Hallo Reserl und Martina,
ich bin ganz erstaunt

was ihr für "Wartezeiten" habt wegen der Hemmstoffprobe

Ich gebe morgens dem Milchfahrer ein Probefläschchen mit und am selben Tag rufe ich ab 17:30 Uhr beim Milchprüfring an, gebe meine "Kannen-Nr." durch und dann sagt die Dame mir, ob die Probe frei ist oder nicht.
Dann kann ich in der Regel das Abendgemelk schon wieder liefern.
Die Gebühren für diese Probe sind 0,75 Euro, die auf der Milchgeldabrechnung in Abzug gebracht werden.
Wenn ich eine Keimzahlprobe mitgeben will, muß ich das vorher abklären und außer der Reihe kostet das was. Ist aber sehr hilfreich bei der Fehlersuche, wenn das mal auftritt. Die Reinigungs- und Kühltechnik ist ja manchmal sehr anfällig.
Unsere Molkerei macht zwischen 10 und 12 Tankproben pro Monat. Dieses sind
Gefrierpunkt der Milch (Wasser gefriert schneller)
Eiweiß
Fett
Zellgehalt (Euterentzündungen

)
Keimgehalt ( Verschmutzung

)
und Hemmstoffe (Reinigungsmittel, Arzneimittel, etc.)
Aus den ermittelten Werten ergibt sich ein "geometrischer Mittelwert", für den es Höchstgrenzen gibt, die nur bedingt überschritten werden dürfen. Da kann es ggfls. Milchgeldabzüge geben oder sogar, daß die Milch nicht mehr abgeholt wird, weil sie nicht mehr "verkehrsfähig" ist

Bei einer postiven Hemmstoffprobe wird der gesamte Inhalt des Tankwagen kostenpflichtig zu Lasten des Landwirtes entsorgt und der Verdienstausfall der Molkerei..... usw.....
Unsere Kühe, von denen die Milch nicht geliefert werden darf, haben 2 neonfarbene Fußbänder mit Klettverschluß um die Fessel der Hinterbeine, daß da nur ja kein Fehler passiert

Ich habe auch schon einmal das gesamte Abendgemelk aus der Milchwanne auslaufen lassen müssen, weil ich morgens zum Melkbeginn mit Schrecken feststellte, daß der Schlauch von der Spülung an der Wanne angeschlossen war. Da ist also das gesamte Reinigungswasser der Melkanlage in die Milch gepumpt worden

Die Milch würde ich auch nicht trinken wollen

Aber ich glaube fest, daß mir das nie wieder passiert
