Autor Thema: Betriebsauflösung?  (Gelesen 23444 mal)

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Betriebsauflösung?
« am: 19.04.06, 02:12 »
Das Thema lässt mir keine Ruhe, hab' den Computer nochmal angeworfen:

Nachdem SV gestorben ist, wurde sein Vermögen aufgeteilt. Die Geschwister meines Mannes erhielten je ein Haus (bis auf die eine Schwester, die soll ein Haus bekommen, das aber zum Betriebsvermögen zählt, da das Grd-Stück damals nicht vor Baubeginn ins Private überführt wurde - wegen der Steuern).

Zum Hof gehört auch Bauland. Nun will SM den Geschwistern davon auch gerne etwas abgeben. (Der Hof gehör ihr.) Aber auch da müsste sie natürlich einen Haufen Steuern zahlen. Der Steuersatz würde sich verringern, wenn sie eine komplette Betriebsauflösung machen würde. Vorher soll SM - wenn es nach dem Willen meines Mannes geht - den Verkaufserlös reinvestieren. Irgendwo in einen anderen Betrieb. Ein Konzept, wie es dann weitergehen soll, kann mein Mann mir aber auch nicht sagen. Wenn ich mit ihm darüber reden will, bin ich hinterher genauso schlau, wie vorher.

Hier, der Betrieb hat einen Kuhstall der mal saniert werden müsste, und einen hohen Pachtlandanteil.
Mein Mann rennt sich die Hacken ab, um eine gute Reinvestitionsmöglichkeit zu finden. Das Interesse von SM ist relativ gering, seine Geschwister zeigen gar kein Interesse. Weil das mit dem Reinvestieren oder Flächentausch mit der Kommune so langsam läuft, blockiert SM im Grunde die ganze Baugebietsgeschichte. Davon sind ja auch noch viele andere Eigentümer betroffen. Der Berater meinte zur SM, dass sie, wenn sie so weiter macht, wohlmöglich noch Drohanrufe bekommt. Fakt ist, dass mein Mann - obwohl das schon lange mit der Kommune mündlich ausgehandelt ist - immernoch auf ausstehende Pachtverträge für Ackerflächen wartet. Ich sehe da einen Zusammenhang.

Wir hatten uns, ein ungenutztes Wirtschaftsgebäude zum Wohnhaus ausgebaut. Lt. Grundbuch gehört es SM: Die Belege sind verschwunden. Ich hatte meinem Mann immer gesagt, dass er sein Büro bei uns im Haus machen soll, aber er bestand/und besteht immernoch darauf, das bei seiner Mutter im Haus zu machen - und nun sind die Belege weg, mit denen wir belegen könnten, was wir in das Gebäude gesteckt haben. Einen Teil davon konnte ich nacherstellen lassen, aber bei weitem nicht alles. Ich habe die Belege ja auch für die Buchführung gebraucht.  - Ein merkwürdiger "Zufall" dass die Belege weg sind...

Mein Mann hat sein Leben lang immer auf dem Hof gearbeitet, ohne Lohn. Jetzt ist er schon über die Mitte 40, und sie ziehen ihm den Betrieb unterm Hintern weg. So sehe ich das. Er will es drauf ankommen lassen. Wenn ich ihn so höre, hab' ich das Gefühl, er pokert.

Aber ich kenne mich nicht mehr aus. Mal will er selbstverständlich auf dem Hof bleiben - weil wir "es" uns doch sooo schön ausgebaut haben, dann meint er, dass er überall leben kann, redet von den neuen Bundesländern. Eine Zeitlang hat er ja mal von einer Betriebsaussiedlung auf Fremdkapitalbasis gedacht, was auch bezuschussungsfähig ist. Aber das war finanziell zu riskant, und ist daher vom Tisch. Ich weiß gar nichts mehr. Ich hab' das Gefühl, ich lebe an einem Abgrund, den ich jederzeit runterfallen könnte.

