Bäuerinnentreff

Betriebliches => Familie und Betrieb unter einem Hut => Thema gestartet von: Landpflanze1990 am 19.10.17, 16:49

Titel: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: Landpflanze1990 am 19.10.17, 16:49
Hallo liebe Foris,

ich habe mich hier angemeldet, da ich bzw. auch mein Partner Hilfe/Anregungen/etc. benötigen.

Ich hoffe dieses Thema ist hier in der richtigen Unterkategorie und erwünscht.
Wenn nicht, bitte löschen.

Wir haben folgendes Problem:

Mein Freund (37) hat seit über 10 Jahren den Familienbetrieb von seinem Vater gepachtet.
Nun ist es mittlerweile aber so, dass der Vater von meinem Freund (mittlerweile 77 Jahre ) langsam einfach (wie drücke ich das jetzt am besten aus?) "alt" wird.

Immer häufiger entstehen Situationen, die für ihn selbst, das Vieh , aber auch für den gesamten Betrieb "gefährlich" werden.
Er fällt immer öfter hin, muss zur Versorgung ins KH und hat wohl auch beginnende Demenz.
Hier hält sich der Arzt aber wohl sehr zurück. Die Mutter von meinem Freund war letztens mit beim Arzt, und dieser sprach wohl von leicht beginnender Demenz.
Seine Mutter war am Ende auch stark Demenz.

Hier mal ein kleiner Auszug aus letzter Zeit:

- kann sich im Kuhstall nicht mehr halten, fällt hin. Knie in Mitleidenschaft gezogen - KH
- springt vor den fahrenden!! Trecker vom Lohnunternehmer und pöbelt diesen an, er solle verschwinden. Obwohl er mit dieser Entscheidung nichts zu tun hat...
- reißt den Schott vom Güllefass (halbvoll) auf und fährt über den ganzen Hof bis zur Bundesstraße
- fällt mit dem Fahrrad plötzlich um (sah aus, als hätte er vergessen, wie das treten funktioniert) strake Verletzungen im Gesicht - KH notwendig.
- behindert den Betrieb durch wirre Entscheidungen auch vor Behörden und Banken..
- Bestellt am Telefon wild irgendwelche Futtersorten oder sonstige Dinge (die nicht abgesprochen waren), die Bezahlung bleibt an meinem Freund hängen

Nun ist es aber auch so, dass mein Freund und sein Vater sich nicht (?Mehr?) verstehen.
Sie brüllen sich oft gegenseitig an.
Das Vieh (Kühe, Rinder,Mastbullen) gehören komplett meinem Freund. Der Betrieb ist wie gesagt gepachtet.
Nun droht sein Vater immer öfter damit ihn rauszuschmeißen oder wie er sagt "vom Hof zu jagen". Lässt seine Frau Nachts nicht mehr schlafen und schläft selbst den ganzen Tag. Überall. Im Bett, im Melkstand, im Büro oder auf dem Trecker.
Leider ist die Beziehung zwischen ihm und seiner Frau auch noch so wie "früher". Der Mann hat das sagen und ist heilig...sie geht aber daran langsam kaputt, weint oft.

Die Bank macht meinem Freund jetzt auch Druck, dass was passieren muss. Sie wollen den Senior gerne aus allen Geschäften raus haben, da er alles blockiert. Er sieht das nicht ein, da er früher ja so tolle Sachen gemacht hat und so viel Geld verdient hat...Problem - der Hof gehört eigentlich schon der Bank... die haben überall Hypotheken drauf.
Aber da dieser den Hof nicht auf meinen Freund umschreiben lassen will, ist das auch ein Problem.

Kurz gesagt: Was haben wir für Möglichkeiten? Hat jemand Erfahrung mit solchen "Problemen".
Gerade wenn die Demenz stärker wird? Es auch für ihn "gefährlicher" wird? Der Betrieb wegen dieser teilweise "Eskapaden" den Bach runter läuft? Wir sind jetzt an diesem Scheidepunkt, dass jetzt etwas passieren MUSS, die Bank und auch die Behörden machen Druck. Mein Freund kann aber nicht so handeln, wie er gerne möchte.

Ich hatte schon mal an eine Beratungsstelle gedacht. Hat da jemand Erfahrungen mit?

Ich hoffe ihr versteht mein Problem  :-[ und ich habe nicht zu wild geschrieben.
 



 
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: suederhof1 am 19.10.17, 17:25
Hallo

Das hört sich ja schlimm an.

Habt ihr schon mal an eine Meditation nachgedacht.
Bevor noch mehr böse Worte fallen, würd ich das versuchen.

LG Barbara
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Landpflanze1990 am 19.10.17, 17:35
Ich denke auch, dass eine Meditation wenig helfen wird.

Vor Fremden kann er - wenn er denn will - das alles teilweise noch ganz gut verstecken.
Auch bei der Bank. Die sind da jetzt auch hinter gekommen... deswegen auch der Druck.

Mein Freund und ich würden gerne weitermachen. Aber jeder Tag ist eigentlich nur noch ein Kampf. Noch sind wir beide gewillt weiter zumachen.. aber wie lange noch ???

Eigentlich bräuchten wir auch eine Melkhilfe. Aber keiner hält es länger als ne Woche mit dem "Alten" aus und so melkt meine SM (in Lauerstellung) trotz schmerzen im Bein und Schlafentzug jeden Tag weiter.
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Tina am 19.10.17, 17:52
Mein erster Gedanke:
Warum kann der Vater noch was bestellen und Bankgeschäfte erledigen, wenn der Sohn der Pächter, also auch der Bewirtschafter ist. Hat er noch Kontovollmacht ??? Das würde ich sofort ändern.
Dann würde ich den Lieferanten klare Ansagen machen, das nur dein Freund Bestellungen machen kann, alles andere ist kein Auftrag.
landw. Familienberatung oder Sorgentelefon, wie es bei uns heißt, ist auch meine Idee.
Und ganz wichtig, ein Gespräch mit dem Hausarzt führen, Vorfälle dokumentieren.
Wenn das dann geregelt ist, würde ich evtl. auch eine betriebswirtschaftliche Beratung ins Auge fassen.

Gibt es noch Geschwister? Wie sehen die das?

Ich schick Dir/Euch mal ne ganze Portion starke Nerven ;)
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Mastreh am 19.10.17, 20:08
Wenn der Hof noch nicht übergeben ist und der Vater dement wird gibt es mit der Übergabe Schwierigkeiten glaube ich. Kann jetzt das nicht so richtig formulieren >:(
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: frankenpower41 am 19.10.17, 20:16
Der Gedanke mit Übergabe kam mir beim lesen auch.
Macht Dein Freund den Hof im Vollerwerb?  Wie wäre es mit Anfrage bei der Landwirtschaftlichen Familienberatung.
Die kennen sich mit solchen Dingen aus.
Ich kann mir gut vorstellen wie das abläuft. Kenne das auch wie Demenz einen Menschen verändern kann.
Mich erinnert das an jemanden im Umfeld, vermutlich merkt der Vater selbst wie er sich verändert und abbaut, so schlimm dass er das nicht begreift was mit ihm los ist, ist es noch nicht. Das macht ihm sicherlich auch selbst sehr zu schaffen.
Hat der Senior Geschwister die evtl. mal vermitteln können.Ist wegen Demenz nur mit Hausarzt gesprochen worden? Da wäre Vorstellung bei einem Facharzt m.M. nach mal angesagt, wie es sich liest, kann ich mir aber vorstellen, dass er dazu (noch) nicht bereit ist.
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: annib1 am 19.10.17, 21:39
Ich weis jetzt nicht ob das stimmt aber ich bin der Meinung gehört/gelesen zu haben wenn erst mal in den Papieren wo auch immer steht das er Demenz ist bekommt diese Person doch einen Gesetzlichen Vertreter  vorgesetzt und dann hat der rein gar nichts mehr zu sagen.

Mein Nachbar ist 80 und tüdelig sein leben lang als seine Geschwister jetzt gestorben sind und keiner aus der restlichen Familie das übernehmen wollte. Bekam er einen gesetzlichen Vormund und wurde ins Altenpflegeheim gesteckt, wo aber jetzt gerne ist.

Nicht das eure Arbeit und Mühe umsonst gewesen ist !!!

Drück dich Landpflanze1990 und ich hoffe ihr findet eine gute Lösung.

LG Anja
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Bianca am 19.10.17, 21:46
Naja, nicht so ganz. Es zählt - sofern vorhanden - die Vorsorgevollmacht und einen Betreuer erhalten auch demente Personen erst dann, wenn Angehörige es nicht übernehmen können / wollen und ein Vertreter des Gerichtes das geprüft und entschieden hat.
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Annemie am 20.10.17, 00:28
Hallo Landpflanze,
ich kann dich sehr gut verstehen,
Solche und ähnliche Probleme kenn ich auch.
Kann sein das der Senior es nicht wahr haben will, das er älter wird und so manches einfach nicht mehr geht, und nicht loslassen will vom Betrieb, wenn auch an den eigenen Sohn verpachtet.
 Da er es immer noch als seinen Hof ansieht und alles nach seiner Nase gehen soll.

Es ist schwer Ratschläge zu geben. Eine Übergabe wäre vom rechtlichen her wahrscheinlich Sinnvoll, jedoch glaube ich nicht das sich dann Senior weniger einmischt.

Es ist sehr schwierig in so einer Situation einen Nenner zu finden.
Ich wünsche Dir starke Nerven und alles Gute.
V. G. Annemie

Gesendet von meinem Bluboo  Dual mit Tapatalk

Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Landpflanze1990 am 20.10.17, 06:57
Hallo Landpflanze,
ich kann dich sehr gut verstehen,
Solche und ähnliche Probleme kenn ich auch.
Kann sein das der Senior es nicht wahr haben will, das er älter wird und so manches einfach nicht mehr geht, und nicht loslassen will vom Betrieb, wenn auch an den  :)eigenen Sohn verpachtet. Genau das denke ich auch! Und so ist es auch. Er spricht immer sehr viel von "früher", kann sich nur schwer von alten (egal ob kaputt oder nicht) Dingen trennen und auch von alten, kaputten Gebäuden.
 Da er es immer noch als seinen Hof ansieht und alles nach seiner Nase gehen soll. Ja, das trifft es!

Es ist schwer Ratschläge zu geben. Eine Übergabe wäre vom rechtlichen her wahrscheinlich Sinnvoll, jedoch glaube ich nicht das sich dann Senior weniger einmischt.
Das reine gemecker ertragen wir... mit viel Durchatmen. Wenn mein Freund wenigstens das Recht auf seiner Seite hätte.

Es ist sehr schwierig in so einer Situation einen Nenner zu finden.
Ich wünsche Dir starke Nerven und alles Gute.
V. G. Annemie DANKE! :)

Gesendet von meinem Bluboo  Dual mit Tapatalk



Naja, nicht so ganz. Es zählt - sofern vorhanden - die Vorsorgevollmacht und einen Betreuer erhalten auch demente Personen erst dann, wenn Angehörige es nicht übernehmen können / wollen und ein Vertreter des Gerichtes das geprüft und entschieden hat.

Ach, das mit der gestzl. Betreuung können wir - noch - knicken.
Das ist nicht gegen den freien Willen möglich. Und den kann er ja noch formulieren... obs immer so ganz richtig ist, ist mal dahingestellt.
Das geht nur wenn:
 1. tiefgreifende psychische Beeinträchtigungen oder
 2. eine Bewusstlosigkeit vorliegt.

Dann könne man ihn für gewisse Teile geschäftsunfähig schreiben.
Dazu wird er aber auch von einem MA vom Gesundheitsamt oder einem bestellten Sachgutachter "begutachtet". Nur ist es so, dass er es noch für eine gewisse Zeit schafft sich "normal" zu verhalten.
Nur Menschen im nähren Umfeld können  das unterscheiden...


Ich weis jetzt nicht ob das stimmt aber ich bin der Meinung gehört/gelesen zu haben wenn erst mal in den Papieren wo auch immer steht das er Demenz ist bekommt diese Person doch einen Gesetzlichen Vertreter  vorgesetzt und dann hat der rein gar nichts mehr zu sagen.

Mein Nachbar ist 80 und tüdelig sein leben lang als seine Geschwister jetzt gestorben sind und keiner aus der restlichen Familie das übernehmen wollte. Bekam er einen gesetzlichen Vormund und wurde ins Altenpflegeheim gesteckt, wo aber jetzt gerne ist.

Nicht das eure Arbeit und Mühe umsonst gewesen ist !!!

Drück dich Landpflanze1990 und ich hoffe ihr findet eine gute Lösung.

Danke - wie gesagt, in einer "normalen" Familie ohne einen Betrieb, würde er wohl zur Zeit auch noch als "tüdelig" durchgehen.
Meine Oma war selbst Demenz. Ich habe mich viel mit dieser Krankheit beschäftigt. Man erkennt eindeutige gleiche Verhaltensmuster.
-Geschwister gegeneinander ausspielen
- in der Vergangenheit leben
- teilw. glasige Blicke
- Wortfindungsschwierigkeiten


LG Anja

Der Gedanke mit Übergabe kam mir beim lesen auch.
Macht Dein Freund den Hof im Vollerwerb?  Wie wäre es mit Anfrage bei der Landwirtschaftlichen Familienberatung. Ja, Vollerwerb mit Milchvieh, Nachzucht und Mastbullen und eine Biogasanlage.
Die kennen sich mit solchen Dingen aus.
Ich kann mir gut vorstellen wie das abläuft. Kenne das auch wie Demenz einen Menschen verändern kann.
Mich erinnert das an jemanden im Umfeld, vermutlich merkt der Vater selbst wie er sich verändert und abbaut, so schlimm dass er das nicht begreift was mit ihm los ist, ist es noch nicht. Das macht ihm sicherlich auch selbst sehr zu schaffen. JA, genau das ist es! So war es damals bei meiner Oma auch. Die werden deswegen auch so aggressiv
Hat der Senior Geschwister die evtl. mal vermitteln können.

Hier ist es schwer, es ist leider nicht so äh "harmonisch"

Schwester 1. Lebt mit Ehemann und Kinder im Süden (wir sind aus dem Norden) also nicht immer so direkt greifbar, hat sich auch ein wenig aus allem rausgezogen
Schwester 2. ist "ausgestiegen" sowie einer Sekte beigetreten und lauert nur darauf dass der Vater sich mit meinem Freund in die Haare kriegt, facht das auch manchmal noch zusätzlich an.
Bruder: steht grunds. hinter meinem Freund. Ist aber "meinungsflexibel" daher nur bedingt als Vermittler geeignet.
Schwester 3. sieht es ähnlich wie wir. Weiß sich aber auch keinen Rat mehr.

Ist wegen Demenz nur mit Hausarzt gesprochen worden? Da wäre Vorstellung bei einem Facharzt m.M. nach mal angesagt, wie es sich liest, kann ich mir aber vorstellen, dass er dazu (noch) nicht bereit ist.

Doch, er war beim Facharzt. Er hat auch Tabletten bekommen, nimmt diese aber nicht, weil er Angst vor Nebenwirkungen hat.


