Autor Thema: Postchristliche Gesellschaft?  (Gelesen 8953 mal)

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Offline Mathilde

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Re: Postchristliche Gesellschaft?
« Antwort #15 am: 13.08.24, 08:38 »
Für mich auf alle Fälle keine Wahlveranstaltung.
Dieselbe Frau hat sich früher dran gestört wen sich die Jagdgenossenschaft dort zur Jahresversammlung getroffen hat.
Die Kirche hat mit Fördermitteln den Kirchturm wieder aufgebaut und dort ist ein Raum entstanden der der Öffentlichkeit zur Verfügung steht.
Von mir aus da aber der ist wohl zu klein.
Für mich soll sich der Staat aus der Kirche heraushalten, im Gegenzug die Kirche aus dem Staat. Der letzte Teil steht leider so nicht im Grundgesetz und daher wären auch Szenarien wie in den überwiegend islamischen Ländern möglich.
Konzerte, Dorffeste, Vortrag über Erfahrungen auf dem Jakobsweg - alles kein Problem aber die AfD in der Kirche? Sind wir schon so weit? Remigration ?
LG Mathilde
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Marie von Ebner-Eschenbach

Offline suederhof1

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Re: Postchristliche Gesellschaft?
« Antwort #16 am: 13.08.24, 08:45 »
Mathilde , ich kann deinen Unmut gut verstehen.
Es bringt da ein falsches Bild in /auf die Kirche.
Hat euer Pfarrer nicht dazu gesagt ?
Auch wenn es eine BI ist, gehört das nicht in den Kirchenraum.
Es gibt im Ort sicher andere Möglichkeiten eine Versammlung  abzuhalten.

Offline muellerin

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Re: Postchristliche Gesellschaft?
« Antwort #17 am: 13.08.24, 09:41 »
Das Thema Windkraft ist geeignet, ganze Dörfer zu spalten. Wir sehen das hier bei uns auch gerade in mehreren Ecken. Auch unter den Landwirten wird es unterschiedlich diskutiert, je nachdem, wer profitiert, und ob es Möglichkeiten der finanziellen Beteiligung der Kommunen am Gewinn gibt. Und natürlich eignet sich das hervorragend als Wahlkampfthema (in MV sind zum Glück erst 2026 Landtagswahlen).
Wahlforen finde ich gut, habe selbst auch schon einige moderiert, auch mit Beteiligung der AfD (deren Argumente kann man entkräften, braucht dazu aber einen sehr guten Gegenpart. Sie auszugrenzen nährt nur deren Opfermythos und stärkt sie.)
Was die Kirche als Ort der Auseinandersetzung angeht, müssen das Gemeinde und Pastor entscheiden. Ich finde, dass solche Themen auch in der Kirche diskutiert werden können, allerdings sollte sich die Kirche selbst/der Pastor neutral verhalten. Nach dem, was Mathilde schrieb, ist das eher fraglich.

LG
Müllerin

Offline martina

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Re: Postchristliche Gesellschaft?
« Antwort #18 am: 13.08.24, 09:56 »
Mir macht es etwas Bauchweh, ein Wahlforum in einem Kirchenraum abzuhalten, wenn die Ausrichter nicht neutral sind. Wir haben hier auch immer wieder Pastoren, die ihre politische Meinung frei äussern, das Recht haben sie. Aber inhaltlich in der Predigt muss das nicht wirklich sein.
Damit ecken die eigentlich auch immer wieder an.

Offline LunaR

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Re: Postchristliche Gesellschaft?
« Antwort #19 am: 13.08.24, 10:51 »
Zitat
Wir haben hier auch immer wieder Pastoren, die ihre politische Meinung frei äussern, das Recht haben sie.


