Autor Thema: Obstbäuerinnen, wo seid ihr?  (Gelesen 106145 mal)

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Offline Margret

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Re: Obstbäuerinnen, wo seid ihr?
« Antwort #60 am: 21.06.05, 11:39 »
So,

nun sind wir fertig mit Äpfelausdünnen.
41 Arbeitsstunden  für  60 ar  haben wir gebraucht.

Wie schrieb der Verfasser des Artikels im Wochenblatt neulich so schön:
"...  jeder Apfel ,  der am Baum hängt,  muss einmal in die Hand genommen werden.
Entweder im Sommer bei der Handausdünnung  oder im Herbst bei der Ernte."

Nun wollen wir nur hoffen, dass es dieses Jahr nicht hagelt,  wenn wir schon solchen zusätzlichen Aufwand betrieben haben.

Wenige km östlich von hier  ist eine  "Obsthochburg".  An dem Ort habelt es "gerne"  öfters.
Dort haben die Anbauer sehr aufwändig  Gestänge aufgestellt für die  sog.  Hagelschutznetze.
Auch nicht grade billig  und ein rechter Aufwand zum Drüberspannen.
Wir haben keinen  solchen Hagelschutz   und hoffen nun also ,  dass es  keinen Hagel gibt.

Wer hat Hagelschutznetze ?

Margret

Offline Margret

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Re: Obstbäuerinnen, wo seid ihr?
« Antwort #61 am: 26.06.05, 22:12 »
Upps,

die Sache mit den Hagelschutznetzen  habe ich mir nur wenige km von uns weg    heute  im Original angeschaut - nach dem Härtetest von gestern. 
Dort hat es so dermaßen gehagelt,  dass das ungeschützte Obst  nicht mal mehr als Mostobst enden wird. 
Es hat auch einen guten Teil der Blätter zu Boden gefetzt.  Sehr traurig !

Die von Hagelschutznetzen geschützten Flächen  sehen  viel besser aus,  aber immer wieder sind wohl auch welche durchgekommen,  indem es Verbindungsklammern auseinandergerissen hat;  vermutl.  unter der Last der Hagelkörner. Ein Anwohner hat mir erzählt,  dass der Hagel noch stundenlang dick  draufgelegen hat.

Da ist mein neues Problem  unvergleichlich  harmlos  dagegen:
ein Teil der Elstar (wo die Reihen in best. Richtung gehen)  hat fast  an jedem Baum einige Früchte mit starkem Sonnenbrand .  Die waren letzte Woche noch nicht da.
In der Zeitung muss was drüber gestanden haben,  hat mir mein MA  erzählt.   Ich hätte aber nicht gedacht,  dass der jetzt schon auftritt.
Dieses Problem mit Sonnenbrand  hat man  m.W.  nie gekannt  vor 2003.   In diesem brutalen Hitzesommer  trat er bei uns  (in manchen Sorten verstärkt) auf.   Wir haben damals die Früchte hängen lassen  zum Apfelsaft machen,  haben aber später gemerkt,  dass sie bitter sind.

Deshalb werden wir sie runterreißen zur Entlastung der (sowieso relativ stark tragenden)  Elstarbäume.
Das geht verhältnismäßig  schnell,  da man sie an den exponierten Stellen ja gleich sieht.

Margret

Offline Jochen

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Re: Obstbäuerinnen, wo seid ihr?
« Antwort #62 am: 27.06.05, 20:46 »
Zitat
Ein Anwohner hat mir erzählt,  dass der Hagel noch stundenlang dick  draufgelegen hat.


Könnte fast bei mir in der Gegend gewesen sein. Ein entsprechendes Bild hab ich im "Wetterkapriolenthread"

Offline KatharinaTopic starter

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Re: Obstbäuerinnen, wo seid ihr?
« Antwort #63 am: 27.06.05, 22:12 »
Hallo Margret

wir sind hier im Obstbaugebiet zwischen Mainz und Ingelheim.
Hier hagelte es bisher sehr selten, der Aufwand für die Hagelschutznetze würde sich bei uns nicht lohnen.
Allerdings haben wir in den letzten Jahren doch öfters mal mit Hagelschäden zu tun gehabt. Der Hagel ist aber meist strichweise, das heisst, dass nur ein Gemarkungsteil betroffen ist und die anderen nicht. Durch unsere Kleinparzellierung haben wir hier den Vorteil, dass es dann keinen Komplettausfall der Ernte gibt.

