Autor Thema: Berufstätige Bäuerinnen  (Gelesen 73144 mal)

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Offline reserlTopic starter

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Re:Berufstätige Bäuerinnen
« Antwort #30 am: 05.08.03, 22:55 »
Wie habt ihr den "Wiedereinstieg" geschafft?

Nach der Babypause ist man ja schnell weg vom Fenster. :-\
In jedem Beruf tut sich unheimlich viel und wenn man ein paar Jahre nicht darin gearbeitet hat, ist viel aufzuholen. :o
lieben Gruß
Reserl



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mantschi

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Re:Berufstätige Bäuerinnen
« Antwort #31 am: 05.08.03, 23:05 »
Es ist nicht einfach, aber irgendwie muß frau da durch!!
Jeder Tag ist nicht gleich und man muß sich auch Lücken eingestehen. Von Vollzeit-Kollegen wird man als Hobby-Krankenschwester betitelt, da man ja nur ab und zu da ist. Manchmal stört es und ein ander Mal lächelt man drüber. Ich gehe gerne zur Arbeit, auch wenn ich durch meine Teizeitarbeit routinemäßig bei manchen Arbeiten länger brauche, aber ich mache es gerne und auch meine Vollzeit -Kollegen wissen nicht alles! ;D ;D

Offline Jani

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Re:Berufstätige Bäuerinnen
« Antwort #32 am: 05.08.03, 23:07 »
Moin !
Das mit der Berufstätigkeit sehe ich im Prinzip auch so :
Ich gehe MEHREREN Berufen nach  ;).
Mein fester Arbeitstag ist zur Zeit der Dienstag (ich könnte mir werktags aber auch jeden anderen aussuchen).Wenn ich meine Termine dann aber ca. 4-6 Wochen im Vorraus gemacht habe,führt da auch kein Weg zurück (wenn ich was absage,habe ich Verdienstausfall weil freiberuflich  >:().
D.h. also das der Dienstag im Vorwege organisiert sein will : wer holt Kinder vom Kiga/Schule ab;was bekommt Mann zu essen etc.
Zur Zeit ist es so,daß meine Mutter dann die Kinder zu sich nimmt.Für Jürgen bereite ich Essen vor und mache meist dann am Dienstag abend nochmal was Warmes zusätzlich.
Ich gehe auch erst spät aus dem Haus;so ca. um 9 Uhr.Falls da nämlich noch was vorher im Stall zu regeln ist oder was weiß ich.Meist muß ich mich auch erst morgens nochmal mit den Akten vertraut machen.
Alles,as im Haushalt und Garten ist bleibt liegen  >:( >:( >:(.
Und so sehr ich mich drehe und wende um über die Woche sowohl meine Gutachten fertig zu schreiben (plus drucken,abheften,Rechnung,Terminplan schreiben) UND den Haushalt gebacken zu kriegen : meist haut es leider nicht hin :o.
Und dafür auf kurze Freizeit = BT zu verzichten ? Nö,denn ansonsten habe ich mir in den letzten Jahren sämtliche Hobbies  abschminken müssen.
Und meine AK hier im Betrieb ist auch immer gefragt;wir wollten das so und letztlich ist es auch gut so.
Aber mal in ein Café oder mit den Kindern zum Schwimmen ? Eigentlich nicht drin.
Zum Ausgleich macht meine Mutter mit Ihnen viel;z.B. auch zum Schwimmkurs fahren usw.
Und ich nehme mir fast jeden Nachmittag ein Weilchen Zeit und wir reden,basteln, spielen  o.ä.
Und abends festes Ritual : auf´s Sofa kuscheln und gute Nacht-Geschichte.
Trotzdem ermöglicht es mir die Freiberuflichkeit mit nur etwa einem Tag außer Haus (plus manchmal noch Akten wegfahren/umtauschen) auch mehr Zeit zu Hause zu verbringen.
Aber es ist leider ein Trugschluß zu denken,daß ich es schaffe,mir da Zeit und Raum zum Arbeiten zu schaffen.Das sieht hier jeder inkl. mir selbst (FEHLER  8))
als mein "Problem" an....... und das nervt oft gewaltig;denn wie es in der LW so ist : immer ist irgendwas..........
Liebe Grüße von Jani

Offline reserlTopic starter

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Wiedereinstieg ins Berufsleben
« Antwort #33 am: 30.09.03, 09:57 »

An alle Bäuerinnen, die  auch "auswärts" arbeiten:

Wie ist euch der Wiedereinstieg in das Berufsleben gelungen?
Arbeitet ihr beim gleichen Arbeitgeber wie vor dem Erziehungsurlaub?

