Autor Thema: Heuernte in Lohnarbeit  (Gelesen 9986 mal)

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Charlotte

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Heuernte in Lohnarbeit
« am: 27.07.13, 20:53 »
Hallo,

wir sind ein kleiner, privater Pferdebetrieb mit 15 Pferden.
Bislang haben wir immer Heu bei verschiedenen Bauern gekauft, in letzter Zeit steigen die Preise aber deutlich.
Nun hätten wir die Möglichkeit 15 ha zu relativ günstigen Konditionen zuzupachten, um daraus selbst Heu zu machen/machen zu lassen.
Da wir aber keine Presse, etc. haben, müssten wir (fast) alles in Lohnarbeit machen lassen.

Um die Angebote einordnen zu können, daher hier die Frage: lässt jemand die Heuernte zum Teil oder komplett in Lohnarbeit machen oder macht es für jemanden und wo liegen die Preise?

Wir liegen in der Region um Dessau, aber auch wenn mir klar ist, dass es von Region zu Region variiert, bin ich für alle Angaben und Tipps dankbar.


Viele Grüße, Charlotte

Offline Hamster

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Re: Heuernte in Lohnarbeit
« Antwort #1 am: 27.07.13, 22:38 »
Hallo Charlotte,

habt Ihr einen Lohnunternehmer in der Nähe?
Frage doch einfach unverbindlich nach,
ob Interesse bestehen würde und wie die Konditionen sind.
Wir selber machen nur Heu im kleinen Rahmen für uns selbst.

Lg
Hamster
Liebe Grüße
sagt der Hamster

Offline gammi

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Re: Heuernte in Lohnarbeit
« Antwort #2 am: 27.07.13, 23:03 »
Spontan fällt mir dazu ein:

Für Pferde ist normalerweise nur der 1. Schnitt zum füttern geeignet. Zumindest die meisten Pferdebesitzer legen darauf sehr viel wert. Ich hab keine Ahnung von Pferden und kann es nur so weiter geben wie ich es kenne. Wir liefern auch Heu an den örtlichen Reitstall, aber die suchen sich immer genau aus, welche Ballen sie haben wollen.

Was für Ballen braucht ihr? Rundballen, kleine Ballen?

Ansonsten musst du tatsächlich in der Nähe fragen, was für Lohnunternehmer welche Arbeiten anbieten.
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Offline gammi

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Re: Heuernte in Lohnarbeit
« Antwort #3 am: 28.07.13, 00:30 »
Was bedeutet relativ günstig?
Haben die Wiesen irgendwelche "Auflagen"?

Außer der Pacht kommt normalerweise noch die Berufsgenossenschaft dazu.
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Offline Munike

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Re: Heuernte in Lohnarbeit
« Antwort #4 am: 28.07.13, 08:16 »
Hallo Charlotte,

mein Pferdebetrieb hat fast die gleiche Größe wie Deiner.

Die Pferde - durchschnittlich 12 - stehen ganzhärig auf ca. 3 Hektar Weide.

9 Hektrar habe ich für Trockenfutter, 1. und 2. Schnitt, ich habe immer mehr als genug und kann einen Teil verkaufen.

Wir machen alles bis auf´s Pressen (Rund- und Quaderballen) selber und fahren recht gut damit.

Was habt Ihr an Maschinen? Traktor, Mähwerk, Kreisler, Schwader? Ganz ohne eigenen Maschinenpark und selber was machen wird es wohl nicht so recht klappen. Weil weißt, in der Zeit, in der Du Heu machst, machen die anderen auch - und da möchte ich nicht auf fremde Leute angewiesen sein.

Viele Grüße, Munike
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Offline Beate Mahr

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Re: Heuernte in Lohnarbeit
« Antwort #5 am: 28.07.13, 13:11 »
Hallo

die KTBL hat eine umfangreiche Kalkulationsdaten

Gruß
Beate
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entscheidend ist, ob die Kritiker die Mehrheit bilden.

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Charlotte

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Re: Heuernte in Lohnarbeit
« Antwort #6 am: 28.07.13, 14:10 »
Hallo,

1. Schnitt ist schon bevorzugt, aber ein guter 2. Schnitt ist auch brauchbar. Wenn es mit dem 1. ausgeht, dürften wir es auch als Weideland nutzen.

Ballen brauchen wir rund oder als kleine Quaderballen. Lagerfläche bleibt für uns gleich, wir kaufen nur 1 mal pro Jahr, da es sonst gegen Ende des Winters qualitativ immer kritisch wird.

3 ha ist auch das, was wir als Weide haben.
Leider haben wir nur einen kleinen Huftruck und einen Mulcher für die Weide.
Mit dem Risiko habt ihr sehr recht.

Leider haben wir in der direkten Umgebung nur einen Lohnunternehmer (10 km), da sollte man preislich schon eine Orientierung haben.
Bislang habe ich auch nur Folgendes als Angabe im Netz gefunden:
http://www.selbstvers.org/forum/viewtopic.php?f=13&t=3126

In wieweit das der Realität entspricht, kann ich nicht beurteilen.

Offline Munike

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Re: Heuernte in Lohnarbeit
« Antwort #7 am: 29.07.13, 07:13 »
Charlotte, ich kann Dir nur den Tip geben, einige eigene Maschinen anzuschaffen.

