Eigentlich hatte ich meine Familiengeschichten schon soweit abgeschlossen, weil die Ahnen ungefähr bis um 1670 rum namentlich zurückreichten.
Im letzten Jahr ist ein 90jähriger Onkel verstorben, dieser hat eine riesige Sammlung hinterlassen mit Abschriften aus Tauf- Trau- und Sterbebüchern.
Ich hatte meine Kusine gefragt, ob ich mal darin nach meiner Verwandschaftslinie schauen kann, wir haben gemeinsame Urgroßeltern, da war sie und ihr Bruder einverstanden. Die beiden müssen das Haus ihres Vaters hier in der Nähe leerräumen, dieser war Studienrat und hat in vielen Jahren geschrieben und gesammelt, das ganze Haus vom Keller bis zum Dachboden war voll mit Regalen voll mit Büchern und Akten ordnern, Kartons mit Zeitschriften und Zeitungsausschnitten. Als ich hinfuhr um die Ahnensammlung zu holen, waren dies etliche Umzugkartons mit ca 70 dicken Aktenordnern, dazu noch Kartons mit losen Blättern und seinen Anfragen an Pfarrämter und sämtliche Briefwechsel mit Verwandten. Dazu hatte der Onkel die Angewohnheit, fast alles zu kopieren, so dass mancher Text bis zu 10 mal vorhanden ist.
Es handelt sich um meine sächsische Linie, die dabei ist. Der Onkel ist in einer Dresdner Familie geboren und er hat nach allen Richtungen angefragt.
In den DDR Zeiten war er auch oft drüben und hat regen Briefwechsel mit Pfarrämtern und sonstigen Archiven geführt und sich die Abschriften erbeten. Gegen DM, Kaffeeoder sonstige Wünsche wie Leerspulen für Hobbyfilmer bekam er die Antworten mit den Ergebnissen der Suche in alten Pfarrbüchern. Ein Pfarrer hatte um Zahngold gebeten, weil der Zahnarzt in Sachsen es nicht beschaffen konnte. Der Onkel hat es besorgt und als Geschenksendung per Einschreiben in die DDR geschickt.
Nun bin ich im "Ahnensuchfieber". Meine 82 jährige Tante, die in Dresden lebt, freut sich riesig, weil ich ihr schon eine vorläufige Zusammenstellung über ihre väterliche Linie schicken konnte. Sie hat ja ihren Bruder wiederholt nach Ergebnissen gefragt, dieser war eigentlich nur am Sammeln und Suchen beschäftigt, hat aber das meiste nach Orten und Familiennamen in Ordner einsortiert, sehr vieles bis um 1600 zurück.
Auch sind viele Fotos dabei, leider nicht alle mit Namen versehen. Aber von meinem Urgroßvater gibt es ein Zeugnis von 1875 und sonstige alte Urkunden. Da bin ich für die nächsten Jahre beschäftigt, wenn ich mich durch die ganze Sammlung mit Namen, Orten aus Sachsen und weiterer Umgebung durcharbeiten will.