Wir geben aus Prinzip keine Zuchtvieh an die Türkei. Dann noch lieber mästen.
Versteh ich nicht

Entweder Zucht- oder Mastvieh??? Wir haben es auch immer abgelehnt, unsere Färsen in den Export zu geben. Dann kam der schlechte Milchpreis, wir hatten Färsenüberschuss/Platzprobleme und der Zuchtverband hat uns den Verkauf von trächtigen Färsen zur Zucht in die Türkei schmackhaft gemacht.

Der Transport dauert inkl. Quarantäne ca. 3 Wochen und wird von einem Tierarzt begleitet. Weil der Zuchtverband den Transport organisiert und die potentiellen Käufer auch hier waren, wurden unsere Bedenken zerstreut.
Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass die Türken wirklich sehr viel Geld für die Tiere bezahlen und dann nicht auf sie achten, wie der Transport verläuft

Die Auswahl der Färsen war auch an eine bestimmte Milchleistung der Mutter gebunden, Freiheit von Schmallenberg Antikörpern und noch einiges. Den fraglichen Tieren wurden Blutproben entnommen, der Hoftierarzt mußte bescheinigen, dass in den letzten Monaten keine anzeigepflichtigen Krankheiten auf unserem Betrieb waren und anderes.
Eine andere Frage, die wir uns stellten, ist natürlich ob das know how über Fleckvieh Aufzucht und Fütterung in den Betrieben in der Türkei vorhanden ist und wie es unserem FV ergeht in dem Klima

Offene Fragen werde ich mit Sicherheit an der nächsten Zuchtverbandsversammlung im Januar stellen und hoffe, dass ich eine zufriedenstellende Antwort bekomme. Auch haben uns die entsprechenden Kontakpersonen letztes Jahr schon Videos von potentiellen Käufern und Fleckviehzüchtern in der Türkei gezeigt. Weil Rindfleisch dort unerschwinglich teuer ist und es sich nur die "Oberschicht" leisten kann, werden modernste Ställe gebaut, weil die Finanzmittel durch den Verkauf von Fleisch vorhanden sind.
Wir müssen ja glauben, was unser Zuchtverband erzählt. Und das Geld konnten wir wirklich gut gebrauchen, auch wenn das schlechte Gewissen vorhanden war.
Im Übrigen haben wir versucht voriges Jahr trächtige Färsen hier auf den Zuchtviehmarkt zu bringen. Da bestand keine Nachfrage. Wer kaufte sich bei dem Milchpreis eine zukünftige Milchkuh

und wenn, dann nur sehr sehr "günstig".
Ist die Doku tatsächlich represäntativ oder mal wieder "nur" eine schöne Schockergeschichte? Schlimm genug trotzdem, aber ich kann mir nicht vorstellen dass das Standard sein soll...
Genauso habe ich auch gedacht, obwohl ich den Film selber nicht gesehen habe. Was mich daran nachdenklich macht, ist die Tatsache, dass das ZDF die Doku gekauft und gesendet hat. Wenn es z.B. RTL gewesen wäre, hätte ich drauf gewettet, dass vieles so hingestellt wird mit den entsprechenden Einstellungen und Kommentaren, dass es schlimmer aussieht, als es war.