Autor Thema: Ein paar Tage in Portugal - Impressionen  (Gelesen 15734 mal)

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Re: Ein paar Tage in Portugal - Impressionen
« Antwort #15 am: 07.03.16, 20:18 »
Wie man Porzellan macht, haben wir gesehen. Jetzt stellen wir Keramikfliesen her, so wie es jahrhundertelang gemacht wurde.


Der Ton wird geknetet und zwischen 2 Holzleisten auf eine bestimmte Stärke ausgerollt. Dann stanzt man einen Fliesenrohling heraus, der 15 x 15 cm beträgt.
Dieser Rohling wird getrocknet. Dabei verliert er die Feuchtigkeit und schrumpft etwas ein.

Nach dem Trocknen wird das Motiv aufgetragen und ausgemalt. Die Farbe trocknet sofort nach dem Malen, weil der Rohling die Feuchtigkeit gut aufnimmt.
Die Malerin kommt übrigens aus Kiel.

Nach dem Malen wird die Fliese gebrannt und auf 14 x 14 cm zurückgeschnitten, damit es eine gerade Kante gibt. 14 cm Kantenlänge deswegen, damit fertige Bilder von 7 Fliesen im Quadrat einen Quadratmeter ergeben. Das ist wichtig, wenn man viel Fläche mit den Kacheln bekleben will.

« Letzte Änderung: 07.03.16, 20:30 von martina »

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Re: Ein paar Tage in Portugal - Impressionen
« Antwort #16 am: 07.03.16, 20:29 »
Noch mehr Fliesen, da müsst Ihr jetzt durch ;)

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Re: Ein paar Tage in Portugal - Impressionen
« Antwort #17 am: 07.03.16, 20:36 »
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Re: Ein paar Tage in Portugal - Impressionen
« Antwort #18 am: 07.03.16, 20:55 »
Kork spielt in Portugal eine ganz große Rolle und es ist faszinierend, was man ausser Flaschenkorken und Pinwänden noch daraus machen kann.

Korkeichen wachsen überall in Portugal. Wenn sie etwa 40 Jahre alt ist, kann die Eiche das erste Mal geschält werden. Dieser Jungfernkork taugt allerdings nicht viel, die Qualität des Korks steigt mit dem Alter des Baumes.
Über der Wurzel wird mit einem scharfen Messer die Rinde des Baumes eingeritzt, dabei darf man nicht zu tief einritzen um die Wachstumsschicht nicht zu verletzen. Unterhalb der ersten Gabelung kommt der obere Schnitt, dann einer senkrecht. Die Korkschicht wird dann mit einem Stecheisen vorsichtig vom Stamm abgelöst.

Der kahle Stamm verfärbt sich dunkel, eigentlich ein roter Farbstoff, der halt an der Luft oxidiert und daher dunkel wird. Geschält wird ein Baum alle 9 Jahre und dazu mit der Endziffer des Jahres angemalt. So kann man immer schnell ausrechnen, wann ein Baum wieder fällig wird. Die Bäume sollen auch alle kartiert und in einem Kataster erfasst sein, sagte man uns. Kann ich nicht nachprüfen ;)

Die Korkplatten werden dann 2 mal gekocht, damit sich die Zellen schließen und der Kork geschmeidig wird. Die Platten stapelt man auf und presst sie auch leicht an.

Die eigentliche Weiterverarbeitung ist dann wieder im Norden Portugals, während die Eichen eher im Süden wachsen.

Aus dem ganz feinen Kork kann man alles mögliche machen: Hüte, Portemonnaies, Taschen, Handyhüllen, Schreibmappen und auch Brautkleider.
Ich hab mir für den Tolino eine Hülle gegönnt, die ist mit Stoff gefüttert auf den die Korkschicht verklebt ist, das ist so weich, das fühlt sich an wie Leder.
« Letzte Änderung: 07.03.16, 21:13 von martina »

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Re: Ein paar Tage in Portugal - Impressionen
« Antwort #19 am: 07.03.16, 21:11 »
Jetzt wird es endlich landwirtschaftlich.

