Thema: Bücher, Bücher, Bücher... VI

[pauline971]

Klingt lustig. Die Buchtippps von Ulla Müller mag ich gerne. Und unsere Bücherei schafft diese Bücher zum Großteil an.
Ich habe mir in der Bücherei das Buch von Susanne Abel bestellt

[Steinbock]

Oh frankenpower... ich habe den Tipp auch gehört: Leihst Du mir das Buch, wenn Du es gelesen hast (irgendwann mal)

[frankenpower41]

... falls ich es mir kaufe, gerne.  Bin mir noch nicht ganz sicher, hab so vieles auf der Liste was ich kaufen möchte.

[Margret]

Es gibt seit kurzem ein neues Buch von Carmen Korn !
Und ich habs durch Zufall in der Bücherei gleich erwischt. Glück gehabt.

Es ist Band 2 zu "Und die Welt war jung" und heißt "Zwischen Heute und Morgen", erschienen im Kindler-Verlag.
Die im ersten Band begonnen Familiengeschichten dreier einander verbundener Familien  in Hamburg, Köln und San Remo werden weiter erzählt.
Handlung spielt in den Jahren 1960 bis 1969. Wobei ich auch diesmal denke, diese Oberschicht-Familien erscheinen mir sehr fortschrittlich in ihrer Lebens- und Denkweise. Entweder "stimmt" das nicht ganz oder es herrschte doch ein so starkes Stadt-Land-Gefälle. Keine Ahnung. Oft konnte ich mir z.B. nicht vorstellen, dass in der Zeit die Lebensformen, auch sexuellen Orientierungen usw. so möglich waren. Egal, es ist für mich klasse.

Es liest sich wie die anderen Bücher von ihr, mir gefällt es wieder sehr.
Da es recht komplex ist von den Handlungsorten und Personen und oft zurückschaut und zurückerzählt zu den Geschehnissen und Hintergründen des ersten Bandes, wäre es nicht unklug, das erste Buch eventuell davor nochmals zu lesen.
Hab ich aber nicht gemacht und komme schon soweit mit.

Margret

[pauline971]

Margret der Name sagt mir was und ich denke, ich hatte auch ein Buch ausgeliehen. Aber bin mir grad nicht sicher, ob ich es gelesen habe.

[Mastreh]

Danke Margret für den Tip

[Margret]

"Fräulein Stinnes und die Reise um die Welt" von Lina Jansen  zog mich total in den Bann.
Lina Jansen schrieb bisher schon unter dem Namen Beate Maly einige Romane.
Das Buch ist 2022 im blanvalet Verlag erschienen.
Es ist ein biographischer Roman, angelehnt an die beeindruckende Reise mit dem Automobil um die Welt in den Jahren 1927 bis 1929.
Die Reise der Clärenore Stinnes war abenteuerlich und einmalig. Wäre sie ein Mann gewesen, wäre sie vermutlich auf einem promionenten Platz in den Geschichtsbüchern eingeordnet worden...

Margret

[pauline971]

Ich habe gelesen, dass Volker Kutscher den 9. Roman veröffentlicht hat. Beim Lesen der Buchvorstellung habe ich mir überlegt, dass ich den 8. Teil gar nicht gelesen habe.

[Margret]

"Der Moment zwischen den Zeiten" von Marta Orriols
kam ganz neu raus und erschien im dtv-Verlag.

Ein Restaurant am Strand von Barcelona.  Ein Paar trifft sich zum Mittagessen.  Mauro erzählt dies und das, bis er die Bombe platzen lässt:
Er hat sich in eine jüngere Frau verliebt.  Eine der ältesten Geschichten der Welt.  Doch dann, nur wenige Stunden später, ein Verkehrsunfall. Ein Autofahrer hat die rote Ampel übersehen. Mauro ist tot.
Schockstarre. Fassungslosigkeit.  Paula steht vor den Trümmern ihrer Liebe.  Über zehn Jahre war die engagierte Kinderärztin mit Mauro zusammen:
Mit einem Schlag ist das ein für allemal vorbei.  Wie trauern um den Mann, der einen kurz vor seinem Tod verlassen hat ? Wie weiterleben ?

Eine Geschichte von Zorn und Fassungslosigkeit, von Trauer, Angst, Hoffnung, Bewältigung....
Wunderschön geschrieben (für meinen Geschmack), berührend, gefühlvoll und persönlich.

Margret

[Imogen]

Danke Margret für die Empfehlung: Stay away von Gretchen und den Folgeband.


Liebe Grüße
Imogen

[Margret]

"Der Markisenmann" von Jan Weiler,
erschienen 2022 im Heyne-Verlag.

Gefiel mir super gut. Es ist für mich besser als "Maria, ihm schmeckts nicht !" und viel besser als "Das Pubertier". Aber sowas ist ja immer Geschmackssache.

