Aaaalso
Nehmen wir mal meine eigene Familie als Beispiel. Mein ältester Bruder ist zu Hause und hat den Hof übernommen, Bruder 2 ist Maurer - der hat übrigens in der Lehre schon mehr verdient als ich nach der Ausbildung, trotzdem galt auch für ihn: Kein Kostgeld während der Ausbildung - Bruder 3 hat studiert und meine Schwester ebenfalls. So gesehen haben mein zweitältester Bruder und ich als einzige Kostgeld abgegeben,der älteste Bruder war während der Ausbildung auswärts und anschließend halt zu Hause und die anderen Beiden haben nur gekostet
Aber, ganz ehrlich: Darüber hab ich nie nachgedacht. Einmal, weil das Geld, was ich meiner Mutter für die Zeit, in der ich schon als Angestellte gearbeitet habe und noch zu Hause gewohnt habe, gegeben hatte, bis auf einen kleinen Teil wieder bei mir ankam, in bar- sie hatte es nämlich aufs Sparbuch gepackt und außerdem: Wir hatten alle freie Berufswahl. Und, zumindest ich, hätte studieren können, hab dann ja mal angefangen, aber schnell gemerkt, das ist nichts für mich. Gut, ich hätte mich selber durchs Studium bringen können, weil es a. noch keine Studiengebühren gab und b. ich problemlos einen Nebenjob gefunden hätte. Hat man aber vorher nichts gelernt oder sitzt man in einer reinen Uni-Stadt, siehts schlechter aus. Bitte bedenken, das war im Jahre des Herren 1990, heutige Verhältnisse kann ich nicht beurteilen
Meine Schwester hat in England studiert, war für sie auch wichtig, da ging ohne elterliche Unterstützung gar nichts. In England werden nämlich ganz happige Studiengebühren usw. fällig. Außerdem ging ihr Gehalt, es war ein sog. dualer Studiengang, sie hat für Dell gearbeitet, komplett für die Wohnung drauf ( London
)
Unsere Eltern sagen zu uns zwei "Underdogs" ohne Studienabschluß und Hof
oft, ihr kriegt noch einen Teil, wenn wir mal nicht mehr sind. Muß aber nicht sein. Einen direkten Ausgleich haben wir "weichenden" Erben allerdings alle nicht bekommen, es gab halt Geld zur Hochzeit bei mir und dann einen kleinen Zuschuß zum Umbau. Und gut ist. Außerdem: Wir hatten alle eine schöne Kindheit, unsere Eltern haben sich bemüht, allen gerecht zu werden, da sollte man nicht aufrechnen. Ist aber nur meine persönliche Sichtweise auf meine Familie. Ich kann verstehen, wenn man das anders sieht.
Und, wenn ich so nachdenke: Mein Bruder und meine Schwester, die beiden "Studis"
haben aber oft bei meinen Töchter babygesittet, besonders mein Bruder. Der war nämlich immer schon mittags zu Hause, als unsere Große geboren war, und da ich zu der Zeit vollzeit arbeiten musste - Beamtenprüfung wollte ich noch machen!- hatte er seine Nichte oft genug an der Backe
Das hab ich ihm auch nie bezahlt. Oder das kostenlose Babysitten meiner Eltern über 5 Jahre hinweg, egal, ob ich tagsüber oder nachts arbeiten musste- die blieben notfalls zu Hause, wenn ich arbeiten war und sonst niemand aufpassen konnte. Also, ich denke, ich bin da mehr als quitt