Im Norden Portugals ist das Land kleinparzelliert, jeder hat so seine ein oder 2 ha Land, die in der Familie weitervererbt werden. Durch die Wirtschaftskrise sind wieder mehr junge Leute aufs Land zurückgegangen und machen dort jetzt in Selbstversorgung.

Im Süden sieht das anders aus, dort haben einige wenige Großgrundbesitzer das Land unter sich. Farmen von 1000 - 2000 ha sind dort die Standartgröße und ein Großgrundbesitzer war immer wie ein kleiner König auf seinem Land.

In Zeiten der Diktatur wurden diese Großgrundbesitzer erst enteignet. Nach ca. 40 Jahren bekamen sie das Land aber wieder zurückerstattet, nur konnten nicht alle etwas damit anfangen.
Der Betrieb, den wir besucht haben, wurde von einer Frau zurückbekommen, die keinerlei Ahnung mehr von der Landwirtschaft hatte. Sie hatte mehr soziale Projekte im Auge und wollte nun beides miteinander verbinden. Ihre 1600 ha hat sie auf ihre Söhne aufgeteilt. Einer dieser Teilbetriebe wird biologisch extensiv bewirtschaftet.
Durch jahrelange Mißwirtschaft unter der Diktatur und später als kommunistische Genossenschaft sind alle Böden erst einmal ausgelaugt gewesen und man versucht nun mit verschiedenen Maßnahmen, wieder ins Gleichgewicht zu kommen.

Es wird Gemüse angebaut und Fleisch erzeugt (Mutterkühe, Schafe, Ziegen, Esel, Geflügel, Schweine). Man setzt vorzugsweise auf alte portugiesische Rassen. Nun ja, die Haltungsformen und Anbaumethoden entsprechen nicht unbedingt unseren "aufgeräumten" deutschen Wirtschaftsweisen. Die erzeugten Produkte werden teilweise frisch verkauft oder auch konserviert. Immerhin beliefert man mehrere Läden und auch ein Restaurant in Lissabon, also scheint es irgendwie zu funktionieren.
400 ha werden in der Regel in der Gegend mit 1 Kraft bewirtschaftet, man baut dann aber nur Getreide an (haben wir fast gar nicht gesehen) oder hat Korkeichen oder Olivenbäume oder Rinder.
Durch die Vielseitigkeit ist der Betrieb auch arbeitsintensiv und so werden dort 20 Leute beschäftigt und man gilt als großer Arbeitgeber und fast schon als Ausnahme.

Nun, jedenfalls wurde uns das so erzählt *schulterzuck*

Als erstes bekamen wir während des Rundgangs gezeigt, wie traditionell ein Eintopf gekocht wird. Man stapelt Fleisch, Schwarte, Mettwürstchen und Gemüse in so einen Topftopf, stellt ihn dicht ans Feuer und läßt alles einige Stunden schmurgeln. Das sah schon eindrucksvoll aus, wenn man in den Topf geguckt hat. Nun reichen die drei Tontöpfe nicht für 30 Leute, wir sind schließlich auf einer Farm und nicht am toten Meer bei der Speisung der 5000 ;) ich hab in die Küche gelinst und große Töpfe gesehen. Geschmeckt hat der Eintopf hinterher aber klasse.


« Letzte Änderung: 08.03.16, 09:20 von martina »

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Re: Ein paar Tage in Portugal - Impressionen
« Antwort #20 am: 08.03.16, 09:28 »
www.herdadedofreixodomeio.com

Sie haben mit Sicherheit ein für ihren Betrieb durchdachtes Konzept, nur uns hat es sich nicht so ganz erschlossen ;)

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Re: Ein paar Tage in Portugal - Impressionen
« Antwort #21 am: 08.03.16, 09:49 »
Jetzt fahren wir nach Evora, der drittgrößten Stadt und die umliegende Provinz heißt auch wieder so.

Evora war zuerst römisch, deswegen sehen wir die Ruinen eines alten römischen Tempels. Dann wurde es maurisch und später dann portugisisch, während das Umland noch maurisch war. Da gibt es eine fiese Geschichte, wie die Stadt von den Portugiesen erobert werden konnte.

