Autor Thema: Selbstachtung und Selbstwertgefühl  (Gelesen 24324 mal)

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manurtb

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Re:Selbstachtung und Selbstwertgefühl
« Antwort #15 am: 23.07.03, 12:39 »
Hallo Jenny,
und bei den Mädels nicht vergessen, dass man ihnen nicht jede Reparatur abnimmt! Ich musste nie mein Fahrrad machen, hat immer Papa gemacht, und heute bin ich ein Depp in solchen praktischen Dingen!

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Re:Selbstachtung und Selbstwertgefühl
« Antwort #16 am: 23.07.03, 16:28 »


Hallo Manuela,

man kann auch ~ wieder ~ Depp werden:

Erst durfte ich nicht daheim Bulldogg-fahren: Größere Brüder & Angst der Mutter

dann sollt ich es schnell können müssen: Ausbildung/Praktikum: Wie, Du kannst das nicht? Bist doch vom Hof!

Dann mußt ich wieder tw. auf großen Maschinen 20 Rundballen mit 160 PS fremder Fendt mit Kids bis in die Nacht bei Ernteaktionen

und bei Schwiegereltern: Muß SM kreiseln gehen (beim Drillen würd ich ja nix sagen!), weil der Schwägerin, na das traut man mir nicht zu! (und das Dübeln hab ich nachdem die Geradtheit am Essenstisch diskutiert wird auch aufgegeben)

Und meine Selbstachtung sagt mir: In Ruhe Kuchen backen, Radio hören und sich nicht dreckig machen kann auch was schönes sein - ich brauch nicht jeden Tag meinen "Pfadfinderjob-jetzt-hab-ich-was-getan!"

aber langsam denk ich mir: Ihr mich auch ihr Männer!

Viele schmunzelnden Grüsse

Mirjam

Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

Celesta

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Re:Selbstachtung und Selbstwertgefühl
« Antwort #17 am: 23.07.03, 21:36 »
Hallo zusammen,

sicherlich ist es schön, wenn Frauen alles das können, was Männer so machen.
Ich hatte kaum ein Interesse an Reparieren von Fahrrädern oder Autos, aber auch kein Interesse an Puppen, da fand ich eher den Mechanismus spannend, welchen Weg die Flüssigkeit durch "Heidi" nimmt, wenn ich sie mit Wasser füttere. Das war eine Puppe, die in die Windel machen konnte. Das war zu meiner Zeit der letzte Schrei ;D
Obwohl ich vielleicht unterschwellig als Mädchen erzogen wurde, habe ich doch einige männliche Eigenschaften erworben, die es mir heute leichter machen, mich durchzusetzen. Aber man muss nicht alles können, was Männer machen, nur um gleichberechtigt zu sein, sondern ich finde, dass man gezielt seine eigenen Fähigkeiten einsetzen muss (egal ob männliche oder weibliche Eigenschaften), um anerkannt zu werden. Bloss nicht zurückstecken, weil man ein Mädchen und nicht alles anstreben, weil man ein Mädchen ist und man sich beweisen will, sondern einfach nur den eigenen Bedürfnissen und Fähigkeuten entsprechend.  ;D Das müsste doch klappen, um die Mädchen zu selbstbewussten Frauen zu erziehen und kleine Jungs zu normalen Männern. Mein Traum!  ;D

Celesta

Offline MirjamTopic starter

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Re:Selbstachtung und Selbstwertgefühl
« Antwort #18 am: 23.07.03, 21:48 »

Hallo Celesta,

um Anerkennung kämpfen, ihr hinterherlaufen (bis ans Lebensende?) sich diese erarbeiten, sich be-weisen, tschuldigung da kann man bei manchen GG und SE warten bis man schwarz oder  KRANK wird!

Rhetorisch austricksen und psychologisch drüberstehen und die Anerkennung einfordern? Wie oft tun wir das?

Tun wirs doch hier gegenseitig - das TUT gut!

Mirjam
« Letzte Änderung: 23.07.03, 22:05 von Mirjam »
Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

Celesta

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Re:Selbstachtung und Selbstwertgefühl
« Antwort #19 am: 23.07.03, 22:21 »
Hallo Mirjam,

da hast du Recht! Wenn man der Anerkennung hinterlaufen muss und versucht sie einzufordern, muss man lange kämpfen und viel einstecken.  :(

Was mich daran am meissten daran ärgert, ist die Tatsache, dass ich der Person, dessen Anerkennung ich gerne hätte, somit noch mehr Macht über mich gebe! Denn er merkt ja, wie sehr ich darum buhle und er kann sie mir verweigern. Dann braucht man einen langen Atem oder man beschliesst: Schiet drauf, ich mache mein eigenes Ding!

Ich habe gemerkt, je weniger ich um Annerkennung buhle, desto eher bekomme ich sie, weil man selbstbewuster auftritt und letztendlich unabhängiger von den Meinungen anderer ist. Dazu braucht man aber die Rückendeckung von Menschen, die an einem glauben und stärken :-*, weil alleine gegen den Rest, ist unheimlich hart.

