Thema: Rund um die Beerdigung II

[Erika]

Zum Beerdigungskaffee wird man in unserer Gegend eingeladen, entweder persönlich oder über ein beigelegtes Kärtchen in der Trauerkarte, die man erhält.

Blumen nehmen enge Angehörige mit. Meistens stehen Schalen mit Blütenblättern oder Ministräußen am Grab bereit und man nimmt sich davon.

Das mag bei Euch wieder total anders sein.

Eine Karte mit Geldbeigabe für die Grabpflege ist hier auch üblich.

[Marina]

Ich schließe mich Erika und Dunja an.

Wenn ihr zum Leichtrunk, Beerdigungskaffee, oder wie auch immer das bei euch heißt, eingeladen seid,
würde ich hin gehen. Als Angehöriger wird man vor den Kopf gestoßen, wenn man ohne (gute) Ausrede
nicht kommt.

Zu einer Urnenbeisetzung bringen hier nur die engsten Angehörigen Blumen mit. Das Loch ist ja nicht so
groß, dass man da viele Blumen reinwerfen könnte. Hier stehen bei Urnenbeisetzungen Schalen mit Blüten-
blättern bereit. Bei Erdbestattungen stehen Schalen mit Blüten bereit.

[gina67]

Blumen ins Grab werfen bei uns nur die engsten Angehörigen, manchmal steht eine Schale mit Blütenblätter am Grab, da kann dann jeder welche nehmen und ins Grab werfen.

Die anschließende Kaffeetafel ist fast immer für alle. Der Pastor sagt es während des Trauergottesdienstes an. Da gehen dann auch alle mit, die entweder den Verstorbenen gut kannten oder mit den  Angehörigen  befreundet sind.  Eine schriftliche Einladung gibt es hier nicht.

[Mathilde]

Hallo,

ich nehme hier nie Blumen mit. Meistens gehe ich auch nicht zum Kaffee mit. Allerdings wenn ich persönlich angesprochen werde dann schon. Neulich von der Witwe des ehem Mitarbeiters, da konnte ich nicht anders.

LG Mathilde

[Luxia]

Die Beerdigung ist nun vorbei und dank euren Antworten haben wir uns auch sicherer gefühlt, auch wenn hier doch  manches anders ist. Blumen bringen nicht nur Angehörige mit, aber am Grab hat es eine Schale mit Blütenblättern und Sand aus der man sich bedienen kann. Zur Kaffeetafel wurden alle vom Trauerredner eingeladen und der Mann und die Schwester der Verstorbenen haben uns auch noch mal persönlich beim Kondolieren eingeladen. Es war gut, dass wir mitgegangen sind.

Ungewohnt ist es für mich immer wie lange der Zeitraum zwischen Sterbetag und Beisetzung ist. Hier waren es über 4 Wochen, da sie im Krankenhaus eines anderen Bundeslandes verstorben ist. In Luxemburg muss man in der Regel 72 Stunden nach dem Tod beigesetzt sein.
Die schlichte Trauerfeier in der Kirche ohne Pfarrer und ohne Gebete hat mir gut gefallen.

[annelie]

Sargbestattungen sind bei uns zeitnah. Urnenbestattungen können dauern, je nach Auslastung der Krematorien und z. T. auch der Bestattungsunternehmen. Urlaubszeit ist auch gerade. Ein Bestattungsunternehmer hat die Verstorbenen zu einem weiter entfernten Krematorium gebracht, da hier in unserer Gegend, die Wartezeit manchmal sehr lange war/ist.

[frankenpower41]

... auch Sargbestattungen dauern hier jetzt oft länger.
Wir waren am Dienstag bei der Beerdigung der Mutter eines Freundes von meinem Mann.
Die war genau vor einer Woche verstorben.  Oft hat Pfarrer keine Zeit (war hier) oder der Bestatter hat schon viele andere Termine.
Mit Kühlung ist das auch kein Problem mehr, früher war das auch immer nach 3 oder 4 Tagen.
Urnenbeisetzung dauert oft ziemlich lange.

[martina]

Im niedersächsischen Bestattungsgesetz steht, dass man 10 Tage für eine Erdbestattung nach dem Tod hat.

Beim Verbrennen sind es auch 10 Tage und dann hat man noch einmal 40 Tage Zeit, um die Urne zu bestatten.

Ich kenne es von früher her auch noch, dass die Erdbestattungen oft schon 3 oder 4 Tage nach dem Todesfall waren, aber irgendwie braucht man inzwischen immer länger, um so eine Beerdigung zu organisieren, habe ich das Gefühl.

[Marina]

Ich empfinde es tatsächlich als Balaceakt zwischen "recht schnell" bei Erdbestattungen und "zieht sich ewig" bei Urnenbestattungen.

Wenn die Bestattung so schnell nach dem Ableben ist, fühlt man sich oft regelrecht überrollt. Dauert es bei Urnenbestattungen 4 Wochen,
kann man innerlich nicht mit dem Ableben abschließen. So empfinde ich es zumindest.

Wir hatten letztes Jahr einige Bestattungen im Familienkreis. Sowohl Erd- wie Urnenbestattungen. Die Urnenbeisetzung war immer 2 Wochen
nach dem Ableben. Das war für uns eine gute Zeitspanne.

[Mathilde]

Hallo,

manchmal dauert es noch länger. Die Mutter einer Bekannten war ein Pflegefall und während einer Nacht aus dem Pflegebett gefallen und hatte einige blaue Flecke und waren ärztlicher Behandlung.
Dann so 14 Tage später ist die Mutter gestorben.
Da im Krematorium 2 Ärzte begutachten wurde die Kriminalpolizei eingeschaltet. Leute sowas braucht niemand. Da stirbt die Mutter und dann wird man, nur weil man die Alleinerbin ist, noch verdächtigt 

LG Mathilde

[Tina]

Wir haben meine SM auch eingeäschert, haben aber relativ zeitnah eine Trauerfeier mit Sarg gemacht  und dann die Urne im Familienkreis beigesetzt.