Der maurische Sultan/Kalif/sonstwasfüreintitel hatte - wie kann es anders sein - eine bildhübsche Tochter. Dieser Tochter wurde durch einen portugiesischen Ritter der Hof gemacht. Heimlich natürlich. Irgendwann hatte er sie so sehr bearbeitet, dass sie im Liebeswahn für ihn das Burgtor öffnete. Statt des erwarteten heißen Kusses incl. wahrscheinlich noch heißeren Liebesnacht entpuppte sich der Liebste als das pure Böse, denn er hat nichts besseres zu tun, als der Dame den Kopf abzuschlagen, denn er war kein edler Ritter sondern eher der Gattung Raubritter zuzuordnen. Dem herbeieilenden Papa wurde auch gleich der Kopf vom Körper getrennt und somit war die Statdt erobert. Noch heute ziert das Wappen von Evora einen Ritter mit 2 Köpfen in der Hand.

Evora war die 2. wichtigste Stadt im alten Portugal, denn immer wenn in Lissabon mal wieder die Pest ausbrach, flüchtete sich der Königshof nach Evora. Dort ist das Klima nicht so pestanfällig, im Winter richtig kalt und im Sommer sehr heiß, wenig Niederschläge, daher ja auch über all die extensive Weidewirtschaft.

Selbstredend gibt es auch einen Bischofspalast und ein Dominikanerkloster. Letzteres war fleissig dabei, die in Evora ansässigen Juden, von denen es eine Menge gab, erst zu taufen und ihnen dann den Inqusisitionsprozeß zu machen. Wir erinnern uns, die spanische Inquisistion war nicht zimperlich und die portugisische stand der spanischen in nichts nach. Konvertierte Juden wurden schon immer sehr mistrauisch betrachtet.
Eine Universität von den Jesuiten gegründet ist auch vorhanden, inzwischen ist die aber staatlich.

Die Kathedrale ist als Wehrkirche in romanisch -gotischem Mischstil erbaut, darin steht die älteste Kirchenorgel von Portugal aus dem Jahr 1562, die noch gespielt wird - WENN ich das richtig gehört, aufgeschrieben und behalten habe, alle Angaben sind wie beim Lotto ohne Gewähr.
Die Innenbilder dieser Kirche sind leider alle verwackelt, weil man nicht blitzen darf und ich ja nur eine kleine Fotoknipskamera und nix mit Spiegelreflex und Gedöns hab zum fotografieren. Also verschone ich Euch damit.

Eine Besonderheit gibt es in Evora noch und das ist die Knochenkapelle. Beinhäuser wurden von Franziskanermönchen gern angelegt, in Erinnerung und Mahnung an die Endlichkeit des Seins. Meistens hat man jedoch nur die Knochen der eigenen Verstorbenen gesammelt. In Evora ist das anders, da haben die Mönche auch in anderen Klöstern gesammelt. Man könnte jetzt darüber philosophieren, in weit das als Leichenfledderei einzustufen ist oder nicht. Haben wir auch gemacht, sind aber in der Kürze der Zeit zu keinem Ergebnis gekommen, muss jeder für sich selber wissen.
Die Mönche in Evora jedenfalls haben Knochen von 5000 Leuten bekommen, diese fein säuberlich sortiert und zu Mauern aufgestapelt und verbaut, incl. Mustern in der Wand aus Totenköpfen. Ich finde die Vorstellung, wie das in der Praxis ausgesehen hat, doch befremdlich, wenn man da mit Knochen puzzelt: "Eh Franzisko, gib mir mal einen von den kleinen Köpfen, ich hab hier 2 große, da muss der dazwischen, sonst passt die Symetrie nicht!"
Auch hier hab ich wieder nur ein brauchbares Bild, aber Google findet sicher welche.

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Re: Ein paar Tage in Portugal - Impressionen
« Antwort #22 am: 08.03.16, 10:14 »
Wenden wir uns erfreulicheren Themen zu.

Weinanbau spielt in Portugal eine große Rolle. Wir erinnern uns, im südlichen Portugal sind die Betriebe groß. Das Weingut, welches wir besichtigt haben, ist noch relativ jung, erst 40 Jahre alt, weil - Ihr wißt schon - erst Kauf, dann Diktatur, Enteignung, Fehlbewirtschaftung, Rückgabe usw. Bestehen tut er seit 1294 oder so, nur halt mit wechselden Besitzern.