Mein erster Gedanke:
Warum kann der Vater noch was bestellen und Bankgeschäfte erledigen, wenn der Sohn der Pächter, also auch der Bewirtschafter ist. Hat er noch Kontovollmacht ??? Das würde ich sofort ändern. Nein, hat er nicht. Aber da er noch Besitzer von dem ganzen ist, muss er gefragt werden, wenn etwas baulich verändert werden soll.
z.B. letztes Jahr stand eine Umfinanzierung bei der Biogasanlage und auch Investitionen in diesem Bereich an.
Es war auf dem Banktermin abgesprochen, dass eine bestimmte Summe x von der Gesellschaft selbst aufzubringen ist.
Dann wurde besprochen, dass der Onkel von meinem Freund (wohnt dort mit im Haushalt) 1,5 ha Land verkauft und diesen erlös als Darlehen zur Verfügung stellt und auch der "Alte" wollte 2 ha (Fläche die nicht so sehr für den Betrieb die Bedeutung hat) verkaufen.
Der Onkel hat alles ziemlich schnell über die Bühne gekriegt. Das Geld stand zur Verfügung.
Bei dem Vater von meinem Freund war es plötzlich wieder (ab dem Zeitpunkt an dem er die Bank verlassen hat) gar kein Thema mehr.
Nach vielen - auch heftigen - Auseinandersetzungen, hat er dann doch verkaufen wollen.
Es hat sich dann ewig kein Käufer gefunden (weil Fläche nicht so attraktiv ). Als sich dann doch noch jemand gefunden hat, der sogar ordentlich zahlen wollte, hat er am Tag beim Notar noch wieder einen Aufstand gemacht.
Letztendlich hat der diese 2 ha doch verkauft. Aber diese ganze Geschichte hat knapp 1,5 Jahre gedauert, so dass jetzt erst das Eigenkapital in Gänze zur Verfügung steht...
Dann würde ich den Lieferanten klare Ansagen machen, das nur dein Freund Bestellungen machen kann, alles andere ist kein Auftrag. Das ist jetzt auch passiert!
landw. Familienberatung oder Sorgentelefon, wie es bei uns heißt, ist auch meine Idee.
Und ganz wichtig, ein Gespräch mit dem Hausarzt führen, Vorfälle dokumentieren. Darf der Arzt uns denn Auskunft geben? Es herrscht ja auch Schweigepflicht...
Wenn das dann geregelt ist, würde ich evtl. auch eine betriebswirtschaftliche Beratung ins Auge fassen. Haben wir, sagen auch das gleiche "der Alte" muss loslassen!

Gibt es noch Geschwister? Wie sehen die das?

Ich schick Dir/Euch mal ne ganze Portion starke Nerven ;)
Erstmal ein herzlich Willkommen Dir!
Ja, das hört sich schlimm an- und irgendwie kommt mir da vieles bekannt vor.

Meditieren wird nix helfen.

Aber ich weiss natürlich, was Du meinst Süderhof, und das halte ich ( grundsätzlich immer ) für eine sehr gute Idee.


Eine Mediation.

Wobei - mit Demenz und so.... wird das wohl auch schwierig.
Ich beneide Dich nicht

Danke für eure lieben Antworten. Es ist echt zermürbend.
Ich denke auch, dass eine Meditation mit beginnender Demenz nicht viel bringt.
Aber vielleicht ist es noch einen Versuch wert. Dann kann man sich wenigstens nicht vorwerfen etwas unversucht zu lassen.
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Bianca am 20.10.17, 07:37
Ich kann Dir nur raten, eine Beratungsstelle anzurufen und einen Termin einzuholen. Hier bei mir bieten das die caritativen Fachverbände an. Da werdet Ihr auf jeden Fall auch Adressen erhalten und Ihr könnt systematisch einen Plan erarbeiten, der dann abgearbeitet werden kann. Der Hausarzt sollte zum Neurologen überweisen bzw. nutzt den nächsten Krankenhausaufenthalt, um den Sozialdienst zu involvieren. Ich wünsche Euch Kraft und viel Glück.
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Landpflanze1990 am 20.10.17, 07:48
Ich kann Dir nur raten, eine Beratungsstelle anzurufen und einen Termin einzuholen. Hier bei mir bieten das die caritativen Fachverbände an. Da werdet Ihr auf jeden Fall auch Adressen erhalten und Ihr könnt systematisch einen Plan erarbeiten, der dann abgearbeitet werden kann. Der Hausarzt sollte zum Neurologen überweisen bzw. nutzt den nächsten Krankenhausaufenthalt, um den Sozialdienst zu involvieren. Ich wünsche Euch Kraft und viel Glück.

Ja, ich werde das mal mit meinem Freund besprechen.
Er ist schon beim Neurologen. Aber wie gesagt, er hält sich ziemlich bedeckt...
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Ricka am 20.10.17, 08:04
Meiner Meinung nach braucht ihr unbedingt professionelle Hilfe die sich eindeutig mit den Gesetzen auskennt, wir können dir zwar mental beistehen aber richtige Anleitung welche Schritte in solch einem Fall zu tun sind wird keiner von uns geben können.Auf jeden Fall die Sache nicht auf die lange Bank schieben um Schaden von euch und vom Betrieb abzuwenden.Sei mal aus der Ferne von mir umarmt und ich wünsche Euch ganz starke Nerven für die nächste Zeit.

LG Katrin
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Landpflanze1990 am 23.10.17, 09:00
Meiner Meinung nach braucht ihr unbedingt professionelle Hilfe die sich eindeutig mit den Gesetzen auskennt, wir können dir zwar mental beistehen aber richtige Anleitung welche Schritte in solch einem Fall zu tun sind wird keiner von uns geben können.Auf jeden Fall die Sache nicht auf die lange Bank schieben um Schaden von euch und vom Betrieb abzuwenden.Sei mal aus der Ferne von mir umarmt und ich wünsche Euch ganz starke Nerven für die nächste Zeit.

LG Katrin

Danke, manchmal hilft es auch schon einfach ein Ort zu haben, wo man sich mal alles von der Seele reden ... bzw. schreiben kann.

Habe am Wochenende (wir führen noch eine Fernbeziehung) mal mit meinem Freund in ruhe bei einem Käffchen über die Möglichkeit einer Beratung gesprochen.
Von Ding her findet er das keine schlechte Idee, hat aber bedenken, dass sein Vater sich darauf nicht einlassen will.

Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: maggie am 23.10.17, 11:17

Von Ding her findet er das keine schlechte Idee, hat aber bedenken, dass sein Vater sich darauf nicht einlassen will.

dann sprecht ihr eben allein mit dem Berater - denn wenn ihr bescheid wisst, könnt ihr auch eher handeln -
und vielleicht habt ihr ja noch Geschwister deines Partners die euch evt. unterstützen

mein sv wollte damals auch nicht (vor über 40 jahren), doch er wurde fast gezwungen von den beteiligten Fachleuten und da konnte er sich keine blösse geben !!!
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Landpflanze1990 am 09.05.18, 13:33
Hallo ihr Lieben,

ich wollte mich mal wieder melden.
Es sind ja jetzt ein paar Monate ins Land gegangen.
Einiges hat sich verändert.
Wir führen keine Fernbeziehung mehr, ich habe einen neuen Job in der Nähe gefunden und bin zu meinem Freund gezogen. Zur Zeit wohnen wir noch in seinem Jugendzimmer... aber ab nächster Woche beziehe ich meine eigene Wohnung.

Der Alte ist zur Zeit ruhiger geworden, er geht morgen ins Krankenhaus und wird am Freitag am Knie operiert. Anschließend folgen 4 Wochen Reha. Das sind ca. 6 Wochen "Urlaub" für uns.
Leider liegt SM seit 2 Wochen auch im KH, gab einen Zwischenfall im Kuhstall. Sie ist aber auf dem Weg der Besserung. Wenn die Gesundheit es erlaubt fährt sie als Begleitung mit auf die Kur.

Auch haben wir tatsächlich einen Melker gefunden. Er verträgt sich sehr gut mit dem Alten o. der Alte mit ihm... wie man es sieht.
Unser Melker kommt jetzt ab 6 Tagen die Woche fürs abendliche melken.

Trotzdem bleibt alles noch viiiel Arbeit. Während der "Alte" im Krankenhaus ist, wollen wir auch den Kuhstall etwas auf Fordermann bringen.

Mal sehen wie es weitergeht.
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: pauline971 am 10.05.18, 19:15
Hey Landpflanze, ich freue mich von Dir zu lesen!!!  :D :D Schön, dass Du zu Deinem Freund gezogen bist und die Fernbeziehung somit ein Ende hat. Das macht es hoffentlich einfacher für Euch. Schaut darauf, Euren eigenen Wohnbereich auf dem Hof zu schaffen. Denn das Gewurstel Alt und Jung tut nicht gut. Ich finde, jeder muss seinen privaten Bereich haben, wo er sich zurückziehen kann.

Halte uns weiterhin auf dem Laufenden und frag die "Alten Hasen" hier wegen Tipps. Viele im Forum haben ähnliches erlebt wie Du/Ihr.
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: maggie am 10.05.18, 19:33
und landpflanze,
schau dass dein schatz eher zu dir in die Wohnung kommt, als du zu ihm in sein zimmer (da habt ihr ja dann doch kein Privatleben) -

zum etwas arbeiten oder auch mal so, kannst du schon auf den Hof, aber schaut dass ihr euch allein an den tisch setzen könnt z. essen ,
das hätte ich vor gut 40 jahren schon nicht gemacht (auf die länge) -
wir mussten während ca. 1 monats noch, da unsere küche noch nicht fertig war, aber sobald ich den holzherd benutzen konnte haben wir uns bei den "alten" verabschiedet (um sm tat es mir leid - aber sv...!!! >:(), ich habe in der küche gekocht, wir haben in der stube gegessen, da wir noch keinen tisch reinstellen konnten und abgewaschen habe ich in der Waschküche, die direkt neben der küche war ......
da auch mein mann mit seinem vater mehr als nur Probleme hatte, war es auch ihm lieber so !
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Landpflanze1990 am 11.05.18, 09:13
und landpflanze,
schau dass dein schatz eher zu dir in die Wohnung kommt, als du zu ihm in sein zimmer (da habt ihr ja dann doch kein Privatleben) -

Ja, das wäre schön, obwohl er schon angekündigt hat, dass er da wohl nicht viel sein wird. Ich hoffe aber, wenn er merkt, dass man nicht immer arbeiten kann, sondern sich auch mal ausruhen darf und etwas Kraft tanken muss, sich auch mal ein o. zwei Abende in der Woche etwas früheren Feierabend gönnt.

zum etwas arbeiten oder auch mal so, kannst du schon auf den Hof, aber schaut dass ihr euch allein an den tisch setzen könnt z. essen ,
das hätte ich vor gut 40 jahren schon nicht gemacht (auf die länge) -
wir mussten während ca. 1 monats noch, da unsere küche noch nicht fertig war, aber sobald ich den holzherd benutzen konnte haben wir uns bei den "alten" verabschiedet (um sm tat es mir leid - aber sv...!!! >:(), ich habe in der küche gekocht, wir haben in der stube gegessen, da wir noch keinen tisch reinstellen konnten und abgewaschen habe ich in der Waschküche, die direkt neben der küche war ......
da auch mein mann mit seinem vater mehr als nur Probleme hatte, war es auch ihm lieber so !

Hey Landpflanze, ich freue mich von Dir zu lesen!!!  :D :D Schön, dass Du zu Deinem Freund gezogen bist und die Fernbeziehung somit ein Ende hat. Das macht es hoffentlich einfacher für Euch. Schaut darauf, Euren eigenen Wohnbereich auf dem Hof zu schaffen. Denn das Gewurstel Alt und Jung tut nicht gut. Ich finde, jeder muss seinen privaten Bereich haben, wo er sich zurückziehen kann.

Wohnraum wäre machbar, das DG könnte ausgebaut werden, aber dafür müssten erstmal die €€€ da sein. Dort ist es halt so, dass allle immer draußen sind, wenn nicht, dann sitzen sie in der Küche oder liegen in den Betten.
Wie in einer WG.
Die Stube wird nur zu Weihnachten u. Ostern benutzt... oder wenn mal Gäste kommen. Sich einfach mals aufs Sofa setzten und ein Buch lesen kennen die dort nicht, auch einen Feierabend kennen sie nicht. Da wird gearbeitet, bis man fast vor Müdigkeit umfällt. Bei meinem Freund ist das meistens so 2 Uhr. Um 6 Uhr gehts wieder mit melken los.


Halte uns weiterhin auf dem Laufenden und frag die "Alten Hasen" hier wegen Tipps. Viele im Forum haben ähnliches erlebt wie Du/Ihr.
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: maggie am 11.05.18, 14:22
liebe landpflanze,
ich wünsche dir viel erfolg bei der Einführung von mehr Freizeit -

entschuldige, aber was ist das für ein betrieb wo immer solange gearbeitet wird ...-
wir hatten mit den Milchkühen auch nicht viel  Freizeit, aber soetwas hätte ich nicht geduldet -

wie wird das denn aussehen wenn ihr mal eine fam. habt ?, werden auch dann immer alle zusammen draussen "hocken" .....

wie weit weg ist deine Wohnung vom betrieb ?, ich würde einfach druck aufsetzen indem du ihn während der Woche nicht so oft besuchst, und ihm klarmachst, dass du wegen ihm hieher gezogen bist und nicht wegen seiner fam., also dass du die zeit mit ihm verbringen willst -
warum soll er bei den Eltern in der küche hocken, er kann doch dann auch zu dir kommen, aber nicht erst um mitternacht, das musst du ihm schon klar machen .....

hat er nie auswärts gearbeitet, auf einem andern Hof oder in einem andern "beruf"?, da gibt es dann immer die grössten Probleme,
Mama hat sich ihren sohn oft so erzogen dass er macht was sie will (bei meinem hat das leider nicht geklappt, er hat den selben dicken Schädel wie seine frau Mama ...!! - der hätte mir schon öfters (oder noch mehr) was gehustet wenn ich ihm solche "Vorschriften" gemacht hätte  ::)
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: LunaR am 11.05.18, 17:29
Nun ja, auf den Höfen ist immer viel Arbeit und auf manchen auch sehr sehr viel. Manch einer hat eben auch nie ein Freizeiverhalten gelernt.

Was mir immer zu denken gibt, wenn in der frühen Zeit des Kennens, der Verliebtheit ... ich sage immer der "Balzphase"  ::) schon fast keine Zeit für den Partner da ist, wird es später mit Sicherheit noch schwieriger. Wenn in dieser Zeit die Frau schon kaum Einfluß auf die Lebensgestaltung und Zukunftsplanung hat, ihre Belange dabei kaum vorkommen, hat sie es in späteren Jahren noch weniger.

Es ist nunmal der normale Gang der Dinge, dass sich Beziehungen den Alltagsanforderungen unterordnen müssen, zumindest tun sie das irgendwann. Wenn man dann eine gute gemeinsame Anfangszeit erlebt hat, an die man sich erinnern kann, gibt das Kraft in späteren Jahren. Gab es die nicht, wird es sehr schwer. 
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Nixe am 11.05.18, 22:27
Also ehrlich gesagt bis 2 uhr früh wird er ja wohl nicht jeden Tag arbeiten das sind ja wohl Ausnahmen 4 stunden Schlaf hält keiner auf die Dauer aus Wie groß ist den der Betrieb das man soviel arbeiten muss?
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: frankenpower41 am 11.05.18, 22:44
ich vermute  mal dass das Tippfehler ist, kann mir auch nicht vorstellen fast täglich bis früh um 2 Uhr zu arbeiten
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Tilly am 12.05.18, 09:23
An "arbeiten bis 2 Uhr" früh bin ich jetzt auch hängengeblieben.
Das müssen doch Ausnahmen sein? Saisonzeiten z.B.

Obwohl - unser Nachbar (Junglandwirt) arbeitet auch mit Vorliebe nachts,
Gülle fahren, ackern ect.

Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: martina am 12.05.18, 09:36
Unser Sohn legt derzeit auch immer wieder Nachtschichten ein. Wenn es tagsüber zu windig ist, wird eben in der windstillen Nacht gespritzt. Aber das sind doch Ausnahmen und nicht die Regel.
Was arbeitet der Junior da also jeden Abend bis 2 Uhr Nachts? Melkt er seine Kühe noch von Hand und alleine? Das klingt sehr suspekt.

Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Sternschnuppe am 12.05.18, 11:10
Hallo ihr Lieben,

Der Alte ist zur Zeit ruhiger geworden, er geht morgen ins Krankenhaus und wird am Freitag am Knie operiert. Anschließend folgen 4 Wochen Reha.
. Während der "Alte" im Krankenhaus ist, wollen wir auch den Kuhstall etwas auf Fordermann bringen.

Mal sehen wie es weitergeht.

Ich würde auch gerne etwas dazu schreiben - aber mich stört schon die Überschrift "dem Alten"

Wieso schreibst du nicht, der Freund deines Vaters  - wenn du nicht soviel Respekt davor hat, würde ich mir überlegen auf dem Hof zu ziehen.....

Irgendwann sind wir auch die Alten
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: ulliS am 12.05.18, 12:46
Danke Sternschnuppe,

ich hatte die selben Gedanken.

Ständig das Wort der Alte zu benützen find ich schon krass!
Tut mir leid!
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Sternschnuppe am 12.05.18, 14:36
Als ich vor 20 Jahren auf den Hof gekommen bin, hatte ich es auch nicht so einfach - War noch relativ jung, 4 Generationen unter einem Dach, ein Hauseingang und 4 Schwägerinnen.

Ich musste mich vor meinen SE erst "beweisen". Sie haben nie Urlaub gemacht, keinen Tag frei etc.........Manche Dinge haben sie nicht verstanden, manche ich nicht...............

Heute haben wir ein gutes Verhältnis, aber nur weil jeder den anderen respektiert. Mir wäre damals nie in dem Sinn gekommen von einem "Alten" zu reden, es war einfach der Vater meines Mannes/Freundes - heute wird er einfach Opa genannt.

Ich bezweifle nicht dass es manche viel viel schwerer haben, aber du wohnst ja erst seit kurzem auf dem Hof und hast schon vor dem Alten geschrieben als du ihn noch nicht einmal kanntest.

Es hat für mich einfach mit Respekt zu tun................
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Landpflanze1990 am 14.05.18, 08:40
So, da sich hier alle über das Wort "Alte" aufregen.

Das ist nicht böse gemeint, er wird hier allgemein so genannt und nennt sich selbst auch so. Hier ist er halt "de Olde".

Ich bin weder respektlos, noch habe ich ihn so genannt, bevor ich ihn gekannt habe. Kenne DEN VATER MEINES FREUNDES nun auch schon 3,5 Jahre

ich vermute  mal dass das Tippfehler ist, kann mir auch nicht vorstellen fast täglich bis früh um 2 Uhr zu arbeiten

Nein, ist leider kein Tippfehler.
Morgens 5.30 Uhr aufstehen, ab 6 Uhr melken bis 9.30 Uhr inkl. Kälber füttern.
Natürlich sind im Moment Arbeitsspitzen wegen der zusätzlichen Feldarbeit. Aber in der Regel arbeitet er mindestens bis 23 - 23.30 Uhr.

Ich kann mich an einen Abend in den letzten 3 Monaten erinnern, an dem wir um 21 Uhr "frei" hatten.
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: gatterl am 14.05.18, 08:41
So, da sich hier alle über das Wort "Alte" aufregen.

Das ist nicht böse gemeint, er wird hier allgemein so genannt und nennt sich selbst auch so. Hier ist er halt "de Olde".

Ich bin weder respektlos, noch habe ich ihn so genannt, bevor ich ihn gekannt habe. Kenne DEN VATER MEINES FREUNDES nun auch schon 3,5 Jahre



Ich glaube Dir das gern Landpflanze. ;) :)
Aber ehrlich gesagt, hat das Wort, der "Alte" auch für mich einen sehr negativen Anstrich.
Wie das Wort bei Euch im täglichen Leben gehandhabt wird, können wir ja nicht wissen.

( auch, wenn er den vielleicht verdient, was wir ja von der Ferne nicht beurteilen können )

Und "alle" regen sich eh nicht auf.  ;)

Da geht es mir wie Ulli.

Aber nichts desdo Trotz finde ich es toll, dass Du uns mit der Entwicklung der Situation auf dem Laufenden hältst.  :D
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: hosta am 14.05.18, 11:00
Da sieht man wieder mal die unterschiedlichen Gegenden.
Ich hab mir bei dem Alten auch nichts gedacht. Ich kenn die Bezeichnung auch.  Früher wurde sie ganz oft verwendet.
Und es war überhaupt nicht respektlos gemeint. Die Leute wurden sogar sehr respektiert Und es war nicht nur die Familie.
Ein ganz typischer Satz an den ich mich erinnere
Wo is denn dien Olln.Bestimmt falsch geschrieben. Wo ist denn Dein Alter. So wurde der Sohn nach seinem Vater gefragt.
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: ANNALENA am 14.05.18, 11:03
Altenteiler, ist doch auch ein ganz normaler Ausdruck, oder?
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Landpflanze1990 am 14.05.18, 11:04
liebe landpflanze,
ich wünsche dir viel erfolg bei der Einführung von mehr Freizeit -

 wird schwer...

entschuldige, aber was ist das für ein betrieb wo immer solange gearbeitet wird ...-
wir hatten mit den Milchkühen auch nicht viel  Freizeit, aber soetwas hätte ich nicht geduldet -

 Es ist alles ziemlich runtergewirtschaftet. Die meisten ungenutzten Gebäude verfallen langsam, dazu kommt noch, dass er auf drei unterschiedlichen Hofstellen wirtschaftet ( der Nachbarhof wurde damals von seinem Vater aufgekauft und der Hof von seinem Onkel.) Auch der Hof von seinem Onkel ist stark verfallen. Ich vergleiche es immer so: Andere pflastern eine Hofeinfahrt er halt 3. Wobei der Nachbarhof jetzt an seinen Bruder abgegeben wurde (Bedingung der Bank) und er dort nur noch die Ställe nutzen darf.

wie wird das denn aussehen wenn ihr mal eine fam. habt ?, werden auch dann immer alle zusammen draussen "hocken" .....
 Hier ist der O-Ton: die werden schon groß, die laufen mit
wie weit weg ist deine Wohnung vom betrieb ?, die Wohnung ist 8 KM entferntich würde einfach druck aufsetzen indem du ihn während der Woche nicht so oft besuchst, und ihm klarmachst, dass du wegen ihm hieher gezogen bist und nicht wegen seiner fam., also dass du die zeit mit ihm verbringen willst -
warum soll er bei den Eltern in der küche hocken, er kann doch dann auch zu dir kommen, aber nicht erst um mitternacht, das musst du ihm schon klar machen ..... dann kommt immer folgender Spruch: Das ist unser Projekt und das müssen wir auch gemeinsam durchziehen (ich bin mir momentan aber nicht so sicher, ob ich dieses "Projekt" durchhalte. Ich komme nicht aus der Landwirtschaft, für mich sind diese langen Arbeitstage und dieses Chaos das dort herrscht manchmal echt zu viel

hat er nie auswärts gearbeitet  nein, nur 3 Jahre Groß und Außenhandel gelernt, aber nebenbei immer mitgearbeitet, auf einem andern Hof oder in einem andern "beruf"?, da gibt es dann immer die grössten Probleme,
Mama hat sich ihren sohn oft so erzogen dass er macht was sie will (bei meinem hat das leider nicht geklappt, er hat den selben dicken Schädel wie seine frau Mama ...!! - der hätte mir schon öfters (oder noch mehr) was gehustet wenn ich ihm solche "Vorschriften" gemacht hätte  ::)  die Mutter ist eine Herzensgute Person und hat sich selbst schon fast ins Grab gearbeitet. Sie ist sehr verbraucht und hat in ihrem Leben wohl für mehr als eine Person die Arbeit gemacht und nebenbei noch 6 Kinder geboren und großgezogen
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: martina-s am 14.05.18, 12:54
Hallo,
also das mit den langen Arbeitszeiten das kenne ich auch. Ist eine einzige Tretmühle.
Meist (zumindest ist das hier so) handelt es sich dabei aber um unorganisiertes Arbeiten ohne Strategie und System.

Ich könnte mich da auch tierisch darüber aufregen.

Meine Arbeiten hab ich nun ziemlich organisiert und ich arbeite stark nach Schema um auch fertig zu werden. Ich habe sehr viele Dinge übernommen die, wenn sie mein Mann erledigt zu lange dauern würden.

Wenn ich früher versucht habe die Arbeit aufzuteilen, dass jedem in etwa gleich viel trifft, war ich am Ende immer die Betrogene. Ich war mit meinen Sachen fertig und mein Mann hampelte immer noch bei seinen Dingen rum.

Ich hab dann mal umgestellt. Ich hab dann das Waschen des Melkstandes übernommen und er die Kälber gemacht. Dann konnte ich keine Eimer waschen, lange nachdem ich den Melkstand und alles sauber hatte.

Inzwischen mache ich meine Kälber selber wieder, den Melkstand ohnehin um hinterher dann auch die Dinge alle spülen zu können und den Arbeitsplatz sauber zu verlassen.

Ich schimpfe schon immer mit ihm weil er immer drei schritte nach vorne macht und zwei zurück, mich kontrolliert... und am Ende seine Dinge auch vergisst.

So kommt es auch, dass er mit Füttern abends einfach nicht fertig wird. Er braucht für Arbeiten die andere in einer Stunde ordentlich erledigt haben 2,5 Stunden. Und da bin ich nicht direkt begeistert weil ich mir korrekte Erledigung anders vorstelle. Bei mir lägen die Sandsäcke schon gleich gestapelt bevor ich die dann bei Silagebeinn wieder aus allen Ecken und verschmutzt holen muss.

Nur so als Beispiel. Das schafft alles doppelt Arbeit, wie wenn man es gleich ordentlich macht.

Beobachte genau ob das bei Deinem Freund sich ähnlich verhält. Du verzweifelst sonst u. U. Also bei uns ist das immer Streitpunkt.
Mein Mann sieht das aber nicht so. Der hat anderen Ordnungssinn wie ich.
Nur am Ende wenn dann alles ordentlich sein soll, dann müsste ich wieder herhalten. Mache ich aber inzwischen nimmer. So zieht sich halt seine Arbeit endlos.
Nur für die Zukunft.... da braucht man schon sehr viel Liebe zu einem Mann wenn man das als Frau kompensieren muss/ soll

Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Landpflanze1990 am 14.05.18, 13:23
Hallo,
also das mit den langen Arbeitszeiten das kenne ich auch. Ist eine einzige Tretmühle.
Meist (zumindest ist das hier so) handelt es sich dabei aber um unorganisiertes Arbeiten ohne Strategie und System.

Ich könnte mich da auch tierisch darüber aufregen.

Meine Arbeiten hab ich nun ziemlich organisiert und ich arbeite stark nach Schema um auch fertig zu werden. Ich habe sehr viele Dinge übernommen die, wenn sie mein Mann erledigt zu lange dauern würden.

Wenn ich früher versucht habe die Arbeit aufzuteilen, dass jedem in etwa gleich viel trifft, war ich am Ende immer die Betrogene. Ich war mit meinen Sachen fertig und mein Mann hampelte immer noch bei seinen Dingen rum.

Ich hab dann mal umgestellt. Ich hab dann das Waschen des Melkstandes übernommen und er die Kälber gemacht. Dann konnte ich keine Eimer waschen, lange nachdem ich den Melkstand und alles sauber hatte.

Inzwischen mache ich meine Kälber selber wieder, den Melkstand ohnehin um hinterher dann auch die Dinge alle spülen zu können und den Arbeitsplatz sauber zu verlassen.

Ich schimpfe schon immer mit ihm weil er immer drei schritte nach vorne macht und zwei zurück, mich kontrolliert... und am Ende seine Dinge auch vergisst.

So kommt es auch, dass er mit Füttern abends einfach nicht fertig wird. Er braucht für Arbeiten die andere in einer Stunde ordentlich erledigt haben 2,5 Stunden. Und da bin ich nicht direkt begeistert weil ich mir korrekte Erledigung anders vorstelle. Bei mir lägen die Sandsäcke schon gleich gestapelt bevor ich die dann bei Silagebeinn wieder aus allen Ecken und verschmutzt holen muss.

Nur so als Beispiel. Das schafft alles doppelt Arbeit, wie wenn man es gleich ordentlich macht.

Beobachte genau ob das bei Deinem Freund sich ähnlich verhält. Du verzweifelst sonst u. U. Also bei uns ist das immer Streitpunkt.
Mein Mann sieht das aber nicht so. Der hat anderen Ordnungssinn wie ich.
Nur am Ende wenn dann alles ordentlich sein soll, dann müsste ich wieder herhalten. Mache ich aber inzwischen nimmer. So zieht sich halt seine Arbeit endlos.
Nur für die Zukunft.... da braucht man schon sehr viel Liebe zu einem Mann wenn man das als Frau kompensieren muss/ soll

Du triffst den Nagel auf den Kopf, genauso ist es.
Ich kriege den Melkstand auch schneller sauber als er. Er tüddelt hier, macht nix fertig, dann tüddelt er dort. Das ist manchmal echt anstrengend. Noch anstrengender ist es, ihm die Kühe reinzutreiben, dann soll die nicht auf die Seite und die andere auch nicht auf die andere Seite. Die Trockensteher (die manchmal noch mit im Stall sind) sollen gar nicht erst in den Stand. Dann werden da minutenlang die Kühe "sortiert" ... es wäre so viel schneller die einfach wie gewohnt mitlaufen zu lassen und einfach nicht anzusetzen.

Es wurde ihm aber auch nicht so vorgelebt. Von Büroarbeit ganz zuschweigen...
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: frankenpower41 am 14.05.18, 14:01
oh, an was erinnert mich das.  >:( ::) Wir sind zwar Abends im Regelfall um 20 Uhr fertig,  je nachdem wer alles hier ist zur Stallarbeit, manchmal auch schon viel frühe,  aber manche Organisation bringt mich (und vor allen auch Sohn) auch auf die Palme. Mit zunehmenden Alter wird mein Mann auch immer umständlicher.
Außenarbeiten  macht größtenteils nur noch Sohn. Der kommt zwar Morgens nicht so schnell aus den Federn aber Abends macht er auch lange.  Seit er wieder solo ist, erst recht.  Wenn er aber was vor hat, dann lässt er auch mal was liegen (was dann notgedrungen wir machen) und haut ab.  Das ist aber auch irgendwie das Recht der Jugend.
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Landpflanze1990 am 14.05.18, 14:16
Ich will ja nicht zu sehr meckern...

wir haben ja jetzt seit einem Monat einen Angestellten, der in der Woche jeden Abend kommt und alle 14 Tage am Samstagmorgen. Seitdem er da ist, gibts immerhin regelmäßige Melkzeiten. Als ich meinen Freund kennen gelernt habe, haben seine Eltern auch noch ganz alleine gemolken, aber zu Zeiten... mal morgens um 11 Uhr und nachts um 23 Uhr.. oder endlos geschoben.

Ich meine es fruchtet auch, ich schlage ordentlich Rabatz und dann kann man plötzlich jemanden einstellen...

Obwohl... jetzt wird ständig über den Melker geschimpft... die Kuh ist wieder nicht richtig ausgemolken... die Kälbermilch ist nicht warm... da stößt er aber bei mir auf taube Ohren...


Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Erika am 14.05.18, 15:44
Oh Martina, das mit den Sandsäcken, das kenne ich auch. Bei uns wurde am Samstag die Silage fertig abgedeckt und die Säcke sind immer teilweise zerstreut. Warum nicht gleich auf Paletten laden, von mir aus auch mehrere verteilt, aber nicht irgendwann unter höherem Gras die Dinger suchen und rausziehen müssen  ::) 

Wir haben hier auch ziemlich unterschiedliche Arbeitsweisen. Ich kann nicht verstehen, wenn man eine Ecke komplett aufgeräumt und sauber hat, das man die sofort wieder nutzt, um allen *Mist* abzuladen, nur weil der Platz sich dann wieder anbietet. Da platzt mir oft der Kragen. Göga lächelt drüber, er lässt sich nicht aus der Ruhe bringen ... und diese Ruhe, die ist manchmal auch wieder zu beneiden  ;D
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: gina67 am 14.05.18, 15:51
Hallo
wir haben meistens zwischen 18 und 18.30 Uhr Feierabend, klar bei Arbeitsspitzen nicht. Wir sind zu dritt. Mein Sohn und ich melken 130 Kühe im Doppel 8er Fischgrätenmelkstand und füttern die Kälber. Danach noch Melkstand sauber machen. Mein Mann füttert in der Zeit alle Tiere, an 2 Standorten, streut ein und schiebt noch mal ran. Wir fangen um16 Uhr an zu melken.
Natürlich kann man sich auch verzetteln, passiert Göga oft genug oder es kommen Zeiträuber während der Stallzeit, die würde ich konsequent wegschicken. Aber das machen die Männer nicht.

Wenn der Angestellte nicht korrekt arbeitet, ist das sehr wohl ein Grund zu meckern. Eine Kuh die nicht ausgemolken wird, kann eine Euterentzündung bekommen, das kostet Zeit und Geld. Genauso verhält es sich bei der Kälbermilch, die muss warm sein oder eben angesäuert getränkt werden.
Da wäre ich echt sauer, wenn ich einen Mitarbeiter hätte und der würde schlampig arbeiten.

LG Gina
 
 
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: gina67 am 14.05.18, 15:53
Da sind meine Männer zum Glück anders, wenn die "Zudeckmannschaft" beim silieren kommt, muss alles bereit liegen, sonst gibt's mecker. Das sind Freunde von meinem Sohn, die Blöße würde er sich nie geben, dass nicht alles parat ist, wenn die kommen.
Die Säcke liegen jetzt schon auf Paletten neben der Platte, silieren wollen wir am Donnerstag.

LG Gina

P.S. dafür habe ich hier jemanden anderes der alles vollmüllt, aber das ist ein anderes Thema.
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: geli.G am 14.05.18, 19:48
Es wurde ihm aber auch nicht so vorgelebt. Von Büroarbeit ganz zuschweigen...

Wenn er Groß- und Außenhandel gelernt hat, müsste doch wenigstens die Büroarbeit seines sein... :-\

Ich könnte mit solchen Zuständen nicht leben, da bin ich mir ganz sicher.
Wir sind auch zwischen 18 Uhr und 18 Uhr 30 fertig, da muss man aber auch morgens raus. Ausnahmen gibts immer  ;)
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: saba am 14.05.18, 20:44
Zitat
Nur für die Zukunft.... da braucht man schon sehr viel Liebe zu einem Mann wenn man das als Frau kompensieren muss/ soll

Landpflanze, mir liegt es fern, hier etwas herbeizureden, jedoch das obige Zitat sollst du dir zu Herzen nehmen.
Dein Freund hat diese "schludrige" Arbeitsweise schon verinnerlicht, Privatleben oder Arbeitsfrei offensichtlich nicht wichtig.
Das muss er schleunigst ändern. Du  möchtest dich doch auch wohlfühlen mit und bei ihm.
Entschuldige meine offenen Worte.
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: gammi am 14.05.18, 20:58

Das muss er schleunigst ändern.

Vermutlich kann er sich aber gar nicht ändern, weil es sein Wesen ist.
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Landpflanze1990 am 15.05.18, 08:12
Hallo
wir haben meistens zwischen 18 und 18.30 Uhr Feierabend, klar bei Arbeitsspitzen nicht. Wir sind zu dritt. Mein Sohn und ich melken 130 Kühe im Doppel 8er Fischgrätenmelkstand und füttern die Kälber. Danach noch Melkstand sauber machen. Mein Mann füttert in der Zeit alle Tiere, an 2 Standorten, streut ein und schiebt noch mal ran. Wir fangen um16 Uhr an zu melken.
Natürlich kann man sich auch verzetteln, passiert Göga oft genug oder es kommen Zeiträuber während der Stallzeit, die würde ich konsequent wegschicken. Aber das machen die Männer nicht.

Wenn der Angestellte nicht korrekt arbeitet, ist das sehr wohl ein Grund zu meckern. Eine Kuh die nicht ausgemolken wird, kann eine Euterentzündung bekommen, das kostet Zeit und Geld. Genauso verhält es sich bei der Kälbermilch, die muss warm sein oder eben angesäuert getränkt werden.
Da wäre ich echt sauer, wenn ich einen Mitarbeiter hätte und der würde schlampig arbeiten.

LG Gina

[q]


Es wurde ihm aber auch nicht so vorgelebt. Von Büroarbeit ganz zuschweigen...

Wenn er Groß- und Außenhandel gelernt hat, müsste doch wenigstens die Büroarbeit seines sein... :-\

Ich könnte mit solchen Zuständen nicht leben, da bin ich mir ganz sicher.
Wir sind auch zwischen 18 Uhr und 18 Uhr 30 fertig, da muss man aber auch morgens raus. Ausnahmen gibts immer  ;)



Oh Martina, das mit den Sandsäcken, das kenne ich auch. Bei uns wurde am Samstag die Silage fertig abgedeckt und die Säcke sind immer teilweise zerstreut. Warum nicht gleich auf Paletten laden, von mir aus auch mehrere verteilt, aber nicht irgendwann unter höherem Gras die Dinger suchen und rausziehen müssen  ::) 

Wir haben hier auch ziemlich unterschiedliche Arbeitsweisen. Ich kann nicht verstehen, wenn man eine Ecke komplett aufgeräumt und sauber hat, das man die sofort wieder nutzt, um allen *Mist* abzuladen, nur weil der Platz sich dann wieder anbietet. Da platzt mir oft der Kragen. Göga lächelt drüber, er lässt sich nicht aus der Ruhe bringen ... und diese Ruhe, die ist manchmal auch wieder zu beneiden  ;D

Das mit den ollen Sandsäcken kenne ich auch zu genüge...

Von einer solchen Arbeitsteilung könnte ich nur Träumen...
Naja, das Ding ist auch einfach, dass es hier in der Umgebung echt fast unmöglich ist, Angestellte zu finden. Hier herrscht Vollbeschäftigung.
Jetzt haben wir einen gefunden, der sogar schon einmal gemolken hat. Aber sicherlich kein Profi ist/war.
Im ersten Monat hat er zusammen mit der Mutter meines Freundes gemolken, allerdings hat die ganze Familie das nicht so mit dem erklären. Aber irgendwie haben die sich zusammengerauft und es hat echt gut geklappt. SM hat die Arbeiten etwas überwacht und er hat die körperlichen Tätigkeiten gemacht. Waren zusammen ein gutes Team. Dann ist ja der Vorfall im Kuhstall passtiert und SM liegt seitdem im KH. Von heute auf Morgen stand unser Melker alleine da. Ich bin dabei auch keine große Hilfe. Ich kann vielleicht Kühe zusammen treiben oder Euter sauber machen. Aber ein Profi bin ich schon lange nicht.

Das am Anfang vielleicht der eine oder andere Fehler passiert, kann ihm wohl keiner verübeln. Ich habe meinem Freund dann auch gesagt, dass er doch einmal mit ihm zusammen melken soll und alle "Spezialkühe" , die extra auf manuell gesetzt werden müssen, da sie sonst nicht ausgemolken werden, aufschreiben soll.

O-Ton: Ich hab doch jetzt keinen der melkt, wenn ich selbst daneben stehen muss. Dann ruht er sich nur aus. Aufschreiben bringt nix, dass muss er fühlen!

Natürlich muss er das fühlen, aber es wäre eine anfängliche Hilfe. Für mich jedenfalls.
Er soll, während er melkt schonmal den Tauchsieder in die Eimer stellen, nicht tränken. Das hat er jetzt einmal vergessen. Für mich kein Drama, für meinen Freund der halbe Weltuntergang :D

Es wurde ihm aber auch nicht so vorgelebt. Von Büroarbeit ganz zuschweigen...

Wenn er Groß- und Außenhandel gelernt hat, müsste doch wenigstens die Büroarbeit seines sein... :-\

Ich könnte mit solchen Zuständen nicht leben, da bin ich mir ganz sicher.
Wir sind auch zwischen 18 Uhr und 18 Uhr 30 fertig, da muss man aber auch morgens raus. Ausnahmen gibts immer  ;)



Natürlich gibt es Ausnahmen, aber wenn die Ausnahmen wirklich die Regel sind.
Gestern auch wieder. Abendessen 23.11 Uhr... und ich hab die Kälber schon getränkt.
Büro ist gar nicht seins. Er hatte auch erst Landwirt angefangen zu lernen, das hat ihm da aber nicht gefallen, dann ist er einfach ins Büro, weil er da gut verdient hat und viel frei hatte, um auf dem Betrieb zu helfen...


Das muss er schleunigst ändern.

Vermutlich kann er sich aber gar nicht ändern, weil es sein Wesen ist.

Ich sag ja, wird schwer. Dabei haben ihm die Tage, wenn er mich früher mal zu Hause besucht hat (als wir noch Fernbeziehung hatten) so gut getan. Er war ein ganz anderer Mensch.
Einmal hatte er sogar einen Betriebshelfer, da ein eine OP hatte. Dort hat er mich sogar mal 5 Tage im Urlaub besucht. In Sankt Peter Ording. Das tat ihm auch so gut.
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: frankenpower41 am 15.05.18, 08:44
Hallo Landpflanze.

Dein Freund hat doch bestimmt landwirtschaftliche Ausbildung und war in der Schule mit Gleichaltrigen zusammen.
So alt kann er auch noch nicht sein. Deinem Nick nach zu schließen bist Du Jahrgang 1990  (wie unsere Tochter). er wird dann vermutlich altersmäßig auch nicht schon über 50 sein.  In dem Alter, wenn man seinen Trott jahrzehntelang hat, kann ich manches ja nachvollziehen. So kommt er mir nach Deinen Schilderungen wenig flexibel vor.
Wie stellt der sich das langfristig vor. Irgendwann fallen Eltern ganz aus, dann muss er was ändern. Kein Mitarbeiter macht diese Zeiten mit und wenn ihr mal Familie haben solltet, ist es mir ein Rätsel wie da der Alltag mit Kindern aussehen soll.  Ich hoff ja für Dich dass sich was ändert, aber sehr viel Bereitschaft kommt in meinen Augen von ihm nicht.
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Doris70 am 15.05.18, 08:47
Diese "Arbeitsweisen" haben sich ja nicht von heute auf morgen eingeschlichen, das war ein langer Prozess, von Umständen, welche wir nicht kennen, geprägt.
Da wird Frau, die von aussen in den Hof kommt, zwar die Missstände, welche in den Augen der im Betrieb stehenden keine darstellen, massiv sehen, weil ja auch "Wunschbild vor Augen" - aber von heut auf gleich ändern, des wird wohl nichts.
Vorallem: Du willst ändern, schaffst eventuell auch die eine oder andere Unart ab, bringst Neuerungen. Doch dann geht alles zu langsam uä und du gehst wieder vom Hof. ... Da stehen dann die anderen da mit Neuerungen, welche sie überfordern, eventuell mit Kosten usw. Die Generation der "Alten" ist dieses Tempo der Modernisierung nicht gewohnt.

Wie überall ist hier ein aufeinander zugehen nötig. Du wirst nicht alles was Dir ein Dorn im Auge ist, beseitigen können. Eben wegen der festgefahrenen Denkweise. Und aus dem Stand heraus eh nicht!

Wie würdes Du Dich fühlen, wenn Du im Berufsalltag schon jahrelang Deine Frau gestanden bist, alles funktioniert, dann kommt junger Hüpfer und sagt Dir, dass Deine Arbeitsweise ja sowas von unmöglich ist? Ich sage bewusst: Deine Arbeitsweise! Weil zum Ziel kann man auf vielen Wegen kommen

Gruss

Doris
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: gatterl am 15.05.18, 10:48

Das muss er schleunigst ändern.

Vermutlich kann er sich aber gar nicht ändern, weil es sein Wesen ist.

Das ist wieder so ein ungesunder Glaubenssatz, Gammi.  :-*

Und das ist NICHT böse gemeint
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: gammi am 15.05.18, 11:18
Leider Gatterl ist das MEINE Erfahrung.........

Ich hatte das auch einmal geglaubt und bin damit böse auf die Nase gefallen. Unser Hofkauf war in dieser Hinsicht der größte Fehler, weil ich das nicht wahrhaben wollte.

Unsere Situation ist in vielen Punkten sehr ähnlich.  :'(
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: mary am 15.05.18, 12:00
Die Frage- wieviel Prozent an einem ist veränderbar, die hab ich mir auch schön des öfteren gestellt- wobei ich die nur für mich so stelle, einen anderen kann man eh nicht ändern. Da arbeitet man sich ein Leben daran ab- und wirklich was erreicht man eher nicht.
Auf der einen Seite- wer die Arbeit liebt und gerne Kartoffeln isst- hat jeden Tag 2 mal eine Freude- ist ein alter Spruch, den ich mal gehört habe.
Jemand, der die Arbeit scheucht wie der Teufel das Weihwasser- ist auch nicht ganz einfach- da brauchts dann Gott erhalte mir die Gesundheit und die Arbeitskraft des Mannes oder der Frau.
Komisch, ich merke - diese alten Sprüche- die haben oft sehr viel Lebensweisheit intus.
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Landpflanze1990 am 16.05.18, 07:23
Hallo Landpflanze.

Dein Freund hat doch bestimmt landwirtschaftliche Ausbildung und war in der Schule mit Gleichaltrigen zusammen.
So alt kann er auch noch nicht sein. Deinem Nick nach zu schließen bist Du Jahrgang 1990  (wie unsere Tochter). er wird dann vermutlich altersmäßig auch nicht schon über 50 sein.  In dem Alter, wenn man seinen Trott jahrzehntelang hat, kann ich manches ja nachvollziehen. So kommt er mir nach Deinen Schilderungen wenig flexibel vor.
Wie stellt der sich das langfristig vor. Irgendwann fallen Eltern ganz aus, dann muss er was ändern. Kein Mitarbeiter macht diese Zeiten mit und wenn ihr mal Familie haben solltet, ist es mir ein Rätsel wie da der Alltag mit Kindern aussehen soll.  Ich hoff ja für Dich dass sich was ändert, aber sehr viel Bereitschaft kommt in meinen Augen von ihm nicht.

Nein, er hat wie gesagt eine Lehre zum Groß- und Außenhandelskaufmann gemacht... Ich bin Jahrgang 90 er 80. Also liegen 10 Jahre zwischen uns.
Immer wenn ich ihn frage, wie er sich das vorstellt, kommt keine wirkliche Antwort oder nur sowas wie "wird schon laufen"...

Gesten wars bei ihm wieder 2 Uhr (war bis dahin auf dem Feld)  bei mir 22.45 Uhr und um 4.45 Uhr hat der Wecker schon wieder geklingelt. Ich dreh durch...
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Rohana am 16.05.18, 07:37
Ohne miesepetrig klingen zu wollen: Lass es bleiben. Es gibt da draussen viele junge Landwirte in deinem Alter, die tatsächlich vernünftig arbeiten können und wollen, die sich nicht mehr kaputtmachen wie ihre Eltern und Grosseltern, die auch andere Seiten des Lebens kennen und bejahen.