Welche Kriterien waren ausschlaggebend, das ihr wieder eine aushäusige Berufstätigkeit aufgenommen habt?

Wie findet man das "Richtige"? ::)


Ich bin seit dem Ende des Erziehungsurlaubs zu Hause.
Eine Wiederaufnahme der Berufstätigkeit würde enorme organisatorische Anstrengungen bedeuten. ;) ::)
Aber manchmal würde ich schon gern.....
lieben Gruß
Reserl



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Offline martina

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Re:Wiedereinstieg ins Berufsleben
« Antwort #34 am: 30.09.03, 21:42 »
Mich hat mein Betreib vor 2 Wochen angerufen, wie das wird mit uns, wenn mein Erziehungsurlaub demnächst im Dezember abläuft.

Meinen Job, wo wie er war, können sie mir nicht mehr anbieten, der ist besetzt und außerdem wurde der Betrieb umstrukturiert. Nun, so wie früher mit 20 Wochenstunden könnte ich eh nicht mehr arbeiten gehen, das packe ich nicht.

Aber so als Nebenjob/Aushilfe/Springerin 2 Vormittage die Woche une ein Wochenende im Monat könnte ich mir sehr gut vorstellen. Genauso etwas brauchen sie auch (Seminarhaus) und darauf haben wir uns jetzt vorläufig geeinigt.
Ich möchte es auf jeden Fall versuchen, daß auf die Reihe zu bekommen. Aufhören könnte ich ja immer noch, wenn es mir zuviel werden würde.

Wir werden sehen. ich freu mich jedenfalls darauf. Andere Leute, andere Gesichter, nette Tagungsgäste (oder auch nicht ::) ) und ein bißchen Taschengeld kommt auch noch bei rüber. Im Moment hör ich einfach zu viel: " Mama, der hat mich... Mama hier und Mama da" und manchmal fällt mir dewegen ein kleinwenig die Decke auf den Kopf. Deshalb deenke ich, wird es mir gut tun, hier mal rauszukommen und mal wieder MARTINA zu sein, statt immer nur MAMA.

Offline martina

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Re:Berufstätige Bäuerinnen
« Antwort #35 am: 26.02.04, 10:04 »
Mein Erziehungsurlaub ist seit Dezember zu Ende.

Ich habe mich mit meinem Arbeitgeber auf eine verringerte Arbeitszeit geeinigt. Jetzt mache ich Aushilfe mit ca. 5 Stunden pro Woche.

Hört sich nicht sonderlich viel an und ist es eigentlich ja auch nicht. Aber gerade jetzt, wo ich ja auch noch einen Tag im Arar-Büro-Lehrgang sitze, merke ich schon, daß ich mich umorganisieren muß ::) Meinen ersten Minijob bei der Kirche als Küsterin hab ich ja schließlich auch noch.

Und es wird mir immer wieder bewußt, was Frauen, die neben der  Familie noch einen Halbtagsjob haben so alles leisten. Und vor allem: welche Selbstdisziplin die haben (müssen)!

Ich hab sie leider nicht, aber ich arbeite dran 8)

Offline Susanna

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Re: Berufstätige Bäuerinnen
« Antwort #36 am: 03.11.04, 12:09 »
Ich sehe es so - jede von uns tut da, wo sie steht - ihr bestes!

Ich arbeite zu Hause als Bäuerin, bin Mutter und in Vollzeit berufstätig. Meinen Beruf aufgeben, nachdem ich mit viel Mühe wieder reingekommen bin, möchte und kann ich nicht.
Ich verdiene zu gut :)

Es ist schwer, Freizeit kenne ich so gut wie gar nicht.
Viele Grüße
Susanna

Offline Susanna

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Re: Wiedereinstieg ins Berufsleben
« Antwort #37 am: 03.11.04, 12:12 »
Hallo Reserl,

nein, ich habe nach dem Einstieg noch einmal gewechselt. Sehr zum Verdruss meiner "Einstiegs-Firma".

