Rund ums Rind > Gesundheit, Haltung und Fütterung
Blauzunge beim Rind
K1:
Ja,deshalb sollten wir hier auch in einem Ton schreiben, der es möglich macht, mit Kapazitäten wie Herrn Klee zu diskutieren.
l.g. Karin
ingridk:
Hallo alle mit einander,
es ist ganz interessant, wie beide Seiten stehen - Befürworter und Gegner. Also wir lassen unsere Tiere nicht impfen, solange wir keine Haftung für den Impfstoff haben. Man hört zwar, dass ein Impfstoff zu gelassen ist, nur welcher es ist, das bekommt man schriftlich nicht. Dass Herr Klee seine Ansicht vertritt ist seine Sache, jedes Ding hat 2 Seiten. Mein Sohn hatte mit 3 Jahren Morbus Perthes. Im Laufe der Krankheit hatte ich dann 3 Professoren der Orthopädie aus der Schweiz, Österreich und Deutschland. Alles Kapazitäten, aber 3 ganz verschiedene Meinungen: 1. von laufen lassen und dann mit 18 ein künstliches Gelenk, 2. Oberschenkel durchschneiden und einen Keil entfernen (hier hofft man auf einen guten Ausgang) und die 3. nicht gehen lassen (4 Jahre lang), täglich 2 Stunden Gymnastik und 2 x wöchentlich zur Krankengymnastik. Ich entschied mich für die 3. und es war die wichtigste und richtigste Entscheidung.
Am Dienstag hatten wir eine Unterschriftenüberreichung bei unserem Landrat. Hier war die Rechtsprechung und auch der Amtstierarzt anwesend. Es war eine sehr anregende bis heiße Diskussion. Dass nun die Zahlungsaufforderung kommt und wir paar Tage noch haben, um die Impfung durch führen zu lassen. Auf meine Frage: Wenn die Krankheit so schlimm ist, warum hat man dann keine Zwangsimpfung letztes Jahr durch gezogen. Antwort vom Amtstierarzt: Es gibt keine Zwangsimpfung, da er mit dem Landwirt zusammen arbeiten will - muss, da der Landwirt ihm sagen muss, welches Tier gesund oder krank ist. Hier kann ich nur lachen. Denn da haben wir ja schon wieder den schwarzen Peter in der Hand. 1. dürfen wir gar keine Diagnose stellen, bzw. sagen die Kuh ist gesund oder krank. 2. ist am nächsten Tag ein Tier auf die Impfung krank, somit heißt es: der Bauer ist selbst schuld.
Und als stillende Mutter habe ich gelernt, dass man sehr stark auf das Essen aufpassen muss weil alles in die Milch geht. Selbst wenn Mütter rauchen, Alkohol zu sich nehmen oder sich Grippespritze geben lassen.
Bei der weiteren Verhandlung in München hat Dr. Gethmann vom FLI selbst gesagt, bekommt ein Tier die Blauzungenkrankheit, hat es ihr lebenlang einen Immunschutz. Das ist wie bei Masern, einmal gehabt, dann immer einen Schutz. Bei der Impfung hat es nur dann einen Immunschutz, wenn es jährlich geimpft wird. Bei dem Feldversuch in Mecklenburg -Vorpommern war das Ziel: Die Verträglichkeit des Impfstoffes, nichts von Milch und Fleisch, nebenbei hat man dann auf das Immunsysthem geschaut. Hier konnte man aber keine 100% Sicherheit geben. Interessant war auch noch die Zahl von 150 Rinder auf 40 runtergegangen, welche dann untersucht wurden. Am Schluss war dann nur noch die Rede von 6 Stück. Und am Anfang wurden alle Tiere klinisch untersucht. Welche Tiere bei den Bauern wurden da klinisch untersucht? Wer dieses Jahr schon geimpft hat, wurde dort dann die Nadeln bei jedem Tier nun gewechselt? Denn dies wird auf jeden Fall vom FLI sehr empfohlen.
herzlichst Ingrid
K1:
liebe Ingrid,
Respekt vor Deiner sehr engagierten Arbeit und Antwort.
Noch viel mehr kann es einem freuen, dass es Deinen Sohn gut geht, und ihr die, für Eueren Fall richtige Entscheidung, getroffen habt :D
l.g. Karin
Ca.:
Hallo,
hatten 2 Rinder zum Export angemeldet, kam am Freitag der Anruf : Kann man leider nicht nehmen da Impfung nach der Besamung erfolgte ! Ich frag Euch : Was befürchten die ?
Wir hatten auf jeden Fall 1 tote Kuh und 4 Frühgeburten nach der Impfung. Hat nicht mit der Impfung zu tun , war der Kommentar des Amts.
Viele Grüße
Ca.
Andreas:
Hallo,
im Frühjahr 2008, also vor der Impfung, hatten in NRW bereits 75 % der Rinder einen lebenslangen natürlichen Impfschutz !
Dies ist auch der Grund, warum in NRW im Jahr 2008 die Neuerkrankungen so stark gesunken sind.
"NRW: Blauzungenimpfung mit Hindernissen
Recklinghausen (aho) - Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbrauchschutz Nordrhein-Westfalen und die Tierseuchenkasse Nordrhein-Westfalen (LANUV) haben nach eigenem Bekunden immer noch keinen Überblick, wie viele Tiere gegen Blauzungenkrankheit geimpft werden müssen. Obwohl alle bekannten Tierhalter von den Veterinärämtern angeschrieben wurden, haben bisher nur knapp zwei Drittel der Landwirte geantwortet und die Zahl der zu impfenden Tiere und den von ihnen ausgewählten Tierarzt zur Durchführung der Impfung gemeldet.
Wie das LANUV mitteilt, ist aus den Untersuchungen seit Januar des Jahres 2008 bekannt, dass ca. 75% der Rinder und ca. 33% der Schafe Antikörper gegen das Blauzungenvirus haben. Das bedeutet: Eine erhebliche Zahl von Tieren ist nicht gegen die Blauzungenkrankheit geschützt. Bei der Untersuchung von 17.000 Ammen- und Mutterkühen hatten ca. 90% der Tiere Antikörper gegen das Blauzungenvirus, diese Gruppe ist deutlich besser geschützt.
Sowohl bei der Untersuchung von Lämmern wie auch bei der Untersuchung von Mutterschafen zeigte sich, dass nur ein Drittel der Tiere Antikörper gegen das Blauzungenvirus hat. Die Impfung ist bei Schafen daher von besonderer Bedeutung, um Schäden im kommenden Sommer zur verringern."
Quelle: http://www.animal-health-online.de/gross/2008/05/14/nrw-blauzungenimpfung-mit-hindernissen/10104/
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