Das Buch hat durchaus ernste Themen, es ist aber sehr warmherzig geschrieben. Ganz aus der Perspektive der Tochter.

Was wissen wir schon über unsere Eltern ? Meistens viel weniger als wir denken. Und manchmal gar nichts.
Die 15-jährige Kim hat ihren Vater noch nie gesehen, als sie von ihrer Mutter über die Sommerferien zu ihm abgeschoben wird.
Der fremde Mann erweist sich auf Anhieb nicht nur als ziemlich seltsam, sondern auch als der erfolgloseste Vertreter der Welt.
Aber als sie ihm hilft, seine fürchterlichen Markisen im knallharten Haustürgeschäft zu verkaufen, verändert sich das Leben von Vater und Tochter für immer.

Margret

[Marina]

Margret, danke für den Tipp. "Maria, ihm scheckts nicht" hat mir sehr gut gefallen.
"Das Pubertier" habe ich gar nicht gelesen. Aber das jetzt von dir empfohlene Buch
klingt vielverspechend.

[pauline971]

Von Jan Weiler hab ich etliches gelesen. "Der Markisenmann" klingt interessant und kommt auf meine Büchereiliste.

[frankenpower41]

Ich habe auf der Fahrt zur JHV
"die verbotene Heimat" von Melanie Lindörfer gelesen. Gibt es  nur bei Weltbild. ERschienen in dem Jahr.

Der Roman spielt in 2 Ebenen 2019 und 1944 - 1946..

Über ihre Vergangenheit hat die Oma nie geredet und die Enkelin macht sich auf Spurensuche.
Die Geschichte spielt größtenteils in der Zeit des Krieges und geht bis zur Ausweisung aller Deutschen und spielt im südlichen Böhmerwald.  Da der Vater meines Mannes aus dieser Ecke kam sind mir einige Ortsnamen bekannt.
Sehr bewegend und geschichtlich gut rechergiert.

[Anneke]

Ein wunderschönes Buch zum Thema Liebe, Schuld und Vergebung, Krieg, Trauma, Verödung der Dörfer,....:

"Fritz und Emma"  von Barbara Leciejewski,  2021 im Ullstein-Verlag erschienen.


1947:  Emma ist überglücklich, dass ihr geliebter Fritz doch noch aus dem Krieg zurückgekehrt ist.
Nun fiebern sie beide der Heirat entgegen. Doch der Krieg hat einen Schatten auf die Seele von Fritz gelegt, gegen den nicht einmal Emma mit ihrer Leibe ankommt.
Und dann, im eigentlich glücklichsten Moment geschieht etwas Schreckliches, das alles verändert.

2019:  Marie ist mit ihrem Mann neu in den Ort gezogen und lernt nach und nach die Einwohner des Dörfchens kennen.
Auch den 92-jährigen griesgrämigen Fritz und die ebenso alte Emma.
Marie erfährt, dass die beiden seit fast 70 Jahren nicht miteinander gesprochen haben.
Dabei wollten sie einst heiraten.  Marie nimmt sich vor, die beiden miteinander zu versöhnen, bevor es zu spät ist...

Eine große Liebe, die siebzig Jahre Schweigen überdauert.

Margret

Ich hab das Buch letzte Woche quasi "in einem Rutsch" durchgelesen, was bei mir heißt, so etwa während einer Woche.

Selten blieb ich bei einem Buch so dran, warmherzig geschrieben und trotzdem aufwühlend. Es geht um die Geschehnisse während des 2. Weltkriegs, bzw. was die Erlebnisse "an der Front" angerichtet haben, wie die Soldaten damit umgegangen bzw. vielmehr nicht umgegangen sind.

Was der Protagonist versäumt hat (darüber zu reden) und damit sein ganzes Leben quasi ruiniert hat, ist einem Mann in meinem Wohnort gelungen. Er hat seine Erlebnisse während des Krieges und der Gefangenschaft aufgeschrieben und drucken lassen. Nicht nur das, er hat in seine Erzählungen auch die Geschehnisse während des 3. Reiches im Dorf mit aufgenommen, einschließlich des Verhaltens der sogenannten Dorfoberen während dieser Zeit,und auch in welchen Funktionen sie nachher mittels "Persilschein" wieder tätig waren, jeder Einheimische im Dorf aus meiner Generation weiß durch Erzählungen der Großeltern oder Eltern, wer damit gemeint war, auch wenn die Namen natürlich nicht genannt wurden. Dieses ganz wichtige "Zeitdokument" ist in unserer örtlichen Bücherei  auszuleihen, obwohl die Nachkommen der damaligen "Parteimitglieder" sich vehement dagegen verwehrt haben, dass dieses Heft für die Ausleihe aufgenommen wird. Der Mann lebt noch und erfreut sich relativer Gesundheit jetzt mit Mitte 90. Ich freu mich immer, wenn ich ihn sehe, denke aber auch daran, wie es seinen Kindern damals erging mit einem solch traumatisierten Vater.