Hallo an Alle,
nun bin ich schon einige Tage wieder hier im Forum und möchte mich jetzt noch mal vorstellen, auch wenn aus meinem ersten Beitrag unterm Schwarzen Brett ja schon einiges von mir steht, und mich sogar noch ein paar Newser hier kennen.
Ich bin 42 Jahre alt. Habe ca. 13 Jahre auf einem Vollerwerbs-Grünlandbetrieb/Milchviehaltung gelebt. Kenne also ganz vieles von dem was Euch so bewegt noch immer - nun aber mit Abstand, da ich mittlerweile ein komplettes Kontrastprogramm in der Hauptstadt lebe.
Daß ich mich wieder in diesem Forum angemeldet habe ist für mich auch ein Ausdruck dafür, daß ich mich mit meiner Vergangenheit versöhnt habe, das weniger Schöne bearbeitet und zu den Akten gelegt und die schönen Erfahrungen, die es zweifellos auch gegeben hat, zulassen möchte und kann.
Ich möchte keinesfalls den Eindruck hier aufkommen lassen, daß ich jetzt den ultimativen neuen Weg gefunden habe - aber für mich ist dieser Weg zur Zeit der Richtige und der Beste.
Viele aus meinem alten Bekanntenkreis sagen sie wären ein wenig neidisch über das was ich nun erleben kann und darf, über mein freies, unbelastetes Leben ohne große Sorgen und Verpflichtungen, über die Möglichkeiten jederzeit am kulturellen Leben teilnehmen zu können.
Ich kann dazu nur sagen. Ja es ist schön, und ich bin Dankbar dafür, daß sich mein Leben nach dem Hof in diese gute Richtung entwickelt hat, daß ich diese Chancen erhalten habe und daß ich den Mut hatte, diesen Weg zu gehen.....
....aber ich sage auch gleichzeitig. Es war nie mein Traum einmal so zu leben. Der Traum der meisten Frauen ist es ein glückliches Familieleben zu führen, in dem jeder Respekt vor dem anderen hat, in guten und in schlechten Zeiten, Kinder in der Familie zusammen glücklich aufwachsen sehen und mit dem geliebten Partner gemeinsam alt zu werden. Das war mir in dieser Form leider nicht vergönnt. Mein Ausflug in die Landwirtschaft glich viele Jahre einem Alptraum - nicht wegen der Arbeit!!
Ich habe lange gebraucht, die innere Unruhe aus mir zu bekommen, die ich auf dem Hof immer hatte, ich mußte lernen wieder unbesorgt zu schlafen und ich mußte lernen das Leben wieder zu genießen- Zeit zu haben für mich.
Aber Landwirtschaft wird in irgendeiner Form immer in mir sein, den einmal Landwirt immer Landwirt. Ich werde Weiden wohl nie einfach nur als grüne schöne Flächen sehen, sonder sofort sehen welche Weide in einem guten Zustand ist und auf welcher die Ochsenzungen überhand genommen haben, ich sehe nicht nur Zäune sondern ob die Zäune in einem guten Zustand sind. Ich erkenne, ob der Landwirt es gut meint mit seinen Tieren, oder ob dort sehr vernachlässigte Tiere stehen. Ein Bauernhofanwesen sehe ich nicht mehr aus dem romantischen Blickwinkel eines Städters, sonder wie strukturiert er für die Arbeit ist, welche Technik über den Hof fährt oder welches Melksystem genutzt wird.
Ich hoffe, auch wenn ich nun selber keine Landwirtin bin, daß ich den ein oder anderen Beitrag zu Euren Themen schreiben kann, der Euch auch interessiert. Da meine Tochter ja auf dem Bauernhof lebt, bekomme ich ja immer noch die neuesten Entwicklungen mit.
Ich wünsche allen hier noch mal ein Gutes, gesundes und glückliches Neues Jahr 2009