Dieser Betrieb hat also 1600 ha, davon sind 450 ha für den Weinanbau vorgesehen. Weiter weg gibt es noch andere Flächen, so dass man auf insgesamt 700 ha Reben kommt. Auf 230 ha davon wird Biowein angebaut.
Insgesamt stehen 37 verschiedene Rebsorten auf dem Betrieb, hauptsächlich typisch portugiesische Sorten. Die Weinlese beginnt im August, wegen der vielen Sonne und des wenigen Wassers. 80 % der Fläche wird von Hand gelesen, nur die restlichen 20 mit der Maschine. Das kam uns etwas spanisch vor, aber man sagte uns, ganzjährig seien 100 Leute angestellt und während der Lese käme man auf 250.
Ob der AK-Besatz hinkommt, kann ich nicht beurteilen.

Geschnitten werden die Reben im Winter von Dezember bis Februar, erst maschinell, dann wird von Hand nachgearbeitet.

Die Rebsorten werden getrennt verarbeitet und erst nach der Vergärung zur eigentlichen Weinsorte vermischt. Bei den meisten Weinen ist die Rezeptur der Sortenmischung auf 80% festgelegt, der Rest ist dann abhängig von den verschiedenen Faktoren.
Es gibt aber auch Weine, die jedes Jahr neu zusammengemischt werden.
Die Reifung im Holzfass erfolgt immer nach Rebsorte getrennt, nur die Weine für den Frischverkauf werden sofort gemischt.

Produziert werden 12 Millionen Liter im Jahr, das sind 16 Millionen Flaschen. Es gibt 3 Weinkeller, je einen großen für Rot und Weiß und dann noch einen kleinen für die roten Spitzenweine. Die Spitzenweine werden sortenrein gekeltert und noch traditionell mit den Füßen in Marmorwannen gestampft.
Die ersten Gärung erfolgt noch in der Halle in Betontanks. Die 2. Gärung erfolgt dann im Holzfass.
Die Decke der Verarbeitungshalle (sieht man auf einem Foto ein bißchen) ist rein zur Zierde mit alten Faßdauben gestaltet.
Pro Marmorbecken braucht man 4-5 Leute zum Stampfen der Trauben, eine Schicht dauert 5 Stunden.
Da die Rebsorten unterschiedlich abreifen, reichen die 5 Wannen für die Verarbeitung.

Am Ende der Halle stehen überdimensionale Tonamphoren. Darin versucht man Wein nach alter römischer Art zu machen, den es nur in diesem Betrieb zu kaufen gibt.

Der Faßkeller liegt 17 m unter der Erde, er hat ein Betongewölbe, es herrschen 16 -18°, 2000 Fässer lagern darin, 75% davon aus amerikanischer Eiche (Vanillearoma), der Rest ist französische Eiche (Karamel).

Die Fässer werden 3-4 Jahre genutzt, kosten im Einkauf von 600 bis 1000 Euro und werden später für 40 Euro an einen Essighersteller verkauft.
Ein Faß fasst 225 Liter, der Reifeverlust liegt bei 10%.

Die Weißweine lagern in 30 m Tiefe in Edelstahl bei  8-10°C.

Die Flaschenreife dauert 8-18 Monate bei 85%Luftfeuchtigkeit.

Der Alkoholgehalt liegt bei den Weißweinen bei 13,5 bis 14 % und bei den Roten von 14 bis 14,5.

Wir hatten 2 weiße in der Probe, da kostet die Flasche je 8 Euro, dann gab es einen Roten, gemischt aus 4 Rebsorten für 16 Euro und einen reinen roten für 25 Euro. Geschmeckt haben sie alle, wenn sie auch für unseren Geschmack fast schon zu trocken waren, aber den teuersten mochte ich wirklich am liebsten.

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Re: Ein paar Tage in Portugal - Impressionen
« Antwort #23 am: 08.03.16, 10:14 »
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Re: Ein paar Tage in Portugal - Impressionen
« Antwort #24 am: 08.03.16, 10:18 »
Monsaraz

Wieder einmal eine alte Wehrburg mit einem Dörfchen darin, auf einer ca. 300 m hohen Anhöhe gelegen mit einer traumhaften Aussicht auf Europas größten Stausee, der 250 Quadratkilometer Fläche umfasst und 80 km lang ist.

