Autor Thema: Sind Lebensmittel in Deutschland wirklich zu teuer, wie oft gesagt wird?  (Gelesen 21620 mal)

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Offline frankenpower41Topic starter

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stimmt alles
Für mich ist einfach Aldi das "Feindbild" schlechthin.  Gehe da schon vielleicht 15 Jahre nicht mehr hin auch wenn ich weiß sie haben gute Qualität.
Ich verurteile aber Niemanden der dort, auch als Landwirt einkauft.  Für mich ist es einfach so.
Das ist alles so kompliziert, ich sehe auf der anderen Seite z.B. auch nicht ein unsere regionale, teuerere Butter zu kaufen.
Wenn ich wüsste die Landwirte bekämen da besseren Milchpreis (genossenschaftlich), dann ja, aber die haben einen schlechteren Auszahlungspreis als wir, die unsere Milch wohin liefern
wo für Lidl produziert wird.
Der Grund  gegen Aldi ist für mich, dass die es, zumindest früher, immer waren die vorgeprescht sind.
Klar sind all die Anderen auch nicht besser.  Habe gestern im Wirtschaftsteil wo gelesen dass Edeka  aus dieser gleiche Preise für No-Name ausschert, dacht ja erst die machen nicht mehr mit, aber Gegenteil, bei denen ist Milch dann 2 Cent billiger.

Wenn ich diese Presseerklärung so lesen, würde ich denen empfehlen den Verbrauchern auch zu sagen, dass wir hier in Deutschland dann auch Weltmarktlöhne zahlen müssten.
Das ist, zumindest bei vielen und hauptsächlich in der für Deutschland ja so wichtigen Automobilindustrie auf jeden Fall nicht so.

Offline Tina

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Da fällt mir noch ein, hatte ich vergessen,
wenn z.B. es durchgesetzt werden könnte, das die Milch 40 cents Grundpreis bezahlt wird. Was macht das das clevere Bäuerlein? Ja, es wird gemolken auf Deubel komm raus und dann haben wir wieder Milchseen oder Butterberge, hatten wir schon alles. Ist doch auch keine Lösung, oder?
LG
Tina

Offline frankenpower41Topic starter

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Da fällt mir noch ein, hatte ich vergessen,
wenn z.B. es durchgesetzt werden könnte, das die Milch 40 cents Grundpreis bezahlt wird. Was macht das das clevere Bäuerlein? Ja, es wird gemolken auf Deubel komm raus und dann haben wir wieder Milchseen oder Butterberge, hatten wir schon alles. Ist doch auch keine Lösung, oder?

so einfach wird das mit der Düngeverordnung bei den Meisten nicht gehen
Sicher wird es solche geben, hier sehe ich momentan eher Betriebe die reduzieren oder längerfristig Milchproduktion einstellen wollen

Offline Tilly

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Wenn ich diese Presseerklärung so lesen, würde ich denen empfehlen den Verbrauchern auch zu sagen, dass wir hier in Deutschland dann auch Weltmarktlöhne zahlen müssten.

Stimmt, irgendwie führen derzeit alle Wege nach China.
Viele Grüße

Tilly

Offline Andreas

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Zu 2. verbreiten die Journalisten Unfug, denn Steuern sind nicht zweckgebunden

Was wir brauchen, ist ein Einspeisegesetz für Lebensmittel analog dem
Energieeinspeisegesetz EEG.
Hier kommen doch auch die Abgaben von unserer Stromrechnung sehr gezielt bei den
Biogasanlagen an.
Warum sollte dieses bewährte System nicht auch bei den Lebensmitteln funktionieren ?

Offline pauline971

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In der SZ war vor ca. 4 Wochen ein Kommentar zum Thema Lebensmittel. "Landwirtschaft, ein Weg aus der Spirale der Quälerei". Eine Expertengruppe rät, Landwirte finanziell zu unterstützen, damit sie ihre Ställe tierfreundlich umbauen. Bezahlen würden das die Konsumenten.

