Na, das ist ja ein Thema!
Puh! Ich oute mich mal!
Irgendwie kann mir da die Wissenschaft erzählen was sie will. Ich stehe zu meiner Tastatur!!!
Und von wegen dass es uns nur schneller erscheinen mag wenn wir am PC oder auf einem Smartphone tippen. Das möchte ich mal dahingestellt lassen.
Kann da nur von meiner Erfahrung berichten:
Ich war im September mit meinen Schützen zu einem Jubiläum unterwegs fast 500 km von unserem Zuhause entfernt. Hatte nur Laptop mit dabei. Hab daheim schon ein bisserl Festrede aufgesetzt und diese dann am Laptop weiter ausgearbeitet. Dachte mir, das könnte ich evt. bei meinem Gastgeber wo wir eine FeWo gemietet hatte ausdrucken.
Nur waren die leider nicht daheim.
Also hab ich diese 10 minütige Rede mit der Hand abgeschrieben. Ich kann schön schreiben. Aber mir hat's pressiert und ich hab eher geschmiert.
Fragt nicht, was das für ein Akt war.
Da musste ich echt erkennen, wie lange man doch für so ein Schriftstück braucht, das man sonst so mal schnell nebenher in die Tasten klopft.
Und dass man für Computer - Tastaturen und Bedienung von Smartphone kein Feingefühl braucht, die Motorik verkümmert und das Reaktionsvermögen weniger beansprucht wird, das kann mir niemand erzählen.
Ich finde gerade Legastheniker müssen da ganz nett aufpassen, dass sie nicht statt links z. B. das "s" anzutippen, nicht doch das "l" auf der anderen Seite erwischen.
So wie man früher nämlich den Menschen mit so einer Schwäche empfohlen hat ein Tasteninstrument zu erlernen um schon alleine die beiden Hemisphären in Gleichklang zu bekommen, kann man hier auf der Tastatur durchaus auch üben. Kommt auf Ähnliches raus.
Wenn man will - aber das muss man auch beim Schreiben mit der Hand (Wollen!) kann man gerade mit dem PC und gutem Schreibprogramm (z.B. Word) durchaus seine Rechtschreibung schulen. Indem man sich nämlich mit den verbesserten Wörtern auseinander setzt.
Zudem gibt es auch Grammatik - Korrekturen im geschriebenen Text.
Wenn jemand was lernen will, dann wird er das auch. Das ist früher per Hand so gewesen und verhält sich heute auch mit den multimedialen Geräten so.
So tolle Dinge wie es heute gibt, das hatten wir als Kinder z. B. nicht: Man liest ein Buch das man sich in der Bücherei ausgeliehen hat, hat einen passwortgeschützten Internetzugang bei einer Einrichtung wo dieses Buch verknüpft ist und dann kann man da z. B. ein Quiz aufrufen bei dem Fragen gestellt werden, welche man nur beantworten kann wenn man auch den Inhalt des Buches erlesen hat und auch geistig erfasst hat. Meine Enkelin macht das in der 2. Klasse mit Begeisterung!
Ich möchte ja behaupten, was das Lesen betrifft, so macht man das mehr wie früher! Gerade durch Smartphone und co werden Kinder, die sich z. B. nicht so gerne mit Geschriebenen auseinandersetzen automatisch durch irgendwelche Messages von Freunden fast gezwungen sich mit Texten zu beschäftigen. Selbst wenn die Texte falsch oder in Mundart verfasst sind muss sich der Leser alles zusammenbuchstabieren um wenigstens den Sinn zu erfassen.
Also ich kann, wenn ich will auch schön schreiben und vielleicht wenn ich wollte sogar Zierschrift auf Papier bringen. Und ich hatte als Kind nicht einmal Kindergarten.
Frage mich nur, wo ich dann die Feinmotorik erlernt hatte welche unsere Kinder schon von frühester Kindheit an mit Basteln, Schnippeln, Malen und dgl. im kleinsten Alter im Kindergarten gefördert bekommen.
Was hätten da Kinder gemacht wie mein Mann die schon mit 5 Jahren zur Arbeit herangezogen wurden wo hauptsächlich eher das Grobmotorische im Bewegungsablauf seine Wichtigkeit hatte?
