge reden in seinem Stall - in die die Frau nie eingearbeitet wurde (Genetik, Fütterung..)
Das Reflektieren von Vor- und Nachteilen, Erfolgen und Mißerfolgen.
Aus diesem Grund - nicht finanziell usw. begrenzt - möchte er nicht mehr wachsen.
Auf der Heimfahrt haben mein Mann und ich darüber gesprochen und er ist diesbezüglich doch recht froh, dass ich fachlich seine Sorgen verstehe, mit ihm drüber reden und auch nach Lösungen suchen kann.
Bei dem "Berufe-kucken" im BT habe ich festgestellt, das ~ 80 % der Frauen nicht-LW Berufe haben.
Wie geht es euch dabei?
Zu wieviel % seit ihr am Acker oder im Stall in die betrieblichen Entscheidungen integriert?
Hat sich euer Partner bemüht, euch zu integrieren?
In wie fern oder warum / in welchen Maß haltet ihr es mit der Aufgabenteilung um einfach der vielen Dinge am Hof "Herr" zu werden?
Würdert ihr gern in bestimmten Bereichen mehr integriert / eingearbeitet sein, einfach wissen was läuft, gefragt werden?
viele Grüsse
Mirjam
Beate Mahr:
Hallo Mirjam
ich schreib dir heute Abend oder morgen Früh was dazu ...
hab jetzt gleich Arbeitssitzung hier bei uns >:(
sollte eigentlich schon mal Kaffee kochen ::)
GöGa hat sich verzogen ....mit den Worten ... Du machst das schon ...
Soviel zum ~~ einbinden ~~ in den Betrieb
Manchmal wünsche ich mir
er würde sich von mir ~~ mehr einbinden lassen ~~ :-\
Bis später
Beate
Mirjam:
--- Zitat von: Susanna am 11.11.04, 13:31 --- Liegt es nicht an uns selbst, wie weit wir uns einbinden lassen oder eingebunden werden?
Susanna
--- Ende Zitat ---
Hallo Susanna,
viele unserer Männer/SV haben eine landw. Ausbildung tw. sogar Ausbildungsqualifikation.
Warum also gibt es also Landtechnik-Kurse usw. für Frauen!?
Ich bin immer wieder erstaunt, wie unterschiedlich die (fachliche) Einbindung der Frau am Hof ist, ob sie wirklich jedes Management (warum/weßhalb) erklärt bekommt oder die Funktionsweise von Maschinen um sich im Notfall helfen zu können wenn der "Chef" nicht da ist.
Darum diese Box ;)
viele Grüsse
Mirjam
mary:
Hallo Susanna,
die Integration und Einbindung meines Mannes in den Haushalt hätte ich auch viele Jahre versucht-
aber irgendwie scheine ich da etwas verkehrt gemacht zu haben-
er mag es nicht und da wird nichts draus.
Aber ich habe daraus auch gelernt, dass ich auf dem Hof auch nicht alles können muss-
z. B. Maschinen schmieren, oder mit jeder Maschine auf dem Betrieb umgehen zu können.
Warum soll ich z. B. schweißen lernen, die Bedienung einer Waschmaschine oder anderer haushaltsgeräte ist ja umgekehrt auch nciht schwieriger.
Ich weiß im Betrieb realtiv gut bescheid, aber vollkommen ersetzen kann ich meinen Mann nicht-
und das ist auch gar nicht mein Anspruch-
wenn heute auf einem Betrieb der Bauer oder die Bäuerin für längere Zeit ausfällt-
dann sind zu dieser Zeit entscheidungen zu treffen.
Meine wichtigste Integration ist für mich, dass ich nicht nur die Buchführung mache, sondern dass wir anhand der Ergebnisse gemeinsame gleichberechtigte Entscheidungen treffen.
Alles zu können- das wird niemals gelingen.
Herzliche Grüsse
maria
Susanna:
Hallo Maria,
was du schreibst, kann ich nur unterschreiben!!
Bei mir ist es haarklein genau dasselbe :)
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