Hallo!
So, jetzt waren die Herren da. Einer von MD und einer vom Schlachthof. Anscheinend hat der Schlachthof versäumt, uns rechtzeitig wegen der Terminabsprache Bescheid zu geben. Normalerweise wird der Termin normalerweise mit dem Landwirt gemeinsam vereinbart, war also ein Fehler vom Schlachthof.
Zu Beginn erklärte der MD-Mann, aus welchem Grund der Besuch stattfindet (Verbraucherschutz), dass es keine Kontrolle ist und alles auf freiwilliger Basis abläuft.
Der Besuch dauerte ca. 1 1/2 Stunden und es wurde alles sehr, sehr genau genommen. Im Vergleich zu CC war der Mann sehr pingelig.
Beide waren sehr nett und es war ihnen extrem peinlich, dass sie an meinem letzten kinderfreien Tag da waren. Sie haben sich mehrmals entschuldigt, da aber das Zufallsprinzip entscheidet, konnten sie ja nichts dafür.
Im Stall wurde der Allgemeinzustand der Tiere begutachtet, die Tränken, die Kälberboxen, der Melkstand und die Abkalbebox. Es wurden drei Ohrmarkennummern notiert, von denen er später die Tierpässe sehen wollte. Der Arzneimittelschrank mit Inhalt wurde begutachtet sowie das Futtermittellager. Hier wurden sämtliche Futtermittel schriftlich erfasst, da musste ich danach die Lieferscheine vorlegen. Bei den Salzlecksteinen fiel dem MD-Mann auf, dass kein QS-Zeichen drauf ist. Das sollte aber bei allen Futtermitteln drauf sein.
Dann hätte er noch gerne das Kraftfutterlager gesehen. Da muss man aber eine Leiter hoch und er meinte, dass wir das aufgrund meines Zustands besser gut sein lassen.
Dann gingen wir ins Haus, die Tierpässe, Bestandsbuch und Arzneimittelbelege wurden kontrolliert. Den Ordner "Offene Stalltür" wollte er auch sehen, außerdem die Lieferscheine und Rechnungen über Futtermittel. Wir beziehen etliche Futtermittel über eine landwirtschaftliche Einkaufsgemeinschaft und haben hier nur einen Beleg darüber, dass z.B. drei Sack Elektrolyt zu einem bestimmten Preis gekauft wurden. Da meinte er, wir sollten in solchen Fällen ein Produktdatenblatt anlegen. Außerdem wollte er die Futterrationsberechnungen sehen und wollte dann wissen, woher wir Grascobs und Biertreber beziehen und ebenfalls die Lieferscheine sehen.
Alles konnte ich nicht beantworten und daher hat er eine Liste zusammengestellt, ich habe z.B. die Treberrechnung nicht gefunden, und diese Unterlagen sollen wir dann durchfaxen.
Dann kamen noch einige Fragen, z.B. was machen wir, wenn eine Kuh festliegt und man sie nicht mehr notschlachten kann? Wie wird das Tier getötet und wo wird es aufbewahrt, bis die Tierkörperbeseitigungsanstalt kommt? Wie oft wird Klauenpflege vorgenommen?
Zum Schluss gab es ein Maßband und zwei Kugelschreiber als Dankeschön. Die beiden dankten für die Zusammenarbeit und meinten, dass sie selten freundlich empfangen werden. Dann haben sie sich nochmals ausgiebigst für den ungünstigen Termin entschuldigt und wünschten alles Gute für den morgigen Kaiserschnitt.
Bin schon gespannt, was mein Mann sagt, wenn er heut von der Arbeit nach Hause kommt.