Ich bin jetzt seit 1,5 Jahren auf dem Hof meines Freundes und stelle fest, dass es ziemlich 0 Möglichkeit gibt etwas an den festen Abläufen und Eigenschaften der Menschen, Funktionen und Zuständigkeiten zu ändern. Nicht als Zugereiste mit externem Job, nicht als jemand mit 0 Ahnung (auch wenn ich mir schon viel erarbeitet habe). Mein Freund wird in absehbarer Zeit übernehmen, erst dann gibt es tatsächlich einen gewissen Gestaltungsspielraum - primär für ihn, aber vielleicht auch für mich.

Ich sehe da Parallelen zu dir - mit dem Unterschied, dass meine Belastungen für mich, persönlich, tolerierbar sind. Lass dich nicht kaputtmachen, zieh' die Reissleine bevor es zu spät ist, wenn es wirklich so schlimm ist! Denk an dich selbst, das tut sonst niemand für dich. Und diese Entscheidung kann dir, leider, auch niemand abnehmen...
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Marina am 16.05.18, 07:43
... und verfalle nicht dem Glauben, dass es im fortgeschrittenen Alter besser wird!
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: frankenpower41 am 16.05.18, 08:03
eher im Gegenteil

Wenn er keine Landwirtschaftliche Ausbildung hat, dann darf er doch den Betrieb gar nicht führen (Anträge, spritzen usw), oder täusche ich mich da.  Irgendwelche Prüfungen muss er doch gemacht haben?
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Tilly am 16.05.18, 08:28
Wenn er keine Landwirtschaftliche Ausbildung hat, dann darf er doch den Betrieb gar nicht führen (Anträge, spritzen usw), oder täusche ich mich da.  Irgendwelche Prüfungen muss er doch gemacht haben?
Genau so ist es wie frankenpower schreibt.

Nicht umsonst holen Nebenerwerbslandwirte die Ausbildung zum Landwirt nach.
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Landpflanze1990 am 16.05.18, 08:33
eher im Gegenteil

Wenn er keine Landwirtschaftliche Ausbildung hat, dann darf er doch den Betrieb gar nicht führen (Anträge, spritzen usw), oder täusche ich mich da.  Irgendwelche Prüfungen muss er doch gemacht haben?

Wie das gesetzlich geregelt ist, weiß ich nicht. Er darf so jedenfalls alles machen, kennt sich auch echt gut mit allem aus. Das muss man ihm ja neidlos anerkennen. Er ist wirklich durch und durch Bauer.

Für seine Biogasanlage musste er einen Lehrgang machen und dieser muss auch jährlich aufgefrischt werden.

Immerhin ein Lichtblick , heute oder morgen kommt SM aus dem Krankenhaus wieder, endlich ein wenig Unterstüzung, wenn auch nur seelisch.
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: frankenpower41 am 16.05.18, 12:21
@Landpflanze, ich geh jetzt mal davon aus dass Du Arbeit außerhalb des Betriebes nachgehst oder arbeitest Du dort voll mit?  Wenn ja, wie ist das geregelt?
Wenn Du "nebenher" oder besser gesagt voll arbeiten gehst wirst Du diese Zeiten nicht lange durchhalten und Deine Arbeit wird zwangsläufig drunter leiden.
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Landpflanze1990 am 16.05.18, 12:39
@Landpflanze, ich geh jetzt mal davon aus dass Du Arbeit außerhalb des Betriebes nachgehst oder arbeitest Du dort voll mit?  Wenn ja, wie ist das geregelt?
Wenn Du "nebenher" oder besser gesagt voll arbeiten gehst wirst Du diese Zeiten nicht lange durchhalten und Deine Arbeit wird zwangsläufig drunter leiden.

Ja, ich gehe ganz normal 39 Stunden im öff. Dienst arbeiten. Plus lange Anfahrtswege. Morgens dank Stau meist so eine Stunde und Abends dann 45 Minuten
Zusätzlich habe ich noch ein Pferd und seit gestern auch meine eigene Wohnung.
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: gschmeidlerin am 17.05.18, 22:20
Liebe Landpflanze, mit "wird schon laufen" wird sich gar nichts ändern, das ist leider die Realität. Mit fallen da auch zwei Betriebe ein, wo vergleichbar sind. Ein Betrieb hat es geschafft, der "Junge" ist zu 100 % zu seiner Frau gestanden und hat sich von den Eltern erfolgreich abgenabelt, der andere wurstelt noch immer. Wenn da nichts erkennbar ist, dann ist alles vergebene Liebesmüh jetzt grob gesagt.

Und noch was, es hat nichts mit Fleiß zu tun, wenn man Tag und Nacht arbeitet - eher mit Dummheit.

LG Eva
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Smart am 20.05.18, 08:08
eher im Gegenteil

Wenn er keine Landwirtschaftliche Ausbildung hat, dann darf er doch den Betrieb gar nicht führen (Anträge, spritzen usw), oder täusche ich mich da.  Irgendwelche Prüfungen muss er doch gemacht haben?

es geht schon, ist nur umständlicher. Fürs Spritzen braucht er einen Sachkundenachweis (Schulung) oder er lässt alles durch einen Lohnunternehmer, der geschult ist, machen. Den Gemeinsamen Antrag oder Sammelantrag darf er stellen, muss aber auf jeden Fall die CC-Regeln einhalten, wie alle anderen auch (außer das macht noch der Vater). Bei manchen Fördermaßnahmen wie AFP ist die LEhre und die Wirtschafter-Prüfung Voraussetzung. (oder wars in der letzten Förderperiode, das weiß ich grad nicht so genau).
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Landpflanze1990 am 22.05.18, 13:18
Ich merk irgendwie, das Thema verändert sich, vom "Alten" in Richtung "Freund".

Am Wochenende hatten wir richtig Streit.

Er ist nun der Ansicht, das eine eigene Wohnung überflüssig ist. Sein zu Hause ist der Hof. Ich soll ihm keine Bilder (meine Eltern waren am WE da und haben mir einräumen geholfen) von meiner "Märchenwelt" schicken und bei ihm auf dem Hof verkommt alles.
Mit anderen Worten "Arbeite lieber hier und mach den Hof schick".

Er will dann auch abends nicht mehr zu mir kommen, wenn die Biogasanlage auf Arlam geht, es seine Nachtruhezeit ist, um zum Hof zu fahren.

Auf meine Nachfrage, wie er sich da sonst vorstellt, ob ich den Rest meines Lebens aus Koffern leben soll, kam keine richtige Antwort.


Auf jeden Fall hatten wir dann einen mega Streit. Ich war echt kurz davor den ganzen Kram einfach zu beenden.
Danach haben wir uns ausgesprochen (m.E. längst überfällig)  und er hat sich gestern das erste Mal meine Wohnung angeguckt.

Heute höre ich von ihm, dass sein Onkel (lebt mit auf dem Hof) mich als "dumme Kuh" bezeichnet hat, weil ich ne eigene Wohnung haben will.

Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: ANNALENA am 22.05.18, 13:57
Ich lese hier schon länger mit, also ich würde mir das gut!! überlegen, alles.
Du bist noch so jung...
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: frankenpower41 am 22.05.18, 13:59
da kann ich nur zustimmen.
Ich frag mich nur wieder aus welchem Jahrhundert Dein Freund stammt?
Ich dachte solche Typen existieren heutzutage nur noch in BsF
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: ANNALENA am 22.05.18, 14:05
 ;D ;D Ja, ich dachte mir das auch.
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: maggie am 22.05.18, 15:16
und wenn du auf den Hof ziehst -

erst wenn ihr eine eigene Wohnung habt - sonst - rate ich dir - verabschiede dich .... -

du wärst leider nicht die erste hier, die das erleben musste, dass der Partner einfach nicht wahrhaben wollte, dass es nicht ohne eigene Wohnung geht ...

meine schwiegertochter hätte sich bedankt wenn sie mit uns zusammen hätte wohnen müssen - und ihre Schwägerin zu hause auch ....

mir war schon vor über 40 jahren klar, keinen einzug ohne eigene Wohnung - es geht nie - einer bleibt immer auf der strecke ......

die Entscheidung ist schwer, aber wie gesagt, schon einige die es versucht hatten mussten einsehen, dass es einfach nicht geht, wenn der Partner auf seite der Eltern steht -
dann bist du auf verlorenem posten .... und du wirst entweder das "hascherl" auf dem Hof, oder wenn du dich wehrst, musst du froh sein einigermassen über die runden zu kommen -
deine Gesundheit wird so oder so vor die Hunde gehen (nicht nur die physische, auch die körperliche !!!, denn sowas hält kein mensch lange durch, obwohl Frauen - Bäuerinnen im speziellen - scheinbar als Dulderinnen geboren wurden  :( , )

ich weiss das tönt hart, aber es wir so herauskommen ....

ich wünsche dir dass dein Partner einsieht dass in der landw. auch ein leben mit etwas mehr Freizeit möglich ist - toi, toi, toi,

und vor allem mit etwas "Eigenleben" ...
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: LuckyLucy am 23.05.18, 07:38
Ich würde die Worte Deines Freundes leider auch nur so interpretieren, dass er Dich und Deine Wünsche nicht sieht. Und wenn er es jetzt schon nicht tut, dann wird es sich auch nicht ändern, wenn Du auf den Hof ziehst. Dann hast Du nicht mal mehr einen Rückzugsort. Du brauchst ja nicht gleich den dicken Schlußstrich zu setzen. Zieh Dich ein bisschen zurück, schick ihm keine Bilder und Nachrichten mehr und schau, was passiert. "Willst Du gelten, mach Dich selten."
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: pauline971 am 23.05.18, 08:40
Ich kann Maggie und Lucy nur zustimmen. Es ist zwar hart, aber schau nicht durch die rosa Brille. Besser wird es nicht. Er hat seinen Standpunkt und davon wird er nicht abweichen.
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Annemie am 23.05.18, 11:57
Hallo liebe Landpflanze,

Ich kann auch nur meinen Vorschreiberinnen recht geben.

Leider hört es sich so an, das dein Freund eine Frau für den Hof braucht, und nicht eine Frau an seiner Seite zu der er steht.

Die Familie rund um ist für viele Jungbauern das nächste, den Spagat zwischen Eltern und Frau, es jedem recht zu machen. Da sind einige da die sich dann zurückziehen und sich denken ihr werdet es euch schon ausraufen. Entschuldige den Ausdruck, aber oft ist es leider so auch zur heutigen Zeit.

V. G.

Gesendet von meinem Bluboo  Dual mit Tapatalk

Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Landpflanze1990 am 24.05.18, 08:55
Ihr Lieben,

vielen Dank für euren Zuspruch und eure Worte..

ich habe jetzt für mich persönlich eine Grenze bis zum Oktober gesetzt. Solange "schaue" ich mir das noch an und hoffe es entwickelt sich in die richtige Richtung.

Ansonsten werde ich wohl meine Konsequenzen daraus ziehen müssen, damit ich nicht komplett untergehe.
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Internetschdrieler am 24.05.18, 09:09

ich habe jetzt für mich persönlich eine Grenze bis zum Oktober gesetzt. Solange "schaue" ich mir das noch an und hoffe es entwickelt sich in die richtige Richtung.

Ansonsten werde ich wohl meine Konsequenzen daraus ziehen müssen, damit ich nicht komplett untergehe.


Ich vermisse hier den Daumen-hoch Smilie
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Rohana am 24.05.18, 09:52
Ihr Lieben,

vielen Dank für euren Zuspruch und eure Worte..

ich habe jetzt für mich persönlich eine Grenze bis zum Oktober gesetzt. Solange "schaue" ich mir das noch an und hoffe es entwickelt sich in die richtige Richtung.

Ansonsten werde ich wohl meine Konsequenzen daraus ziehen müssen, damit ich nicht komplett untergehe.
Halte uns auf dem Laufenden! Ich drücke dir alle Daumen, egal welchen Weg du letztendlich gehst.
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Flottelotte am 24.05.18, 20:27
Ich lese auch schon länger mit.

Nochmal zu den Alten: ich wollte auch alles von heute auf morgen ändern und bin oft genug auf die Schnauze gefallen. Ich hab meine Wochenstunden (im öffentl. Dienst) reduziert um mithelfen zu können. Im Endeffekt war aber kaum was recht zu machen. Also hab ich es gelassen. Wir (mein freund und ich) starten dann durch, wenn übergeben ist. Vorher halten wir uns raus.

Heute würde ich vielleicht länger in meiner Wohnung bleiben und nicht so schnell auf den Hof ziehen. Wir haben zwar separate Wohnungen, aber man läuft sich ja dauernd über den Weg. Jetzt wo ich das Kind habe und daheim bin überhaupt. Und glaubs mir.. man will keine schlauen Tipps von der SM. Man will diese ja nicht mal von der eigenen Mutter!  ;D

Naja. Du machst bestimmt das richtige! Zu mir haben auch alle gesagt: “Lass das, geh weg von ihm“ heute (nach 4,5 Jahren) sind wir eine glückliche Familie und lassen uns von den Umständen nicht aus der Fassung bringen!  ;)

Alles Gute für dich! Und ich bin gespannt wies weitergeht..

Liebe Grüße
Die Flottelotte
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Flottelotte am 12.08.18, 09:47
Schade, dass sich die Landpflanze nicht mehr gemeldet hat.. wäre gespannt, wie es weiter gegangen ist..
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Landpflanze1990 am 29.08.18, 12:38
Doch, ich bin noch da ;) ich les hier ab und zu mal Quer.

Zur Zeit ist es relativ ok. Wir sind jede 2. Nacht bei mir in der Wohnung. Die anderen Nächte schlafen wir bei ihm, weil der Milchwagen immer sehr früh kommt. Ich glaube er denkt in letzter Zeit öfter darüber nach, wie wir mehr Zeit (außerhalb von Hof und Arbeit) verbringen können. Leider hat unser Melker uns auch noch verlassen. Jetzt springe ich vom Bürostuhl praktisch in den Melkstand... finde ich auch nur Semi-toll. Danach dann noch mein Pferd und Büroarbeit auf dem Hof und schwupps ist es 23 Uhr. Da kann man dann wirklich nur noch ins Bett fallen...egal in welches. Jetzt müssen wir uns einen neuen Melker suchen. Dann wird's wohl wieder besser...
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Flottelotte am 31.08.18, 10:32
Da hast du ja mal genug Arbeit!  ;) Ich hoffe, ihr findet bald wieder eine Hilfe und könnt die Zeit zu zweit ein bisschen genießen!

Alles Gute inzwischen!  :)
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Landpflanze1990 am 09.10.18, 11:18
So, es ist ja nun Oktober und meine persönliche Grenze ist erreicht.

Letzte Woche (als wäre es ein böses Omen) ist es richtig eskaliert. Mein Freund ist in der Nacht von Montag auf Dienstag plötzlich zusammengebrochen. Aus dem Schlaf hochgeschreckt, schweißnass gebadet und auf dem Weg nach unten sind wir bloß bis zu Treppe gekommen, da ist er ohnmächtig geworden.
Ich habe den Notarzt mit Verdacht auf Herzinfarkt oder Schlaganfall gerufen. Zum Glück waren die in 7 Minuten vor Ort.
Nach den ersten Untersuchungen im Krankenwagen wurde festgestellt das es weder ein Infarkt noch ein Schlaganfall war. Bei weiteren Untersuchungen im Krankenhaus wurde dann eine Erschöpfung festgestellt.
Er musste 3 Tage im Krankenhaus bleiben. In dieser Zeit hatte ich den kompletten Hof an der Hacke. Zum Glück hatte sein Bruder in dieser Zeit Urlaub und konnte mir beim Vieh (füttern) helfen. Zum Glück haben wir einen neuen Melker, der ist die kompletten Tage (abends) eingesprungen. Ab Mittwoch hatte ich dann einen Betriebshelfer organisiert. Der hat dann morgens gemolken und anschließend die Tiere gefüttert.
Donnerstag Mittag konnte ich ihn wieder aus dem Krankenhaus abholen. Den Donnerstag hat er sich dann noch ausgeruht und am Freitag ist er zum Arzt gefahren. Dieser hat aber gesagt wegen zu viel Arbeit könne er ihn nicht krank schreiben und so hatten wir den (wirklich guten) Betriebshelfer nur bis einschließlich Sonntag.