Ein Traktor mit Frontlader ist meiner Meinung nach ein absolutes MUSS, ebenso Mähwerk, Kreisler und Schwader. Das müssen ja alles keine Neuteile mit weiß Gott was für Technischen Finessen sein, aber dann bist Du nämlich bis auf´s Pressen unabhängig.

Auf Nachbarn mit eigener Landwirtschaft kannst Du nicht zählen, auch wenn sie im Grunde noch so zuverlässig sind - wenn sie selber Arbeit über beide Ohren haben oder ein Gewitter im Anmarsch ist machen sie verständlicher Weise erst ihr eigenes Zeug.

Die Geschichte mit den kleinen Ballen wird sich in absehbarer Zeit erledigt haben, die Pressen sind uralt und niemand - NIEMAND!!! - schafft sich sowas noch an außer für den absoluten Eigenbedarf.

Viele Grüße, Munike



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Offline gammi

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Re: Heuernte in Lohnarbeit
« Antwort #8 am: 29.07.13, 10:48 »

Die Geschichte mit den kleinen Ballen wird sich in absehbarer Zeit erledigt haben, die Pressen sind uralt und niemand - NIEMAND!!! - schafft sich sowas noch an außer für den absoluten Eigenbedarf.



Falsch.............(off topic)

Ganz werden die Kleinballen nicht aussterben. Wir pressen so gut wie alles mit einer (ur)alten Kleinballenpresse. Aber die schnurrt die ganze Zeit tapfer vor sich hin.  Und wir haben überhaupt keine Absatzprobleme. Unser Reitstall hat z.B. nur Lagerplatz für kleine Ballen, die können mit Rundballen gar nix anfangen. Und auch hinterher zum füttern sind Kleinballen einfach viel handlicher.
Der größte Teil geht aber in die Schweiz oder nach Österreich. Auch dort sind die Kleinballen sehr gefragt. Und Großpacken werden dort oft sogar im Winter umgepresst.

 
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doretchen

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Re: Heuernte in Lohnarbeit
« Antwort #9 am: 29.07.13, 11:35 »
Mal in die KTBL-Unterlagen halte ich für einen guten Tipp. Da kannst du dann sehen, ob du nicht besser wie bisher, das Heu zukaufst. Lohnunternehmer sind immer ein Kompromiss. Die können ihre Kunden nur hintereinander bedienen.

Offline cara

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Re: Heuernte in Lohnarbeit
« Antwort #10 am: 29.07.13, 14:06 »

Die Geschichte mit den kleinen Ballen wird sich in absehbarer Zeit erledigt haben, die Pressen sind uralt und niemand - NIEMAND!!! - schafft sich sowas noch an außer für den absoluten Eigenbedarf.

Viele Grüße, Munike


Bei MF gibt es die MF 1839 das ist eine kleine-Ballen-Presse neu zu kaufen.
LiGrüss cara

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Charlotte

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Re: Heuernte in Lohnarbeit
« Antwort #11 am: 29.07.13, 21:17 »
Danke, Munike (und allen, die sich die Mühe machen, zu antworten).
Gut, dass du das so sagst.

Auch gebraucht sind das wahrscheinlich große Investitionssummen.
Wie viel PS muss man beim Traktor rechnen? 
Vielleicht kennt sich jemand mit den Preisen für Mähwerk, Kreisler, Schwader gebraucht aus, damit man kurz überschlägig kalkulieren kann, ob es Sinn macht, sich weiter damit zu beschäftigen.

Ist die Lohnarb.Kalkulation, usw bei den KTBL-Daten zur Pferdehaltung dabei oder findet sich das extra?


Offline Munike

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Re: Heuernte in Lohnarbeit
« Antwort #12 am: 30.07.13, 07:07 »
Gammi: freut mich, daß Deine Presse ihren Job noch so gut macht, das hat unsere - bis sie sich 2008 mit Knüpferschaden endgültig verabschiedet hat  - ebenso getan.

Auch bei uns könnte man gar nicht so viele kleine Ballen machen wie man verkaufen kann, aber nie im Leben würde ich mir nochmal eine (egal ob neu, gebraucht oder geschenkt) anschaffen.

Charlotte: klar muß man Geld in die Hand nehmen, schau mal bei Seiten wie Traktorpool.de oder ähnlichen rein, vielleicht wirst Du fündig.

Viele Grüße, Munike



« Letzte Änderung: 03.08.13, 07:14 von Munike »
Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden...

Offline martina

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Re: Heuernte in Lohnarbeit
« Antwort #13 am: 31.07.13, 12:09 »
Die Diskussion um die "Schinderballen" (der Ausdruck ist wirklich passend) habe ich jetzt dann mal abgetrennt, denn hier geht es darum, als Hobbypferdehalter Heu selber zu bergen oder an einen Lohnunternehmer abzugeben.

Die Schinderballen findet Ihr hier:
Sind kleine Ballen für Heu und Stroh noch zeitgemäß und verbreitet?

doretchen

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Re: Heuernte in Lohnarbeit
« Antwort #14 am: 02.08.13, 19:09 »
Mal in die KTBL-Unterlagen halte ich für einen guten Tipp. Da kannst du dann sehen, ob du nicht besser wie bisher, das Heu zukaufst. Lohnunternehmer sind immer ein Kompromiss. Die können ihre Kunden nur hintereinander bedienen.

Munike, das war mein Senf zu diesem Thema. Mit den kleinen Ballen meinst du wohl gammi.