Mir geht diese Frage: Darf ich Billigfleisch essen- ein wenig gegen den Strich.
Wer stellt die Frage bei den Billigklamotten, bei allem globalisiertem Warenverkehr, der unter Missachtung von Umwelt, Menschenrechten und -Bedürfnissen bei uns im Verkehr ist?
Wer frägt sich das beim Gold, für das Menschen unter widrigsten Bedinungen schuften müssen, bei Handies und Laptop- wo seltene Erden auch nicht unter menschenfreundlichen Bedingungen gesammelt werden, wer bei Öl, Gas- beim Baumwollanbau, beim Gemüse , das in Spanien in den Foliengewäschshäusern von Almeria den dort arbeitenden Menschen weiß Gott keine angenehmen Arbeitsbedinungen und noch weniger enstprechende Löhne zukommen lässt. .
Wie die Arbeitsbedingungen für die chinesische Landwirtschaft, ihre Wanderarbeitet sind, das weiß ich nicht, aber
ich kann mir auch vorstellen, dass sich kein Deutscher dafür eigenen würde.
@Stephanie, Lende, Filet, Steak, Schnitzel, so wird das Tier der Zukunft zu züchten sein,
es ist für mich eine Schande, wie wenig wir mit den Nichtschnitzelzeilen verfahren, wohin diese "Fleischnichtedelteile" hingekarrt werden.
Bei unserem Rindfleisch lässt sich mit lagsamen Garen auch aus den "Nichtedelteilen" , schön langsam geschmort, ein hervorragendes Essen kochen, nichts gegen Lende oder Filet- aber alles andere ist nicht weniger wert und schmeckt sehr gut.
Wenn ich mir überlege, wie lange es dauert, bis ein Rind schlachtreif ist, aber wie wenig der Reifung des Rindfleisches Wert beigemessen wird.
Das kann man dann mit keiner noch so aufgefuchsten Küchen- oder Kochtechnik wieder aufholen.
Was mir aber auch auffällt, das Tier, das irgendwann geschlachtet und verpackt in der Kühltruhe lagert, man hat einen anderen Bezug zum Fleisch.
Aber da geht's mir auch mit unserem Gemüse, allem so, was ich mühsam herangepäppelt habe- der Umgang damit verändert sich damit für mich.
Als vor ein paar Jahren plötzlich das Gemüse in Verdacht stand, krank zu machen, es hat mir in der Seele weh getan, welche Mengen von Gemüse vernichtet worden sind, wie oft war das Essen in den letzten 20 Jahren in der Diskussion- in der Regel immer im Negativen.
Aber auf der anderen Seite- wer sieht heute diese überbordende Fülle, alles zu jeder Zeit aus allen Ländern der Erde-
garantiert unsere Ahnen - würden sie das sehen, denen würden die Augen aus dem Kopf fallen.
Nur was mir auffällt, je mehr vorhanden - umso weniger Wertschätzung- nur was knapp ist, scheint dem Menschen was wert zu sein.
Als heutige Verbraucherin fühle ich mich manchmal veräppelt, die einfachen Dinge muss man sich wirklich suchen, während man ansonsten mit allem überschüttet wird.
Derzeit scheint vegetarische und vegange Küche und Essen ein Modetrend zu werden, ich habe gestern im Geschäft eine solche Anzahl von neu herausgegebenen Kochbüchern gesehen und die Kühltheke für vegetarisches und veganes Essen hat sich auch verdoppelt.