Jetzt wird munter so weiter gemacht wie bisher. 4 Uhr aufstehen 23 Uhr (frühestens) ins Bett....

Langsam kriege ich echt die Kriese....
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Heidi.S am 09.10.18, 11:54
Ach du sch...... ..... Wenn sich bis bald da nix ändert.....
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: LuckyLucy am 09.10.18, 12:20
Was ist das denn für ein Kurpfuscher?

Natürlich kann er wegen zu viel Arbeit nicht krank schreiben, aber wegen eines aktuten Erschöpfungssyndroms schon. Und dann kann er noch einen Reha-Antrag für seinen Patienten stellen. Drei Wochen plus x Burnout-Therapie bringt Deinen Freund sicher auch auf Ideen, ob sich im Alltag nicht etwas optimieren ließe.

Alles Gute für Euch!
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Landpflanze1990 am 09.10.18, 12:30
Was ist das denn für ein Kurpfuscher?

Natürlich kann er wegen zu viel Arbeit nicht krank schreiben, aber wegen eines aktuten Erschöpfungssyndroms schon. Und dann kann er noch einen Reha-Antrag für seinen Patienten stellen. Drei Wochen plus x Burnout-Therapie bringt Deinen Freund sicher auch auf Ideen, ob sich im Alltag nicht etwas optimieren ließe.

Alles Gute für Euch!

Das würde mein Freund niemals machen. Wegen seiner Biogasanlage würde er wohl niemals auf Kur fahren. Oder nur so nah, dass er in 10 Minuten wieder da sein kann ;) ... leider läuft die Biogasanlage auch nicht so wirklich rund. Wir streiten uns mit dem Hersteller schon seit Jahren, wegen falsch verlegter Rohre. Dadurch verstopfen diese immer wieder und müssen frei gespült werden. Wenn man mal Glück hat 3 Wochen nicht, aber bei Pech alle 5-9 Stunden.
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Jette am 09.10.18, 14:04
Vom Krankenhaus einen Bericht anfordern - damit zu einem anderen Arzt -Internisten?- fahren.
Arbeitsunfähigkeit wegen:
 B-out/Erschöpfungszuständen/Kreislaufstörungen....

Und eine ambulante Reha genehmigen lassen.

Dort fährt man zu den Terminen, durchläuft verschiedene Behandlungen...  und fährt wieder nach Hause.
2-3x die Woche... sein Allgemeinzustand wird sich bessern... und ihr habt Zeit gewonnen, um euch über
umsetzbare Möglichkeiten auf dem Hof  Gedanken zu machen.


 
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: fanni am 10.10.18, 06:52
@ Landpflanze, eure Situation ist heftig und erfordert Handlung.
Keiner kann auf Dauer soviel arbeiten.
Wie schaut es denn aus mit Liebe und Zweisamkeit, gibts die noch in diesem Alltag?
Hoffe ich für euch. Das  ist nur ein Gedankeneinwurf für dich von mir, ich erwarte hier keine Antwort ;)...........man muss ja nicht alles im Internet breitreten, du sollst ja hier auch deine Probleme loswerden, aber auch das andere muss bedacht werden. :-*
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Landpflanze1990 am 10.10.18, 08:23
@ Landpflanze, eure Situation ist heftig und erfordert Handlung.
Keiner kann auf Dauer soviel arbeiten.
Wie schaut es denn aus mit Liebe und Zweisamkeit, gibts die noch in diesem Alltag?
Hoffe ich für euch. Das  ist nur ein Gedankeneinwurf für dich von mir, ich erwarte hier keine Antwort ;)...........man muss ja nicht alles im Internet breitreten, du sollst ja hier auch deine Probleme loswerden, aber auch das andere muss bedacht werden. :-*

Doch, die Liebe zu ihm ist auch nur das was mich da hält. Ich hätte es durchaus einfacher haben können. "zu Hause" wartet eine abbezahlte 90 m² Wohnung auf mich. Ich könnte also halbtags arbeiten und hätte genug Zeit für "das Leben"...
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: pauline971 am 10.10.18, 13:13
Liebe Landpflanze, ich will Dir nicht zu nahe treten, doch die Liebe muss auf beiden Seiten vorhanden sein, und der Garten der Liebe muss von beiden gepflegt werden. Sonst gibt es beizeiten Frust und Enttäuschung. Und von einseitiger Liebe, Aufmerksamkeit, Respekt, usw., kann keine Beziehung Bestand haben.
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Landpflanze1990 am 10.10.18, 13:21
Liebe Landpflanze, ich will Dir nicht zu nahe treten, doch die Liebe muss auf beiden Seiten vorhanden sein, und der Garten der Liebe muss von beiden gepflegt werden. Sonst gibt es beizeiten Frust und Enttäuschung. Und von einseitiger Liebe, Aufmerksamkeit, Respekt, usw., kann keine Beziehung Bestand haben.

Also ich gehe auch davon aus, das er mich sehr liebt... sagt er mir jedenfalls immer  ;D Das ist hier auch wirklich nicht das Problem. Alles wäre perfekt, wenn die ganze Arbeit nicht wäre.
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: frankenpower41 am 10.10.18, 14:54
Ich wünsche euch dass ihr schnell eine gute Lösung findet. Würde ja schon was bringen wenn die Biogasanlage funktionieren würde. Evtl. Teilzeitkraft einstellen oder Arbeiten auslagern. So könnt ihr jedenfalls dauerhaft nicht wirtschaften.
Der Titel "Probleme mit dem Alten" trifft auch nicht mehr zu, würde eher passen "wie umgehen mit dauerhafter Arbeitsüberlastung", denn das ihr was ändern müsst, das liegt nicht am Senior. Wahrscheinlich wart ihr arbeitsmäßig vorher schon am Limit.
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Rohana am 10.10.18, 17:57
Also ich gehe auch davon aus, das er mich sehr liebt... sagt er mir jedenfalls immer  ;D
Was er sagt ist eine Sache, was tut er denn?
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: gammi am 10.10.18, 18:22
Liebe vergeht, Worhaholic besteht....................hab da leider auch so meine Erfahrung.  :'(
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: marie2 am 10.10.18, 21:00
@Landpflanze,

Kann Dir aus Erfahrung nicht meine, bei einer guten Freundin sagen, daß dieser Zusammenbruch nur ein Vorbote war. Ihr müßt dringend etwas ändern, sonst ist es das nächste mal wirklich ein Infarkt und dann muß er Zeit haben für KH und Reha. Nur 6 Std Schlaf hält niemand durch. Auch deine Arbeitszeit im öffl. Dienst und dann noch Betrieb wird irgendwann auf deine Gesundheit gehen. Wünsche euch Kraft für die Zukunft.
Titel: Re: Hofnachfolger - Probleme mit "dem Alten"
Beitrag von: Mathilde am 11.10.18, 08:19
Liebe vergeht, Worhaholic besteht....................hab da leider auch so meine Erfahrung.  :'(

Nicht ewig…
Titel: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: Landpflanze1990 am 11.10.18, 08:34
Ich wünsche euch dass ihr schnell eine gute Lösung findet. Würde ja schon was bringen wenn die Biogasanlage funktionieren würde. Evtl. Teilzeitkraft einstellen oder Arbeiten auslagern. So könnt ihr jedenfalls dauerhaft nicht wirtschaften.
Der Titel "Probleme mit dem Alten" trifft auch nicht mehr zu, würde eher passen "wie umgehen mit dauerhafter Arbeitsüberlastung", denn das ihr was ändern müsst, das liegt nicht am Senior. Wahrscheinlich wart ihr arbeitsmäßig vorher schon am Limit.

Die Probleme mit "dem Alten" kommen ja noch obendrauf... aber das wird gerade von den anderen Ereignissen etwas überschattet!
Aber stimmt schon, so wirklich passt der Titel nicht mehr... kann man das ändern?

Gestern... ihr könnt euch nicht vorstellen, was da passiert ist. Ich kam ggn 20 Uhr vom Pferd zurück und gleichzeitig kam mein Freund auf den Hof... da sagt er doch tatsächlich zu mir:
"Feierabend für heute, ich will aufs Sofa" :o :o :o :o :o :o
Dann waren wir nur noch schnell Trecker tanken und sind zu mir gefahren (wo er mittlerweile gerne ist und auch freiwillig hin fährt) und saßen nach Abendessen ggn 21.30 Uhr tatsächlich AUF DEM SOFA :o :o
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: martina am 11.10.18, 16:05
Ich habe den Titel geändert, aber die alten Überschriften noch gelassen, neue Beiträge laufen dann mit dem neuen Titel.
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: Mathilde am 11.10.18, 16:38
Die Probleme mit "dem Alten" kommen ja noch obendrauf... aber das wird gerade von den anderen Ereignissen etwas überschattet

Hallo,

Deine Ausdrucksweise zeugt ja auch nicht gerade von Achtung Menschen gegenüber. Mich z.B. Stört das schon geraume Zeit. Man muss jemanden deswegen ja nicht unbedingt mögen.
Bei Überlastung hilft nur die Reißleine ziehen bevor es zu spät ist. Glaube mir, ich weiß wovon ich schreibe. Bei uns sind jetzt dann alle Tiere bis auf die Pferde weg und dieser Weg war nicht leicht für mich persönlich. So wie die Kühe mit mir auf den Hof kamen, so gehen sie durch mich auch wieder.

War Dein LAG überhaupt schon mal richtig weg vom Hof? Das tut auch gut aber meistens fährt da schon in jungen Jahren der Zug ab.

LG Mathilde
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: Landpflanze1990 am 11.10.18, 18:15
Die Probleme mit "dem Alten" kommen ja noch obendrauf... aber das wird gerade von den anderen Ereignissen etwas überschattet

Hallo,

Deine Ausdrucksweise zeugt ja auch nicht gerade von Achtung Menschen gegenüber. Mich z.B. Stört das schon geraume Zeit. Man muss jemanden deswegen ja nicht unbedingt mögen.
Bei Überlastung hilft nur die Reißleine ziehen bevor es zu spät ist. Glaube mir, ich weiß wovon ich schreibe. Bei uns sind jetzt dann alle Tiere bis auf die Pferde weg und dieser Weg war nicht leicht für mich persönlich. So wie die Kühe mit mir auf den Hof kamen, so gehen sie durch mich auch wieder.

War Dein LAG überhaupt schon mal richtig weg vom Hof? Das tut auch gut aber meistens fährt da schon in jungen Jahren der Zug ab.

LG Mathilde

Das "Ausdrucksweisen-Thema" hatten wir hier schon einmal. Hier ist es üblich das er "de Olde" ist. Das ist keinerlei Abwertung o.ä.! Aber wenn es für die Gemüter hier besser ist, schreibe ich ab jetzt nur noch "der Vater von meinem Freund".

Das Problem ist auch einfach, dass alles so festgefahren ist, mein Freund kann nicht flexibel genug entscheiden, da sein Vater noch Besitzer ist. Da er durch seine Krankheit aber viel vergisst und auch starsinnig wird, schaukelt sich das immer weiter hoch.
Zum Beispiel ist er auch fest der Überzeugung, dass mein Freund sich nur anstellt und er eigentlich nicht ins Krankenhaus gemusst hätte. Das wäre ja nix gewesen.
Ich komme oft genug von der Arbeit auf den Hof und die brüllen sich quer über den Hof an.

Nein, leider war er nie wirklich weg und da sehe ich auch ein großes Problem drin.


Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: Anneke am 11.10.18, 19:02
@landpflanze. Das hat mit Gemüter (empfindlich?) nicht unbedingt was zu tun. „Der Alte“ hört sich einfach abwertend an. Da ist das geschriebene Wort eben anders als das gesagte. Auch in meiner Gegend ist es üblich, dass eben auf den  Höfen der Austrägler bzw. der Mann von der älteren Generation eben der „alte ...bauer“ (Hausname) genannt wird.

Auf dem Hof deines Freundes geht es wohl etwas rauh zu, das musst du nicht zwangsläufig übernehmen, dich anpassen.

Ich finds gut, dass Martina das Thema geändert hat, auch ich hab mich da dran gestoßen.
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: maggie am 11.10.18, 23:42
ich denke manchmal ist es zuviel verlangt, von der jungen, neuhinzugekommen Partnerin dass sie sich über den "altbauern" nett ausdrückt -

das war damals für mich auch nicht möglich - wenn man erlebt, was ich erlebt habe, dann heisst es einfach der alte,
ich hoffe meine jungen reden nicht so über mich (glaube es zwar nicht !!!)

was ich vor 44 jahren hier erlebt habe - d.h. vor 44 jahren und 1 Woche bin ich hier eingezogen, aber was ich die jahre vorher schon mitmachen musste, na ja ... - das geht auf keine Kuhhaut und nimmt einer jungen frau allen Respekt vor dem alter ....

ich weiss, das ist nicht christlich, aber - ich halte nicht die andere backe hin um auch dort noch geschlagen zu werden, da würde ich eher zurückgeben -
ich blieb immer beim verbalen, obwohl ich mehrmals damit rechnen musste dass ich "schläge" kriege !!!

bis er es kapiert hat, dass ich  - leider - nicht aus dem selben holz bin wie seine fam, die er damit unter druck halten konnte ....

bei mir zeigt schon, dass auf diesem betrieb der Senior (will ja auch mal nett sein), es mit seiner fam. nicht gut meint, sonst hätte er den betrieb seinem sohn schon lange übergeben .... -

wie alt ist dein Partner -
unser sohn hat den betrieb übernommen bevor mein mann in rente ging - nur 1 jahr - aber länger hätten wir sowiso nicht gewartet,
und dass man seinem sohn den betrieb zuerst in pacht übergibt, kennt man eigentlich in der schweiz nicht, da wird den "alten herren" geraten, gerade den ganzen schritt zu machen -
d.h. natürlich nicht, dass sie die jungen dann auch in ruhe arbeiten lassen ... - sie könnten ja was falsch machen, und dann die junge frau, die hat ja doch keine Ahnung - und kommt ja doch nur um zu holen (das wurde mir von seiner seite mehrmals an den kopf geworfen - ich sage jetzt lieber nicht was ich darauf jeweils geantwortet habe ...)

ich habe nochmals kurz auf der 1. seite nachgeschaut - dein freund ist so alt wie unser sohn,
er hat den betrieb seit 2014 zu Eigentum, doch der hähnchenstall wurde vor ca. 8 jahren gebaut - hätte eigentlich ein neuer milchviehstall werden sollen, doch da vor ca. 10 jahren die ersten preiseinbrüche kamen bei der milch, hat sich Junior für die hähnchenmast entschieden - und es war seine Entscheidung, gottseidank hat er sich dafür entschieden - war das beste was er tun konnte ...

es macht mich so wütend dass viele unserer Generation den jungen nichts zutrauen und immer finden, nur sie (die alten) seien fähig einen betrieb zu führen dass er nicht vor die Hunde geht -
so gut standen wir finanziell nie da, wie unser sohn heute  (gut, etwas konnte ich ihn noch unterstützen, aber er hätte so oder so einen neuen stall bauen müssen - und auch vom Arbeitsaufwand her finde ich es einfach toll, wie lebenswert Landwirtschaft sein kann -
für uns war es das schon lange nicht mehr -
35 jahre - 365 tage stallarbeit (für mich 4 mal 10 tage Spital, nach den geburten, für meinen mann einmal ca. 4 Wochen nach der Meniskus op - sonst immer da - ich sage euch, mit den jahren war das einfach nur noch .......)
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: Mathilde am 12.10.18, 12:41
es macht mich so wütend dass viele unserer Generation den jungen nichts zutrauen und immer finden, nur sie (die alten) seien fähig einen betrieb zu führen dass er nicht vor die Hunde geht -
so gut standen wir finanziell nie da, wie unser sohn heute  (gut, etwas konnte ich ihn noch unterstützen, aber er hätte so oder so einen neuen stall bauen müssen - und auch vom Arbeitsaufwand her finde ich es einfach toll, wie lebenswert Landwirtschaft sein kann -
für uns war es das schon lange nicht mehr -
35 jahre - 365 tage stallarbeit (für mich 4 mal 10 tage Spital, nach den geburten, für meinen mann einmal ca. 4 Wochen nach der Meniskus op - sonst immer da - ich sage euch, mit den jahren war das einfach nur noch .......)