Hat jemand von euch Erfahrungen mit Betriebsauflösungen? Was ist mit den Jahren, unbezahlter Arbeit, die mein Mann geleistet hat? Können die Geschwister rechtlich nochmal was vom Hof verlangen, nachdem sie aus dem Privaten schon was erhalten haben? Mein Mann hat eine Koppel bekommen, von der er jedes Jahr zwei Runballen Heu holt, was mit der Rendite aus einem Mietshaus natürlich nicht zu vergleichen ist. Sein Steuerberater, der auch der Steuerberater von SM ist, meinte dass er seine Geschwister abfinden müsse, wenn SM ihm den Betrieb überschreibt.
SM kann angeblich nicht überschreiben, weil sie sonst "nichts mehr zu melden" hat. Sie tendiert wahrscheinlich eher dahin, dass sie das Bauland verkaufen will, ins Private ziehen und unter den Kindern aufteilen. Aber so richtig entschieden hat sie sich noch nicht.

Ich weiß überhaupt nichts mehr. Was meint denn ihr zu der Sache?

verwirrte Grüsse
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Offline Pierette

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Re: Betriebsauflösung?
« Antwort #1 am: 19.04.06, 06:57 »
Guten Morgen Anna!
Deine Beschreibung hat furchtbare Erinnerungen in mir geweckt....! Aber das spielt heute keine Rolle mehr.
Mit Mitte 40 sollte der Betrieb eigentlich übergeben sein und damit klar sein, wer Chef im Laden ist. Stell Dir mal vor, ihr wollt z.B. eine Förderung in Anspruch nehmen und müßt immer SM um Unterschriften bitten.
Und dann wäre es allehöchste Zeit, dass Ihr Euch mit dem Steuerberater ( aber nur einer für Landwirtsch., der Eure Interessen vertritt) und einem Juristen für die restlichen Fragen zusammensetzt (z.B. Bauernverband), damit die Sachlage auseinandergedröselt wird.
Da geht soviel durcheinander
"Aber auch da müsste sie natürlich einen Haufen Steuern zahlen. Der Steuersatz würde sich verringern, wenn sie eine komplette Betriebsauflösung machen würde. Vorher soll SM - wenn es nach dem Willen meines Mannes geht - den Verkaufserlös reinvestieren. Irgendwo in einen anderen Betrieb. " warum dann nicht direkt reinvestieren? Solange die Flächen nicht aus dem Betriebsvermögen herausgenommen werden, gehören sie steuerlich gesehen weiterhin zum Betrieb. Und wenn reinvestiert wird, dann muß genau darauf geachtet werden, worin, die Möglichkeiten sind ausgesprochen begrenzt. Dazu gehört u.a. Landkauf.

Die Geschicht mit dem Grundbuch dreht mir ehrlich gesgt, den Magen um und macht deutlich, was da gebacken ist.

"Mein Mann hat sein Leben lang immer auf dem Hof gearbeitet, ohne Lohn. Jetzt ist er schon über die Mitte 40, und sie ziehen ihm den Betrieb unterm Hintern weg. "
Aber, wenn ich mich nicht ganz täusche, hat die Rechsprechung für diesen Fall auch Urteile gefällt (Jurist!).

Mein Eindruck täuscht sicher nicht, dass Du auch viel Engagement in diesen Betrieb gesteckt hast und nun mächtig unter der unklaren Situation leidest. Ich kann natürlich nur aus meiner Überzeugung heraus sprechen: die Betriebsübergabe ist längst überfällig und wenn sich da nicht bald Klärung und Linie einstellt, mußt Du Konsequenzen ziehen. Ihr werdet älter und müßtet Eure Kraft eigentlich in die Betriebsentwicklung stecken, statt einer unsicheren Zukunft entgegenzusteuern.
Ganz wichtig ist aber, dass Du für Dich eine Entscheidung triffst: Was und wohin will ich? Warten auf andere? Egal was und wie Du entscheidest, Du mußt Intiative übernehmen.
Vielleicht mußt Du einfach anfangen, Fakten mit entsprechenden Leuten zu klären und die Ergebnisse Deinem Mann vorlegen, ihm sagen, wo er eigentlich steht. Er soll doch mal überlegen, was passiert, wenn der Betrieb weg ist, mit fast 50 noch Arbeit finden? 

Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Kraft und vor allem Mut, den Weg zu verlassen. Du mußt zwar nicht den Abgrund hinabstürzen, aber immer daran entlanglaufen bringt Dich nicht weiter und ist perspektivlos.



