Hallo Luise,
erstmal wüsch' ich dir viel Kraft für dein "S-Problem"
...aber meine Kinder hab' ich nicht verlassen. Für mich ist eine Welt zusammen gebrochen, als die zu ihrem leiblichen Vater gezogen sind. Ich hatte das Gefühl: Man hat mir die Kinder genommen, und zu all der Trauer habe ich mich auch noch entsetzlich dafür geschämt. Ich war, zermürbt von den vielen Kleinigkeiten auf dem Hof, nervlich total überfordert, irgenwie auch nicht stark genug, 1.) um diesen Eklat von vorn herein zu verhindern und 2.) den Auszug meiner Kinder zu verhindern. Das war ein Trauma, ein Schlag, von dem ich mich erst nach ein paar Jahren erholt hatte - die Kinder übrigens auch, nur auf andere Weise.
"Schöner" wurde mein Mann da durch nicht, eher "hässlicher". Aber ich war damals viel zu sehr am Boden, um alleine, mit unserer Kleinen neu anzufangen, und später habe ich mir gesagt: "...dann wäre der ganze Sch... ja umsonst gewesen, den ich und die Kinder erlebt habe/n..." Und irrrrrgendwann wurde es dann tatsächlich besser. Und inzwischen lebt meine Tochter aus erster Ehe wieder bei uns. Mein Sohn ist jetzt 19, macht eine Ausbildung und ich habe (wieder) guten Kontakt zu ihm. Und unsere Kleine lebt in ihrer "heilen Welt" mit Mama und Papa auf dem Lande.
Ich will mich jetzt nicht rausreden. Ich habe sicher viele Fehler gemacht, war Fehleinschätzungen erlegen - und die Folgen konnte ich dann nicht mehr verhindern, aber ich war bestimmt nicht so *sorry:* schwanzgesteuert, dass ich für einen Typ meine Kinder verlassen hätte. Schätzt du mich wirklich sooo ein? Oder bist du nur schockiert von der ganzen Tragödie, und vielleicht kannst du es dir (verständlicherweise?) nicht vorstellen, dass ich immernoch mit diesem Mann zusammen bin.... Manchmal wollte ich, aber dann hielt ich mich davon zurück, den letzten Rest der mir noch geblieben war, auch noch kaputt zu schlagen. - Und -wie gesagt- irgendwann wurden die Zeiten dann auch besser - auch für meine Kinder.
liebe Grüße
Anna