Übrigens ist eine "Sauklaue" erblich!
Und es ist auch gar nicht gesagt, ob so eine eher unleserliche Schrift nicht auch was beinhaltet was den Charakter des Menschen eine persönliche Note verleiht.
Nur weil man aus der Norm tanzt muss das doch nicht falsch sein?
Wenn ich nur daran denke dass in meiner Ausbildung zur Krankenschwester eine Mitschülerin jede Zeile mit dem Lineal perfektioniert hatte und die Buchstaben die in den "Keller" gingen, wie das "g", das "j" usw. hinterher die Schlingen in eigenem Arbeitsgang nach entfernen des Lineals aufgemalt hatte, dann kann das doch auch nicht richtig sein und man könnte da durchaus auch auf die Wesenszüge des Menschen schließen der so schreibt!
Wir waren ja damals schon nimmer so ganz jung. Bei mir war es der 4. Ausbildungsberuf und bei dieser besagten Mitschülerin auch nicht der erste Beruf den sie erlernte. Zudem hatte sie schon eigene Kinder und war glaub ich, schon über 30! Und zu schreiben gab es da jede Menge! Also mir ging es da um möglichst viele zu erfassen im Unterricht. Ich wollte daraus keine Malstunde machen.
Unsere "Perfektionistin" hatte dann mit "sehr gut" abgeschlossen. Na, ja, ich nur mit einer guten Zwei! Sie hat aber in ihren Beruf niemals gearbeitet. Wollte sich nur beweisen, dass sie das auch erlernen kann.
Hätte es damals schon ein Laptop gegeben wäre ich im Unterricht sicher mit dem Teil angerückt. Möchte wetten, dass besagte Dame da auch nur mit Hand geschrieben hätte. So war die nämlich drauf.
Aber ich muss mir nix beweisen. Bei mir muss das schnell gehen.
Und meine Gedanken müssen schnell in die Tastatur geklopft werden. Da kann ich mich nicht unnötig aufhalten.
Und ich bin froh relativ schnell tippen gelernt zu haben. Perfektioniert hab ich das erst so richtig vor 10 Jahren. Ich freu mich darüber und lach mir heimlich eins ins Fäustchen über meine Maschinenschreiblehrerin, die mich zu doof dafür hielt das ordentlich zu können. Vermutlich hat die in ihrem ganzen Leben nie so viel getippt wie ich bisher.
Wenn jemand heute auffällt, dass seine Feinmotorik nicht so funktioniert wie sie soll, dann denke ich eher, dass das vom vielen und kritiklosen TV - Konsum herrührt.
Das ist aber eine spezielle Klientel. Da läuft den ganzen Tag die Kiste und sie selber sitzen davor. Oder sie zocken bestenfalls Spiele am TV oder am PC oder mobilen Gerät.
Solche interessieren sich nicht groß wie so was funktioniert und lesen auch nix. Ist einfach so! Dabei verkümmern dann so manche Fähigkeiten und vorhandenes Potenzial geht verloren weil es nicht gefördert wird.
Entscheidenden Beitrag leisten da auch deren Eltern weil die das so vorleben.

Menschen die was mit dem Leben anzufangen wissen und sich mit vielem auseinandersetzen haben keine Zeit nur TV zu sehen. Sie betätigen sich sportlich, gehen auf Menschen zu. Tauschen sich aus und wollen möglichst viel und genau erfassen.
Sie haben Hobbys. Und genau die Grundlagen dieser Hobby erfordern Grob und auch Feinmotorik - je nach Fähigkeit. Solche Menschen sind kreativ, wollen was schaffen, erschaffen oder kennen lernen.
Die wissen dann auch wie man ein Smartphone verantwortungsvoll einsetzt und haben Apps drauf mit denen man Rätsel lösen kann, Bäume erraten kann, Tiere an ihren Lauten unterscheiden muss usw. usf. Die App die nur hirnrissige Spiele ausspukt finden solche Menschen sehr bald langweilig. Sie wollen gefordert werden.
Also wo ist da die Gefahr?!