Fortsetzung von hier [Was ich damit sagen will: Wir jammern auf verdammt hohem Niveau, oder?
Ich empfinde das hier nicht als Jammern. Wir tauschen unsere Erfahrungen und Empindungen aus... oder?
Was mir die letzen Tage so durch den Kopf ging:
1.: Wo fangen für Euch Fix u nd Fertig-Produkte an? Bei der Roulade in der Dose, bei der TK Lasagne,den Ravioli ? Oder dem Soßenpulver...dem Pudding(Flammerie) Pulver?
2.: Vor einigen Tagen ging es hier um Rotkohl/Blaukraut...Das ist eine Konserve..ist das auch ein Fix...Produkt?
3. Was ist mit Nudeln und Brot...oder Butter ? Das ist sowas von selbstverständlich, dass man vergisst, dass es für unsere Großeltern noch völlig normal war, dies selber zu machen. Heute Fertigprodukt
Wenn man jetzt von Pt 3-1 rückwärts geht...zeichnet sich doch eine Entwicklung ab. Die eben jetzt (Vielleicht noch beschleunigt durch die Erfindung der Mikrowelle?) einen gewaltigen Schub erlebt hat. Und sowenig wir heute (mit Ausnahmen, ich weiß!) üblicherweise Brot backen und Nudeln herstellen, sowenig wird man i n 2 Generationen noch Rouladen machen. Ich sage niccht, dass das gut ist. Ich sage auch nicht,dasss das schlecht ist.
Warum bewegt uns das so, wenn es um Nahrung geht? Bei der Kleidungsherstellung ist es doch genauso: Wer heute schneidert oder strickt, tut das weil er möchte und nicht aus Notwendigkeit. Unsere Großeltern generation hat den Großteil der textilen Ausstattung selber hergestellt..... spricht doch niemand drüber dass hier genauso Kulturtechniken verlorengehen .....
Wie lange rückwärts in der Vergangenheit wurde den haushaltstechnisch so bodenständig gearbeitet, wie wie das als traditionell empfinden? Ich weiß es selber nicht. Aber es gab schon mal eine Zeit öffentlicher Garküchen...Mac D des Mittelalters sozusagen.
Ich glaube nicht, dass die Frauen der leibeigenen Bauern, die Mägde des vorletzten Jahrhunderts oder die Industriearbeiterinnen der ersten Generationen das leisten konnten. Sie konnten sich 1.gute Nahrungsmittel nicht leisten und 2. haben von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, bzw 12 Std am Band gearbeitet.
Andererseits: auch das Argument der Vollzeit-Berufstätigkeit der Frau greift nicht. Die Bäuerin vor 50 Jahren (und zT auch heute noch) hat deutlich mehr Stunden arbeiten müssen und trotzdem ihr Sauer-oder Blaukraut, Zwetschgenmus, Marmelade Bohnen eingekocht. (Und die Wäsche auch noch (gekocht, nicht eingekocht grins))
Warum ging das: Nicht, weil die fleißiger waren, sondern weil es sein musste, weder war das Angebot vorhanden, noch genügend Bargeld verfügbar.
Wir stehen so zwischen den Stühlen: einerseits das hohe Ideal des alles selber machens, andererseits die Verlockiún gen/Erleichterungen, die wir mit mehr oder weniger schlechtem Gewissen mehr oder weniger in Anspruch nehmen.
Ist das eigentlich ein typisch deutsches Phänomen? Sich da so einen Kopf drum zu machen
Weiß das wer?
Ich selber bin überzeugte Selber-gärtenrin und-kocherin, trotzdem heilfroh, dass es die eine oder andere Erleichterung gibt. Dass i ch Nudeln nur mache,wenn ich möchte.
Auch dass es mir gelungen ist , meinen Töchtern richtig Kochen beigebracht zu haben, dass es mir beigebracht wurde, aber
ich urteile nicht über die, bei denen das anders ist. Es ist einfach eine Entwickllung, wie so vieles . Ich schätze mal unaufhaltbar.
Zwei Dinge finde ich wichtig:
- Dass draufsteht, was drin ist. Gut lesbar und allgemeinverständlch
- dass es neben all dem verarbeiteten auch noch "PURE" Nahrungsmittel gibt, amit wir eine Wahl haben.
Das sind wie gesagt, nur so Gedanken. Kreuz und quer.
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