Autor Thema: Madeira - die Blumeninsel  (Gelesen 10750 mal)

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Re: Madeira - die Blumeninsel
« Antwort #15 am: 08.04.17, 14:35 »
Edit: ein Blumenbeitrag war doppelt.

Hier ein traditionelles Häuschen auf der Nordseite. Strohgedeckt und 2 Räume innenliegend. Man sieht sie noch, aber nicht mehr richtig bewohnt. Dies war jetzt ein Museum.
« Letzte Änderung: 08.04.17, 20:18 von martina »

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Re: Madeira - die Blumeninsel
« Antwort #16 am: 08.04.17, 14:36 »
Die Ostspitze der Insel, eine tolle Steilküste

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Re: Madeira - die Blumeninsel
« Antwort #17 am: 08.04.17, 14:40 »
Weil es auf Madeira zwar alles klimatisch bedingt gut wächst, aber extrem steil ist, gibt es keine Landwirtschaft, wie wir sie kennen! Schlepper sieht man da nicht.

Angebaut wird vor allem Gemüse zur Eigenversorgung, aber ALLES in Handarbeit. Die Gärten, Felder kann man sie nicht nennen, liegen in Terrassen an den Bergen, kaum breiter als 10m.

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Re: Madeira - die Blumeninsel
« Antwort #18 am: 08.04.17, 14:40 »
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Re: Madeira - die Blumeninsel
« Antwort #19 am: 08.04.17, 14:48 »
Um Wasser aus dem regenreichen Norden in die anderen Regionen zu transportieren, wurde ein Kanalsystem angelegt, die sogenannten Levadas. So ein Kanal ist ca. 80 cm breit, parallel dazu führt ein kleiner Weg, manchmal befestigt, manchmal nur ein Trampelpfad, von dem aus die Wasserwerker die Kanäle kontrollieren. An den Gärten gibt es regelmäßig Abflusskanäle.

Wenn jetzt ein Bauer Wasser haben möchte, um seine Terrassen zu bewässern, dann meldet er Tag und Uhrzeit an, wann das Wasser kommen soll. Der Kanalbetreuer öffnet dann zu der Zeit das Schot und läßt Wasser aus dem Kanal ab.

Entlang der Levadas kann man wandern. Das ist nicht so anstrengend, weil dort selber nur wenig Steigung oder Gefälle ist, man wandert ja am Berg entlang und nicht hinauf oder hinunter. Allerdings sollte man schwindelfrei sei, denn oftmals geht es rechts vom Weg steil bergab, entweder in einen Garten oder in den Wald. Geländer? Sehr selten und die, die wir gesehen haben, waren nicht sehr vertrauenerweckend - aus deutscher Sicht 8)

Aber von dem Levadaweg hat man auch immer wieder eine spektakuläre Aussicht.

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Re: Madeira - die Blumeninsel
« Antwort #20 am: 08.04.17, 14:53 »
Die Aussicht ist IMMER spektakulär - finde ich.

Besonders faszinierend ist der Skywalk am Cabo Girao, von dort kann man in das "Nichts" unter den Füßen gucken. Leider war das Plexiglas mit so kleinen Punkten bedruckt und dadurch sind die Fotos lange nicht so schön geworden, wie der Ausblick eigentlich. Mit 580 m Höhe ist der Cabo Girao die höchste Steilküste Europas und die zweithöchste der Welt.

Das Bild 12c zeigt die Cabo Girao von der Seite.

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Re: Madeira - die Blumeninsel
« Antwort #21 am: 08.04.17, 14:59 »
Camara de Lobos - ein Fischerort. Hier hat Winston Churchill Urlaub gemacht und von der Hotelterrasse aus den Blick auf den Hafen gemalt.

Wir konnte zusehen, wie eines der kleinen Fischerboote in den Hafen gezogen wurde. Man beachte die bloßen Füße der Männer im Wasser. Der jüngere Mann hat als erstes noch weiter draussen dem Boot ein Schleppseil angeklingt. Im Wasser bei ca. 17° Aussentemperatur. Dann, an der Betonrampe, wurde unter die Seitenkiele des Bootes Holzbretter als Schutz untergelegt. Gar nicht so einfach. Erst danach konnte die Seilwinde das Boot ins Trockene ziehen.

An den Bergen sieht man Bananenstauden. Die Madeirabanane entspricht nicht den EU-Vorgaben und darf somit nur auf Madeira und in Portugal verkauft werden.

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Re: Madeira - die Blumeninsel
« Antwort #22 am: 08.04.17, 15:00 »
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Re: Madeira - die Blumeninsel
« Antwort #23 am: 08.04.17, 15:08 »
Zentrum für tropische Früchte - eine staatliche Baumschule, die die Bauern mit gesunden Pflanzen versorgt.

Es werden nur suptropische Früchte angebaut. Dieses Zentrum ist für ganz Portugal das einzige, weil Madeira eben ein einzigartiges Klima hat. Es wird mit EU-Geldern gefördert.

Angebaut und vermehrt werden Avocado, Mango, Papya, Maracuja, Cherimoa. Für Mangos ist das Klima auf Madeira eigentlich zu feucht.

Die Regierung möchte den Anbau von Maracuja und Cherimoa fördern, weil das den Bauern bessere Erlöse bringen soll.