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Offline Jacqueline

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Re: Betriebsauflösung?
« Antwort #2 am: 19.04.06, 09:35 »
Liebe Anne
ich denke an Dich und ich hoffe, dass Ihr eine gute Lösung findet wedet.
Ist Dein Mann offen einen Rechtsanwalt der Ladwirtschaftlichen Gesetze und Bedingungen kennt zu involvieren und Rat zu holen?
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Re: Betriebsauflösung?
« Antwort #3 am: 19.04.06, 10:30 »
Ich habe meinem Mann schon oft geraten, sich bei einem Anwalt Rat zu holen. Aber er schreckt davor zurück.

Ich hatte ihm gerade heute morgen wieder angeboten, dass ICH mal mit meiner SM rede. Aber er will nicht, dass ICH mit ihr spreche. Wenn, dann könne er auch selber mit ihr reden, meint er. --- Die Tatsache, dass er den letzten Termin mit dem Betriebsberater bei seiner Mutter im Haus gemacht hat, und dass ich nicht dabei sein "durfte", spricht ja auch dafür, dass er mich bei wichtigen Fragen außen vor lassen will.

Die Anwälte beim Bauernverband beraten auch nicht mehr kostenlos. Ich könnte also dort nicht - hinter seinem Rücken - vorsprechen. Ich bin aber drauf und dran, dass ich es doch mache. Allerdings: Vor etlichen Jahren waren wir schon mal da. ...und alles, was der uns geraten hat war, dass mein Mann mit seiner Mutter reden soll, und dass er "sehen soll", dass sie ihm den Betrieb überschreibt. - TOLL !  Genau das macht sie aber nicht. Man kann sie doch nicht dazu zwingen, oder doch?

Ich hab' mal was gehört, von der Möglichkeit der "Zuweisung".  Weiß jemand von euch da was näheres?
...und, falls wirklich alles aufgeteilt wird: Kann mein Mann so was wie Lohn nachfordern - da er durch seine unbezahlte Arbeit doch zur Wertsteigerung des Betriebes beigetragen hat, in gutem Glauben, dass er den Hof mal bekommt?


Ich denke, ich rufe doch mal beim BV an, hinter seinem Rücken...


liebe Grüsse

Anna
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Offline Jacqueline

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Re: Betriebsauflösung?
« Antwort #4 am: 19.04.06, 11:00 »

Ich denke, ich rufe doch mal beim BV an, hinter seinem Rücken...

liebe Grüsse

Anna

Eine gute Idee und so ein Anruf ist ja unverbindlich und kostenlos!
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Mathilde

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Re: Betriebsauflösung?
« Antwort #5 am: 19.04.06, 12:00 »

Ich denke, ich rufe doch mal beim BV an, hinter seinem Rücken...


Hallo Anna,

nicht hinter seinem Rücken sonder offen und gerade deswegen weil es Dich auch berührt und trotz des Widerstandes Deines Mannes.
Gibt zwar gleich Ärger aber Ärger gibts so und so und Ärger hat jeder der etwas bewegen will  ;)

LG Mathilde

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Re: Betriebsauflösung?
« Antwort #6 am: 19.04.06, 18:03 »
...hab' angerufen ;)

Beim BV meinten sie, er solle eine genaue Aufstellung machen, was er alles eingebracht hat - unbezahlte Arbeit, weiterbezahlte Kridite, Nebenkosten vom Mietshaus seiner Eltern, Schlachten für ALLE u.s.w. - das evtl. mit Hilfe des Steuerberaters. Im Zweifel einen Anwalt einschalten.

Der Steuerberater schob - neben einem wirklich blöden Spruch, über den ich mich geärgert habe - den schwarzen Peter allein meinem Mann zu. Der solle seiner Mutter/seinen Geschwistern ein Konzept vorschlagen, soll genau sagen, was er will. Aber er wisse ja selbst nicht, was er will - mal hü mal hott. Zur Aufstellung der erbrachten Leistungen: Das ginge nicht. Ich hab' ihm gesagt, dass jede Gurke gezählt wird, die einer eingebracht oder rausgenommen hat, falls so was vor Gericht landet. Da habe es schon Urteile gegeben. Da meinte er, mein Mann müsse konkretere Dinge benennen, die man dann eventuell raussuchen könnte.

Wenn er kein Konzept macht, dann würde SM alles laufen lassen, Motto: nach mir die Sinnflut. Da könnte mein Mann am Ende mit fast nichts dastehen. Das habe er meinem Mann auch schon gesagt.