Der Kommentar hat mich dermaßen beschäftigt, dass ich der SZ ein Feedback gegeben habe. Ob sie es abgedruckt haben weiß ich nicht. Normalerweise rufen sie dann vorher an. Es mag sicher nicht jeder meiner Meinung sein, doch meine Antwort sah folgendermaßen aus:

Der Verbraucher wird es nicht ändern mit seiner Doppelmoral, die an der Fleischtheke endet. Wenn jetzt bald die neue Grillsaison startet, wen interessiert dann noch, dass das Vieh dicht gedrängt unter unwürdigsten Umständen gehalten, innerhalb möglichst kurzer Zeit turbogroßgezüchtet wird, wen interessiert der Schlachtviehtransport quer durch Europa, wen interessieren die verachtenswerten Schlachtmethoden? Die interessieren den Großteil der Verbraucher nicht. Und ich kann es nicht mehr hören das Totschlagargument, wer soll das dann bezahlen. Ja es soll der Verbraucher bezahlen. Wenn er Fleisch, Geflügel etc. essen will, dann zahlt er den angemessenen Preis. Es kann einfach nicht sein, dass nur auf die Bauern geschimpft wird. Der Landwirt ist in einer verzweifelten Zwickmühle. Man könnte jetzt nach dem Henne-Ei-Prinzip urteilen. Wer war zuerst da, die Massentierhaltung, der zu niedrige Preis. Wie hat denn alles mal angefangen. Ich will eigentlich nicht die immer gleiche Platte, „früher war“, abspielen. Und doch muss ich es tun. Früher gab es halt nun mal nicht jeden Tag Fleisch, früher hatten die Menschen halt einfach einen Plan, wie man kocht. Wer kann das heute noch. Das zu vererbende Wissen wird immer weniger und ich fühle mich jetzt schon oft wie der letzte Mohikaner auf diesem Planeten wenn ich in meiner Umgebung erzähle, dass ich meine Klöße selbst mache, die Fonds für Suppen und Soßen selbst herstelle. Wer kann das irgendwann noch? Es kommt wirklich eines zum anderen. Nur immer auf die Bauern mit dem Finger zu zeigen – entschuldigen Sie bitte den Ausdruck – ist eine Sauerei. Ich bin sofort dafür, mehr für Fleisch zu bezahlen, wenn der Landwirt den fairen Preis bekommt, damit er gut leben und die Tiere anständig halten kann. Ich kann mir locker einen Sonntagsbraten leisten, weil ich unter der Woche kein Fleisch haben muss. Da drüber sollten doch die Menschen mal nachdenken. Aber es ist halt leicht, immer anderen die Schuld zu geben. Und abschließend – Schluss mit den Importen von Rindfleisch aus dem Ausland. Wer braucht ein Rindersteak aus Argentinien, wenn wir doch in Deutschland Menschen haben, die wunderbares Fleisch verkaufen könnten, weil sie ihre Tiere gut halten.
Zu meiner Person kurz, ich bin keine Bäuerin, die die Bauernschaft meint verteidigen zu müssen. Ich bin auch nicht reich, damit man sagen könnte, „na die redet sich leicht von wegen Preiserhöhung“. Ich bin eine ganz normale Mittelständlerin. Ich habe nur etwas gegen Ungerechtigkeit.



Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muss man sich hart erarbeiten

Offline frankenpower41Topic starter

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Danke

Vielleicht stellt jemand den Link zum letzten Beitrag in Quer diese Woche rein. Passt zum Thema Doppelmoral beim Lebensmitteleinkauf am Beispiel Geflügel.

Offline LuckyLucy

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Vielleicht stellt jemand den Link zum letzten Beitrag in Quer diese Woche rein. Passt zum Thema Doppelmoral beim Lebensmitteleinkauf am Beispiel Geflügel.

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LuckyLucy

Offline LuckyLucy

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Meine Freundin hat letzte Woche zwei selbst gezogene Gockel geschlachtet: Das Keulenfleisch war fast so dunkel wie vom Schaf. Solche Tiere sind auch in der Zubereitung viel zeitaufwändiger, eher nichts für eine schnelle Mahlzeit nach Feierabend, dafür bringst Du aber eine Delikatesse auf den Tisch!
LuckyLucy