Durch die Hagelschutznetze sollen die Äpfel auch nicht so gut ausfärben. Hast du davon schon mal was mitbekommen?

Ob wir schon Sonnenbrandschäden an den Äpfeln haben, kann ich dir im Moment noch nicht beantworten, da wir mit voller Kraft Süßkirschen pflücken. Ich hoffe, dass wir noch einen Teil der Haumüller vor dem Regen abbekommen.
So dringend wir auch auf den Regen hoffen und warten, so hat er doch auf der anderen Seite den Nachteil, dass die Kirschen dann aufplatzen und faulen. Dadurch wird die Sortiererei zur Qual.
Liebe Grüße
von Uta (Katharina)

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Offline Margret

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Re: Obstbäuerinnen, wo seid ihr?
« Antwort #64 am: 27.06.05, 22:39 »
Hallo Katharina,

schön,  dass du dir bei all der Arbeit mit den Kirschen die Zeit nimmst,  hier zu schreiben !

Das mit dem schlechteren Ausfärben  habe ich auch schon gehört,   weiß es aber definitiv nicht sicher.
Ich meine,  deswegen hätte die Farbe der Netze  sich von  schwarz  auf weiß  geändert  (geringerer Beschattungseffekt ).

Wir haben ja selber keine  (ich möcht die Teile nicht gerne ausbringen müssen...).
Deshalb hat es mich gestern ja auch so interessiert,  da ich sie immer nur von weitem gesehen habe.

Vor Jahren hat ein Kollege aus einem ganz anderen Teil von BW  mal Äpfel von uns abgenommen,  da seine alle so verhagelt waren,  dass sie nicht aufbewahrt werden konnten.
Der hatte sich Hagelnetze  gekauft  und war nicht mehr rechtzeitig zum Aufbauen gekommen...
Im nächsten Jahr waren sie dran !

Margret

Offline KatharinaTopic starter

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Re: Obstbäuerinnen, wo seid ihr?
« Antwort #65 am: 28.06.05, 00:27 »
Hallo Margret,

ich hab grad meinen Sohn gefragt nach dem Sonnenbrand. Ihm ist hier jetzt noch nichts aufgefallen. Mag sein, dass bei euch die Sonne intensiver gestrahlt hat.

Er fragte, ob ihr Sommerriss gemacht habt? Dann sind die Äpfel durch die fehlenden Blattmassen ungeschützter gegen Sonnenstrahlen und Hagel.
Ausserdem meinte er, ihr solltet die Äpfel mit Sonnenbrand lieber noch hängen lassen, weil sie dann Sonnenstrahlen abhalten. Wenn du sie jetzt schon entfernst, verbrennt die Sonne vielleicht die Äpfel darunter.
Er würde bis Ende Juli damit warten.

Solche Gerüste für Hagelschutznetze hab ich im Frühjahr bei einer Lehrfahrt in Thüringen gesehen.
Dort haben sie Süßkirschen damit schützen wollen. Es sah nach seeeehr viel Arbeit aus. Der Ertrag soll aber einiges höher sein, und die Früchte auch größer werden (natürlich verbunden mit Tröpfchenbewässerung).

Ich hab ein Bild von dem Gerüst hier angehängt:


[gelöscht, Archiv unter www.baeuerinnentreff.de]
Liebe Grüße
von Uta (Katharina)

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Offline Margret

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Re: Obstbäuerinnen, wo seid ihr?
« Antwort #66 am: 28.06.05, 09:11 »
Hallo Katharina,

danke für den Tipp deines Sohnes ! Das war  im Jahr  2003  auch mit Grund,  dass wir sie hängen ließen.