Viele Grüsse

Celesta

hejo

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Re:Selbstachtung und Selbstwertgefühl
« Antwort #20 am: 23.07.03, 22:21 »
ICH HASSE DAS!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Sorry,aber jetzt werde ich wütend >:(

Wer hat den Frauen eigentlich erzählt,dass sie sich immer selber so runterputzen müssen.
Wenn ich schon höre bei der Berufsfrage:
NUR Hausfrau;warum macht ihr Frauen das.

Jedem das Seine.Mann wie Frau.

bis bald
hejo

Celesta

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Re:Selbstachtung und Selbstwertgefühl
« Antwort #21 am: 23.07.03, 22:45 »
Hallo Hejo!

Warum? Ich kann verstehen, dass sich so manch´ eine "Nur-Hausfrau", die nicht dich zum Mann hat ;D, ausgeliefert fühlt. Häufig abhängig vom Geld und der Absicherung des Mannes. Und wenn ich hier so ein paar Beitrag lese (auch in anderen Boxen), gibt es in einigen Familien so manchen Psychoterror, dem nicht jeder gewachsen ist. Nicht jeder kann sich verbal zu Hause richtig durchsetzen und fühlt sich um die Annerkennung betrogen. Natürlich hat eine Hausfrau den ganzen Tag viel Arbeit, aber finzielle Anerkennung gibt es nicht, einen Feierabend auch selten und mit 65 in die Rente schon mal gar nicht. Dass man zusätzlich noch ein Problem mit der fehlenden Annerkennung durch SE/Mann haben könnte, kann ich nachvollziehen.

Viele Grüsse

Celesta

sidelight

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Re:Selbstachtung und Selbstwertgefühl
« Antwort #22 am: 24.07.03, 06:32 »
Hi hejo, hallo Celesta,

recht hat hejo aber auch.
Es war meine Schwiegermutter, die mir in den ersten Jahren Verheiratetsein mehrmals erklärte, was ich denn so als Ehefrau zu tun hätte ("Das musst du noch lernen, deinem Mann morgens das Frühstück zu machen!" --> Ein Satz, den ich mit völliger Fassungslosigkeit entgegennahm und der mir erstmal die Sprache verschlug). Meinem Mann hingegen war es wurscht.
Nicht ausschließlich, aber eben auch nicht sehr selten habe ich es schon erlebt, dass es ausgerechnet Frauen sind, die an alten Rollenmustern strickt festhalten.

Gruß Sidelight

Mathilde

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Re:Selbstachtung und Selbstwertgefühl
« Antwort #23 am: 24.07.03, 09:51 »
Hallo,

da kommt doch wieder diese berühmte Erziehung mit.
Meine SM sagt des öfteren  "so etwas macht man als Mädchen nicht" ??? worauf von mir natürlich sofort kommt
"so etwas macht man überhaupt nicht ob Mädchen oder Junge"  ;D

Bei uns in der Familie ist die Sache  jedenfalls ausglichen. 3 Frau , 3 Mann  8)

Und zu der "Nur Hausfrau" kann ich nur sagen,
wie unsere Jüngste hier in Brandenburg zur Einschulungsuntersuchung musste da wollte sich die Ärztin doch glatt weigern bei meinem Beruf "Hausfrau" einzutragen. Ich denke in der DDR wurde sicherlich noch mehr wie in der BRD der Wert des Menschen über die Arbeit definiert. Das hat aber mit Emanzipation überhaupt nichts zu tun. >:(.

LG Mathilde

Offline MirjamTopic starter

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Re:Selbstachtung und Selbstwertgefühl
« Antwort #24 am: 24.07.03, 11:50 »

Was ist denn die nachhaltigste Leistung, die man als Frau in der heutigen Gesellschaft weitergeben kann?

Gesunde Kinder, mit einer gut eingestellten Moral, lernwillig, aufgeklärt, tolerant, kontaktfreudig, partner- und teamfähig, sozial-verträglich, rücksichtsvoll  und zukunftsmotiviert und noch soo viel mehr.

Und das dauert und kostet - min. 18 Jahre lang Zeit, Geld, Kraft, Nerven, ganz viel Liebe, auch manchmal Lebensqualität und manchmal noch länger! Und das soll nix wert und keine Lebensaufgabe sein??

Was ist dagegen schon einen Internetfirma die heute mit "imaginärer" Leistung top und morgen am Aktienmarkt einen Restwert von 0 € hat?

