Ich kenne beides und ich muss ehrlich zugeben, die Bienen haben mich schon lange interessiert, aber jetzt mit den eigenen Damen- hat sich eine mir faszinierende wunderbare Welt eröffnet.
Leider hängen die Bienen derzeit im Stock, ihnen ist furchtbar langweilig und sie hätten Arbeit mehr als genug.
Jetzt gäbe es Arbeit, Pollen und Nektar im Überfluss, später wird es schwieriger. Die Obstbaumblüte hat es dieses Jahr ziemlich erwischt, zum Glück kommt noch der Raps, auf Waldhonig müssen wir schon ein paar Jahre verzichten.
Es ist nicht einfach Landwirtschaft, vor allem Zahlen und Betriebswirtschaft und Imkerei unter einen Hut zu bringen. Das frühe Mähen ist auch ein zweischneidiges Schwert, der Aufbereiter kein Freund der Bienen. Imkerei braucht noch wesentlich mehr Frusttoleranz als Landwirtschaft so meine Erfahrung.
Am vergangenen Sonntag kam ein Film unter unseren Himmel über das Nachbargebiet in Österreich, waren ein paar ganz gute Ansätze dabei, aber es ist eben auch ein Grünlandgebiet.
Was ein echtes Problem ist, wie kann Landwirtschaft und Landschaft gestaltet werden, dass nicht nur für die Bienen übers Jahr Nahrung zu finden ist. Im Sommer siehts da wirklich sparsam aus.
Das sehe ich als echte Herausforderung an- und meine Meinung- Landwirtschaft ist eben viel mehr.
Ob es Sinn macht, dass wir einiges an Gehölz für die Bienen und Insekten und Blühstreifen anlegten, ich hoffe es zumindest.
Das Thema Varroamilbe- da frägst du 5 Imker und bekommst 10 Meinungen, was ein Jahr an Behandlung gut funtioniert, geht ein anderes Jahr in die Hose.
Ich war vor kurzem in einem sehr interessanten Vortrag über die Varroa, war von einer ganz anderen Ecke her gedacht, wirklich genau weiß eigentlich keiner, warum bei dem einen Imker, der wirklich alles bestmöglich für die Bienen macht, solche Ausfälle sind und andere bringen alle Völker über den Winter.
Würden im Stall 1/3 des Bestandes ausfallen, wäre es eine wirtschaftliche Katastrophe, bei Bienen kann einem das ganz leicht passieren. Seit ein paar Jahren gabs nicht viel Honigertrag, zumindest nicht in unserer Gegend, ich sehe es als Hobby an, wegen Geld braucht man das nicht machen.
Aber wenn man dann im Frühling beim ersten Sonnenschein die brummligen Damen herumsuchen sieht, wie sie jedes Blümchen absuchen und auch weitermelden, zu wissen, dass Obstblüten durch mehrmaliges Bestäuben schönere Früchte ergäben, dann vergisst man so manchen Misserfolg. Inzwischen sehe ich auch im Garten die Welt mit den Augen der Bienen, ich pflanze bienen- und insektentaugliche Blumen und Sträucher, statt gefüllter Dahlien gibts nur noch die einfach blühenden Sorten und bei vielen anderen Kräutern steht auch manches nur wegen der Bienen im Garten.
Dieses Jahr sind alle Völker über den Winter gekommen, hab aber auch nichts anderes gemacht als die Jahre zuvor.
Es ist auf alle Fälle schon interessant zu wissen, wieviel Flugkilometer für ein Glas Honig nötig sind, Bienenwachskerzen werden auch ganz anders gesehen, wenn man um die Arbeit von Biene und Imker mit dem Wachs weiß.
Das was die Bienen an Bestäubungsleistung für uns machen, verdient Respekt und ich bin immer wieder erstaunt, welche Weisheit diese Viecher haben.
Landwirtschaft und Imkerei unter einen Hut zu bringen- ist in der Regel nicht ganz einfach.