Aber ich konnte mich verbessern und so habe ich es getan und nie bereut.

Leicht gefallen ist es mir nicht. Aber jetzt bin ich froh und gehe gerne arbeiten.
Viele Grüße
Susanna

Offline Jacqueline

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Re: Berufstätige Bäuerinnen
« Antwort #38 am: 05.01.06, 11:44 »
Guten Tag
Vor mehr als 3 Jahren habe icheine Berufstätigkeit ausser Haus und Hof gestartet und ich bin glücklich dabei. Mein Job ist interessant und ich kann meine Arbeitzeiten (40 % aufs Jahr verteilt) selber einteilen. Ich arbeite mehr während den Wintermonaten, somit kann ich während den Zeiten wenn mehr Arbeit auf dem Hof ist, mithelfen.
Am Anfang war mir schon bange, wie ich alles unter Hut bringe, doch ich habe die Unterstützung von meinem Mann. Es ist auch so, dass durch meine Arbeit ich einen Zusatzlohn ins Haus bringe der wohlgesehen ist.

Ich glaube, dass sie Unterstützung vom Partner und den Kinder zum gelingen der Berufsatätigkeit der Bäuerin wichtig  und unerlässlich ist, und Sie? :)
Jacqueline "Wenn wir uns von unseren Träumen leiten lassen,
wird der Erfolg all unsere Erwartungen übertreffen..."
Henry David Thoreau

Offline Freya

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Re: Wiedereinstieg ins Berufsleben
« Antwort #39 am: 10.01.06, 17:29 »
Hallo,

heute ist die grosse Jahresabschlussfeier meiner Firma, wie jedes Jahr gehe ich nicht mehr hin.  :-\

Erstens muss ich noch melken und zweitens habe ich keine Lust so spät in der Nacht noch so weit nach Hause zu fahren. Früher hätte ich diese Feier sicher nicht ausgelassen.  ;)

Ich habe nach 3 Jahren Erziehungsurlaub wieder in meiner alten Firma angefangen. Für 16 Stunden in der Woche. Inzwischen teile ich die 16 Stunden auf 3 Tage auf, da ich 2 x 8 Stunden mit Hin- und Rückfahrt und vorher und nachher melken nicht schaffe. Wenn ich an bestimmten Tagen nicht arbeiten kann, ist es möglich die Tage zu verschieben, ausser am Monatsende. Sonst habe ich aber sehr freie Hand. Am 1. Januar 2006 war ich 16 Jahre in der Firma. Ab 10 Jahren >Zugehörigkeit ist man unkündbar und hat Anspruch auf eine Betriebsrente in der Schweiz.

Ganz oft hängt mir aber doch die Arbeit zum Hals raus und ich muss mir die vielen Vorteile vor Augen halten. Solange meine SM kocht sind meine "Männer" umsorgt. Ich komme öfter als normal raus vom Hof und habe etwas eigenes Geld. Ich genieße die Gemeinschaft mit den Arbeitskollegen und das sehr gute Betriebsklima. 

Wenn ich nur zu Hause wäre, hätte ich vielleicht überall saubere Fensterscheiben, aber wäre ich da zufriedener ? Oder wenn ich noch mehr auf dem Hof arbeiten würde, hätte ich dadurch mehr Geld ???

