Thema: Wie verhält man sich richtig?

[Marjellche]

Hallo alle zusammen,

hätte gerne mal Eure Meinung.

Ein Landwirt bei uns im Ort hat seit einigen Tagen ein paar Rinder auf einer neuen gut eingezäunten Weide.

Mitten auf der Weide steht ein Schlepper mit dem Treibwagen. Ein paar Rinder sind darin eingesperrt. Zwei Rinder sind auf der Wiese außerhalb des Treibwagens und haben freien Zugang zum Wasserfass. Die Rinder in dem Treibwagen plärren was das Zeug hält, sie stehen da schon ein paar Tage.

Nun bin ich telefonisch "beauftragt" worden, beim Veterinäramt anzurufen bzw. anonym den Landwirt selber anzurufen. Ich war der Meinung, daß man das doch auch höflich und nicht anonym machen könnte. Schließlich stehe ich selbst ja auch dazu, daß die Rinder dringenst Wasser und Futter brauchen.

Ich hab das dann auch so gemacht. Hab angerufen, meinen Namen genannt und gesagt, daß die Rinder sich eventuell selber eingesperrt haben, weil die Treibwagentür zugefallen ist. (Könnte ja immerhin auch wirklich so sein). Die Leute waren auch freundlich und wollten hinfahren und nachgucken.

Wenn sie jetzt natürlich von jemand anderem beim Veterinäramt angeschwärzt werden, dann wird es auf mich zurückfallen.

Wie würdet Ihr mit so einer Situation umgehen bzw. wie wäre es Euch am liebsten, daß man in so einer Situation mit Euch umgeht?

Echt ätzend das der Umgang der Menschen untereinander immer so kompliziert sein muß.

[ade60]

hallo
ich hätte es genau wie du gemacht!!!!
ein persönliches gespräch kann vieles erreichen..
ich persönlich würde dich nicht in verdacht haben wenn das vet.amt sich einschalten würde

gruss ade

[eifelrosi]

Hallo Marjellche,

wenn so etwas das erstemal bei diesem Landwirt passiert ist oder wenn man wirklich den Eindruck hat, es wäre nicht mit Absicht passiert, würde ich auch dort anrufen oder vorbeigehen.
Wenn das aber wiederholt beobachtet wurde oder man am Telefon auch noch angebafft wird, wenn man das freundlich sagt (wir kennen das aus Erfahrung), dann würde ich auch den Schritt weitergehen und beim Veterinäramt anrufen. Generell würd ich das auch nicht anonym machen, es sei denn, man ist von dem "guten" Landwirt schon selber bedroht worden.
Da mein Mann und ich beide nicht zu bang sind, um solchen Leuten Bescheid zu sagen oder auch mal einen Schritt weiterzugehen, werden wir auch öfter von anderen angesprochen, die selber nicht die Traute haben, das find ich immer schrecklich, denn letztendlich steht man dann wirklich als der Buhmann da und das kriegt man dann auch aufs Butterbrot geschmiert.

Wir sind auch immer froh, wenn sich einer bei uns meldet, wenn Rinder frei herumlaufen, eine auf der Weide gekalbt hat oder sonstiges ist.

In meinen Augen hast du also richtig gehandelt, ich würd nur mal den telefonischen "Auftraggeber" fragen, warum er nicht selber mit dem Betroffenen spricht.

Viele Grüße Roswitha

[Vöglein]

Wenn sie jetzt natürlich von jemand anderem beim Veterinäramt angeschwärzt werden, dann wird es auf mich zurückfallen.

Finde du hast dich völlig normal und vernünftig verhalten.

Denke auch nicht, das es auf dich zurückfallen würde, dann hättest du ja gleich dort anrufen können.

[Melkerin]

Hallo Marjellche,

hier im Forum habe ich mal folgenden Spruch gelesen:

"Tue recht und scheue niemand!"

Danach versuche ich jetzt auch zu handeln, immer aufrichtig und direkt auf das Problem zugehehen. Die Ergebnisse sind verblüffend positiv.

Ich denke auch, daß du das richtig gemacht hast. Und Sorgen wegen dem Vet.amt
würde ich mir auch keine machen, die meisten schlimmen Befürchtungen treffen sowieso nicht ein und du hättest ja dann auch keinen Grund gehabt bei den Leuten
direkt anzurufen.

Sind die Tiere inzwischen befreit ?

[Marjellche]

Angeblich haben sie nach meinem Anruf den Treibwagen ein Stück vor ins frische Gras gefahren. Ob er sie auch getränkt hat, weiß ich nicht.

Aber nun wissen sie ja, daß die Bevölkerung drauf aufmerksam ist und sie werden "ihren Ruf" nicht weiter in Gefahr bringen wollen. Hoffe ich zumindest für die Rinder.

Muß die Söhne demnächst mal fragen, welchen Sinn das mit dem Treibwagen hat. Die Wiese ist echt gut eingezäunt, auch für Rinder die noch keinen Zaun kennen. Vielleicht warten sie ja darin auf die 2. Blauzungenimpfung oder so  

Gut, daß unsere so auf den Schroteimer trainiert waren. Das war immer ein Klacks die einzufangen oder in den Treibwagen zu locken.

[fanni]

wir haben auf unserer Jungviehweide einen Pferch und darin eingesperrt besamen wir auch..............da bei uns oft tagsüber arbeitsbedingt nur einer da ist, und man sich allein schon schwer tut (Trotz Eimer) , die sind ja so schnell die Viecher ,  fangen wir das fragliche Tier immer in der Früh zusammen ein, der Besamer kommt zwischen halb zwölf und halb fünf!! Also so ein Tag eingesperrt ist schon lang. Allerdings versorgen wir die Mittag immer mit Wasser und Heu..., trotzdem denk ich mir oft........wenn das jetzt einer sieht, der nix davon versteht (oder vestehen mag).......

Aber sowie sich das anhört, ist das schon länger als nur ein paar Stunden gewesen ohne Wasser........