Ich hab' meinem Mann das ausgerichtet. Er hat sich nicht weiter geäußert. Ich hoffe, er denkt drüber nach - und handelt endlich.

Ich kann da nicht viel machen, weil ich damit ---nach Meinung des Steuerberaters--- eigentlich nichts zu tun habe. Letzteres finde ich eine Frechheit. Die nächste Steuererklärung unterschreibe ich NICHT mit. Dann werden wir mal sehen, ob ich damit nichts zu tun habe, oder doch.

liebe Grüße

Anna
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Offline Jochen

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Re: Betriebsauflösung?
« Antwort #7 am: 19.04.06, 22:55 »
Wenn Ihr die Sache geregelt habt, sollte die allererste Aktion der Wechsel des Steuerberaters sein......

Offline Mirjam

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Re: Betriebsauflösung?
« Antwort #8 am: 20.04.06, 07:06 »
Hallo Anna,

weil mich das was du schreibst doch etwas beschäftigt hat mal provokant-nachdenklich gefragt:

- was für (große)  betriebliche Veränderungen hat dein Mann in den letzten 10 Jahren entschieden/Entscheidungen getroffen?

- vor was könnte er sich "fürchten"/ vor welchen Konsequenzen, da er klärende Worte mit SM "meidet", was steckt hinter dieser "Sprachlosigkeit"?

- hat dein Mann Angst vor der Variante: Zukunft ohne Hof, vor der Welt "da draussen" z.B. als Arbeitnehmer, so dass er lieber den "nicht-entschiedenen" status quo weiterlaufen läßt?

Manchmal liegt die Antwort der Probleme der Gegenwart in der Vergangenheit und meist geht es auch bei solch "klaren, betriebliche, sachlichen" Entscheidungen - um ganz andere zwischenmenschliche Dinge, oder?

lieben Gruß und *eine-Tüte-Nerven-schick*

Mirjam
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Offline passivMTopic starter

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Re: Betriebsauflösung?
« Antwort #9 am: 22.04.06, 22:49 »
Angst vor der Variante: Zukunft ohne Hof?

Ich hab' ihn grad gestern vor der von ihm (zur Zeit ::) ) ins Auge gefassten Variante gewarnt: Mutter löst Betrieb komplett auf. Bezahl den für solche Fälle vorgesehenen halben Steuersatz (etwa 20 Prozent), verteilt den Erlös oder die Bauplätze an alle Kinder. Mein Mann führt den offiziell aufgelösten Hof dann trotzdem weiter.
Bin kein Anwalt, aber ich vermute, das ist Steuerbetrug!
Wenn das Finanzamt dahinter kommt, dann dürfte er die anderen 20 Prozent Steuern wohlmöglich alleine nachzahlen...   eventuell auch noch eine Strafe?

Ich hatte gesagt, er solle sich doch zwei seperate Bilanzen machen lassen, eine für den Betriebszweig Ackerbau (ER ist Pächter der meisten Flächen, ihm sind auch die Maschinen und die Maschinenhalle im Außenbereich) und Betriebszweig Viehaltung (der meiner SM gehört). Dann könnte er nach einer eventuellen Auflösung wenigstens den Ackerbau weitermachen.

Aber er hört ja nicht auf mich... ::)   Andererseits bin ich seit heute wieder megasauer. Mein Sohn aus erster Ehe ist zu Besuch, hat mit ihm gesprochen. Aber er ist trotzdem nicht bereit, ihn bei uns wohnen zu lassen. (Er versteht sich nicht mit seiner Stiefmutter und es wird darauf hinauslaufen, dass er deswegen ins Betreute Wohnen, sprich: "Heim" geht.) Am liebsten würde ich jetzt wegen der Betriebsauflösung? Überschreibung? oder was auch immer? gar nichts mehr zu ihm sagen, ihn einfach "auflaufen" lassen. Aber dann muss ich die Suppe ja mit auslöffeln. :-\

Ich denke, ich werde die nächste Steuererklärung NICHT mitunterschreiben - vor allem dann, wenn es keine zwei getrennten Bilanzen gibt.