Die kleine Stierkampfarena befindet sich in der ehemaligen Burganlage auf dem höchsten Punkt.

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Re: Ein paar Tage in Portugal - Impressionen
« Antwort #25 am: 08.03.16, 10:28 »
Landschaft

Immer wieder Korkeichen, die das Weideland beschatten. Einst sollen Eichhörnchen von der südwestlichsten Spitze der iberischen Halbinsel bis nach Barcelona von Baum zu Baum springen gekonnt haben, ohne auf den Boden zu kommen.

Dazwischen Weinberge, Olivenbaumplantagen und Pinienwälder. Neu seit einigen Jahrzehnten auch Eukalytusbäume, die - weil schnellwüchsig - ideal für die Papierindustrie sind.
Leider sind sie ökologisch eher bedenktlich, weil ihre Blätter extrem ölhaltig sind. Fallen die Blätter zu Boden, versiegelt ihr Öl die Fläche und es wächst nichts anderes mehr.
Schlägt man einen Baum, wachsen 4 neue aus dem Stumpf. Dann haben diese Bäume extrem lange Wurzeln, die das Grundwasser auch in 50 m Tiefe finden. Das wird dann wieder ein Problem für die Wasserversorgung.

Liebster Fisch in Portugal ist Stockfisch, also getrockneter Kabeljau. Vor Eintritt in die EU war Portugal dank seiner großen Fischvorkommen, in Sachen Fisch Selbstversorger. Dann kam die EU mit den Fangquoten und nun ist heute die Fischereiwirtschaft am Boden und Fisch muss u.a. aus Spanien importiert werden.

Insgesamt werden 70% der Lebensmittel importiert, weil die meisten Böden eher schlecht und nicht gut ackerfähig sind. Im Süden kann man Weizen anbauen (haben wir fast gar nicht gesehen) und im Norden eher Mais und Roggen.
Importierte Milch ist günstiger, als die im Land selber produzierte. Jetzt nach Wegfall der Quoten haben auch die portugiesischen Milchbauern arge Probleme.

40% der Energie kommt aus Windkraft. Das soll noch ausgebaut werden, ebenso wie die Nutzung der Sonne durch Photovoltaik. Atomkraft gibt es nicht.

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Re: Ein paar Tage in Portugal - Impressionen
« Antwort #26 am: 08.03.16, 10:35 »
Und noch ein paar Kuriositäten

Das lebende Denkmal, die Leute findet man in der Hauptshoppingmail in Lissabon einige Male. Allerdings werden sie sauer, wenn man sie anfassen will oder fotografiert, ohne einen Obulus ins Kästchen zu werden.
Der Pirat hat nicht viel gemacht, eine Fee haben wir gesehen, die warf zu Spieluhrgeklimper Kußhändchen zu und die Dame mit dem Kinderwagen betüdelte das angeblich drinliegende Baby ;)

Und in Dreharbeiten sind wir beinahe geplatzt. Eine junge Frau traf sich mit ihrem Freund an dem Brunnen, beide schwerverliebt.


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Re: Ein paar Tage in Portugal - Impressionen
« Antwort #27 am: 08.03.16, 10:39 »
Schaufensterdekoration mal anders mit Kuh und eine orgininelle Lampe, für die man etwas Platz im Wohnzimmer braucht.

Dann eine lustige Krippe, die wir in der Krippenausstellung im Kloster von Evora gesehen haben und ein seltsames Mitbringsel, entdeckt in Obidos.


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Re: Ein paar Tage in Portugal - Impressionen
« Antwort #28 am: 08.03.16, 10:40 »
Markthalle in Situbal, wieder mit einem wundeschönen Fliesenmosaik an der Wand.

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Re: Ein paar Tage in Portugal - Impressionen
« Antwort #29 am: 08.03.16, 10:42 »
Unser Fazit:

Wir haben wirklich viel gesehen in dieser kurzen Zeit, auch wenn ich für einige Orte gern mehr Zeit gehabt hätte. Die Portugiesen sind sehr freundlich, egal, wo wir hingekommen sind.