Und wie ist das beispielsweise mit Kleidung?
Kommen mir übrigens gleich die Tränen wegen dem "armen" Single.
Ja, Neid ist bei uns schon ein starkes Gefühl. Da neidet man einfach alles, was andere so haben...
Mag ja sein, dass er mehr Geld für die Allgemeinheit bezahlt, aber wer tut mehr für die Allgemeinheit?
Weiss ich nicht... Wir wissen ja nicht, was aus den Kindern mal wird?
Aber wir wissen schon, dass der Single, der das verdient schon viel für die Allgemeinheit bezahlt hat.
Dein Argument spielt aber prima Menschen in die Hand, die Leben über Nützlichkeit definieren. Vielleicht schaffen wir es ja noch dahin, dass behinderte Kinder zwangsabgetrieben werden, weil die nicht so viel für die Allgemeinheit tun können und nur kosten.
Möchtest Du wirklich auf dem Niveau diskutieren?
Und wer bezahlt ihm später mal die Rente?
Auch das wissen wir nicht, weil wir nicht wissen, wie seine Rente aufgebaut ist, wie sich die Rentensysteme entwickeln und wer von den jetzigen Kindern in das Rentensystem einbezahlt. Stell Dir vor, Deine Kinder würden Beamte werden oder Selbständige. Dann würden sie nach aktuellem Stand sicher nicht die gesetzliche Rente des Singles bezahlen...
Und jetzt?
Ich finde, dass man es den Eltern selbst überlassen muss, ob sie ihre Kinder selber betreuen oder abgeben wollen. Ich selbst hab meine Kinder gern selber erzogen. Und ich finde diese Elternarbeit sollte gerechter honoriert werden und nicht bei einer Familie mit 300 € und bei der nächsten mit 1800 €. Ich weiß nicht, ob ich da so falsch liege.
Im Moment ist es ja so, dass man es den Eltern nicht selbst überlässt. Denn es gibt ja keine durchgehende Kinderbetreuung.
Warum sollte die Elternarbeit gerechter honoriert werden? Du hast doch Deine Kinder auch so bekommen und die gern selbst erzogen. Wofür möchtest Du da noch mehr Geld haben?
Nenn es einfach Grenznutzenhonorierung, was der Staat da macht und das macht er meiner Meinung nach einigermassen effizient und sparsam. Er schmeisst nicht jedem das Geld hinterher, sondern gibt es denen, die im Moment scheinbar zu wenige Kinder 'produzieren'.
Und Manu, mit der MWSt., mir fallen noch viel mehr Sachen ein. Was ist mit Möbeln, Schulsachen, größerer Wohnung, Versicherungen.........
Ich glaube, deine Rechnung geht auch nicht ganz auf. .
Doch, meine Rechnung geht schon auf...
Du bekommst ja nicht mehr Geld, weil Du mehr Leute bist... Wenn Du 5000 Euro netto im Monat hast, dann hast Du die...
Bei dem Single ist dann halt die Sparquote höher. Darauf zahlt der dann wieder Zinsen...
Und wer mehr, als sein Geld ausgibt, der hat dann halt Schulden. Die sind aber irgendwann zurückzuzahlen oder man geht pleite. Dann belastet man die Allgemeinheit ja auch wieder.
Den missionarischen Eifer habe ich doch gar nicht, ich wehre mich einfach nur gegen die, die mir "ihr" Lebensmodell aufzwingen wollen! Wer heute heute von der Pflicht-Ganztagsschule für alle (HessenSPD-Wahlprogramm 2009) spricht, fragt eben nicht mehr nach alternativen Lebensmodellen, sondern presst alle in die gleiche Form.
Ja, mir gehts genauso... Ich muss mein Kind in eine Schule geben und möchte eigentlich nicht, dass es dort verdorben wird. Ist aber halt leider Schulzwang in Deutschland, nicht wie in Dänemark Unterrichtszwang.
Ich denke, da bleibt Dir nichts anderes übrig, als dass Du überlegst, woanders hin zu ziehen, wenn dieser Zwang tatsächlich kommt.
Haben wir auch überlegt, aber die Vorteile hier sind einfach zu groß. Und die Schule werden wir irgendwie überleben...
Und ganz nebenbei: Nicht ohne Grund heißt dieses Forum hier "Bäuerinnentreff", ich halte die Erlebniswelt Bauernhof + Mehrgenerationenfamilie für ein sehr intensives und entwicklungsstarkes Modell mit ausgeprägten sozialen, ökologischen und ökonomischen Komponenten, uns beneiden viele darum! Warum soll ich nicht selbstbewußt dazu stehen??
Ja, ich glaube auch, dass das so ist... Nur das mit dem Neid, das seh ich anders, wenn ich hier so sehe, welche Probleme das auch mit sich bringen kann.
Prima, wenn das bei Euch so funktioniert.
Ich bin ja auch so ähnlich großgeworden mit den vielen Bauernhöfen in der Verwandtschaft und dort immer rumgekugelt.
Mir ist durchaus bewußt, dass hier nur zwei Straßen weiter Kinder leben, für die eine öffentliche Ganztagsbetreuung ein echter Segen wäre. Sie hätte diese Kinder vor dem Abrutschen in die Förderschule bewahrt, ihnen langsfristige Bildungschancen eröffnet und ihnen einen "gesunderen" sozialen Kontext ermöglicht.
Doch an denen gehen die vorhandenen Angebote vorbei....
Natürlich, nicht umsonst ist es in Deutschland so ähnlich wie in Entwicklungsländern, was die Chancengleichheit anbelangt.
Solange man freiwillig was anbietet, erreicht man viele nicht, die es sehr nötig haben. Gerade, weil wir ja bei denen das Kinderbekommen auch noch so heftig subventionieren.
Und dann ist der Staat halt einer, der nicht jeden Einzelfall anschaut. Da wird mit dem großen Kamm drübergegangen und was den anderen nutzt das schadet dann Deinen Kindern vielleicht. Wobei, ob es ihnen schadet, wissen wir ja nicht, das vermutest Du und ich auch (wenn ich mir die Struktur der aktuellen Schulen so anschaue).