Hallo,

Maggie, ich schätze Dich sehr aber es alleine darauf zu beschränken ist mir zu einfach. Opferrolle liegt mir nicht (mehr). Man hat immer eine Wahl sofern man kein Anspruchsdenken hat. Die Kinder und Schwiegerkinder müssen nicht übernehmen sie können übernehmen. Sie haben die Wahl. Wenn es nicht passt dann geht man sich eben einen Arbeitsplatz suchen, lieber früher wie später. Die Partner haben die Wahl mitzumachen oder eben nicht und sogar ganz gehen ist nicht verboten. Das mag hart klingen entspricht aber den Tatsachen.
Meine SM hat immer gesagt Sie wolle dort wohnen bleiben in dem Ort wo Sie auch geboren ist........o.k. haben wir gemacht aber nun kann Sie nicht mehr alleine gut leben. Klar dass sich die Geschwister nun beschweren dass wir uns angeblich nicht kümmern. Mit welcher Berechtigung glaubt meine SM dass wir umziehen müssen um Sie zu pflegen? In ein Heim will Sie nicht und Pflegedienst wie Sophia Pflege kann ich nicht beantragen weil die Dame ja dort nicht einziehen kann..... dazu müssten die Geschwister die die Vollmachten haben erst mal ein Zimmer mit Gerümpel frei machen. Obwohl wir nicht verpflichtet sind laut Vertrag, würde ich diese Pflege sogar bezahlen.
Anspruchsdenken ist doch der Grund warum immer alles daneben geht.
Wir z.B. haben mehrere Kinder die in Frage kämen. Ich tendiere dazu den Hof auch dem zu geben der (noch) keine eigenen Kinder hat. Wenn es aber mal um 7 stellige Beträge geht ist es nicht ganz einfach.
Ich selber habe für mich ja auch die Wahl........bleibe ich bei meinem Mann oder ziehe ich aus....aber das gehört jetzt nicht hierher.

Man hat eben immer die Wahl, es ist nur die Frage ob einem die andere Wahl passt  ::)

LG Mathilde
Das Problem
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: maggie am 12.10.18, 14:36
iebe Mathilde,
mir geht es nicht darum ob die junge Generation will oder nicht -

mich stört es wenn ein jungbauer da ist der sich über jahre von seinem vater drangsalieren muss, weil der Senior das gefühl hat der junge (junge ???) könne den betrieb ja doch nicht halten -

wenn niemand will, dann eben nicht, mit diesem Gedanken mussten wir uns auch befassen, doch z glück zeichnete es sich bald ab das der 3. (von 4 kindern) in die landw  einsteigen möchte -

und wenn er auch den beruf erlernt hat und dann ausgestiegen wäre - vor dem bau, wir hätten das akzeptiert ...

denn mein mann, wurde nie gefragt ob er wolle oder nicht (war eigentlich nicht sein Traumberuf !), er wurde einfach (als einzier sohn von 4 kindern, 1 schwester hätte evt. die landw. übernommen, aber das war für sv keine Option - nur der sohn !!)
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: Tina am 12.10.18, 15:10
Wir haben das Glück, das wir einen Hofnachfolger haben, aber den Schwerpunkt von Göga (Milchvieh), dazu hat er keine Lust.
Dann werden die Kühe irgendwann gehen, dann ist das so, auch wenn es uns nicht so leicht fällt.
Aber wir haben unser Leben und die Jungen haben ihr Leben.



@ Landpflanze:
Bei der ganzen Arbeit; kennst du da auch die anderen Seiten deines Freundes?
Ich glaube, da hätte ich schon die Segel gestrichen, mir sind mal freie Abende zum Essen gehen oder Urlaub/andere Auszeiten schon immer wichtig gewesen, sonst bleibt man als Paar auf der Strecke.
Gut, es gab einig e Jahre, wo wir gar nicht über Nacht wegkonnten, aber das waren drei oder vier Jahre, dann waren die Kinder soweit, das die zweimal den Stall machen konnten.
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: Landpflanze1990 am 15.10.18, 09:37
Wir haben das Glück, das wir einen Hofnachfolger haben, aber den Schwerpunkt von Göga (Milchvieh), dazu hat er keine Lust.
Dann werden die Kühe irgendwann gehen, dann ist das so, auch wenn es uns nicht so leicht fällt.
Aber wir haben unser Leben und die Jungen haben ihr Leben.



@ Landpflanze:
Bei der ganzen Arbeit; kennst du da auch die anderen Seiten deines Freundes?
Ich glaube, da hätte ich schon die Segel gestrichen, mir sind mal freie Abende zum Essen gehen oder Urlaub/andere Auszeiten schon immer wichtig gewesen, sonst bleibt man als Paar auf der Strecke.
Gut, es gab einig e Jahre, wo wir gar nicht über Nacht wegkonnten, aber das waren drei oder vier Jahre, dann waren die Kinder soweit, das die zweimal den Stall machen konnten.

Oh ja, die kenne ich... und die Seite ist wirklich wunderbar. Er ist dann ganz anders... entspannt, weltoffen und total an allem interessiert. Als wir noch eine Fernbeziehung hatten, haben wir so schöne Tage verbracht. Er kam meist Samstag spät abends, dann haben wir nett gegessen und dann hatten wir den ganzen Sonntag für uns. Haben viele Ausflüge unternommen oder auch einfach nur mal auf dem Sofa gesessen, meine Eltern besucht oder einen Kuchen zusammen gebacken.

Es ist schwer.
Gestern gabs wieder richtig Streit zwischen ihm und seinem Vater. Sein Vater hat zu ihm gesagt, dass er gefälligst die Arbeit zu machen , aber den Mund zu halten hat. Und wir sollen einfach verschwinden.
Ich denke, das hat gesessen. Er war danach auf einem richtigen Tiefpunkt!
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: Landpflanze1990 am 29.07.19, 11:14
Hallo, ich wollte mich mal wieder gemeldet haben.

Eigentlich hatte es sich ziemlich eingependelt, so über den Winter hin, der Mai (mit Mais Aussaat) lief auch noch relativ entspannt.
Aber seitdem ist hier wieder Schicht im Schacht.
Die Trockenheit gibt uns auch noch den Rest, hier hat es seit Mai nur 7 l geregnet.
Alles vertrocknet und was nicht vertrocknet, verbrennt die Sonne.

Ich arbeite immer noch im öD - Vollzeit -, bei meinem Freund melke ich abends 18 - 20 Uhr (450 € Basis (Geld bekomme ich sogar)  ;D )  nebenbei haben wir über den Winter einen alten Schweinestall zum Pferdestall umgebaut und nun habe ich meine Pferde am Haus stehen.

Aber wie gesagt, hier herrscht Endzeitstimmung, kann gut sein, dass der Hof dieses Jahr nicht übersteht... (köpft mich nicht, aber ich weiß auch gar nicht, ob ich darüber so traurig sein sollte)
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: maggie am 29.07.19, 20:50
Ich arbeite immer noch im öD - Vollzeit -, bei meinem Freund melke ich abends 18 - 20 Uhr (450 € Basis (Geld bekomme ich sogar)  ;D )  nebenbei haben wir über den Winter einen alten Schweinestall zum Pferdestall umgebaut und nun habe ich meine Pferde am Haus stehen.

Aber wie gesagt, hier herrscht Endzeitstimmung, kann gut sein, dass der Hof dieses Jahr nicht übersteht... (köpft mich nicht, aber ich weiß auch gar nicht, ob ich darüber so traurig sein sollte)

liebe landpflanze, ich verstehe dich vollkommen - und ich glaube nicht dass dich jemand köpfen wird wegen deiner ausssage -
es wäre oft besser wenn früher ein stopp gerissen würde -
aber wenn man/frau schon lange drin sinn, sieht man oft nur die Nachteile - darum ist es auch nicht schlecht wenn manchmal jemand von aussen kommt -
ich hoffe mit euch, dass es eine gute lösung geben wird -
gut hast du deinen job noch !

und dass du deine Pferde am Hof haben kannst ist ja auch ein grosser Vorteil -
ich wünsche euch viel glück und macht das beste draus ...
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: pauline971 am 30.07.19, 12:44
Die Worte von Maggie unterschreibe ich. Auch wenn man es gerne leicht daher sagt: Geht eine Tür zu geht eine andere auf". Mit Sicherheit findet sich alles, und das Wichtigste, Du hast Deine Arbeit sicher.
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: Landpflanze1990 am 17.10.19, 14:46
Hallo,

mal wieder ein kleines Update von mir.

Wir werden wohl die Viehhaltung aufgeben. Mein Freund überlegt sich das noch bis Ende der Woche. Gestern meinte er aber schon, dass das alles keinen Sinn mehr macht, da nur Minus bei den Tieren heraus kommt...! Passend dazu hat unser Kraftfuttercomputer den Geist auf gegeben...  :-X
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: cara am 17.10.19, 19:17
aber immerhin gut, dass dein Freund da so vernünftig ist und die Reißleine zieht...
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: Flottelotte am 03.12.19, 21:38
Hallo Landpflanze!

Wie gehts dir? Bzw. Wie ist es dir weiter ergangen??  ;)

Lg die Flottelotte
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: Landpflanze1990 am 22.01.20, 13:58
Ja, was soll ich sagen.

Viel weiter sind wir nicht. Es sind ca 15 Kühe vom Hof gegangen bisher.
Am letzten Freitag 12 Bullen.

Im Moment fühlt es sich so an, als ob mein Freund wieder weit von seinem eigentlichen Entschluss abdriftet.

Ich kann wirklich nicht mehr sagen, wie lange ich da noch mitmachen werde.

Die ganze Woche war nicht vor 22 Uhr Feierabend...
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: Luetten am 22.01.20, 17:09
Landpflanze, ich bin mit meinem Mann auch durch Tiefen gegangen wo mein Kopf gesagt hat, das kann nicht sein aber ich verstanden habe, das es Dinge gibt die man mit dem Verstand nicht erklären kann "Liebe". Und ich bin stolz diese Wege mit meinem Mann gegangen zu sein!
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: pauline971 am 23.01.20, 12:36
Liebe Landpflanze schön von Dir zu lesen. Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und das alles ein gutes Ende findet.
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: susabe68 am 28.02.20, 13:02
Hallo ihr Lieben,
ich war sehr sehr lange nicht mehr hier im Forum und in der Zwischenzeit hat sich soviel ereignet, dass ich ganze Bücher schreiben könnte.
Damals war es so, dass unser Älteste Landwirtschaft gelernt hat und den Hof übernehmen wollte, aber gegen seinen Vater nicht ankam oder bestehen konnte und mehrfach alles von einem Tag auf den anderen hingeschmissen hat und wir mit aller Arbeit alleine dastanden. Naja, nicht ganz alleine, unser Jüngster hat dann meisten die Kohlen aus dem Feuer geholt, Urlaub gemacht und den Betrieb unterstützt.
Das Ganze hat sich über acht Jahre hingezogen. Acht Jahre in denen ich zerbrochen bin,
durch dieses ständige zwischen den Stühlen stehen und vermitteln zwischen Vater und Sohn. In der Zwischenzeit ist der Große zweimal Papa geworden, hat sich letzten Sommer von seiner Frau getrennt und ist jetzt mit neuer Freundin 100km weg gezogen und hat einen Job in der Landwirtschaft. Seine Frau wohnt noch mit den Kindern (4+1 Jahre) auf unserem Betrieb.
Nachdem der Große offiziell auf den Hof verzichtet hat, will nun der Kleine (27 Jahre),
der Maschinenbau studiert hat, den Betrieb übernehmen. Aber auch er kommt nicht mit meinem Mann klar und es gibt ständig Streit. Und wieder stehe ich zwischen den  Stühlen.
Mittlerweile sind die Fronten so verhärtet und es ist kein Vertrauen mehr da, dass ich keine Lösung mehr sehe. Beide sind so stur und jeder wartet dass der andere nachgibt.
Eine Lösung wird es erst geben, wenn mein Mann gesundheitlich am Ende ist und das könnte sehr schnell passieren.
Ich selbst bin am Ende meiner Kraft, war im Sommer sieben Wochen zur psychosomatischen Kur ohne Erfolg und habe jetzt Ende Januar einen leichten Schlaganfall erlitten. Es sind keine Folgen festzustellen, aber ich bin körperlich und seelisch am Ende, denke sogar an Suizid und weiß einfach nicht wie es weiter gehen soll...
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: gina67 am 28.02.20, 14:43
Liebe Susabe,
das hört sich nicht wirklich gut an.
Könnt ihr euch irgendwo Hilfe holen? Familienberatung? Landwirtschaftskammer?
Oder sind beide Männer "beratungsresistent"?
Wenn es eine für alle gute Lösung geben soll, muss sich einer bewegen, besser beide.
Versuch du dich rauszuhalten, ich weiß aus eigener Erfahrung das das schwer ist. Aber du leidest wahrscheinlich mehr als beide Männer, sollen die ihre Konflikte ohne dich klären.
Wenn du an Suizid denkst, musst du dir auch Hilfe für dich holen. Nimm das nicht auf die leichte Schulter.
Was denken sich deine Männer dabei, dich so leiden zu lassen? Oder sagst du denen nicht wie es dir mit diesen ständigen Streitereien geht?
Ich schick dir einen dicken Knuddler, wenn auch nur virtuell.

LG Gina
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: susabe68 am 28.02.20, 14:51
Hallo Gina,
wir gehen schon seit ca. fünf Jahren zur Familienberatung, erarbeiten dort auch immer gute Sachen, die aber von meinen Männern nicht umgesetzt werden.
Ich gehe auch zur Psychotherapie, aber im Moment bin ich so traurig und resigniert, dass es mir echt schlecht geht. Die Männer sehen meinen Leidensdruck nicht wirklich oder stellen ihre Machtkämpfe in den Vordergrund. Ich weiß echt nicht weiter.
Ich versuche ja mich rauszuhalten, aber sie ziehen mich permanent mit rein.
Eigentlich will keiner der beiden eine Entscheidung treffen und erwarten es anscheinend von mir.
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: Frieda am 28.02.20, 15:11
Kein Betrieb der Welt ist es wert, dass du dabei psychisch und körperlich draufgehst.