Das finde ich ein schwieriges Thema. Einerseits wird von der Kirche Einsatz für  bestimmte Themen erwartet, andererseits soll und darf es nicht so weit gehen, dass sie auf andere Themen Einfluss nimmt oder gar ihre Mitglieder beeinflusst. Ich kann mich noch daran erinnern, dass die Bischöfe Hirtenbriefe zur Wahl verschickt haben und darin auch gern Wahlempfehlungen abgaben. Von daher macht es mir auch Bauchschmerzen, Wahlveranstaltungen in der Kirche zu erleben.
Es ist sehr beglückend, sich mit kompetenten Menschen auszutauschen.

Ein lieber Gruß Luna


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Offline Rohana

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Re: Postchristliche Gesellschaft?
« Antwort #20 am: 13.08.24, 12:28 »
Wahlforen finde ich gut, habe selbst auch schon einige moderiert, auch mit Beteiligung der AfD (deren Argumente kann man entkräften, braucht dazu aber einen sehr guten Gegenpart. Sie auszugrenzen nährt nur deren Opfermythos und stärkt sie.)
Hervorhebung durch mich. Sehe ich nämlich als zwingend notwendig in einer Demokratie, wo jeder gehört werden sollte - auch Menschen, die nicht der selben Meinung sind wie andere.

Wenn "die Kirche" den Anspruch hat, alle Menschen an- und aufzunehmen die glauben (möchten), dann muss sie diesen Menschen auch Raum geben.
Andererseits sehe ich es als genauso kritisch wenn einseitig von der Kanzel gepredigt wird... Meinung haben, gerne. Vorgaben machen, nein danke.
« Letzte Änderung: 13.08.24, 12:34 von Rohana »

Offline zwagge

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Re: Postchristliche Gesellschaft?
« Antwort #21 am: 13.08.24, 13:52 »
Da muss ich Rohanna recht geben. Natürlich muss auch die AFD gehört werden. Ich finde es auch nicht ht gut, dass die überall ausgeladen und direkt verhetzt werden.
Nein ich wähle die nicht, aber ich bin der Meinung, so wies es die jetzige Politik macht, geht auch nicht. Es wird alles verboten unter den irrsinnigsten, an den Haaren herbeigezogenen Gründen. Meiner Meinung nach stärkt das die Partei nur.

Ob das ganzein einer Kirche abgehalten werden muss... Da hätte ich auch Bauchweh. Es gibt doch bestimmt irgendwo einen Saal in den  man gehen kann.

Grundsätzlich wäre ich für so eine Versammlung,  aber wenn ergeht nicht in der Kirche.

Bei uns würde da auch Sturm gelaufen werden.
Ganz liebe Grüße
Birgit

Offline Mathilde

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Re: Postchristliche Gesellschaft?
« Antwort #22 am: 13.08.24, 13:59 »
Hallo,

darum geht’s. Der Nachbarort hat ein Gemeindehaus bei der Feuerwehr. Dort finden auch die Wahlen statt.
Mit der AfD hätte ich kein Problem zu diskutieren auch nicht mit der BSW oder oder.
LG Mathilde
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Marie von Ebner-Eschenbach

Offline Mathilde

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Re: Postchristliche Gesellschaft?
« Antwort #23 am: 15.08.24, 20:19 »
Hallo,

die Veranstaltung ist noch nicht zu Ende. Es kamen so viele Leute, dass gar nicht alle in die Kirche passten. Heute war so schönes Wetter  und es hätte mit Leichtigkeit jeder seinen Stuhl raus in den Vorhof tragen können aber Nein es musste in der Kirche sein. Wir und noch ein paar Menschen kamen gar nicht mehr rein und die Luft war so stickig, dass es mich gewundert hat dass niemand abgeklappt ist.
Die AfD hatte ein Auto mit Anhänger und Wahlplakat vor der Kirche auf der Straße geparkt.
Das Fass zum überlaufen aber brachte für mich ein Blick in die Kirche. So dicht gedrängt, dass die Leute mit dem Hintern am Altar lehnten ja fast drauf saßen.
Ich bin traurig wie hier mit der Kirche umgegangen wird.

LG Mathilde
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Marie von Ebner-Eschenbach