Was meint ihr ?

liebe Grüsse

Anna
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Offline Pierette

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Re: Betriebsauflösung?
« Antwort #10 am: 23.04.06, 17:21 »
Also, für mich ist diese Problematik eine Nummer zu groß.
Ich weiß nur eins: MIT Deinem Mann wirst Du keine für Dich befriedigende Lösung finden, der entscheidet allerhöchstens gemeinsam mit Muttern.
Du mußt Dir dringend professionelle Hilfe holen, damit Du nicht in einiger Zeit die Fehler von heute ausbaden mußt.
Ich habe es schonmal gesagt, Du mußt an DICH denken und eine Entscheidung für DICH treffen, damit Du weiter denken und handeln kannst.
Das, was da läuft, ist nicht nur steuelich ein Eiertanz, auch betriebswirtschaftlich völlig unsinnig.
Wie abhängig bist Du denn finanziell vom GöGa?
Es gibt viele Einrichtungen (z.B.Caritas), die Dir auch in dieser Hinsicht zuhören und weiterhelfen.
Laß Dich nicht unterkriegen und versuch mit klarem Kopf zu denken, die Wut hilft nicht weiter!
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Offline passivMTopic starter

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Re: Betriebsauflösung?
« Antwort #11 am: 23.04.06, 19:25 »

Du mußt Dir dringend professionelle Hilfe holen, damit Du nicht in einiger Zeit die Fehler von heute ausbaden mußt.

Ich muss heute schon Fehler von gestern ausbaden: Habe damals, als ich zu ihm zog, meinen Beruf aufgegeben, und ich bin wohl viel zu schnell eingezogen. Der Volksmund ist da weniger blauäugig: "Heiraten in Eile bereut man mit Weile."

Das, was da läuft, ist nicht nur steuelich ein Eiertanz, auch betriebswirtschaftlich völlig unsinnig.

Beihilfen, Subventitionen, Betriebshaftpflicht, Abschreibungen u.s.w. bei einem "aufgelösten" Betrieb... ::) ..aber das ist typisch für meinen Mann, auf so eine hirnrissige Idee zu kommen. Der meint immer, ER kann alles machen.

Wie abhängig bist Du denn finanziell vom GöGa?

Leider sehr abhängig, und schon 41 Jahre alt. Hab' mal Damenschneiderin gelernt, hatte später mal nach vieeeel Engagement als PR-Journalistin gearbeitet. Aber da verdient man auch nicht viel und da käme ich heute nicht mehr rein. Außerdem müsste ich "regelmäßige" Arbeitszeiten haben, wegen dem Kind. Hatte sie für einen Betreuungsplatz angemeldet, habe aber bis jetzt noch keinen. Daher ist auch das mit dem 400-Euro-Job nichts geworden.

Es gibt viele Einrichtungen (z.B.Caritas), die Dir auch in dieser Hinsicht zuhören und weiterhelfen.

Aber eine Wohung und einen Job können die mir auch nicht aus dem Ärmel schütteln. - Allerdings wäre eine Beratung sicher gut. Bei uns gibt es in der Nähe ein Frauenhaus, und dort wird auch "nur" beraten. Das wäre vielleicht nicht schlecht.

Laß Dich nicht unterkriegen und versuch mit klarem Kopf zu denken, die Wut hilft nicht weiter!

Die Wut ist inzwischen wieder vorbei. ;) ...und da lässt sich auch wieder klar denken.


Pierette, um es kurz zu machen: Du hast recht.

Das als Tatsache anzuerkennen, ist nicht leicht. Aber langsam kommen mir für meinen Fall Werte wie Ehe, "in guten wie in schlechten Zeiten..", "nicht gleich die Flinte ins Korn werfen.." wie gefährliche Gefühlsdusselei vor. Aber es ist schon schwer. Ich bin eigentlich nicht der Typ für eine Dreizimmerwohnung mit Balkon. ..hab' heute mit der Sense in meinem in der Entstehung begriffenen Garten gemäht. Der Große war dabei (zu Besuch) und die Kleine hat im Matsch gepanscht. Das ist meine Welt.

Da kommt mir wieder mein uraltes Thema: Bäuerinnen-WG in den Sinn..  Vielleicht finde ich ja eine Frau in einer ähnlichen Situation, die so denkt wie ich...