Die aller ersten Arbeitstage waren sehr merkwürdig, weil ich die neuen Computerprogramme nciht kannte. Da sind 3 Jahre schon eine lange Zeit... Aber das hat sich schnell gegeben  ;) :D Genauso, wie das schlechte Gewissen meinem Kind gegenüber. Meine Arbeit gehört mir allein und da bin ich stolz drauf ...  ;D
Wer heilt, hat Recht.
Hippokrates

liebe Grüße
Freya

Offline Mare

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Re: Wiedereinstieg ins Berufsleben
« Antwort #40 am: 11.01.06, 09:51 »
 
Ich habe nach 16 Jahren Familienpause wieder zu arbeiten angefangen. Es gab bei mir immer wieder Zeiten wo ich mit meinem derzeitigen Leben unzufrieden war und ich mich gefragt habe für was ich die ganzen Ausbildungen gemacht habe ( Krankenschwester, Meisterin der ländl. Hauswirtschaft ). Hatte mich aber damit abgefunden weil ich nach meiner Meinung schon zu lange aus dem Beruf und auch zu alt ( 44 ) war. Durch Zufall erfuhr ich über eine Bekannte, die in diesem Altenheim arbeitet, das dort Fachkräfte für halbtags eingestellt werden. Diese Chance musste ich wahrnehmen und zu meiner eigenen Überraschung bekam ich eine Stelle. Der Anfang war sicher nicht leicht, weder für mich noch für meine Familie, aber mittlerweile klappt es ganz gut.

                                                                                                        Liebe Grüsse
                                                                                                              Mare             

Gitte

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Re: Wiedereinstieg ins Berufsleben
« Antwort #41 am: 11.01.06, 16:39 »
Ich würde auch so gern wieder in meinem Beruf arbeiten.

Mir fehlt zu Hause einfach die Bestätigung.

Weiß aber beim besten Willen nicht wie ich den Spagat schaffen soll.  :-\

LG Gitte

Offline Freya

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Re: Wiedereinstieg ins Berufsleben
« Antwort #42 am: 11.01.06, 16:55 »
Hallo Gitte,

das hab ich auch nicht gewußt und ich hätte sicher nicht wieder bei der Firma angefangen, wenn der Chef mich nicht gebeten hätte und mit mir geredet hat, wegen der Arbeitszeiten usw.

Probieren geht über studieren.... Es ist allgemein so, daß brufstätige Mütter immer noch gern gesehen sind aus der Sicht de Arbeitgebers. Sie sind nur stundenweise beschäftigt und schaffen sehr viel in der Zeit, weil sie Organisationstalent haben und es verstehen ihr Arbeit einzuteilen. Sie sind nicht so "teuer" wie fest Angestellte und obendrein noch sehr effektiv, weil man ihnen auch unliebsame Arbeiten aufhalsen kann.... Immer noch besser wieder im Beruf arbeiten, als im Mini Mal Regale einräumen.... Versuchs mal. Zurück kannst Du immer noch.  ;) :D
Wer heilt, hat Recht.
Hippokrates

liebe Grüße
Freya

Offline Susanna

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Re: Wiedereinstieg ins Berufsleben
« Antwort #43 am: 11.01.06, 19:25 »
Für mich war es am Anfang auch hart, obwohl ich ja "nur" teilzeit eingestiegen bin. Besonders die Trennung von meinem Jüngsten, der damals erst 4 Jahre alt war, ist mir schwer gefallen.
Und das schlechte Gewissen begleitet mich sowieso über all die Jahre - mittlerweile nicht mehr so schlimm... Gott sei Dank. Aber nur, weil mich alle bestätigen und die Berufstätigkeit gut heißen.

Schwer fällt es mir an Tagen wie heute. Komme um halb 6 Uhr gemeinsam mit dem Eisregen nach Hause und fange dann ohne Pause an der Buchführung an und helfe gleichzeitig beim Aufsatz-Schreiben.
Bin immer noch nicht fertig, aber in einer halbe Stunde ist es gepackt. ::)

Viele Grüße
Susanna

Gitte

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Re: Wiedereinstieg ins Berufsleben
« Antwort #44 am: 12.01.06, 09:21 »
Hallo Freya, hallo Susanna!

Ich bewundere jede Frau die es schafft, neben der Arbeit auf dem Hof noch dem Beruf nach zu gehen.

Bei mir ist es halt etwas unglücklich, weil mein Mann auch seinem Beruf nachgeht. Wenn dann was im Stall ist und keiner da, das wär nicht so gut. Und dann einfach zu Hause bleiben weil eine Kuh kalbt, das würde auch kein Arbeitgeber mitmachen.  :-\

LG Gitte