27 Sorten Mango, 30 Sorten Avocados werden angebaut.

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Re: Madeira - die Blumeninsel
« Antwort #24 am: 08.04.17, 15:14 »
Bananen sieht man überall rund um Funchal an der Südküste, die Nordküste ist zu feucht für den Anbau.

Das braune unten an der Staude sind Schutzblätter für die Blütenansätze, sie werden 2 Wochen vor der Ernte abgeschnitten

Geerntet wird ganzjährig, pro Pflanze nur einmal, danach stirbt sie ab. Der Stamm wird abgesägt, am Stumpf wachsen dann 2 neue Triebe nach. Ein Trieb wird an der Mutterpflanze belassen, der 2. wird in der Regel verpflanzt. Bis zur Ernte dauert es ca. 2 Jahre. Bananenstauden werden grün geerntet, an einer Staude wachsen bis zu 150 Bananen. Für den Eigenbedarf werden im Winter die Stauden in Säcke gesteckt, damit sie im Kleinklima nachreifen. In den Handel gehen die grünen Stauden.

Vermarktet werden die Bananen über staatliche Bananenkooperationen.

Warum ist die Banane krumm? Weil sie zur Sonne wächst.

Blätter und Stammreste werden zu Dünger verarbeitet, zusätzlich wird mit Mist gedüngt.
« Letzte Änderung: 08.04.17, 15:26 von martina »

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Re: Madeira - die Blumeninsel
« Antwort #25 am: 08.04.17, 15:20 »
Traditionelles Essen auf Madeira

Degenfisch - hab ich weder gegessen, noch fotografiert *schäm*
Esplanada - Rindfleischstückchen, in Öl und mit Knoblauch und Pfeffer mariniert; auf Lorbeerstöckchen über dem offenen Feuer gegrillt. Die Restaurants haben extra dafür ein Ofen.

Und dann den madeirischen Hamburger: Bocaco (? meine Erinnerung hat schon wieder nachgelassen und ich hab es auch nicht aufgeschrieben)

Das ist ein Fladenbrot, welches quer halbiert und mit Knoblauchbutter bestrichen wird. Als Grundform, man kann es so pur essen oder wie einen Hamburger mit gebratenem Rindfleisch und Tomate und Zwiebel füllen lassen. Sehr lecker und sättigend.

Als Dessert gibt es oft eine Maracujacreme und als Vorspeise eine Tomatensuppe mit einem pochierten Ei darin.

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Re: Madeira - die Blumeninsel
« Antwort #26 am: 08.04.17, 15:35 »
Calheta - Schnapsbrennerei aus Zuckerrohr.

Das Zuckerrohr wird gespalten und ausgequetscht. Der Saft kommt in Edelstahltanks, der dann in Kupferkessel zu Melasse gekocht oder destilliert wird. Verarbeitet werden 70 t Rohr täglich während der 30tägigien "Kampagne".

Aus der Melasse wird eine madeirische Spezialität zu Weihnachten gebacken, ein Honigkuchen, der viele teure Zutaten enthält und sehr haltbar ist.

Der hergestellte Rum ist die wichtigst Zutat für "Puncha" einen quietschgelben Likör, der überall auf der Insel getrunken wird.

Rum mit 40 -50% Alkohol ist weiß, dreissig Jahre alter Rum wird dunkel.

50000 Liter Rum werden produziert und 30000 Liter Melasse.

Aus der Melasse kann man neben dem Honigkuchen auch noch Kekse backen, die wie Spekulatius schmecken.

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Re: Madeira - die Blumeninsel
« Antwort #27 am: 08.04.17, 15:36 »
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Re: Madeira - die Blumeninsel
« Antwort #28 am: 08.04.17, 15:41 »
Fahrt über die Hochebene von Fonte do Bispo auf 1300 m.

Der Ginster blüht, alles ist gelb. Was nicht blüht, ist Heidekraut, welches dort zu großen Büschen heranwächst. Aber da war jetzt keine Blütezeit.

Am Strassenrand oder auf kleinen Lichtungen sieht man ab und an freilaufende Weiderinder. Es gibt keine Milchkühe auf Madeira. Viele Familien haben 1 oder 2 Kühe, die auf den Terrassen gehalten werden und da kleine Häuschen als Stall haben. Aber nur für die Fleischproduktion, sagte man uns. Ab und an sieht man auch Ziegen auf den Terrassen.

"Richtige" Weidetiere sieht man nur auf der Hochebene. Leider vom Bus aus schwer zu fotografieren, weil der Fahrer deswegen nicht langsamer gefahren ist.

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Re: Madeira - die Blumeninsel
« Antwort #29 am: 08.04.17, 15:46 »
Porto Moniz - der nordwestlichste Zipfel der Insel. Die Insel besteht aus Lavagestein und hier an der Küste vor Porto Moniz haben sich in den Steinen Naturschwimmbecken gebildet.

Aber: die konnten wir nicht sehen. Auf dem Atlantik gab es einen Sturm und dank dessen Ausläufer bekamen wir eine spektakuläre Brandung zu sehen, die die Naturschwimmbecken komplett überschwemmte. Unsere Reiseleiterin war schwer begeistert - wir erst Recht - und sie sagte, das käme nicht oft vor.