Nein,  wir haben keinen Sommerschnitt /-riss gemacht;   da kommen wir irgendwie nie dazu...

Dieses Jahr haben wir schon  verstärkt  Mehltautriebe rausschneiden müssen;  aber eben gerade an den Elstar kaum.
Und dann noch die Ausdünnungsarbeitsstunden;  da hab ich keine Lust  mehr auf Sommerriss...

Haben uns  übrigens eben  überlegt,  ob die Hagelnetze  event.  auch Schutz gegen Sonnen brand bieten ?
Ist aber nur so ein Gedanke...

Margret

SHierling

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Re: Obstbäuerinnen, wo seid ihr?
« Antwort #67 am: 18.07.05, 21:10 »
Hallo,
ich erinnere mich, das meine Oma und auch SM-in-Spe Pfirsiche selbst vermehrt haben - aber wie ist das eigentlich mit Nektarinen? Sind die alle gepfropft, noch dazu Hybrid, und es kommt nur Murks heraus wenn mans versucht?
Oder kann man die auch irgendwie zum Keimen bringen?

*nachdenklich auf einen Berg Nektarinen-Steine guckend*
Brigitta

Offline Maja

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Re: Obstbäuerinnen, wo seid ihr?
« Antwort #68 am: 19.07.05, 10:59 »
Zum Obst gehören doch auch die Beerenobstsorten.
Wer kennt sich denn mit Himbeeren aus?
Wir wollen uns ein kleines Obstland anlegen auf dem Beerenobst und Kernobst gleichzeitig wachsen.Ist das mäglich ?Und welche Sorten sind bei Himbeeren interessant?
Liebe grüße Maja

Offline Trudi

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Re: Obstbäuerinnen, wo seid ihr?
« Antwort #69 am: 16.08.05, 17:12 »
 Diese Woche haben wir mit Gravensteiner auflesen begonnen.Wir
 haben noch 60 grosse Bäume.Nach dem ersten mal von Hand auf-
 lesen mussten zuerst einmal alle Bäume ausgemäht werden.
 Nachher werden sie jede Woche ein mal mit der Maschine aufge-
 lesen.Ende Monat beginnt dann in der Anlage das erste mal
 ablesen der Elstar.
 Es wird jetzt schon gejammert ,dass es zuviel Obst geben  wird.In den
 Kühlhäusern hat es immer noch obst vom letzten Jahr.
 Mal sehen was alles noch passiert.Vielleicht kommt es dann doch noch
 anderst.

Offline Margret

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Re: Obstbäuerinnen, wo seid ihr?
« Antwort #70 am: 16.08.05, 22:05 »
Hallo Trudi,

solche Obstauflesemaschinen gibt es hier auch immer mehr für das Aufsammeln von Mostobst (wird hauptsächlich zu Apfelsaft verarbeitet;  vereinzelt auch zu Most).
Hier in der Gegend hat es ausgesprochen viele  Streuobstwiesen - und sehr viele Apfelsafthersteller.
Wir haben aber keine solche Maschine,  da sie in der Obstanlage unter den kleineren Bäumen ja nicht durchkäme. Da muss man von Hand durch,  teilweise krabbelnd... Sehr mühsam - aber bis dahin sind es noch ca. 11  Wochen intensives Pflücken. Immer wieder überpflücken...
Wir kommen vor Ende Oktober  kaum zum Zusammensammeln,  weil immer das Pflücken  wichtiger ist.

Meinst du mit ablesen  das Überpflücken ?
Wir haben letzte Woche die ersten frühen Sorten überpflückt:  Summerred,  Delbarestivale, Jamba und ein wenig Alkmene.  Von den ganz  frühen Sorten  haben wir aber nur wenige Bäume.
Nach der Wartezeit wg. Lagerschorfbehandlung  geht es bei uns ab ca.  23.8.  massivst mit Alkmene weiter  und mit dem Überpflücken der Elstar,  die dieses Jahr unbändig haben bei uns.