Viele Grüsse

Mirjam
« Letzte Änderung: 24.07.03, 11:51 von Mirjam »
Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

Offline geli.G

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Re:Selbstachtung und Selbstwertgefühl
« Antwort #25 am: 24.07.03, 13:30 »
Hast du schön geschrieben, Mirjam! :D
Man kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber dem Tag mehr Leben.
Viele Grüße von Geli

manurtb

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Re:Selbstachtung und Selbstwertgefühl
« Antwort #26 am: 24.07.03, 15:11 »
Hallo Mirjam,
Du hast sicher Recht!
Allerdings gebe ich zu Bedenken, weil ich das Beispiel jetzt bei uns in der Verwandtschaft habe, dass man sich nicht über die Kinder definieren sollte!
Die Frau geht jetzt in Rente, hat jahrelang für das Kind zu Hause ein Nest geschaffen. Und das Kind ist mittlerweile drogenabhängig und untergetaucht. Nur noch selten bekommen sie ein Lebenszeichen, meist von der Polizei, die nachfrägt, ob die Tochter mittlerweile aufgetaucht ist, weil ein Haftbefehl noch offen ist.
Die Mutter hat früher immer sehr betont, dass sie für die Zukunft sorgt und ihre Tochter deswegen so behütet. Und jetzt ist sie ziemlich am Boden, weil der Definitionsgrund einfach nicht mehr gegeben ist. Ich habe bei ihr auch das Gefühl, dass sie deswegen jetzt auch so wenig hinter ihrer Tochter steht, weil sie eben so enttäuscht wurde, weil Wollen und Sein so weit auseinanderklafft!

Offline MirjamTopic starter

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Re:Selbstachtung und Selbstwertgefühl
« Antwort #27 am: 24.07.03, 15:19 »
Manu, in keine Familie, Mutter-Kindbeziehung schaut man rein, und Mary Spruch: Das Gegenteil von gut ist gut meinen! steht ganz weit oben an meiner geistigen Pinnwand.

Hausfrauendasein hat nix mit der völliger Selbstaufgabe für Kinder zu tun, sondern die Chance eben ohne sich aufzureiben (Zeit, Stress) mit Kindern zu leben und die eigenen Bedürfnisse befriedigen zu können (Sport, Vereinsengagement usw.).

Die Definition rein über die Kinder/Leistung/Erfolg/Anerkennungssuch/t/e steht einem gesunden Selbstwertgefühlt IMMER  im Wege!

Basis hierfür ist das erkennen der eigenen Bedürfnisse und die Befriedigung, Begabungen als Geschenke in diesem einen Leben auch zu nutzen.

Investierte Kraft, Zeit und Liebe in Kinder und Ehe sind keine Garantie - aber eine gute Voraussetzung.

Ein Mangel an Kraft, Zeit und  Liebe sieht (und zahlt) man später garantiert und manchmal ist es an einem selbst, Kinder eigenverantworlich fliegen zu lassen und seinem Gewissen sagen zu können: Ich habe da meinige gut getan, aber ich bin nicht für alles verantwortlich.

Aber gerade wenn man siehe Boxentitel diese Eigenschaften hat - definiert man sich nicht ausschließlich mit dem was um einen herum passiert.

Nicht: Jeder kriegt das was er verdient! sondern ich sehe die Aufgaben und Lebenshürden die ich in den Weg gestellt bekomme als Herausforderung, als Wegweiser im Leben, als Lernaufgabe - die genau und manchmal an der Grenze meinen mir "geschenkten Begabungen" entsprechen - und:

Manchmal schaue ich schräg nach ganz weit oben und frage:

Ist das nicht ein bißchen viel und ginge es vielleicht auch mal in einem langsameren Takt??! (Nur so als Abwechslung ein bißchen ruhiger..)

 :) Mirjam
« Letzte Änderung: 24.07.03, 15:27 von Mirjam »
Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

Offline mary

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Re:Selbstachtung und Selbstwertgefühl
« Antwort #28 am: 24.07.03, 16:14 »
Hallo Mirjam,

dickes Schulterklopf für Deinen Text über Familie.
Kindern ein Nest zu bereiten und sie dann fliegen zu lassen, wenn sie flügge sind, das ist eine sehr schöne, aber auch schwere Aufgabe.
Und auch die erwachsenen Kinder sind hin- und wieder froh, noch ins elterliche Nest kurzfristig schlüpfen zu können.
Und jede Mutter muss diesen Weg gehen, muss lernen, dass sie diesen Parkur zwischen Zuwendung  für andere und Eigenliebe auf die Reihe bekommt.

Aber was mir auffällt, ich lebe in einer Gemeinde in der 48 Nationen relativ friedlich nebeneinander leben.
Beim Einkaufen erlebe ich viele ausländische Mütter mit ihren Kindern, so liebevoll wie diese mit ihren Kindern umgehen und auch die Kinder strahlen was aus, was deutschen Kindern und Müttern oftmals fehlt.

Wenn ich dann immer wieder mitbekomme, wie hoch der Stellenwert der Familie in ausländischen Familien ist und wie tief er bei uns angesetzt wird,
dann brauchen wir uns um Zukunft keine Gedanken mehr zu machen, denn wir haben keine.
Herzliche Grüsse
maria

manurtb

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Re:Selbstachtung und Selbstwertgefühl
« Antwort #29 am: 24.07.03, 18:48 »
Mirjam, das hast Du schön gesagt! Volle Zustimmung und 12 Punkte (wie beim Grandprix  ;D )