Was passiert, wenn Du "nein" sagt und dich umdrehst und gehst wenn sie Dich reinziehen wollen?  Bekommst du dann Vorwürfe?
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: susabe68 am 28.02.20, 15:39
Es ist ja auch mein Betrieb, ich habe mit meinem Mann zusammen eine GbR.
Der Betrieb ist ja auch unsere Altersvorsorge und mein Mann hat Angst, dass unser Sohn nicht soviel arbeitet wie er gearbeitet hat und von dem was wir aufgebaut haben, ein gutes Leben führen will. Fakt ist auch dass mein Mann und ich mit dem ganzen Papierkram auch nicht mehr klar kommen und eigentlich auf den Sohn angewiesen sind.
Auch wollen wir nicht, dass er sich das Leben als Landwirt unnötig schwer macht, wo er doch anderswo mehr Geld mit weniger Ärger und Druck leben könnte
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: gina67 am 28.02.20, 15:50
Wieviele Jahre müsst ihr noch bis zur Rente arbeiten?
Ist es vielleicht eine Option, den Betrieb zu verpachten? Und dein Sohn arbeitet wieder auswärts. Und ihr hättet ein ruhigeres Leben? Hier leben die meisten Verpächter besser als die Pächter.
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: Erika am 28.02.20, 17:21
Susabe, mit Schrecken habe ich Deinen Bericht gelesen. Ein junger Mann, der Maschinenbau studiert hat, dem stehen so viele Wege offen und ich denke, in seinem Beruf, wenn er ihn wirklich gerne macht, wird er mehr verdienen als in der Landwirtschaft.

Die Situation in der Landwirtschaft ist derzeit nicht einfach und es wird in Zukunft ganz bestimmt nicht besser werden. Mir stellt sich die Frage, möchte er die Übernahme aus ganzem Herzen oder springt er "nur" ein, weil sein Bruder nicht mehr möchte und er die Eltern nicht enttäuschen möchte?

Warum muss jemand aus der Familie den Betrieb übernehmen? Wenn Dein Mann so stur und eingefahren ist, dann wird auch der jüngere Sohn mit der Übernahme nicht glücklich werden. Nach den vielen Jahren der Arbeit hast Du Dir ein ruhigeres Leben mehr als verdient. Ob es wirklich ruhiger wird, wenn der Sohn übernimmt, der Vater sich eventuell weiterhin einmischt?

Auch bei uns wird in ein paar Jahren niemand den Betrieb weiterführen, und wir haben überhaupt kein Problem damit. Das Land wird gut zu verpachten sein. Weg von alten Mustern, wo immer jemand weiter machen muss, wie viel Leid hat das schon über viele Familien gebracht...

Fünf Jahre Familienberatung ist eine sehr lange Zeit. Du hast alles getan, um einen Familienfrieden herzustellen. Manchmal gibt es eben keine Lösung. Dann lieber ein Ende mit Schrecken, als einen noch viele Jahre dauernden Schrecken ohne Ende.

Manchmal scheint es eben keine Lösung zu geben. Es liest sich auch so, als wenn Vater und Sohn nicht nach einer Lösung suchen, sondern nur noch ihren Machtkampf auf Deinen Schultern austragen  :'(


Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: susabe68 am 28.02.20, 18:47
Der Jüngere hat nach seiner Aussage erst einen Anspruch auf den Hof erhoben als der Bruder verzichtet hat, um ihm nicht seine Zukunft zu verbauen. Außerdem hat er festgestellt, dass ihm die Landwirtschaft mehr liegt und wichtiger ist als der Ingenieursjob, auch das Geld ist ihm angeblich nicht mehr wichtig.
Ich denke mittlerweile auch, dass es in der heutigen Zeit für bäuerliche Familienbetriebe zu schwer ist, zumal seine Freundin auch nicht mitziehen würde.
Er wird auch einen anderen Job finden bzw. immer wieder auf die Füße fallen, auch ohne den Betrieb.
Ich habe nur das Gefühl als Mutter versagt zu haben, wenn ich nicht dafür kämpfe dass er den Betrieb übernehmen kann.
Auf der anderen Seite sehe ich mich nicht mehr in der Lage den Nervenkrieg und auch den Druck, der von Außen kommt zu bewältigen.
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: Rohana am 29.02.20, 10:07
Du hast als Mutter alles richtig gemacht wenn dein "Kleiner" für seine Wünsche einsteht (und nicht nur dem Geld hinterherläuft). Die Konfliktlösung kannst du deinen Männern am Ende nicht abnehmen  :-\
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: annelie am 29.02.20, 11:13
Du tust mir schrecklich leid. Du wirst zwischen zwei Mühlsteinen zermalen und die nehmen es billigend in Kauf. Sehr traurig. Ich würde Dir gerne Trost spenden, aber weiß nicht wie..... :'(

Du kannst die beiden Männern nicht ändern und sie werden sich für Dich nicht ändern.

Du hast als Mutter nicht versagt, Dein Sohn ist erwachsen, er hat ein schwieriges Studium gemeistert und weiß was er will. Es ist sein Leben und es sind seine Entscheidungen, wie er es gestalten möchte.

Verständlich, dass Du vermitteln und schlichten möchtest, das ist wohl der Mutterinstinkt in uns. Aber das gelingt in den meisten Fällen nicht.

Wie ist es den Männern entgangen, als Du auf Kur warst, da warst ja als Prellbock nicht da?

Das Allerschwierigste, was wir lernen müssen, ist: auf uns selber zu achten (im Sinne von: unser Wohlbefinden, denn dafür sind wir alleine zuständig) und lernen loszulassen oder zu distanzieren, was nicht zu ändern ist und uns krank macht. Dieses Loslassen und die Probleme bei den Menschen zu lassen, die sie untereinander haben, ist ein sehr scherzhafter langwieriger Lernprozess.

Liebe Susabe, verliere bitte nicht den Mut, es liegt nicht an Dir und nicht in Deinen Händen, die Macher sind Dein Mann und Euer Sohn. Sie werden das untereinander austragen und entscheiden. Egal wie es ausgeht, es geht immer weiter, vielleicht nur ganz anders, wie man es sich vorgestellt hat....

Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: gammi am 29.02.20, 12:12
Ich kann mich den anderern nur anschliessen. Du hast nicht versagt.

Dein Sohn hat sich selber entschieden und muss da jetzt auch selber durch. Lass ihn auch mal "auflaufen", denn nur dann kann er selber entscheiden ob es der richtige Weg für ihn ist.

Immerhin hat er ja die Voraussetzung, dass er auch wieder aufhören kann.
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: Luetten am 29.02.20, 12:32
Liebe Susabe, wie alt ist dein Mann? Meiner Meinung nach kann es nur bei euch weiterlaufen, wenn ihr abgebt. Ansonsten wird der jüngste auch noch gehen. Ich habe Gott sei Dank, das Glück dass meine Männer ganz dicke miteinander sind und mein Mann gut abgeben kann. Ich wünsche dir, dass bei euch bald Ruhe und Frieden einkehrt!
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: maggie am 29.02.20, 20:34
Liebe Susabe, wie alt ist dein Mann? Meiner Meinung nach kann es nur bei euch weiterlaufen, wenn ihr abgebt. Ansonsten wird der jüngste auch noch gehen. Ich habe Gott sei Dank, das Glück dass meine Männer ganz dicke miteinander sind und mein Mann gut abgeben kann. Ich wünsche dir, dass bei euch bald Ruhe und Frieden einkehrt!

das ist zum glück auch bei uns so …. - ich bin so froh, nachdem die letzte Generation - mein vater und mein schwiegervater - die totale Katastrophe waren
- mein bruder ist zu hause ausgezogen, der betrieb lief dann aus (war auch nicht so schlimm, lag am Dorfrand - in der Agglomeration
- bei meinem schwiegervater war ich die böse, sein Sohnemann hätte ihn nie so behandelt wie ich ihn, meinte der Schwiegerpapa .. - aber wir haben es geschafft, dass er uns in ruhe liess - war hart, aber wir haben viel geschafft
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: susabe68 am 02.03.20, 16:11
Landpflanze, ich bin mit meinem Mann auch durch Tiefen gegangen wo mein Kopf gesagt hat, das kann nicht sein aber ich verstanden habe, das es Dinge gibt die man mit dem Verstand nicht erklären kann "Liebe". Und ich bin stolz diese Wege mit meinem Mann gegangen zu sein!
Auch ich bin immer mit meinem Mann gegangen, aber nachdem ich im Herbst 2018 mit meinen Kräften dermaßen am Ende war und mich aus den ewigen Diskussionen herausgezogen habe, um mich selbst zu schützen, hat mein Mann sich von mir in den Stich gesetzt gefühlt. Die Folge war eine heftige Ehekrise, die mit Fremdgehen seinerseits beendet wurde.
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: susabe68 am 02.03.20, 16:21
Susabe, mit Schrecken habe ich Deinen Bericht gelesen. Ein junger Mann, der Maschinenbau studiert hat, dem stehen so viele Wege offen und ich denke, in seinem Beruf, wenn er ihn wirklich gerne macht, wird er mehr verdienen als in der Landwirtschaft.
Er will von sich aus Landwirtschaft machen, nicht weil er soll oder muss.
Sein erlernter Beruf macht ihm keine Freude mehr.

Zitat
Die Situation in der Landwirtschaft ist derzeit nicht einfach und es wird in Zukunft ganz bestimmt nicht besser werden. Mir stellt sich die Frage, möchte er die Übernahme aus ganzem Herzen oder springt er "nur" ein, weil sein Bruder nicht mehr möchte und er die Eltern nicht enttäuschen möchte?
Im Moment ist auch er sehr enttäuscht. Mein Mann und ich haben uns letzten Sommer getrennt und die neue Lebensabschnittsgefährtin meines Mannes treibt Keile zwischen ihn und meinen Mann. Ich bin mit meiner Vermittlerkraft am Ende und so wird wohl alles den Bach runter gehen.

Zitat
Warum muss jemand aus der Familie den Betrieb übernehmen? Wenn Dein Mann so stur und eingefahren ist, dann wird auch der jüngere Sohn mit der Übernahme nicht glücklich werden. Nach den vielen Jahren der Arbeit hast Du Dir ein ruhigeres Leben mehr als verdient. Ob es wirklich ruhiger wird, wenn der Sohn übernimmt, der Vater sich eventuell weiterhin einmischt?
Eigentlich will mein Mann ja, dass der Sohn übernimmt, aber nur zu seinen Bedingungen und ohne jede Sicherheit, denn im Moment geht es ja noch nicht um die Übergabe, sondern WIE mein Sohn in den Betrieb einsteigen soll und kann.

Zitat
Auch bei uns wird in ein paar Jahren niemand den Betrieb weiterführen, und wir haben überhaupt kein Problem damit. Das Land wird gut zu verpachten sein. Weg von alten Mustern, wo immer jemand weiter machen muss, wie viel Leid hat das schon über viele Familien gebracht...
Eigentlich denke ich auch immer öfter, dass es besser ist, wenn der Sohn woanders arbeitet, aber es scheint sein großer Wunsch zu sein weiter zu machen.

Zitat
Fünf Jahre Familienberatung ist eine sehr lange Zeit. Du hast alles getan, um einen Familienfrieden herzustellen. Manchmal gibt es eben keine Lösung. Dann lieber ein Ende mit Schrecken, als einen noch viele Jahre dauernden Schrecken ohne Ende.
Es fällt so schwer aufzugeben, wo ich denke, mit ein bisschen Emphatie und Verständnis könnte es durchaus klappen.

Zitat
Manchmal scheint es eben keine Lösung zu geben. Es liest sich auch so, als wenn Vater und Sohn nicht nach einer Lösung suchen, sondern nur noch ihren Machtkampf auf Deinen Schultern austragen  :'(

Zitat angepasst - cara
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: susabe68 am 20.03.20, 13:13
Wie blöd kann ein Mann nur sein???
Mein Mann hatte diese Woche Geburtstag, unser Sohn hat ihm einen Gutschein über 100 Arbeitsstunden geschenkt, allerdings eingegrenzt auf Traktorarbeiten im Frühjahr.
Hintergrund war, dass mein Mann es nicht schafft, dem Sohn zu sagen, was er denn tun soll, sprich Gülle fahren, Aussaat usw. , weil das hieße ja zu Boden kriechen und betteln.
Unser Sohn wollte Ende Februar eine schriftliche Vereinbarung, für welche Arbeiten er zuständig ist, welche Arbeitszeiten und wie er die Arbeit vergütet bekommt, falls mein Mann ihm den Hof irgendwann auf einmal dann doch nicht mehr übergeben will.
In der Vergangenheit hat mein Mann ihn schon mehrfach von jetzt auf gleich ohne Diskussion vom Hof gejagt. Deswegen wollte der Sohn etwas schriftlich festgelegt haben, etwas Verlässlichkeit sozusagen. Was aber nicht möglich war, denn mein Mann fand an jedem Vorschlag etwas auszusetzen.
Deshalb hat der Sohn eben sein Ding gemacht und meinen Mann mit seiner Neuen allein machen lassen.
Aber selbst mit der Gutscheinbrücke gibt es keinen Weg!
Ich verstehe es einfach nicht!
Er braucht die Hilfe vom Sohn, weil er es körperlich gar nicht schaffen kann und auch zeitlich nicht, hat aber Angst, dass dann seine Neue geht...
Ich bin jetzt wirklich soweit, dass ich mich nicht mehr reinhängen will, um mich selbst zu schützen, dann soll mein Mann eben fremd verpachten oder verkaufen, dann ist es so.
Unser Sohn findet auch andere Arbeit und kann ja dann seine Alpakazucht als Hobby machen oder so.
Bin gespannt wie die nächsten Tage werden.
Wir haben wegen Corona den Pflegedienst für die SE abbestellt, das werde ich jetzt tagsüber machen und abends melken und mein Mann und seine Neue sollen eben sehen wie sie klar kommen, wer so stur ist muss es eben am eigenen Leib spüren.
Ich wünsche euch allen jedenfalls alles Gute bleibt gesund
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: klara am 20.03.20, 22:12
 ???,susabe,
du melkst noch?Und was macht die "Neue" in der Zeit?
Was kommt bei dir "danach"?
Ich hab den Gedanken, da läuft irgendwas gewaltig schief.
LG Klara
Titel: Re: Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt
Beitrag von: susabe68 am 21.03.20, 15:18
Liebe Klara,
ja ich melke noch, die Neue macht in der Zeit Hof-oder Traktorarbeiten mit meinem Mann.
Damit habe ich aber gar kein Problem, nur mit den Vater/Sohn Konflikt.

Mein Mann ist mit mir sehr nett und fürsorglich, abgesehen von der Tatsache, dass er jetzt eine Neue hat, aber er sorgt gut für mich finanziell gesehen und sorgt sich auch um meine Gesundheit, aber irgendwie kann er auch nicht aus seiner Haut, Verantwortung abgeben oder klar Stellung beziehen.
 Letztendlich habe ich mich aufgrund der Tatsache von ihm getrennt, dass er ständig seine Meinung ändert, nicht zuhört bzw. sich seine Wahrheit zurecht spinnt und keine Entscheidungen treffen kann.
Mit dem entstandenen Abstand wird mir immer klarer, dass ich die Starke in unserer Ehe war, dass ich die Entscheidungen getroffen habe und die Familie bzw. den Familienfrieden erhalten habe.
Ich versuche jetzt soweit es geht die Sache weiter am Laufen zu halten bis wir die Ernte eingefahren haben und dann muss eben verkauft oder verpachtet werden.
Dann kann er mir meine Abfindung oder eben weiter monatlich Geld bezahlen und muss dann sehen, wie er mit seiner Neuen, falls sie dann noch da ist ohne Freunde und Familie klar kommt.