Wenn man mit 15 Gästen aus der Familie teilnehmen darf, ist das aber schon gut. Hier war (und ist es noch
) auf 10 begrenzt, plus Pfarrer, Organist und 6 Sargträgern. Und 10 Personen sind nicht viel, auch nicht für den engsten Familienkreis. Nehmt 3 Kinder des Verstorbenen plus Ehepartner und dann evtl. noch Geschwister... da muss man schon aussortieren, wer gehen darf und wer nicht.
Aber ich finde es auch schlimm, dann zu einer aussortierten Gruppe zu gehören, die nicht gehen darf. Hier steht inzwischen unter jeder Traueranzeige "wer sich mit uns verbunden fühlt, darf gern am Tag x eine Kerze anzünden und in Gedanken bei uns sein". Uhrzeiten der Beerdigungen werden gar nicht mehr genannt, damit sich eben nicht doch "unerlaubte" Gäste hinten auf den Friedhof stellen. Zudem läuten bei uns im Ort die Glocke für 30 Minuten während einer Beerdigung. Da wird man als Unbeteiligter noch mal drauf hingewiesen, dass gerade auf dem Friedhof eine Beisetzung ist und kann etwas inne halten.
Aber was macht man dann als Unbeteiligter, der grad an seinem eigenen Grab in einer ganz anderen Ecke mit Grabpflege beschäftigt ist, dafür vielleicht extra mit dem Auto angefahren gekommen ist und schlichtweg nicht wußte, woher auch, wenn keine Uhrzeiten bekannt sind, wenn der von so einer Beerdigung überrascht wird? Der müsste ja eigentlich, um dem Gesetz folge zu leisten, den Friedhof so lange verlassen. Würde er denn stören, wenn er über 100 m entfernt ruhig steht oder auf einer Bank sitzt? Werkeln müsste er ja dann nicht gerade. Darüber könnte man lange Gedankenfäden spinnen... muss man aber nicht, weil man sich dann hineinsteigert.
Ich kann beide Seiten verstehen. Einerseits die Regeln des Infektionsschutzes, die ja uns alle schützen sollen und dann eben auch die, die dadurch jetzt benachteiligt sind.