In unserer Anlage ist der Ertrag dieses Jahr sehr gut,  aber ganz in der Nähe hat es viele Kollegen übelst erwischt mit Hagel.   So helfen wir uns immer gerne ein wenig aus und gleichen notfalls aus untereinander.  Nächstes Jahr kriegen wir wg. der Alternanz jal wohl praktisch keine Elstar.

Wie es in den Kühlhäusern und auf dem Großmarkt aussieht,  weiß ich meist nicht,  da wir nur mit Privatkunden und mit Kollegen zusammenarbeiten.
Aber der Preis für Äpfel  ist auf dem Großmarkt in der letzten Saison m.W. überhaupt nicht hochgegangen im Frühjahr. Das ist natürlich ganz schlecht für die Erzeuger.
Nun sind die Wiederverkäufer und Endverbraucher schon an den niedrigen Preis gewöhnt...

Ich wusste gar nicht,  dass du Äpfel hast,  Trudi !
Freu mich sehr darauf,  mehr von dir zu hören,  wie es bei euch läuft mit der Ernte !!!

Herzliche Grüße  nach  Tirol (?)
aus Baden-Württemberg  von
Margret

Offline Trudi

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Re: Obstbäuerinnen, wo seid ihr?
« Antwort #71 am: 17.08.05, 12:43 »
 Liebe Margret,
 Ja,also ,im Tirol wohne ich nicht.Ich bin im Kanton Thurgau am
 Bodensee zuhause.Wir haben noch etwa 280Hochstämme und
 3Hektaren Niederstammanlage.Diese ist mit Hagelnetz zugedeckt.
Die Hochstammbäume werden schon noch gepflegt,alsoregelmässig
 geschnitten und gespritzt nach IP.
 Wir lesen das Obst nur noch auf.Und das  nur noch mit der Maschine.
 In der Niederstammanlage wird das Obst überlesen.Aber bei jeder
 Sorte wo fertig ist,wird sofort aufgelesen von Hand.Sie würden sonst
 faulen.Wir sind nicht so viele Leute,das heisst mein Mann ,ich unser
 Sohn seine Frau ein Praktikant Und im Herbst noch eine Aushilfe 
 Ich helfe nicht mehr so viel mit draussen.Mit kochen für die ganze
 Familie und den 3 kleinen Kindern schauen, habe ich genug zu tun.
 Würde mich freuen, wenn ich von dir wieder etwas zu hören bekomme.
Liebe Grüsse    Trudi.

Offline mary

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Re: Obstbäuerinnen, wo seid ihr?
« Antwort #72 am: 17.08.05, 12:54 »
Gibt es für das Obst eigentlich auch einen Versand?
In unserer Gegend sind heuer weitflächig mit Sicherheit keine Äpfel zu kaufen.
Wäre froh, wenn ich wüsste, wo ich auf Lageräpfel kommen könnte.
Herzliche Grüsse
maria

Offline Margret

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Re: Obstbäuerinnen, wo seid ihr?
« Antwort #73 am: 17.08.05, 14:10 »
Liebe Maria,

da kommst du mir zuvor...

Hatte sowas in der Richtung schon vor,  da es auch  schwer ist,  selber so eine gute Ernte zu erwarten,  wenn anderen alles zerstört ist.

Es läuft grade ein privater Versuch mit dem Obstversand. Natürlich nur im Kleinen.   Näheres später !  Wart einfach noch mal ab (ca. gut 2 Wochen oder so).  Geht das...?

Margret

Offline frankenpower41

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Re: Obstbäuerinnen, wo seid ihr?
« Antwort #74 am: 18.08.05, 11:29 »
Hallo Margret

Jetzt hab ichs kapiert.  Ich denke mal, der private Versuch bin ich.
Alle Äpfel kamen unversehrt und gut an. Hast sie ja auch gut verpackt.
Sie schmecken ( besser schmeckten) sind nur noch 2 da) wirklich gut.
Wie ist das mit Porto, wieviel hast du da bezahlt?
Welche Sorte ist das??

Nochmals Danke

Marianne