Um Missverständnisse von vorn herein auszuräumen: kein "anderer Kerl". - Wer weiß, was DER dann für Macken hat.... NEIN DANKE !

liebe Grüße

Anna

Hier ist der Link zu meinem Uralt-Thema, BäuerinnenWG:
http://www.agrar.de/landfrauen/forum/index.php?topic=2380.0
« Letzte Änderung: 23.04.06, 19:43 von AnnaAnna »
Liebe Grüße
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Offline Maja

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Re: Betriebsauflösung?
« Antwort #12 am: 23.04.06, 21:23 »
Oh Anna da läuft soviel schief.

Denke genau wie Mirijam,dass bei Euch vieles in alten Angelegenheiten seinen Ursprung hat und es kommt mir so vor, als hätte sich dein Mann noch nicht abgenabelt.
Ich weiss es hört sich hart an,aber es muss ja wohl eine ganz enge Verbindung zu seiner Mutter bestehen und sei es nur die ,dass  ihm seit seinen Kindestagen,das Gebet : " Du wirst mal der Bauer und machst den HOf" in seinem Unterbewußtsein festverwurzelt ist.
Ich weiss es ist ein gewagtes Spiel und kann vielleicht auch ganz anders ausgehen,aber ihr solltet vom Hof gehen.Das ist kein Leben wenn man den ganzenTag nur solche Dinge im Kopf hat und dabei soll man noch Leistung bringen.
Vielleicht sieht deine SM erst wenn der Sohn geht,wo sie steht und wer von ihren so geliebten KIndern  dann da ist für Sie.
Wenn es doch zum Verkauf des Hofes durch SM kommt, kann dein Mann das gleiche einfordern wie seine Geschwister schon bekommen haben (oder hat er schon sein Erbteil von Vaterseite?).
Das ist aber mühselig und dauert und kostet Mut und Kraft. Denn dann müsste dein Mann öffentlich gegen seine Mutter auftreten und das wird er ,nach allem was ich so gelesen habe nicht tun.
Verstehe nicht warum er Deinem Sohn nicht ein Zimmer vermietet bei Euch im HAus. DAnn bräuchte der nicht ins Heim und vielleicht ändert sich ja alles mit einem Schlag. Aber wenn Deine SM nicht abgibt vor Ihrem Tod ( was ich Ihr nicht wünschen will) siehts arg aus für euch.
Jochen hat recht sucht Euch schleunigst einen anderen Steuerberater.
Heut muss ich Dich wieder ganz fest ins Gebet mit einschließen  und Dir positive Energien senden.
Liebe Grüße und behalt einen kühlen Kopf
das rät DIr
Maja


Offline Pierette

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Re: Betriebsauflösung?
« Antwort #13 am: 23.04.06, 21:28 »
"Das als Tatsache anzuerkennen, ist nicht leicht. "........und Anna, genau das ist ein Entwicklungsprozess, in dem Du scheinbar schon länger steckst(habe einige andere Beiträge älteren Datums von Dir gelesen), und wenn der abgschlossen ist, dann tun sich auch Lösungen auf, davon bin ich überzeugt. Besinn Dich auf Deine Stärken und rede mit den Fachfrauen, mit jedem Gespräch kommst ein sicher ein Stück weiter, denn diese Frauen haben Erfahrung und Kontakte.
Und mit 41 ist Frau für nichts zu alt!
Ich wünsche Dir eine erholsame Nacht!
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Offline ChristineN

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Re: Betriebsauflösung?
« Antwort #14 am: 26.04.06, 10:07 »
Hallo Anna,

kann mich meinen Vorrednerinnen nur vollkommen anschliessen. Vor allem lass dich nicht länger behandeln wie ein unmündiges dummes Kind, dass bei wichtigen Gesprächen nichts zu suchen hat! Mein SV hat damals auch versucht, mich unterzubuttern, hat gesagt: "Halt dich da raus und kümmer dich um Dinge, von denen du Ahnung hast!" Und meinte Haushalt und Kindererziehung.  >:( Aber ich hab nicht locker gelassen. Schliesslich darf ich ja auch mit Verantwortung übernehmen und bezahlen! War auch etwas über 40, als ich endlich gelernt hab, mit der Faust auf den Tisch zu hauen und auch mal "nein" zu sagen. Glaub mir, das befreit unheimlich. Schliesslich hast du auch Wichtiges zu sagen und trägst vor allem Wichtiges zu Euerem gemeinsamen Leben bei!

Wünsch dir starke Nerven und Kopf hoch! Du schaffst das!

Liebe Grüsse!
Liebe Grüsse von Christine!